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So, hier nun die ersten Gruesse aus dem schoenen Bolivien. Nun ist es schon eine Woche her, dass wir bei
La Quiaca / Villazon die bolivianische Grenze ueberquert haben. Schon als wir uns dort bei der argentinischen Ausreise in eine lange, lange Menschenschlange eingereiht hatten bekamen wir einen ersten Eindruck von Bolivien: zwischen der argentinischen und bolivianischen Grenze liefen Heerscharen von Indios - mit 50 - 100kg Saecken mit Mehl, Zucker, Raumspray und weiss der Kuckuck was - im Laufschritt an uns vorbei, ueber die Bruecke nach Bolivien, auf der anderen Seite wieder zurueck, um sich dann erneut mit Lasten zu versorgen - der totale Wahnsinn! Die Grenzer juckt das ganze Spektakel ueberhaupt nicht - nur das Fotographieren ist verboten...
Nach 3 Stunden Busfahrt hatten wir dann unser erstes Ziel in Bolivien erreicht:
Tupiza, eine kleine Stadt mitten in der bolivianischen Praerie, auf ca. 3000 Meter. Von dort aus sind wir dann - zusammen mit Susanne, mit der wir uns bereits in Humahuaca zusammengetan haben um ein Stueck gemeinsam zu reisen - am Samstag zu unserem viertaegigen Ausritt in den Sueden des Landes aufgebrochen. Bereits am Tag zuvor hatten wir uns unsere vierbeinigen Begleiter genau angeschaut und ausgewaehlt, unsere Satteltaschen gepackt
und so konnte es dann schnell losgehen. Bereits am ersten Tag haben wir mit
Lugano, Lucero & Pinta (
Pinta wurde dann am naechsten Tag gegen
Morocha ausgetauscht) einige schoene Galoppaden hingelegt und es war tatsaechlich berauschend & verzaubernd zugleich mit unseren Pferden durch die Flussbetten & durch die Praerie zu preschen - da kam dann schon ein gewaltiger Hauch von Abenteuer auf :-)
Nachdem uns der erste Tag zum
Cañon del Inca, zum
Cañon del Duende & nach
Quiriza gefuehrt hatte, hat uns unser Weg am zweiten Tag durch kleine Bergdoerfer am Fluss entlang bis nach
Talina gefuehrt.
Talina ist angeblich das aelteste Dorf in der Provinz und einst haben hier viele reiche Menschen residiert. Diesen verdankt
Talina wohl auch seine wirkliche sehenswerte Kirche. Heute lebt nur noch ein Bruchteil der einstigen Bewohnerzahl im Dorf - laut unserem Guide nur noch 30, wobei ich das dann noch fuer etwas uebertrieben halte - ein paar mehr werden es schon noch sein. Dennoch war es sehr auffaellig wieviele Haeuser in
Talina, aber auch in den anderen Bergdoerfern verlassen und mit einem Vorhaengeschloss notduerftig verriegelt wurden bzw. mittlerweile komplett verfallen sind - viele Bewohner sind vor allem ins argentinische Salta gegangen, um dort
Silke und Lucero
ach wie schoen doch so ein Cowgirlleben ist.... ihr Glueck zu versuchen. Am zweiten Tag haben wir dann natuerlich auch Susannes Geburtstag gefeiert. Es war angesichts unserer Unterkunft gar nicht so einfach eine festliche Stimmung hinzubekommen: wir haben bei einer Familie in ihrem Gottesdienstraum drei Betten zugewiesen bekommen - und ganz ehrlich: ich habe noch nie auf einer so schlechten Matratze (?) geschlafen! Nachdem wir die Huehner aus unserem Quartier verjagt hatten und wir zum Abendessen sogar einen Tisch hineingestellt bekamen, wurde es dann aber doch recht gemuetlich. Ein bisschen bloed war nur, dass unsere Unterkunft kein Klo hatte - daran, dass es keine Dusche, sondern lediglich einen Wasserhahn auf dem Hof hatte, hatten wir uns schon am vergangenen Abend gewoehnt - aber ohne Klo mitten in einem Dorf ist schon einigermassen doof! Zum Glueck wurde kurz nach Einbruch der Dunkelheit direkt vor unserem Anwesen eine Damentoilette eroeffnet... die aber leider am naechsten Morgen schon wieder geschlossen wurde - dann hiess es: Ab in die Haeuserruinen.....
