3 Tage im wundervollen Medellin


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South America » Colombia » Medellin
June 4th 2018
Published: June 8th 2018
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Donnerstag, den 31. Mai, kam ich um 17h in Medellín an. Vom Flughafen waren es 1 1/2 Stunden Busfahrt zum Stadtzentrum und dann nochmal 20 Minuten mit einem Uber zu meinem Hostel. Ich hatte mir überlegt ein Uber vom Flughafen zum Hostel zu nehmen, aber der Bus war viel billiger und nicht wirklich langsamer.

Das Garden of Blues Hostel war ganz ok, aber nicht mein Lieblingshostel. Das Hostel war in 2 verschiedene Gebäude aufgeteilt und es gab daher keinen wirklich sozialen Platz, nur einen im Hauptgebäude, aber die Sofas waren auch in einem abgetrennten Teil des Hostels und nicht der Ort wo man auf Anhieb hingeht. Das bedeutet, dass der einzige Ort im Hostel wo man Leute kennenlernt in seinem Zimmer ist und, in meinem Fall, änderten diese Leute jeden Tag. Die Zimmer waren ganz ok und es gab, ausnahmsweise mal, genug Badezimmer, aber dafür war das Frühstück absolut nicht gut. Deshalb habe ich nicht viel Zeit im Hostel verbracht.

Diesen ersten Abend waren 3 gut aussehende Deutsche und ein Paar aus Frankreich in meinem Zimmer, aber sie hatten schon alle Pläne für den Abend und so bin ich alleine ausgegangen. In meiner Nachbarschaft gab es viele Restaurants und Bars, aber alles war ein bisschen teurer, denn es war eine sehr touristische Gegend. Ich habe ein nettes, nicht allzu teures, italienisches Restaurant gefunden und dort eine leckere Lasagne und Tiramisu gegessen und ein Glas Wein getrunken. Ich hatte einen sehr netten Abend dort mit einem guten Buch und bin dann nach dem Essen zurück zum Hostel gegangen da ich niemanden zum weggehen hatte.



Am nächsten Morgen sind das Paar aus Frankreich und ich zur Free Walking Tour gegangen. Unser Guide war klasse, sie hat uns sehr viel über Medellín und Kolumbien erzählt und hat uns alle wichtigen und interessanten Orte im Stadtzentrum gezeigt.

Sie erklärte uns, dass es in den letzten Wahlen vor einer Woche 5 Kandidaten gab : 1 Linker, 1 Rechter und 3 dazwischen. Alle 3 in der Mitte sind in dieser ersten Runde eliminiert worden und nur der Rechte und der Linke sind noch übrig für die Wahlen im Juni. Der Rechte wird von Álvaro Uribe Vélez unterstützt und ist daher mehr umstritten.

Álvaro Uribe Vélez war Nationalpräsident von 2002 bis 2010 und hat dem Land viele positive Veränderungen gebracht. Er Kolumbiens Wirtschaft stark vorangetrieben und hat Kriminalität im Land sehr stark zurückgehen lassen. Kidnappings und Mörder sind um 90% gesunken während seiner Amtszeit und wenn Kolumbien jetzt ein relativ sicheres Land zum Leben und Reisen ist, dann ist das zu einem großen Teil dank ihm. Nach seiner Amtszeit wurde jedoch entdeckt, dass während seiner Präsidentschaft zahllose Verletzungen der Menschenrechte begangen wurden. Es gibt einige Strafverfahren gegen ihn, aber es wurde ihm bislang nichts nachgewiesen. Daher ist er aber nun eine sehr umstrittene Persönlichkeit.



Sie erzählte uns, dass, falls es momentan in Kolumbien wieder ein bisschen unsicherer ist, das hauptsächlich wegen den Venezuelanern ist. Zuerst hat der Staat versucht, den Flüchtlingen aus Venezuela zu helfen, aber es sind mittlerweile so viele von ihnen in Kolumbien, dass sie ihnen einfach nicht mehr helfen können. Viele von ihnen leben auf der Straße, können nicht arbeiten, da sie kein Arbeitsvisum haben und die Kinder können nicht zur Schule gehen, da sie illegal dort sind. In verschiedenen Orten haben die Flüchtlinge Gemeinschaften gebildet und Plätze oder Kirchen übernommen und ihre Armut macht sie gefährlich.



