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Published: March 18th 2008
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Rhas Al Khein
Museum ("Altstadt" = aelter als 50 Jahre) So, nach dem nächtlichen Intermezzo mit 2 kleinen Rakiflaschen am Flughafen, ging es dann tatsächlich irgendwann Richtung Sharjah los. Die Airline meiner Wahl sollte bis Colombo Air Arabia sein (die sich übrigens lobt, mit 32 Zoll Sitzabstand die Billigairline mit dem größten Sitzabstand zu sein), umso erstaunter war ich, als auf dem Vorfeld dann ein A320 der Freebird Airlines (türkischer Charterbomber wäre wohl eine richtige Bezeichnung) vorfuhr. Ich ahnte schlimmes. Mein Sitz sollte am Fenster sein, war er auch, und bis auf das eine Armlehne kaputt war, schien alles okay zu sein. Ich machte es mir also bequem und schlief kurz nach dem Start ein, neben mir saßen 2 Inder (die übrigens überhaupt die Stammkundschaft der Air Arabia zu scheinen sein, da von Sharjah quasi jede Milchkanne in Indien angeflogen wird). Nach ungefähr einer Stunde wachte ich auf und spürte einen unangenehmen Schmerz im Knie, der daher rührte, dass die Frau vor mir ihre Lehne zurückkgestellt hatte. Die einzige Option, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien (es war quasi so, dass links das Fenster war, rechts der Inder fast auf mir hing und ich von vorne im Stile eines Sandwichtoasters durch den Sitz meiner Vorderfrau bedränkt wurde) war, es der
Name&Shame
Freebird Airlines - ein Vergnuegen, auf das man getrost verzichten kann :-) guten Dame gleichzutun und meinerseits meine Lehne nach hinten zu stellen (wobei ich das normalerweise nicht mache, wenn jemand hinter mir sitzt, und insofern die neuen Flugzeuge von Easyjet und Ryanair begrüße, denen die Möglichkeit zum Verstellen der Lehne fehlt). Blöderweise war mein Sitz kaputt und regte sich keinen Zentimeter. Plötzlich überkam mich ein kleiner klaustropobischer Anfall, jedenfalls gab es in der vorletzten Reihe noch einen freien Gangplatz, und da saß ich dann den Rest des Fluges, immer ein Bein halb im Gang.
Mit normal-arabischer zwanzigminütiger Verspätung landeten wir in Sharjah (was man, wie ich gelernt habe, Schardschah ausspricht). Ich verabschiedete mich von dem Japaner, der im Transit verblieb, ging durch die Passkontrolle (Kleiner Tipp: links an den ganzen Indern vorbeigehen, denen zur Visaeinreise die Fingerabdrücke genommen werden, das braucht man als bundesdeutscher nicht 😉 ) und fand mich alsbald an der Mietwagenübernahme wieder. Der Typ am Counter (zur Abwechslung ein Pakistani) wirkte so, als würde er seine Sache das erste Mal machen, und als wir schon auf dem Parkplatz waren, fragte er mich erst, ob ich ein Auto mit Automatik oder normalem Getriebe haben wollte. Meine Antwort (manuell, was sonst) überraschte ihn sosehr, dass er lieber noch zweimal nachfragte,
Hinter der Mall
hat jemand Gras gepflanzt. Das Wasser ist der Creek von Rhas Al Kameih dann ging er hoch und holte den Schlüssel dafür. Ich bekam einen Peugeot 206, klein schnuckelig und rot, aber nicht mal mit Zentralverriegelung - "The automatic car has this, Sir? You can still change!"). Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass das Auto sonst wohl eher zum Cruisen der lokalen Avismitarbeiter dient, denn er nahm erstmal einen großen Packen Aviswerbung aus dem Kofferraum.
Anschließend machte ich mich endlich auf den Weg (2 Stunden nach Landung) und fuhr erstmal auf die Autobahn aus Sharjah raus, in die Wüste rein. Mein hehrer Plan war, heute die nördlichen Emirate "abzuhaken" - Ras Al Khameih, Um Al Qwein, Ajman und Sharjah.
Bis Ras Al Khameih (kurz: RAK) waren es gut 80 Kilometer, die es bequem auf der Autobahn lang ging. Die Stadt ist eher langweilig, und Fußwege sind quasi nicht vorhanden (und man sieht auch fast keine Menschen, die zu Fuß unterwegs wären). Aber der Strand ist ganz schön und lädt zum Spaziergang am Meer ein. Da mich langsam der Hunger packte, fuhr ich in die lokale Mall und deckte mich bei Carrefour mit einem guten Frühstück ein (okay, es war inzwischen um 12). Anschließend döste ich eine Stunde im Auto, die Nacht war
Drive-In Moschee
Nur der Gehweg fehlt...
