Quito

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Eigentlich wollte ich ja gar nichts mehr von Lima schreiben, aber...
Ich fuhr ja dann am naechsten Tag zum Flughafen um nach Quito zu fliegen. Und der nette Taxi-Chauffeur schenkte mir doch tatsaechlich den Alkapaschal seiner verstorbenen Mutter, damit ich immer daran zurueck denken koenne, wie freundlich die Taxifahrer in Lima seien. Ist das nicht suess? Die Peruaner sind wirklich ganz nette Menschen.

Quito ist eine tolle Stadt, die sehr viel zu bieten hat (wenn man Zeit haette und das Wetter besser waere). Aber ich merke deutlich, dass der Standard von Land zu Land steigt. Es hat hier Lichtsignale fuer Fussgaenger, Verkehrsregeln, Taxometer in den Taxis, Toni-Yoghurt und die Busstationen haben einen Namen und sind sogar angeschrieben. Eigentlich fuehle ich mich hier ein wenig wie in Europa. Manchmal bedaure ich diese Fortschritte jedoch, denn irgendwann wird es nur noch kleine Europas oder Amerikas geben. Die Kulturen, Religionen und Traditionen sterben aus und somit wird auch die ganze Schoen- und Reinheit eines Landes zerstoert.

Aber zurueck zu Quito: Da hier die Regensaison begonnen hat, ist das Wetter nicht immer so angenehm. Am morgen ist es jeweils strahlend schoenes Kurzarm-T-Shirt-Wetter und so ziemlich genau um 2pm beginnt es zu regnen und dieser hoert dann erst in den Morgenstunden wieder auf. Und mit Regen meine ich wirklich Regen, also solchen, bei dem die Hosenbeine im Nu pflotschnass sind, wenn man ansonsten einen Schirm, Regenjacke und Gortexschuhe hat. Man befindet sich aber doch lieber draussen, denn wenn man drinnen ist, hat man Angst, dass das Dach einstuerzen koennte von der ganzen Regenmasse. Es entstehen dann auch ettliche Fluesse, die die Strasse hinunterstroemen und das Leben eines Fussgaengers schwierig machen. Regenzeit halt eben!

Gestern besuchte ich Mitad del Mundo (Mitte der Welt) = 0·0'0"! Da steht ein riesiges Monument wo einst zwei Franzosen (weiss deren Namen nicht mehr) den Aequator bestimmten. Per GPS merkte man dann aber, dass sie sich um ca. 180 meter verrechnet hatten (nicht schlecht). Bei der "richtigen" Aequatorlinie hat es nun ein tolles Freilicht-Erlebnis-Museum. Die haben uns vieles Anhand Beispielen erklaert. Bereits fuer die Indigenous war dieser Ort etwas Besonderes, da auch diese mekten, dass der Schatten hier jeweils verrueckt spielt. An der Agavepflanze (aus der Tequilla gemacht wird) fanden wir einen natuerlichen roten Farbstoff aus dem heutzutage in London anscheinend teure Lippenstifte hergestellt werden. Und dann wurde natuerlich noch bewiesen, dass hier die exakte Aequatorlinie ist. Ich platzierte hier locker ein Ei auf einem Nagel (habe sogar ein Zertifikat) und hatte weniger Kraft als auf der noerdlichen Hemisphaere. Die Erdanziehungskraft sei auf der noerdlichen Hemisphaere staerker als auf der suedlichen, was auch der Grund sei, weshalb es auf der noerdlichen Hemisphaere mehrere und staerkere Tornados gaebe. Und dann noch der Supertrick mit dem Wasser. Suedliche Hemisphaere: urzeigersinn, noerdliche Hemisphaere: gegenurzeigersinn und am Interessantesten, Aequator: schnurgerade hinunter!
Wenn man dass so alles miterlebt und dort steht, realisiert man, wie einzigartig es doch ist, dass man das alles miterleben darf, so ein richtiges "Laek Sabine, so laess bisch da" - Gefuehl!
Dann moechte ich fuer Iris noch erwaehnen, dass ich hier den ganzen Tag fast nur laufe (keine Busse, keine Taxis) und man bedenke, diese Stadt ist wirklich gross. Ich trainiere also richtig fuer unsere 7stuendigen Junglewanderungen, die wir in Suriname machen werden. Ich nenne dies im Moment Kamera-Marathon. Das Ziel des Marathons ist zwar nicht das Laufen, sondern dass meine Kamera wieder funktioniert! So fallen also auch meine geplanten Ausfluege wie z.Bsp. zum Cotopaxi ins Wasser, welches der hoechste aktive freistehende Vulkankegel der Erde ist. Wirklich schade, waere toll gewesen. Innerhalb zwei Tagen ist die Kamera nun schon das 4. Mal in der Reparatur! Und das SONY Centre ist am anderen Ende der Stadt.
Heute habe ich die Kathedrale besichtigt. Man kann dort bis zum Glockenturm hinaufsteigen und sieht dann auch die Uhr (fuer Papi: inkl. Uhrwerk) von Innen und hat natuerlich eine super Aussicht ueber die Stadt.
Ab und zu fahre ich ja doch auch Taxi (psst, nicht Iris erzaehlen) und das finde ich einfach immer super interessant in anderen Laendern. So kann man mit den Einheimischen sprechen und erfaehrt sehr viel.
Morgen werde ich nochmals einen Tag lang meiner Kamera hinterher rennen und am Freitag geht es dann ab auf die Galapagos - ich freue mich 😊

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Photos

SONY Shop in Quito
Diesen Ort kenne ich in Quito am Besten :)

Comments

[Cristina]

GEBURTSTAG
Hoi Sabine Zu Deinem Geburtstag in weiter Ferne gratuliere ich Dir von ganzem Herzen und wünsche Dir alles Liebe, gute Gesundheit und eine weiterhin erlebnisreiche Reise. Deine Berichte sind ja wirklich interessant und Du erlebst da Einiges. Vielen Dank für all Deine langen Berichte. Wo nimmst Du bloss noch die Zeit her, um so viel zu schreiben, komme kaum nach mit Lesen. Ärgerlich, das mit der Kamera. Ist wohl mal ne Neue fällig, oder? Bald ist Weihnachten und da gibts ja diese Wunschlisten, welche man vors Fenster legen kan...... Also weiterhin eine spannende und interessante Reise. Ich bin schon gespannt auf Deinen nächsten Bericht von den Galapagos Inseln. Nächsten Freitag haben wir ja das Weihnachtsessen in Lausanne, ja Du hast richtig gehört, es findet tatsächlich in Lausanne statt. Wir übernachten in einem Guesthouse in der Nähe des Bahnhofs. Schade dass Du nicht dabei bist, aber wir werden sicher an Dich denken und auf Dich und Deinen heutigen Geburtstag anstossen. Mit Dir dann wenn Du wieder zurück bist. Ganz liebe Grüsse aus der immer noch sonnigen und warmen Schweiz (wegen des Föhns an einigen Orten bis über 20 Grad). Oktober und November waren wirklich fantastisch und der Winter lässt weiter auf sich warten......... also mir ists recht so! Nur die Wintersportler kanns wohl nicht so richtig freuen. Machs guet und pass uf Dich uf. Cristina