Lateinamerika - Woche 51 (Kolumbien)


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South America » Colombia
November 25th 2005
Published: August 7th 2007
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19.11.05
Das war erneut eine kurze Nacht. Um 05.00 Uhr stand ich auf und eine halbe Stunde spaeter machte ich mich auf den Weg zur Metrostation, um zum Terminal del Norte zu gelangen. Ich hatte Glueck und es wurde mir ein guenstiger Preis offeriert, da der Bus gleich losfuhr. Nach vier Stunden Fahrt gab es einen halbstuendigen Halt zum essen. Danach ging die Fahrt weiter bis ich nach insgesamt zehn Stunden in Bogotá ankam. Ich rief Alfonso an, jemanden, den ich vor fast einem Jahr in Chile kennenlernte. Mit dem Bus fuhr ich zu ihm zur Arbeit in die Bibliothek. Wir hatten natuerlich einiges zu reden, aber er musste noch arbeiten bis 20.00 Uhr. Er fuehrte mich kurz in der Bibliothek herum und zeigte mir ein paar Museen, die ich dann auch besuchen ging. Diese schlossen bereits um 19.00 Uhr, sodass ich nicht alles besuchen konnte. Nach einem kurzen Besuch im Internet kehrte ich zu ihm zurueck. Gegen 20.30 Uhr holte uns seine Freundin Sandra ab. Die beiden fuhren mit mir durch halb Bogotá und zeigten mir die Stadt bei Nacht. Wir fuhren zu einem Aussichtspunkt in der Naehe von La Calera. Dort assen wir auch kurz etwas und genossen das Lichtermeer von Bogotá. Danach fuhren wir durch die Ausgangsmeile der reicheren Personen, alles ganz schoen chic. Und dann fuhren und spazierten wir auch noch durch die Ausgangsstrassen von den "Normalos". Eine Bar/Discothek nach der anderen und viele Leute auf der Strasse. Nach der langen Stadtrundfahrt fuhren wir nach Hause. Es war bereits wieder spaet und ich war sehr muede, deshalb ging ich gleich schlafen.

20.11.05
Heute war ausschlafen angesagt, habe ja schon lange nicht mehr viel geschlafen. Gegen 10.00 Uhr stand ich auf. Ich lernte Alfonso’s Mutter Guillhermina kennen. Sie servierte mir ein ueppiges Fruehstueck. Danach zeigte sie mir, wo ich den Bus nehmen kann, um zum Cerro Montserrat zu gelangen. Dieser lud mich gleich bei der Zahnradbahnstation aus. Ich fuhr hoch und machte einen Spaziergang. Es fand zurzeit eine Messe statt. Diese war sehr eindruecklich. Wie immer war die Kirche voll und der Gesang uebertraf alles. Ich lief durch den kleinen Artesaníamarkt und danach wieder den ganzen Weg zu Fuss hinunter. Danach schaute ich mir noch ein wenig die Stadt an. Eine Kirche nach der anderen, eine grosse Plaza, viele Leute. Ich besuchte auch noch das Museo del Oro (Goldmuseum). Nun goennte ich mir endlich mal einen kleinen Dessert und einen Jugo. Nun musste ich nur noch den richtigen Bus finden, um wieder nach Hause zu gelangen. Ich traf per Zufall jemanden, der in dieselbe Richtung musste. Er lief mit mir zur richtigen Strasse und wir nahmen denselben Bus. Er organisierte, dass mich der Chauffeur auch sicher an der richtigen Stelle herausliess. Alles klappte wunderbar. Als ich zu Hause ankam, waren Edith und Oskar schon besorgt. Sie machte mir einen feinen Kaffee und wir redeten viel. Spaeter schaute ich noch ein bisschen fern. Als Guilhermina und Alfonso auch wieder zu Hause waren, schauten wir uns ein paar meiner Fotos im Fernseher an. Ich war mal wieder hundemuede, aber diesmal war ich nicht die Einzige.