Von 1964 bis 2016 gab es im kolumbianischen Bürgerkrieg 4 Gruppen : das Militär, die Guerilla (wie Farc - revolutionary armed forces of Colombia), die Paramilitär (pensionierte Militär usw. die ihre eigene Gruppe gründeten als Reaktion auf die Guerrilla, nicht glaubend dass das Militär gut genug arbeitet) und die Kartelle. Die wichtigste Guerilla war Farc und in 2016 haben sie mit dem Staat einen Friedensvertrag gemacht. Jetzt sind sie eine offizielle politische Partei und es gibt kein Paramilitär mehr ; da es offiziell keine Guerilla mehr gibt (inoffiziell gibt es sie schon noch), wird kein Paramilitär mehr gebracht. Heute geht nur noch der Kampf zwischen dem Militär und den Kartells weiter und es ist viel sicherer im Land.

Unser Guide erzählte uns, dass, als sie ein Kind war, zur Schule gehen auch immer bedeutete verletzte oder tote Menschen auf der Straße zu sehen. Sie hatten ständig Angst, dass ihre Familie oder Freunde aus irgendeinem Grund gekidnapped oder umgebracht werden könnten. Dank Vélez und dem Vertrag zwischen Farc und dem Staat wurde Kolumbien viel sicherer und die Menschen hier sind sehr froh darüber.



Sie erzählte uns auch von 1985, einem sehr harten Jahr für Kolumbien. An einem Tag ist die M-19 marxistische Guerilla in den Justizpalast eingedrungen und hat die Leute die dort waren als Geiseln genommen. Der Präsident wollte mit ihnen verhandeln und den Konfikt friedlich regeln, aber dem Militär war das egal und sie haben einfach alle im Justizpalast getötet ; dabei starben über 120 Menschen, darunter sehr viele Zivilisten.

Ein bisschen später im selben Jahr ist der Nevado de Ruiz Vulkan ausgebrochen und hat eine Wasserlawine ausgelöst die eine ganze Stadt (Armero) ausgelöscht hat und mehr als 20.000 Menschen getötet hat.

In diesem Jahr sind sehr viele Menschen gestorben.

Kolumbien hat eine sehr gewalttätige, brutale und traurige Vergangenheit, aber Kolumbianer sind die fröhlichsten Menschen die ich je gesehen habe ; sie beschweren sich nie, sehen immer das Gute. Sie tendieren dazu die schlechten Dinge zu vergessen und nach vorne in eine bessere Zukunft zu schauen.

Kolumbien ist immer noch kein 100% sicheres Land - hey, mein Uber wurde von einem bewaffneten Motorradfahrer überfallen! (siehe später) - aber es ist heute viel besser, als es das vor ein paar Jahren noch war und man kann sicher und furchtlos durch das Land reisen. Es gibt einfach Stellen, zu denen man lieber nicht abends alleine gehen sollte, wie in allen Ländern.



In den letzten Jahren wurde das Projekt « Bibliotheken der Veränderung » gegründet. Sie haben Bibliotheken in gefährlichen Gegenden Medellíns gebaut und haben dort das Programm « Bildung mit Würde » gestartet um die Bildung der Leute in diesen Gegenden zu stärken. Dank dieser Initiativen ist die Kriminalität dort stark gesunken und es ist heute dort viel sicherer.

In Medellín haben die Menschen eine große Tendenz dazu, aus ehemals gefährlichen Orten Symbole der Entwicklung und der Hoffnung zu machen. Sie haben nicht nur viele Bibliotheken in gefährlichen Gegenden gebaut, sie haben auch alte Gebäude mit schlechtem Ruf zu Bildungsgebäuden umfunktionniert und haben den Marktplatz der ein sehr gefährlicher Ort war, nachdem dieser abgebrannt war, wieder aufgebaut und haben dort einen Lichterwald gebaut ; auf diesem Platz stehen nun zahlreiche Bambusbäume und Pfosten mit Lichtern die abends angeschaltet werden und den Platz zum Lichterwald werden lassen. Auf diese Weise ersetzen die Kolumbianer etwas Gefährliches durch etwas Gutes und Hoffung. :-)



