Lateinamerika - Woche 45 (Ecuador)


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South America » Ecuador
October 14th 2005
Published: August 7th 2007
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08.10.05
Gegen 08.30 Uhr ging ich auf die Strasse. Heute war es viel anders als gestern. Viele bekannte Gesichter und viel mehr Leute. Ich traf auch gleich auf Raoul und Arturo. Sie bestellten soeben Fruehstueck und ihr erstes Bier. Es dauerte nicht lange, da kam auch Tony hinzu. Irgendwie hatte er staendig das Gefuehl, an mir haengen zu muessen und Arturo machte auch staendig Anzeichen. Tony brachte ich praktisch nicht mehr los. Erst als Daniel vom surfen zurueckkam, hatte ich eine Moeglichkeit zu fliehen. Ich ging mit ihm zu seinem Surfpunkt und schaute ein bisschen den Surfern zu. Als ich nach etwa einer halben Stunde wieder in die Bar zurueckkehrte, war bereits Fussball zwischen Ecuador und Uruguay am laufen. Und die drei Jungs waren schon recht angeheitert. Ich verzog mich ein paar Haeuser weiter in ein Café. Als ich in mein Hostal zurueckkehren wollte, versuchte ich mich irgendwo durchzumogeln, damit mich niemand sehen konnte, das war jedoch nicht moeglich. Also wieder Tony in Sicht. Diesmal fragte er mich, ob ich jemandem etwas uebersetzen koenne. Das machte ich dann auch und es stellte sich heraus, dass es zwei Schweizerinnen waren. Ich setzte mich zu ihnen und wir unterhielten uns bestens. Wir gingen dann auch nebenan was essen. Tony haben wir wohl fuer einige Zeit vertrieben, aber er kam wieder und wollte staendig, dass wir ins Fogatta kommen. Wir liessen uns jedoch Zeit damit. Spaeter kam auch noch Eva hinzu, sie lernte ich am Morgen kennen. Die beiden Girls waren recht muede und wollten schon schlafen gehen. Ich machte mit Eva auf spaeter ab und ging zurueck ins Hostal, um mich umzuziehen und meinen Kram dort zu deponieren. Ich traf sie wieder in einer Bar. Wir wechselten aber schon bald ins Fogatta, wo endlich Salsa und Mergengue lief. Tony packte mich sofort am Arm, um mit ihm tanzen zu gehen. Dann sollte ich auch noch mit seinem Kollegen tanzen, dann wieder mit Tony, etc. Ich hatte jedoch genug von Tony und wechselte den Platz, wo ich dann mit jemand anderem tanzte. Tony machte schon eine halbe Szene und war sehr sauer, als waeren wir ein Paar. Er liess mich dann aber endlich in Ruhe. Eva wollte kurz aufs Klo gehen, aber dann sah ich sie nicht wieder. Ich unterhielt mich dafuer mit ein paar anderen Leuten und amusierte mich gut. Gegen 03.00 Uhr ging auch ich ins Bett.

