Chum Reab Lea Kampuchea! Sabai-Dii Lao!


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Cambodia's flag
Asia » Cambodia » East » Stung Treng
February 23rd 2010
Published: February 23rd 2010
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21.2.

In der Nacht hatte es geregnet, wodurch es jetzt am Morgen angenehm kühl ist. Passend dazu stand die Klimaanlage im Bus nach Laos auf Winter. Es handelte sich dieses Mal um einen reinen Backpacker-Express und die übliche asiatische Karaoke-Show wurde durch eine westliche ersetzt, in der gut aussehende Menschen zu seichter englischer Popmusik durch europäische Landschaften und Städte spazierten.

Tags zuvor war ich hingegen mit dem Minibus nach Stung Treng gekommen, einer Kleinstadt etwa zwei Stunden südlich der Grenze zu Laos. Im Minibus war Platz für neun Leute einschließlich Fahrer. Die Kambodschaner hatten aber kein Problem damit, insgesamt 10 reinzuquetschen, drei Kleinkinder nicht mit gerechnet. Ich war dabei der einzige Europäer und nur meinetwegen wurde die Klimaanlage eingeschaltet. Ein klein wenig schlechtes Gewissen hatte ich dann allerdings schon als sich im selben Moment der Einbeinige neben mir eine Ski-Maske über den Kopf zog.

Die Straße Richtung Norden war nicht immer in einem guten Zustand, aber immerhin meist gepflastert und die Kambodschaner bemühen sich redlich, die zahlreichen Schlaglöcher mit Kies wieder aufzufüllen. Nach zwei Stunden Fahrt sah man das Ortsschild von Stung Treng und der Wagen bog links auf eine sandige Buckelpiste ab. Die wenigen Häuer, die zu sehen waren, waren alle ärmliche Holzhütten auf Stelzen. Ich wusste zwar, dass Stung Treng noch ein gutes Stück kleiner war als Kratie, aber etwas mehr hatte ich mir doch vorgestellt. Zum Glück lieferte der Bus dort nur ein paar Passagiere ab und fuhr dann weiter ins Zentrum, was allerdings auch nicht besonders groß war.

Vollkommen unvorbereitet traf mich die Tatsache, dass ich zum ersten Mal in Kambodscha (eigentlich sogar zum ersten Mal seit China) bei der Ankunft nicht von zahlreichen Moto-, Tuktuk- oder Cyclo-Fahrern umringt war, die mich in ihr Lieblingsgästehaus bringen wollten. Ich durfte mich also selbst auf die Suche machen, was aber nicht sonderlich schwer war. Da ich nur eine Nacht bleiben wollte, stand anschließend die Suche nach einer Fahrtmöglichkeit zur Grenze (und möglichst darüber hinaus) auf dem Programm. Die Angestellten in meinem Gästehaus sprachen nur schwach englisch, so dass ich anderswo suchen musste. Im Gegensatz zu anderen Orten wurde hier auch nicht so stark schriftlich für entsprechende Tickets geworben, aber schließlich fand ich dann doch einen Ticketstand, an dem explizit mit Tickets nach Don Det, meinem nächsten Ziel in Laos, geworben wurde. Der Herr, den die Verkäuferin aufgrund meiner Anfrage bestellte, erwies sich als hilfreich, jedoch habe ich Grund zu der Annahme, dass das Ticket, das er mir schließlich verkauft hat, deutlich teurer war, als es hätte sein sollen.

Ansonsten war der Trip aber perfekt organisiert. Morgens holte er mit dem Motorrad vom Gästehaus ab und brachte mich zunächst zu seinem Gästehaus, wo ich ein leicht überteuertes Frühstück haben durfte. Außerdem bot er mir ann, Geld in Laotische Kip zu wechseln. Auf Don Det bekäme man nämlich nur einen sehr schlechten Kurs (6000 Kip für 1 Dollar). Er bot mir 7000 Kip an. Ich wusste, dass der wahre Kurs über 8000 Kip war und sagte ihm, dass ich entweder auf Don Det (wo der Kurs vermutlich schlechter als der Bankkurs, aber sicher nicht schlechter als der von ihm angebotene sein würde) oder an der Grenze umtauschen würde. Er machte ein besorgtes Gesicht: An der Grenze sei Geldwechsel nicht möglich. Ich erwiderte, dass das die erste Grenze sein würde, an der einem nicht mehrere Geldwechsler ihre Dienste anbieten würden. Er ließ mich schließlich in Ruhe frühstücken.

Gegen 9 Uhr kam schließlich mit der üblichen halben Stunde Verspätung der Bus. Die Fahrt zur Grenze war jedoch recht schnell vorbei. Nach nicht einmal 2 Stunden hatten wir die kleinste Grenze erreicht, die ich bisher überqueren durfte. Man stelle sich eine lange Straße vor, an der sich in einigem Abstand voneinander zwei Schranken befinden. Vor und hinter den Schranken standen kleine Holzhäusschen, in denen die Zollbeamten ihren Dienst taten. Außerdem gab es noch einen kleinen Stand, an dem man überraschenderweise Geld tauschen konnte, natürlich zu einem besseren Kurs als in Stung Treng. Bis auf die Angestellten der Busgesellschaften überquerten ausschließlich Touristen die Grenze. Man fragt sich, was die Grenzer vor der Öffnung für Ausländer die ganze Zeit hier getrieben haben.

Wir mussten zunächst unseren luxuriösen kambodschanischen Bus verlassen und mit unseren Pässen zu dem kambodschanischen Häusschen, wo die kambodschanische Grenzpolizei uns den Ausreisestempel in den Pass stempelte, gegen eine "Gebühr" (ließ: Bestechungsgeld) von 1$. Danach ging es zu Fuß auf die laotische Seite, wo wir zunächst einige Formulare ausfüllen mussten. (Dabei habe ich festgestellt, dass es im Gegensatz zur Aussage von sämtlichen Reiseführern und relevanten Webseiten mittlerweile doch ein Visa on Arrival an dieser Grenze gibt und ich mir die Visusbeschaffung in Phnom Penh hätte sparen können.) Danach zeigten wir unseren Pass mit demVisum den laotischen Grenzern, bezahlten weitere 2$ "Gebühr" (2$, weil Sonntag war) und damit war alles erledigt. Wir wurden in einen wesentlich schlechteren laotischen Bus verfrachtet, der diejenigen, die auf die Insel Don Det wollten, nach ca. 15 Minuten an der Bootsanlegestelle absetzte (wo man übrigens Geld tauschen konnte). Nach weiteren 15 Minuten Bootsfahrt durch die wunderschöne Insellandschaft des Mekong legten wir am Ufer von Don Det an, wo uns ein paar freundliche junge Einheimische sogleich einen Schluck Beer Lao (das beste Bier Südostasiens) überreichten. Willkommen in Laos!

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23rd February 2010

Wir haben kein Bier bekommen :( Immer das gleiche auf der Grenze ist ja schön das es anders rum auch so ist. Wir durften auch noch 1$ für Gesundheitscheck zahlen bei den Kambotschanern. Gabs bei dir im Bus auch soviele die mit den Grenzbeamten gestritten haben um die 1-2$?
23rd February 2010

Ich hab's versucht, war aber zu ungeduldig und der arme Beamte hat so ein enttaeuschtes Gesicht gemacht. ;-)

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