Im Stadtzentrum gibt es zahlreiche Kirchen, aber viele davon dienen nicht wirklich christlichen Zielen. Vor den Kirchen befinden sich meist Prostituierte, Alkoholiker und Drogenabhängige. Die Polizei ist nie sehr weit, aber sie können nicht viel ausrichten, da diese Leute nichts zu verlieren haben und nicht lange ins Gefängnis gehen würden und eh zurück dorthin gehen würden. Manchmal kommen Organisationen dorthin und versuchen diese Leute dazu zu bringen ihnen beizutreten und clean zu werden. Es ist ziemlich traurig und nachts sollte man diese Orte definitiv vermeiden, aber tagsüber kann man ruhig dorthin gehen.



Wir sahen auch eine sehr schöne Kirche die von einem Belgier designed wurde (stolz!). Die Kolumbianer waren ziemlich wütend, dass ein Belgier und nicht ein Kolumbianer sie designte und haben ihn so lange genervt, bis er gesagt hat sie sollen zur Hölle gehen und abgehauen ist. Deshalb ist die Kirche auf einer Seite sehr schön und kunstvoll und auf der anderen Seite nur eine einfache weiße Mauer...





Diese Tour war wirklich toll und ich habe sie sehr genossen! Ich kann nur jedem empfehlen sie auch mal zu machen!



Nachdem ich zum Mittag ein paar Empanadas und andere frittierte Sache gegessen hatte (wie Belgier lieben die Kolumbianer frittiertes Essen ^_^), habe ich ein Uber nach Laureles genommen, ein sehr schönes und sicheres Stadtviertel, um mir dort ein neues Tattoo stechen zu lassen. Ein paar Tage vorher hatte ich mir überlegt, dass ich gerne ein neues Tattoo hätte und dass ich es gerne in Medellín machen lassen möchte, denn es ist viel billiger in Kolumbien und, naja, warum nicht! ^_^ Ich hatte online ein bisschen recherchiert und einen Künstler gefunden der Aquarelle macht und dessen Stil mir gut gefällt : Eternity Ink Tatoo Medellín. Auf dem Weg dorthin war ich mir noch nicht 100% sicher, denn es ist immer so eine heikle Sache ein neues Tattoo machen zu lassen wenn man den Künstler nicht kennt, aber auf dem Weg dorthin ist etwas passiert, dass mir die Entscheidung hat leicht fallen lassen. Als wir ungefähr an unserem Ziel angekommen waren, mussten wir an einer roten Ampel warten und, plötzlich, klopfte jemand an der Scheibe der Fahrerseite. Mein Fahrer macht das Fenster auf und dort steht ein Motorradfahrer mit schwarzem Helm und einer Pistole in der Hand und verlangt, dass er sein Handy rausgibt und er reißt ihm seine Halskette und sein Armband vom Leib. Ich saß auf dem Beifahrersitz, aber anscheinend war dem Typ das zu weit weg und er verlangte nichts von mir. Ich war total fertig! Als die Ampel wieder grün wurde hat der Motorradfahrer gesagt, mein Fahrer soll den Motor ausstellen und ist dann abgedüst und im Verkehr verschwunden. Ich weiß nicht wer mehr geschockt war, mein Fahrer oder ich! Ich habe ihm dann gesagt, er soll mich sofort rauslassen und ich habe die Fahrt gecancelled, da er das ohne Handy ja nicht mehr machen konnte... Glücklicherweise waren wir nur ein paar Meter von meinem Ziel entfernt und ich konnte den Rest gut zu Fuß gehen. Das erste was ich tat, war jeden den ich begegnete zu fragen, ob die Gegend sicher ist und ich alleine dort gehen kann. Jeder versicherte mir, das sei gar kein Problem, aber ich war total fertig und paranoid!