09.10.05
Ich stand spaet auf, packte alle meine Sachen zusammen und suchte mir ein Café zum fruehstuecken. Doch bevor ich es ueberhaupt realisieren konnte, traf ich schon wieder auf Tony, Raoul und Arturo. Sie meinten, sie wuerden nun gleich losfahren nach Puerto López und ich koenne ja mit ihnen mitfahren. Da ich eh auch dorthin wollte, nahm ich das Angebot an, auch wenn es mich nicht gerade aus den Socken haute. Ich kaufte mir nur noch einen feinen Fruchtsaft, damit ich mich nicht mit ganz leerem Magen auf den Weg machte. Wir luden also auch noch mein Gepaeck ins Auto und los gings. Mit dem Auto dauerte die Fahrt nach Puerto López nur knapp eine Stunde. Dort suchten wir uns ein Restaurant um etwas zu essen. Danach informierte ich mich kurz nach einer Tour zu den Walen und ueber einen Tauchtrip. Die Wale zogen jedoch schon weiter, es war schon knapp ausser Saison und ein Tauchtrip war einfach zu teuer. Auch das Wetter war sehr bewoelkt, sodass man gar keine Lust hat, an den Strand zu gehen. Die Jungs kauften sich zuerst mal eine Flasche Whisky, es ging also schon wieder los. Die Fahrt ging weiter, alles der Kueste entlang bis Manta. Zwischendurch besuchten wir kleine Fischerdoerfchen, fuhren dem Strand entlang und genossen die schoene Kuestenfahrt. In Manta suchten wir fast eine halbe Stunde eine Tankstelle und dann ging es bereits wieder zum Supermarkt um Alkohol einzukaufen. Dann drehten wir noch etwa fuenf Runden in Manta selbst, um ein Restaurant zu suchen. Dieses war jedoch nicht aufzufinden, deshalb fuhren wir weiter. Irgendwann bogen die Jungs rechts ab, parkierten das Auto und liefen los Richtung Gebaeude. Da war mitten am Tag eine Eintrittskontrolle, da raffte auch ich, dass dies irgendein Stripperlokal war. Tony schnautzte dann auch noch den Tuersteher an, dass der mich ja nicht anfassen solle, der hatte echt einen Knall. Da stand ich also, inmitten einer grossen Menge Maenner, einer weiteren Frau als Gast und einer Stripperin in einer Ecke stehen. Ich war glaub ich genau zwei Minuten drin, dann gingen wir wieder raus. Was das genau sollte, weiss ich bis jetzt nicht. Es war einfach so, dass ich zweideutige Woerter falsch verstanden hatte und meinte, wir suchen ein Restaurant mit Grilladen :-). Die Fahrt ging weiter nach Calceta. Die Jungs fragten nun alle paar Meter nach der Richtung, vorallem wenn es Frauen waren. Irgendwann kamen wir in dem Doerfchen an und machten eine kleine Rundfahrt. Es wurde schon langsam dunkel, deshalb konnte ich leider auch kein Foto mehr machen von der superschoenen Holzkirche. Arturo suchte nun die Adresse seiner Tante. Die fanden wir auch tatsaechlich, er war schon etwa zehn Jahre nicht mehr hier. Die Tante war auch recht ueberrascht ueber unseren Besuch. Mit ihr fuhren wir ein paar Haeuser weiter und besuchten noch ein paar weitere Verwandte. Die waren alle recht erstaunt und natuerlich gab es einiges zu erzaehlen. Es wurde uns sogar ein Nachtessen aufgetischt, wieder mal eine typische suedamerikanische Geste. Tony kam erst ein bisschen spaeter, er war noch ganz verpennt. Er teilte mir auch gleich mit, dass er aus Versehen meinen Rucksack kapputt machte. Nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten, fuhren wir weiter Richtung Ausgang des Dorfes. Dort trafen wir auch noch seine Cousine und deren Freundin. Sie waren soeben auf dem Weg zu einer Geburtstagsparty, jedoch von einem 17jaehrigen. Die Jungs wollten natuerlich auch gleich hingehen. Wir gingen zwar nicht hinein, aber wir unterhielten uns draussen mit ein paar Maedchen. Nun konnte die Fahrt weiter gehen Richtung Bahía de Caráquez. Ich schlief erst mal eine Runde im Auto, es hatte keinen Zweck mehr, mit den Jungs zu reden, die hatten nur noch Quatsch im Kopf. Ich war aeusserst froh, endlich in Bahía anzukommen und meine Ruhe zu haben. Tony war echt anstrengend und begriff einfach nicht, dass ich nicht staendig angefasst werden moechte. Die Jungs luden mich direkt beim Hostal aus. Raoul lehnte mir noch seinen Rucksack aus, bis ich wieder einen neuen habe, resp. wieder in Quito bin. Die beiden gingen noch ein paar Runden weitersaufen, Tony begleitete mich noch ins Hostal. Ich verabschiedete mich fuer heute von ihm. Ich sass dann so im Zimmer und liess mir nochmals die verrueckten Tage durch den Kopf gehen. Als ich per Zufall mal aus dem Fenster schaute, sah ich doch tatsaechlich Tony mit einer Frau rumknutschen. Ich nahm an, dass dies seine Australierin war, von der er jedoch sagte, dass sie schon gegangen sei. Dieser Typ ist einfach unglaublich.