21.11.05
Bereits um 08.00 Uhr rief mich William an, ihn lernte ich vor ein paar Monaten auf einer Tour kennen. Wir verabredeten uns auf etwa 17.00 Uhr vor der Bibliothek. Ich machte mich parat, erledigte noch ein paar Sachen und fruehstueckte. Guilhermina fragte, ob ich mit ihr kurz einkaufen gehen wolle. Ich stimmte zu. Ich wusste ja nicht, was mich erwartete. Wir liefen zuerst zu einer Firma, wo sie Geld einbezahlen musste. Die Schlange war jedoch so gross, dass wir das nicht erledigen wollten. Sie traf dann aber per Zufall eine Bekannte, welche das fuer sie erledigte. Danach liefen wir zu einem Laden mit Vorhaengen und Decken. Die gesuchte Person war jedoch nicht dort. Wir gingen weiter um ein paar Kartoffeln zu kaufen und immerhin auch noch was fuer mich, naemlich Waschmittel. Der Einkauf war erledigt und wir kehrten nach Hause zurueck. Ich konnte meine Waesche waschen, darueber war ich natuerlich sehr froh. Danach fuehrte mich Guilhermina auch noch zu einem Schuhladen, wo sie fuer ihre zwei Enkelkinder Schuhe kaufte. Wieder zu Hause machte ich mich parat fuers Zentrum. Es war schon wieder 13.00 Uhr. Ich ging mit Alfonso bis zur Bibliothek und machte einen laengeren Spaziergang. Auf 17.00 Uhr kehrte ich zur Bibliothek zurueck, um William zu treffen. Er kam erst eine halbe Stunde spaeter. Mit dem Auto fuhren wir zu einem Café um etwas zu trinken. Danach machte er mit mir eine Stadtrundfahrt bei Nacht. Hatte ich zwar schon von Sandra und Alfonso bekommen, aber ich habe trotzdem viel Neues gesehen. Nach der Rundfahrt fuhr er mich nach Hause. Er musste jedoch recht lange durch die Strassen fahren, bis wir es endlich fanden. Die restlichen zwei Blocks lief ich, um es nicht noch komplizierter zu machen. Zu Hause servierte man mir wieder ein feines Nachtessen. Zudem lernte ich Alfonso’s Bruder Oskar kennen. Wir unterhielten uns lange, natuerlich wieder dieselben Fragen wie von den anderen. Spaeter kamen Alfonso und Guilhermina wieder hinzu. Guilhermina zeigte mir ein Spiel Namens Coca. Ich uebte lange, bis ich es schaffte. Danach spielten wir zu Dritt Mensch aergere Dich nicht, das ist schon eine lange Weile her! Das war ein lustiger Abend. Doch langsam wurde es kalt und wir wollten alle unter die warme Decke kriechen.

22.11.05
Ich stand um 10.00 Uhr auf und fruehstueckte mit Guilhermina. Ich wollte nun in ein Viertel gehen, wo es guenstige Kleider gibt, doch mit Adressen kam ich nicht voran. Alle sagten etwas anderes. Schliesslich sagte Edith, dass sie mit mir shoppen kommen wuerde. Sie brauchte jedoch noch eine Weile, bis sie parat war, somit wurde es schon fast wieder Mittag. Wir liefen ins Viertel Venecia. Sie stoppte jedoch in jeglichen Laeden, die sie interessierte und fuehrte mich nur in einige Shops mit Jeans. Wir verbrachten also etwa zwei Stunden zusammen, wobei wir einen Schuhladen nach dem anderen, einen Kinderkleiderladen, einen Laden mit Lampen, etc. anschauten. Zudem musste sie auch noch zum Arzt, wo ich nochmals etwa eine halbe Stunde gewartet hatte. Ich hielt es nicht mehr aus und sagte ihr, dass sie mir doch den Bus fuer San Andresito zeigen solle. Das machte sie auch und ich fuhr dorthin. Ich shoppte ein wenig und lief hoch bis zur Plaza Bolívar. Dann machte ich einen kurzen Besuch bei Alfonso in der Bibliothek und im Internet. Danach war wieder der Nachhauseweg angesagt. Dies ist schon kein Problem mehr, warte halt einfach immer auf dieselbe Busnummer :-). Meine Waesche war trocken, somit Zeit, meinen Koffer neu zu packen. Danach unterhielt ich mich noch ein wenig mit Alfonso und Guilhermina. Alfonso lud mich dann zu sich ins Zimmer ein, um einen Film zu schauen. Da er eine Freundin hat, machte ich mir keine Gedanken und war gegen einen Filmabend nicht abgeneigt. Es dauerte jedoch keine zwei Minuten, bis er mich anbaggerte. Somit verliess ich wenig spaeter das Zimmer und liess ihn alleine fernsehen.

