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Published: October 30th 2013
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Der Tag war eine Katastrophe und in diesem Sinn begann er auch. Der Parkplatz, auf dem die MR standen war naemlich ploetzlich nicht mehr zu verlassen. Am Montag, als das vorletzte MR drin war (ganz normale Einfahrt moeglich), begannen Strassenarbeiter, einen Graben auszuheben, die Strasse entlang und direkt vor der Einfahrt in den privaten Parkplatz, auf dem die MR standen. Der Aushub ergab einen netten Huegel. Das letzte MR (ich) konnte garnicht mehr in den Parkplatz reinfahren, deshalb durfte ich vor dem Hotel am Strassenrand parken (da gab es dann grosse Aufregung wegen der Sicherheit von Berta, aber sie war auch nach zwei Naechten immer noch da, voellig unbeschaedigt).
Die anderen mussten also schauen, dass sie irgendwie aus diesem Parkplatz rauskamen, ich dagegen hatte das Problem, dass Berta in die falsche Richtung schaute und kein Platz zum Wenden war. Aber drei starke Maenner drehten sie auf dem Hauptstaender einmal um sich selber und dann war auch dieses Problem erst mal geloest.
Dann kam eine gemeinsame Abfahrt. In Juliaka herrschte naemlich am Vortag ein kleiner Buergerkrieg. Nichts Besonderes, es war die ganze Staddt abgeriegelt, Reifen wurden verbrannt, die "Rebellen" versuchten den Flughafen einzunehmen, zwei Menschen sind gestorben, 15 im Krankenhaus,
die anderen Verletzten sind wahrscheinlich einfach heimgegangen, weil es da immer noch besser ist, als im KKH. Also, dieser Hort der Harmonie war unser erstes Ziel. Juliaka ist ja auch der "Scheuslichste Ort Perus" und der Ort mit den grauenhaftesten Strassen (siehe Montag). Aus Sicherheitsgruenden war ein group ride angesagt. Also Aufbruch. Die Abfahrt vom Hotel war hoechst ekelhaft: Schotter, dann ganz steil und oben sofort nach rechts. Kevin sagtte, dass ich als erste fahren sollte. Was ich tat. Ich panikte und stuerzte. Vor den Augen der versammelten Mannschaft, die grinste. Wunderbar.
Dann fuhren wir im Pulk nach Juliaka (3800 m), hielten am Stadtrand an einer Tanke und wollten dann weiterfahren, wenn alle fertig waren.Und das war dann der Punkt, an dem ich zusammenbrach. Ich legte den Kopf auf den Tankrucksack und hatte keine Kraft mehr, ihn zu heben. Schon in Cusco hatte ich massive Probleme mit der Hoehe (3400 m), am Montag, vor der Fahrt nach Puno, war ich schon zweimal umgefallen (hatte dies aber verschwiegen und die 400 km irgendwie gemacht). Heute in der Frueh war es dann schlimmer denn je, ich bekam ueberhaupt keine Luft mehr, konnte kaum die Berta packen. Die Antwort auf meine Kraftlosigkeit
war der Van of Shame, Berta und ich mussten da rein. Das ist das erste Mal in meinem Leben. Ich bin entsetzt...
Die ersten Stunden verbrachte ich in einem Daemmerzustand, nach dem Mittagessen wurde ich etwas munterer, und dann kam schon der naechste Unterhaltungspunkt: Alex stand am Strassenrand mit einem Platten im Hinterrad. Das Ganze 100 m unterhalb der hoechsten Stelle des Passes, der 4880 m hoch ist. Aber auch bei 4780 m bleibt einem die Luft weg. Kevin vanman und Alex werkelten am Reifenwechsel, ich hielt das Ganze mit der Kamera fuer die Nachwelt fest.
Die Fahrt war wunderschoen (insofern ich das beurteilen kann), das Wetter war auf dieser Strecke noch nie so gut gewesen, normalerweise war da Nebel. Der Ort Chivay ist staubig und nicht besonders toll, aber morgen sehen wir Condore (vielleicht).
Kelly+Brian und Joachim haben mich mit Tabletten gegen Hoehenkrankheit versorgt, und dies hat offensichtlich geholfen, denn die heutige Nacht ist auf gleicher Hoehe wie Puno (3800 m) und es geht mir deutlich besser. Vielleicht schlafe ich ja auch mal wieder?
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