10.10.05
Ich schlief bis fast 09.00 Uhr. Wieder mal viel zu lange. Ich ging als erstes ins Café fruehstuecken. Kurz spaeter kam auch schon Tony reinspaziert, begruesste mich kurz und setzte sich dann aber zur Dame von gestern hin. Spaeter bestaetigte sich auch meine Vermutung, dass sie die Australierin ist. Nach dem Fruehstueck schrieb ich noch ein bisschen Tagebuch, bis ich mich um 11.00 Uhr mit Tony traf. Ich sagte ihm vorerst gar nichts. Wir gingen zusammen wegen einem neuen Rucksack schauen. Nach dem Einkauf kehrten wir ins Hostal zurueck und verabschiedeten uns. Danach ging ich zuerst in eine Reiseagentur, danach ins Internet. Den Rest des Tages verbrachte ich mit schlafen, spazieren und nichts tun. Als ich vom Internet zurueck kam, kaufte ich mir etwas Kleines zum Essen. Da kam auch schon wieder Tony auf mich zu. Wir redeten nur ein paar Sekunden und verabredeten uns auf spaeter. Kurz vor dem Hostal rief er mich nochmals und wir redeten kurz. Ich teilte ihm meine Meinung ueber ihn mit und er entschuldigte sich wie immer bei mir. Ich mochte heute nicht mehr mit ihm abmachen, deshalb ging ich ins Zimmer und hoerte lange Musik. Das tat gut, endlich wieder mal meine Gedanken schweifen zu lassen.

11.10.05
Heute stand ich bereits um 07.30 Uhr auf und ging gleich auf 08.00 Uhr fruehstuecken. Dann war wieder lange Internet angesagt. Irgendwie komme ich einfach nicht vom Fleck, entweder Reiseberichte schreiben, etliche eMails beantworten oder Probleme loesen - das sind fuer mich nicht so wirklich Ferien. Ich machte einen Spaziergang, um doch noch etwas von Bahía zu sehen. Ich lief alles dem Malecón entlang, ein sehr schoenes, kleines Dorf! Zum baden hatte ich aber immer noch keine Lust. Stattdessen lief ich zurueck zum Hostal und checkte schon mal aus, fuer den Fall, dass ich doch schon heute weiterreisen wuerde. Danach machte ich noch einen Spaziergang zum Mirador, von dort aus hatte ich eine superschoene Aussicht ueber Bahía. Den Rest des Tages verbrachte ich mit spazieren im Zentrum, an der Sonne sitzen, Tagebuch schreiben und eine Tour abklaeren. Nach langem Hin und Her gelang es mir auch, den Preis hinunter zu handeln, nur hatte ich noch kein Geld zur Hand. Ich ging nochmals ins Internet, um wegen der Tour ein paar Infos mehr zu erforschen. Dieses war jedoch geschlossen, da es keine Elektrizitaet hatte. Als ich wartete, traf ich dort zwei Jungs, mit denen ich mich eine Weile unterhielt. Als das Internet wieder oeffnete, hatte ich nicht mehr viel Zeit, denn die Reiseagentur schliesste schon bald. Ich ging zurueck zum Hostal, um mein Geld zu holen und die Tour zu bezahlen. Als ich alles erledigt hatte, ging ich zurueck zum Internet, bis meine Reiseberichte endlich aktuell waren. Cristian, einer der beiden Jungs, die ich vorher kennenlernte, war gegenueber im Colegio und kam spaeter nochmals ins Internet um mich zu besuchen. Ich erledigte nur noch kurz meine Sachen und dann gingen wir nach draussen. Sein Kollege kam nicht mehr. Cristian und ich gingen bis zum Malecón, wo wir ziemlich lange redeten. Es war schon spaet, als ich endlich ins Bett kam.

