Advertisement
Published: December 20th 2012
Edit Blog Post
Schon der erste Schritt vom Gehsteig auf die Straße bedarf es in Saigon – wie die Stadt früher einmal hieß – eines gehörigen Portion Mutes. Aber man hat ja eh keine andere Wahl. Die Flut an Mopeds, die durch die Stadt rollt scheint schier unendlich und undurchdringbar. Wenn man allerdings mal den ersten Schritt geschafft hat, wird man schnell feststellen, dass die Schar an Mopeds an einem vorbei strömt, wie ein Fluss um einen Felsen. Nur zurück weichen sollte man dann nicht mehr. Das würde das Prinzip des Flusses ganz sicher aus der geregelten Bahn werfen.
Ho Chi Minh City hat mal wieder viel zu bieten. Ob man sich durch bunte und überfüllte Marktstände wühlt, dem regen Treiben auf der Straße lieber von einem Café aus nach schaut, oder die harmonische Ruhe in einer der vielen nach Räucherstäbchen duftenden Pagoden sucht. Schnell fällt auf, dass es einem hier nicht so schnell langweilig wird. Mal wird man überrascht von einer prächtigen französischen Architektur, die plötzlich hinter einem Marktstand hervor lugt und manchmal von einem nicht nur lecker aussehenden, sondern sogar noch kulinarisch anmutenden Essen, dass einem an den zahlreichen Straßenständen angeboten wird. Wobei hier, zugegebener Maßen, die Köstlichkeiten nicht annähernd an
Saigon
ganz normales Chaos denen der thailändischen Küche heran kommen.
Für Freunde der Kriegsgeschichte gibt es das wohl am meisten besuchte Museum der Stadt, mit vielen Original Panzern, Flugzeugen und Hubschraubern im Außenbereich. Die sollte man am Besten auch gleich am Anfang fotografieren. Wenn man mal die drei- stöckige Fotoausstellung im Inneren des Museum gesehen hat, wird man hinterher nicht mehr viel Lust verspüren um noch viel mehr davon zu fotografieren.
Ein weiteres Highlight ist ein Ausflug zu den Cu Chi Tunneln etwa 100km vor Ho Chi Minh Stadt. Die Tunnel, in einer strategisch wichtigen Gegend für Saigon, wurden schon 1940 erbaut und während des Vietnam Krieges von den Viet Cong weiter ausgebaut. Ursprünglich war das Tunnelsystem bis zu 3 Etagen unter der Erde und über ein Gebiet von 45m² ausgebaut. Das, was nach den ganzen Bombenangriffen davon noch übrig geblieben ist, reicht gerade noch für ein anschauliches Touri Museum. Ein Stück 40m Tunnel ist zu Anschauungszwecken sogar so weit vergrößert worden, dass die meisten Touristen da durch passen- klaustrophobisch veranlagte Menschen natürlich ausgesnommen.
Und so vergehen die Tage in Ho Chi Minh Stadt doch recht schnell. Vor allem, weil wir von den geplanten 5 Tagen in Saigon noch 2 Tage
Saigon
scheinbar unüberwindbare Straßen ins Mekong Delta wollten. Auf dem Kaffeebraunen Mekong hat man die Möglichkeit den Bauern auf dem Floating Market beim Handeln zu zuschauen oder selber ein paar frische Früchte zu probieren. Bei einem Bienenzüchter auf einer der zahlreichen kleinen Inseln auf dem Mekong, darf man auch mal ganz ehrfürchtig seinen Finger in die Bienenwaben stecken, um an den süßen Honig zu kommen. Wahrscheinlich kommt man auch nicht umhin, von dem so sehr angepriesenen Reisschnaps zu probieren, in dem wohl aus heilbringenden Gründen immer eine Kobra eingelegt ist. Leider zu spät bemerkte ich, dass in dem Schnaps außer der Schlange und einem Skorpion auch noch ein toter Vogel seine letzte Ruhestätte gefunden hatten. Im Nachhinein hoffe ich nur, dass da auch wirklich genug Alkohol drinnen war... Bei einem anderen Bauern wird die Herstellung von Kokusbonbons erklärt, oder die Verarbeitung von Reis zu Reisnudeln. Für alle, die beim Essen vor nichts zurück schrecken, können wir diese Gegend nur wärmstens empfehlen. In Spezialitätenrestaurants darf man so kulinarische Ergüsse wie Schlangenfleisch, Ratten oder Frösche probieren. Hoffentlich wird man da nie als Ehrengast irgendwo eingeladen, sonst hat man womöglich Erklärungsnot... Auf der anderen Seite kann man da auch ganz schnell zum Vegetarier werden. Die zwei Tage
Saigon
City Hall Mekong Delta waren für uns auf jeden Fall sehr Erlebnis- und Lehrreich.
Weiter geht’s auf eine kleine Insel ganz im Süden von Vietnam zum beachen und relaxen - Phu Quoc Island.
Advertisement
Tot: 0.092s; Tpl: 0.012s; cc: 11; qc: 23; dbt: 0.0585s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb
Michael Schneider
non-member comment
Hallo ihr Weltenbummler
Schön dass ihr gut angekommen seid.Es sind sehr beindruckende Bilder von Saigon ein bischen so wie man es sich vorstellt aber wahrscheinlich im Wirklichkeit noch viel stärker.Die Straßenverkabelung ist der Hammer aber....funktioniert.Bleibt fit und trinkt auch mal einen Schnaps rein aus gesundheitlichen Gründen denn er desinfiziert bestimmt alles.Bei uns ist es winterlich aber leider regnet es wieder an Weihnachten.Bis bald.Michael