Aber trotz der eigenwilligen Umstaende hatten wir eine schoene Geburtstagsparty - und zu Feier des Tages gab es dann fuer jeden eine Portion Reis mit Kartoffeln. Susanne & Raphael haben dazu noch zwei Ziegenknochen bekommen (leider ohne Fleisch dran) und ich ein
fettes Spiegelei. Das Essen war sowieso sehr abwechslungsreich - wir haben tatsaechlich nie das Gleiche bekommen: am ersten Abend gab es Reis, Bratkartoffeln und Spiegelei. Am zweiten Tag dann eben Reis, gekochte Kartoffeln und Knochen bzw. Spiegelei. Und jetzt ratet mal was es am dritten Abend gab? Jaaaaaa: Reis, Kartoffelbrei und....
...Spiegelei! Bzw. Huehnchenknochen....von einem sehr mageren Huehnchen, von dem sich noch dazu die besten Teile die Familie hat schmecken lassen. Das Ganze wurde durch einen allabendlichen Tomatensalat aufgepeppt....that's Bolivia :-)
Aber wir waren ja nicht wegen dem Essen, sondern wegen der tollen Landschaften hierher gekommen - und das hat sich wirklich gelohnt. Der dritte und vierte Tag fuehrte uns wieder durch breite Flussbetten, zum
Cañon del Condor, zurueck nach
Quiriza und schliesslich zum
La Torre. Die wunderschoenen, weiten Landschaften haben auch unseren nur maessig tollen Guide wettgemacht, den wir aber damit, dass wir nahezu bei jeder Galoppstrecke irgendwas verloren haben (Badelatschen, Flaschen, Cremes, Satteltaschen.... - das Beste war aber als Susanne die Haelfte ihres Sattels einfach verloren hat ohne selbst vom Pferd zu fallen - Repekt!) auch ein wenig geaergert haben ;-) Das hatte er aber auch verdient - er war ziemlich jung, faul, wortkarg und ein furchtbarer Angeber
- am liebsten ist er in gestrecktem Galopp durch die Bergdoerfer geheizt und hat eine Riesenshow abgezogen - anstrengend!
Gesternabend sind wir dann wieder nach
Tupiza zurueckgekehrt -nach vier Tagen auf dem Ruecken der Pferde,
ungewaschen & stinkend,
mit Dreck in jeder Pore unserer Koerper,
mit strapazierten Hinterteilen,
einer Badelatsche weniger,
fix und fertig,
aber:
braungebrannt,
gesund & munter
und vor allem
mit einem ganzen Haufen neuer Eindruecke
und
ganz doll g l u e c k l i c h :-)
Morgen fuehrt uns unsere Reise weiter nach Uyuni und von dort in die Salare - wir freuen uns darauf und sind sehr gespannt :-)
Bis dahin & ganz liebe Gruesse auch vom Rapha,
ich druecke euch fest,
Silke
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Gudrun
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Wo kommt denn die Bräune her????
Hallo Ihr Westernhelden, ihr seht total westernmäßig aus. Die "glorreichen 7" wären vor Neid erblast, wenn sie das Bild von euch am Canon del Inca gesehen hätten. Luky Luck wäre auf euch stolz gewesen. Woher eure Bräune kommt, ist aus den Bilder nicht ersichtlich. Vom vielen Staub beim reiten oder aber doch von der Sonne? Mit den Hüten seht ihr wie richtige Cowboys/girls aus. Ich hoffe, ihr bringt sie wieder mit nach Deutschland. Aber noch besser haben mir euere Geburtstagskäpple gefallen. Ich freue mich schon auf eure nächsten Kommentare und Bilder. Von dieser Stelle aus wünsche ich Susanne eine gute Weiterreise. Gudrun