12.10.05
Gegen 07.30 Uhr machte ich mich parat und ging fruehstuecken. Als ich die Treppe hinunterlief, stand Cristian vor der Tuer. Er wartete anscheinend schon seit 07.00 Uhr und fragte nach mir, doch der Typ vom Hostal weckte mich nicht. Wir gingen zusammen fruehstuecken. Nun musste ich noch dringendst ins Internet, um eMails betreffend meiner Kamera zu checken. Cristian begleitete mich dazu und danach auch zur Reiseagentur. Mit Maribel, Yvonne (einer Person, die seit zwei Tagen in der Firma arbeitet) und Cristian ging ich zum Hafen. Dort verabschiedete ich mich auch von Cristian und verabredete mich mit ihm auf Samstag in Canoa. Mit dem kleinen Boot fuhren wir nach San Vicente. Von dort aus weiter nach Canoa. Dort trafen wir den Finca-Besitzer Dario, der uns von Canoa bis zur Finca bringen wuerde. Leider war sein Auto noch in Reparatur, somit mussten wir eine Weile warten. In der Zwischenzeit gingen wir schon mal einige Strassen weiter, um eine Parade zu sehen. Dario kam auch irgendwann mit dem Auto zur Parade und dann konnte es endlich losgehen. Wir verabschiedeten uns von Maribel, sie kehrte zur Agentur zurueck. Mit dem Auto fuhren wir fast zwei Stunden lang bis zur Finca. Dies dauerte jedoch nur solange, da uns Dario viele Infos ueber die Region gab und uns jegliche Baeume, Fruechte und Pflanzen erklaerte. Zudem machten wir einen Halt bei einer Schule, die von der Finca unterstuetzt wird. Auch dort gab es einen Haufen Informationen, nur die Schueler waren nicht dort, da sie ja an der Parade in Canoa teilnahmen. Als wir in der Finca ankamen, wurden uns die Volunteer-Arbeiter vorgestellt und die Cabañas gezeigt. Es gab bereits Mittagessen. Die naechsten drei Tage erwartet mich kein Fleisch, sondern alles nur vegetarische Menues. Nach dem Mittagessen war eine Siesta von etwa einer halben Stunde angesagt. Yvonne und ich redeten lange in unserer Cabaña und vergassen richtig die Zeit. Doch es kam uns auch niemand rufen. Als wir zum Treffpunkt gingen, war niemand anwesend. Norita, die Koechin, rief nach Carlos, der mit uns etwas unternehmen sollte. Er war jedoch nirgendwo aufzufinden. Norita fuehrte uns schon mal ein bisschen durch den grossen Garten und erklaerte uns ein paar Sachen. Dann kehrten wir zurueck in die Finca und suchten weiter nach Carlos. Irgendwann tauchte er doch noch auf, er war zu weit weg, um unser Geschrei zu hoeren. Er fuehrte uns zu einem Ort, wo wir Tagua, eine Art Nuss einer Palme, suchten. Die sahen aus wie Steine und waren recht schwierig zu finden, doch Carlos sah diese auf Anhieb. Als wir genuegend gesammelt hatten, gingen wir in die Werkstatt. Dort saegte Carlos die Taguas in Stuecke. Daraus bastelten wir unsere Artesanías. Er erklaerte uns, wie wir diese verarbeiten muessen, bis ein Anhaenger fuer eine Kette entsteht. Spaeter erklaerte uns Dario eine Menge ueber die Bepflanzung, Duenger, das System des Gartens und der Tierhaltung. Danach gings zu den Schweinen. Fuer grosse Erklaerungen hatten wir dort aber keine Zeit mehr, da es schon zum Nachtessen klingelte. Wieder war ein bisschen Freizeit angesagt, bis wir uns wieder zum Schokolade zubereiten in der Kueche versammelten. Gustavo erklaerte uns den Ablauf. Zuerst wurden die Kakaobohnen getrocknet und unser Prozess begann beim Verlesen der