23.11.05
Um 06.00 Uhr stand ich auf und bereits 20 Minuten spaeter ging ich zur Bushaltestelle. Ich fuhr ins Zentrum zum Madrugón, einer Marktregion mit guenstigen Sachen. Dort verbrachte ich etwa zwei Stunden mit probieren von Jeans. Schlussendlich konnte ich mich fast nicht mehr entscheiden. Ich kaufte schliesslich eine, obwohl der Preis hoeher war als erwartet. Nun lief ich noch kurz zur Plaza Bolívar rauf und besuchte die Informationsstelle. Dort konnte ich eine Pendenz erledigen. Nun ging ich zurueck zur Bushaltestelle und kehrte nach Hause zurueck. Die Tuere war leider geschlossen, da half erst langes Klopfen, bis schliesslich Oskar die Tuere oeffnete. Ich packte schon mal meine Sachen zusammen und wartete auf Guilhermina, Edith und Lina. Die Drei kamen jedoch bis 12.00 Uhr nicht zurueck. Somit musste ich das Haus verlassen, ohne mich von ihnen zu verabschieden, da es sonst fuer mein restliches Tagesprogramm nicht mehr reicht. Ich verabschiedete mich also nur von Alfonso und Oskar. Ich dachte, ich koenne von der ersten TransMilenia-Busstation aus fahren. Doch leider war diese noch nicht in Betrieb und ich durfte noch ein paar Cuadras weiter laufen, insgesamt eine halbe Stunde. Mit dem Bus nochmals etwa eine halbe Stunde, dann Bus wechseln und eine weitere Stunde bis Zipaquirá. Ich fand auf Anhieb einen Platz fuer mein Gepaeck. Ich stresste durchs Zentrum und zum Eingang fuer die Salzkathedrale. Ich kaufte mir mein Ticket und nahm gleich an einer Fuehrung teil. Diese war zwar sehr interessant, aber das Licht fuer schoene Fotos war miserabel. Eine sehr schoene Kirche mit vielen Kreuzen, Treppen, Gaengen, etc. Anscheinend findet hier jeden Sonntag eine Messe statt, natuerlich ist jeweils auch diese Kirche immer voll. Nach dem Besuch lief ich zurueck und holte mein Gepaeck ab. Vom Terminal aus fuhr leider kein Bus in die gewuenschte Richtung. Ich musste eine Weile laufen, bis ich an der Bushaltestelle ankam. Da aber sicher eine halbe Stunde lang kein Bus kam, fuhr ich zur Busfirma selbst. Dort hatte ich Glueck und fand sofort einen Bus. Die Fahrt nach Chiquinquirá dauerte etwa zwei Stunden. Ich fand auch rasch ein Hostal, was mich sehr erfreute. Denn nun, wo alles so schoen geregelt war, ist ein Rad meines Koffers defekt. Das heisst, ich darf mich wieder um ein Problemchen kuemmern. Ein kurzer Besuch im Internet und dann zurueck ins Hostal.