(Es gibt uebrigens auch Drive-In-Geldautomaten)
doch etwas kurz.
Nach Um Al Qwain geht es immer an der Küste entlang, die aber größtenteils mit Industrie zugebaut ist. Um Al Qwain selbst ist dann eher eine Enttäuschung, auch wenn es zeigt, wie es hier vor noch nicht allzu langer Zeit überall ausgesehen hat: Ein verschlafenes Fischernest. Neu ist eine Moschee am Stadtrand, mit riesigem Parkplatz, aber ohne Fußweg.
Am nächsten Halt Ajman war vor lauter Baustelle nicht viel von der Stadt zu sehen. Prinzipiell wirkt es wie eine gigantische Bettenburg für Dubai mit angeschlossenem Strand.
Die letzten zehn Kilometer gings zurück nach Sharjah. Mein Plan war, hier erstmal was von der Stadt zu sehen (nicht, dass es viel zu sehen gäbe, außer einer Vielzahl an Moscheen, Vergnügungszentren, einem Souq (wer den von Damaskus oder Aleppo kennt, wird enttäuscht sein) und dann zu einer Mall zu fahren um mich mit Essen einzudecken. Letzteres ging grandios schief, ich gelangte irgendwie in die gigantische Rush-Hour und habe dann annähernd 2 Stunden gebraucht, mich mit meiner mangelden Ortskenntnis und einem schlechtem Avisstadplan wieder in Richtung Flughafen zu bewegen... die Autoabgabe war dann unproblematisch, ebenso der Checkin (ich bat diesmal gleich um einen Gangplatz, wer weiß was heute Nacht folgt). Im Abflugbereich
Rotes Kistchen :)
Mein Untersatz, Bett, Essgelegenheit und Aussichtsplattform fuer den Tag. Natuerlich mit richtiger Schaltung hat man die Wahl zwischen mehreren Fastfoodketten (und sonst nichts), das goldene M lockte und es gab dort einen recht leckeren McArabia. Immerhin orientalisch angehaucht. Das Boarding startete pünktlich, zog sich aber über 50 Minuten hin, da es für den Großteil der Passagiere eine unlösbare Aufgabe schien, den ihnen zugeteilten Sitz auch mit ihrem Popo zu beehren. Das Flugzeug war diesmal echt Air Arabia, und die Sitze waren wirkich bequem, und die Crew nett. Es gab sogar gratis Wasser, wohl eine Reaktion auf die irrsinnigen Flüssigkeitsbestimmungen, die nun auch schon in den Emiraten gelten. Ich genoss zunächst noch meinen Tonic aus dem DutyFree (den ich vor Einstieg des Flugzeuges noch mit etwas Gin verfeinert hatte 😉 )
Um 4 Uhr nachts landeten wir (wobei man die Uhr wiederum 1:30 vorstellen musste, es war also 23 Uhr deutscher Zeit), dank Gegenwind mit inzwischen 45 Minuten Verspätung.
Die Einreise verlief völlig unproblematisch, auch wenn man gleich mit dem freundlichen Schild begrüßt wird, dass illegaler Drogenbesitz mit der Todesstrafe geahndet wird. Da fühlt man sich doch gleich willkommen :-)
Zu meinem Erstaunen hatte es sogar mein Gepäck geschafft. Im Vorhinein hatte ich etwas Angst, was das Taxi angeht (Verhandeln, etc.), das war aber
Ajman
Gute Betonaussicht mit Strand, mehr auch nicht. total unproblematisch: Man geht an einen Schalter, sagt wohin man will, bekommt den Preis auf einem Zettel genannt und wird zum Taxi gebracht. Die 25minütige Fahrt nach Negombo kostete 1200 Rupien (8€), also deutlich mehr als im Lonely Planet genannt, allerdings war es auch nachts. Die Fahrt hatte etwas gespenstisches, aus dem Flughafen heraus wurden mehrere Checkpoints durchfahren - da merkt man dann doch einen Hauch von Krisengebiet.
An der Hotelrezeption war man etwas überrascht und meine Reservierung konnte auch nicht gefunden werden, was aber unproblematisch gelöst wurde. Gegen kurz nach halb sechs morgens konnte ich endlich schlafen.
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Sabine
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Hallo Joschka Wie geht es dir? Bei uns in Leipzig ist nichts groß los. Hoffentlich wirst du beim nächsten Flug nicht wieder zusammen geqeuscht.Ich werde noch mein großes (eigentlich kleines weil Elke gemeint ist) anrufen. Viele Grüße Sabine