Bohnen. Danach wurden sie geroestet und geschaelt. Danach wurden diese durch die Muehle gemahlen, mit Beigabe von Zucker. Nun musste nur noch das Pulver gekocht werden mit Beigabe von Milch. Und fertig war die feine Schokolade. Diese genossen wir mit ein paar Bananenstuecken, einfach koestlich! Nach dem Dessert unterhielten wir uns noch eine Weile, doch die meisten gingen schon frueh ins Bett, denn sie mussten auch den ganzen Tag arbeiten und waren dementsprechend muede. Ich unterhielt mich noch ein bisschen laenger mit Yvonne in der Cabaña.

13.10.05
Yvonne und ich standen erst um 07.00 Uhr auf. Die Volunteer-Arbeiter starteten schon gegen 06.15 Uhr mit ihrer Arbeit. Wir besuchten zuerst die Meerschweinchen und dann die Schweine. Maribel ist ein Rieeeesenschwein und hat richtig lustige Augen. Und die kleinen Verkel waren auch ganz niedlich. Als ich eines in den Arm nehmen wollte, quietschte dieses jedoch so laut, dass ich es gleich wieder runterliess. Nachdem sie ihre Milch bekamen, waren sie um einiges ertraeglicher. Gegen 08.00 Uhr gab es Fruehstueck. Danach gingen Yvonne und ich mit Carlos in die Huerta (Garten). Dort pflanzte ich zum ersten Mal einen Baum, einen Chirimoya-Baum, was spaeter auch in einem Buch registriert wurde. Nun mussten wir noch Yuka, ein Gemuese, Bananen und Bananenblaetter pfluecken. Norita kochte schon einiges vor und als wir in die Kueche kamen, konnten wir bereits mit der Tonga, einer Spezialitaet, beginnen. Wir legten Reis, Gurkensalat, Linsen, ein halbes gekochtes Ei, Erdnusssauce mit verschiedenen Gemuesen sowie fritierte Bananen auf die Bananenblaetter und rollten diese zusammen. Dies war unser Lunch fuer den heutigen Tag. Yvonne blieb diesen Nachmittag in der Finca. Carlos und ich machten einen Ausritt zu Pferde. Wir ritten etwa eine Stunde lang, bis wir zum Haus einer etwa 96jaehrigen Frau, Jovita, gelangten. Ihr ueberreichten wir eine Tonga, worueber sie sich sehr freute. Sie lebt seit ewig in ihrem Haeuschen. Einer ihrer Soehne wohnt auch noch in ihrer Naehe, alle anderen leben in einer anderen Stadt. Carlos und ich gingen in den Wald, um nach Affen zu suchen. Wir fanden nur einen einzigen. Wir assen unsere Tonga zum Zmittag und kehrten dann zu Jovita zurueck und unterhielten uns eine Weile mit ihr. Dann ging es zurueck Richtung Finca. Auf dem Rueckweg machten wir noch einen Besuch bei einem kleinen Wasserfall und einem grossen Baum. Ich war froh, endlich wieder in der Finca angekommen zu sein, den Carlos war ein Mann mehr, der nur eines wollte. Ich hatte etwa eine Stunde Freizeit. Yvonne musste bereits wieder nach Bahía zurueckkehren, deshalb bastelte ich alleine mit Carlos weiter. Diesmal einen Fingerring aus einer anderen Palmfrucht. Es ist immer interessant, was die Leute alles aus Pflanzen und Fruechten herstellen. Carlos musste zwischendurch nach Hause. Ich bastelte weiter, bis es Nachtessen gab. Danach zeigte uns Carlos, wie Kaffee hergestellt wird. Eigentlich fast derselbe Ablauf wie bei der Schokolade. Nun waren alle am Tisch versammelt und Dario wollte eine Gespraechsrunde starten. Doch anscheinend waren alle zu muede, somit verschob er dies auf einen anderen Tag. Stattdessen bastelte er mit mir bis Mitternacht Artesanías und zwischendurch machten Carlos, Heidi und ich nochmals Schokolade.