24.11.05
Zuerst ging ich ans Terminal, um Busse abzuklaeren fuer La Candelaria und Ráquira. Diese fuhren jedoch erst spaeter. Somit entschied ich, zuerst Chiquinquirá zu besuchen. Ueberraschenderweise fand ich eine zweite, schoenere Plaza vor, natuerlich auch mit einer Kirche. Ich ging gediegen einen Kaffee trinken und setzte meinen Spaziergang fort. Zudem hielt ich Ausschau nach einer Loesung fuer meinen Koffer. Doch irgendwie habe ich keine Ahnung, wie ich diesen reparieren koennte. Gegen 11.30 Uhr ging ich wieder zum Busterminal und nahm einen Bus, der mich an der Kreuzung Tres Esquinas herausliess. Von dort aus lief ich Richtung Ráquira. Auf dem Weg traf ich einen Kolumbianer, der mit seinem Fahrrad unterwegs war. Der hielt an und lief mit mir ein Stueck weit mit. Ein bisschen ein komischer Vogel, aber ok. Er liess mich dann auch wieder alleine, als er bei sich zu Hause ankam. Sein Angebot auf einen Besuch in seinem Haus lehnte ich dankend ab. Als ich schon fast in Ráquira ankam, hielt ein Herr mit seinem Auto an und nahm mich mit. Er bot mir an, dass ich in Ráquira eine kurze Besichtigung machen koenne und er auf mich warten und dann nach La Candelaria fahren wuerde. Dieses Angebot nahm ich an. Ich machte also einen Spaziergang durch das kleine bunte Artesanía-Dorf mit seinen Toepferei-Produkten. Danach fuhren wir zum Kloster. Unerwarteterweise machte der Typ Anstalten auf Annaeherungen. Staendig fragte er mich, ob er mir einen Kuss geben darf. Ich sagte ihm, dass ich einen Freund habe und keine Lust auf solche Sachen habe. Das nuetzte jedoch genau nichts. Ich musste zuerst ziemlich sauer werden, bis er es einigermassen kapierte. Aber er gab nicht auf. Wir kamen bereits am Kloster an und er wollte nicht aufhoeren, mich darum zu bitten. Deshalb stieg ich einfach aus und ging. Im Kloster machte ich eine kurze Fuehrung. Als ich wieder herauskam, war er zwar nicht mehr an derselben Stelle, aber um die Ecke. Ich unterhielt mich nur noch kurz mit ihm, dann lief ich davon. Dem Buschauffeur sagte ich, er soll mich doch nachher bitte auf dem Weg mitnehmen. Ich lief schon mal los. Auf dem Weg stattete ich einer Frau in ihrer Toepferei noch einen kurzen Besuch ab. Der Bus holte mich nach etwa einer halben Stunde ein. Er fuhr direkt nach Chiquinquirá. Dort holte ich mein Gepaeck im Hotel ab und ging zum Terminal. Mit dem naechsten Bus ging es nun nach Villa de Leyva. Dieses Dorf ist sehr touristisch und deswegen teurer als andere Orte. Ich schaffte es aber doch, eine guenstige Unterkunft zu kriegen. Ich machte einen kurzen Spaziergang und suchte ein Restaurant zum essen. Ich ging ins Casa Blanca und setzte mich an einen Tisch. Gleich nebenan sassen drei Kolumbianer und fingen an, mit mir zu reden. Fernando, Jimmy und Rita luden mich ein, mich zu ihnen zu setzen. Wir erhielten ein feines Nachtessen, hatten eine super Unterhaltung und zuletzt wurde ich auch noch von Fernando eingeladen. Sie begleiteten mich noch bis zur Plaza, dann trennten sich unsere Wege.

25.11.05
Bereits um 08.15 war ich unterwegs. Bei einer franzoesischen Baeckerei kaufte ich mir zwei superfeine Gipfeli. Am Terminal erfuhr ich, dass mein gewuenschter Bus erst um 09.00 Uhr fahren wuerde. Ich lief noch ein bisschen umher und ass mein Fruehstueck. Mit zehnminuetiger Verspaetung fuhr der Bus los. Im Bus sassen eine Kolumbianerin und ein Mexikaner, Elser und Edgar. Sie stiegen auch bei der Einfahrt zum Kloster Ecce Homo aus. Wir liefen zusammen dorthin und besuchten das Kloster. Danach mussten wir wieder zur Hauptstrasse laufen und auf einen Bus warten oder schon mal loslaufen. Wir entschieden uns zu laufen. Wir fanden sogar eine Person, die uns ein Stueck weit mitnahm. Doch der Weg bis zum Infiernito war immer noch weit. Als wir dort ankamen, erwartete uns nichts Weltbewegendes. Wir entschieden uns, direkt zum El Fósil zu laufen. Eigentlich waere die Strecke nur zwei Kilometer resp. etwa 20 Minuten gewesen. Doch da es keine Schilder gab, hatten wir uns verlaufen und kamen an die Hauptstrasse zurueck. Wir fanden zwar El Fósil, aber es dauerte um einiges laenger. Wir besuchten das kleine Museum und beendeten somit unsere Tour. Nun hiess es, zurueck nach Villa de Leyva zu kommen. Busse waren rar auf dieser Strecke, deshalb machten wir mal wieder Autostopp, aber diesmal mit Bezahlung. Wir verabschiedeten uns voneinander. Ich ging zurueck ins Hostal, um mein Gepaeck abzuladen. Dann machte ich eine kurze Besichtigung des Dorfes. Ein sehr schoener Ort, ruhig, schoene Gebaeude, etc. Als ich mich gemuetlich auf eine Bank sass, dauerte es nicht lange, da fing es heftig an zu regnen. Ich rannte zurueck ins Hostal. Ich machte gleich ein Nickerchen, denn der lange Spaziergang an der prallen Sonne machte mich sehr muede. Gegen Abend ging ich nochmals raus. Ich kaufte mir ein paar Sachen ein fuer meine geplante Wanderung. Den Rest des Abends konnte ich endlich wieder mal dem lesen und Musik hoeren widmen.


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