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Published: January 29th 2010
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Wie es scheint, bin ich wieder zurück auf dem Touri-Trail. Woran man das merkt? Ich konnte ein deutsches Rentnerpaar damit beeindrucken, dass ich fast viereinhalb Monate durch China und Vietnam gereist bin. Als sie mich fragten, ob es in Vietnam auch so chaotisch und so schmutzig sei, wie hier, musste ich erst einmal stocken. Mir waren in Phnom Penh nämlich weder ein besonders chaotischer Verkehr, noch besonders viel Schmutz auf den Straßen aufgefallen. Anscheinend bin ich schon so lange hier, dass ich das nicht mehr sehe.
Die Busfahrt nach Siem Reap ("Siam besiegt"), dem Tor zu den Tempeln von Angkor, war trotz alten Reisebusses (ich hatte die günstigste Variante gewählt, lediglich 4 Dollar für die Strecke) sehr angenehm. Der Bus war klimatisiert, die Straße gut gepflastert und weniger befahren als in Vietnam, so dass wir zügig durchkamen. Nach etwas über 6 Stunden Fahrt, einschließlich zweier Pausen hielt der Bus an einer Station außerhalb der Stadt. Diesmal hielt sich das Gedränge der Tuk-Tuk-Fahrer in Grenzen, da lediglich solche, die mit der Busgesellschaft zusammen arbeiteten, Zugang zum Gelände hatten. An einem Stand der Busgesellschaft konnte man sich für 1$ (der Mindestpreis für ein Tuk-Tuk innerhalb Siem Reaps) ein Ticket für ein Tuk-Tuk
zu seiner Unterkunft kaufen.
Ich nannte dem Fahrer mein Ziel und er fuhr los. Er meinte, das Gästehaus, in das ich wollte, sei zu weit außerhalb. Damit hatte er nicht unrecht, aber Siem Reap ist eine kleine Stadt und man kann problemlos in Zentrum laufen. Da Cloud mir die Unterkunft empfohlen hatte,wollte ich sie mir zumindest ansehen. Als wir ankamen, sagte mein Fahrer, er würde warten, falls mir das Zimmer nicht gefällt, allerdings müsste ich ihm dann einen neuen Auftrag zahlen. Ich hatte ihm bereits mehrfach zuvor gesagt, dass ich zu Fuß weiter suchen würde.
In der Tat wartete er draußen, als ich das Haus wieder verließ, und bot sich als Fahrer zu den Tempeln für den nächsten Tag an. Ich wollte aber am nächsten Tag noch nicht zu den Tempeln. Außerdem mag ich es nicht, wenn mir so ein "Angebot" gleich am Anfang gemacht wird, bevor ich überhaupt die Gelegenheit habe, mich nach günstigeren Alternativen umzusehen. Außerdem wollte ich mich abends noch mit einer Couchsurferin treffen, die evtl. mit mir die Kosten teilen würde. Ich erklärte ihm mehrfach höflich und lächelnd, dass ich das jetzt noch nicht entscheiden wolle. Nach dem dritten Mal, war mir die Sache
aber zu bunt und ih sagte klipp und klar "Nein!". Das hatte er dann endlich verstanden und wandte sich ab, allerdings nicht ohne deutlich hörbar auf Khmer vor sich hinzufluchen.
Das Gästehaus in dem ich schließlich gelandet bin, bot mir ein Zimmer mit Bad und warmem Wasser, sowie kostenlosem WLAN-Zugang für 5$ an, allerdings ohne Klimaanlage, nur mit Ventilator. Jedoch bin ich das mittlerweile gewohnt und vorausgesetzt es gibt eine ausreichende Belüftung, lässt sich das aushalten. Es handelt sich um ein kleines Gästehaus, das von einer lokalen Familie betrieben wird, daher heißt es sinnigerweise "Family Guesthouse". Auf diese Weise landet das Geld wenigstens bei den Leuten vor Ort (große Häuser haben häufig Eigentümer von Außerhalb). Gut, das warme Wasser ist kein Deut wärmer als die kalte Dusche und der WLAN-Zugang ist sogar zu langsam, um meine E-Mails abzuholen, aber für 5 $ kann man nicht meckern. Richtig warmes Wasser braucht man bei der Hitze eh nicht und im Internet-Cafe kann ich meinen Laptop für 25 US-ct. die Minute per Kabel mit dem Internet verbinden.
Den Rest des Tages und den folgenden nutzte ich zum Ausspannen. Abends traf ich mich mit zwei anderen Couchsurfern, YY (sprich: Wai Wai), einer
chinesischen Malaysierin und Ben, dem einzigen aktiven Couchsurfer, der hier aus Seam Reap stammt. Er ist 25, aber schon seit 10 Jahren im Tourismusgeschäft. Dank seiner Verbindungen konnte er uns einen guten Platz bei einer traditionellen Tanzvorführung mit All-You-Can-Eat-Buffet besorgen. (Zahlen mussten wir natürlich trotzdem, aber der Platz war gut.) Als Einheimischer weiß Ben natürlich auch, wo man en "richtiges" Restaurant für Einheimische findet, anstatt für Touristen, wie das bei den meisten Restaurants in Siem Reap der Fall ist. Dadurch, dass wir eine Gruppe waren, konnten wir das Menü wieder auf asiatische Weise teilen. Die folgenden Tage trafen wir uns regelmäßig abends, wobei jeweils auch andere Couchsurfer hinzukamen.
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Clairchen
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Der Tanz sieht total interessant aus. Klasse, gefällt mir gut.