14.10.05
Nach dem Fruehstueck war Kaese machen angesagt. Genau das Richtige fuer mich, da mir Kaese eigentlich ueberhaupt nicht schmeckt. Carlos zeigte mir, wie man Kuehe melkt. Ich machte dies zwar schon einmal erfolgreich, doch diesmal wollte es einfach nicht klappen. Er melkte dann halt alles selbst. Zurueck in der Kueche gab er ein Verdickungsmittel bei und wir mussten die Fluessigkeit eine Weile stehen lassen. In der Zwischenzeit mussten wir Yuka pfluecken gehen. Die Blaetter der Yukapflanze nahmen wir mit fuer die Schweine. Nun musste die Yuka geschaelt, gewaschen und zerkleinert werden. Danach durfte ich die ganze Schuessel voll raffeln ohne Ende. Zwischendurch wieder den Kaese ruehren und nochmals eine Weile ruhen lassen. Dann das ganze Wasser aus der Masse druecken, ein spezielles Gewuerz und Salz beigeben, gut mischen, in eine Form geben und nochmals ruhen lassen, fertig war der Kaese. Nun war weitere Artesanía angesagt. Dario zeigte mir die Frucht des Matébaumes. Diese saegten wir in zwei Stuecke. Dann setzten wir uns ans Basteltischchen. Die Frucht musste zuerst vom Fruchtfleisch befreit werden. Dann mit einem Loeffel alle Ueberreste rausschaben und danach mit Schleifpapier verfeinern. Nun musste nur noch aussen eine schoene Verzierung hin und fertig war die Artesanía. Gegen 12.00 Uhr gab es Mittagessen. Gleich danach bastelten wir wie wild weiter. Dario bastelte mir auch noch ein Armband und ich weitere Matégefaesse. Nun war Shrimps-Fischen angesagt. Mit Carlos lief ich zum Fluss runter, Maya (ein Kind als Volunteer-Arbeiter) begleitete uns. Dort fischten wir unsere Camarones. Wir schafften es auf etwa neun Stueck, dann gaben wir es auf. Nun war wieder Artesanía basteln angesagt bis ich gegen 16.00 Uhr meine gefangenen Shrimps, den selbstgemachten Kaese und fritierte Bananen essen konnte, ganz fuer mich alleine. Eigentlich war hiermit die Tour beendet, doch Dario zeigte mir noch, wie man eine Gesichtsmaske herstellt. Aus einem speziellen Stueck Erde raspelte er Pulver. Dieses mischte er mit Wasser und dann trug er diese Masse auf mein Gesicht auf. Ich kam mir ziemlich bloed vor und schleichte mich geradezu in meine Cabaña, damit mich ja niemand sieht. Nachdem ich die Maske wieder weg hatte, ging ich noch kurz duschen, dann etwas Kleines Nachtessen und dann ging die Rueckfahrt nach Canoa los. Ich verabschiedete mich von allen und fuhr mit Dario nach Canoa. Er lud mich beim Hostal Canoa aus, wo ich eine herzige Bambus-Cabaña erhielt. Nun verabschiedete ich mich auch von Dario, der wieder zur Finca zurueckfuhr. Ich ging heute recht frueh schlafen.


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