Ich habe das Tattoostudio gefunden und einen Termin für 90 Minuten später erhalten. Ich wusste nicht, was ich in der Zwischenzeit machen soll und ich wollte nicht zurück ins Hostel fahren, da ich zu viel Angst hatte in eine Auto zu steigen... So bin ich dann 10 Minuten zum nächsten großen Einkaufszentrum gegangen und kam dort langsam wieder runter. Ich weiß nicht warum, aber in einem großen Einkaufszentrum zu sein das nicht voller Menschen war beruhigte mich total und ich fühlte mich ziemlich sicher. Ich habe mir ein großes Schokoladeneis gegönnt und mein erstes Papierbuch seit langem gekauft (normalerweise lese ich in meinem Kindle, aber ich hatte es nicht dabei). Ich habe auch mit meinem Freund Eddy gesprochen, das hat auch geholfen. :-)

Dann bin ich zurück zu Juan Camilo gegangen und habe mir mein neues Tattoo stechen lassen. Mein Zusammentreffen mit einer Pistole kurz vorher hat mir gezeigt, dass das Leben definitiv zu kurz ist um sich nicht ein schönes Tattoo stechen zu lassen! ^_^ Juan Camilo war ein sehr netter Typ und wir haben viel geredet, hauptsächlich über seine Arbeit, das Reisen, Belgien und elektronische Musik (er ist auch DJ). Ich habe sogar ein leckeres artisanales Bier von ihm bekommen während er mich tattowierte. Ich habe mir einen Kolibri stechen lassen und den Satz « Pura Vida » und ich liebe mein neues Tattoo über alles, es ist wunderschön! ‹3



Als es fertig war, habe ich ein Uber zurück zum Hostel genommen (sehr ängstlich, ich bin jetzt total paranoid in Autos! Hoffentlich hört das bald wieder auf...) und bin dann zum Abendessen zur Bogotá Beer Company gegangen. Ich habe einen leckeren Burger gegessen und ein gutes Bier getrunken. Leider kriege ich von neuen Tattoos immer Migräne und so bin früh zurück zum Hostel und um 21h schon ins Bett gegangen.



Am nächsten Morgen bin ich dann zum Arvi Park gefahren. Man sieht überall Werbung davon und hört Leute davon reden, also dachte ich, da muss ich auch hin. Um dorthin zu kommen muss man die Hauptmetrolinie zur letzten Station nehmen und vor dort aus nochmal 2 Seilbahnen zum Park. Die Aussicht alleine war den Weg dorthin wert, denn man sieht ganz Medellín von oben und es ist wirklich sehr schön! :-) In der 2. Seilbahn habe ich dann 2 sehr nette Leute aus einer Stadt in der Nähe von Bogotá kennengelernt : Liliana und Mauricio. Mauricio lebt in Medellín und Liliana besuchte ihn dort über das Wochenende. Sie waren super nett und wir haben viel erzählt auf der Fahrt. Als wir ankamen haben sie mir vorgeschlagen zusammen den Park zu besuchen, aber ich sagte ihnen, dass ich nicht sehr lange Zeit habe, da ich um 14h die Free Graffiti Tour machen wollte. Sie wollten wissen was diese Tour ist und haben dann spontan entschieden, die Tour mit mir zu machen. Wir sind ein bisschen durcht den Park gewandert, aber Liliana und ich waren beide ziemlich von ihm enttäuscht : es gab keine Wege vom Eingang zum spazieren, sondern man musste erst ewig über asphaltierte Straßen gehen bis man einen Wanderweg findet und diese sind schlecht unterhalten und total matschig... So sind wir nach kurzem wieder zurück zum Eingang vom Park gegangen und haben dort etwas zu Mittag gegessen. Ich finde, es ist ganz cool die erste Seilbahn zu nehmen, aber der Weg zum Park und der Park sind ihr Geld nicht wert.

Vom Park sind wir dann sofort zur Graffiti-Tour gefahren, wo ich sehr überrascht war Elena und Sarah aus der Schweiz zu sehen, die auch die Tour in Minca bereits mit mir gemacht hatten! :-)



Wir haben die Tour auf Spanisch gemacht und sie war wirklich gut. Unser Guide war erst 19 Jahre alt, aber hatte eine sehr gute Kenntnis über die Gegend, denn er lebt selbst dort und erklärte alles gut. Die Tour fand in Comuna 13 statt, einem Ort mit einem sehr schlechten Ruf. Mauricio hat selbst mal kurz dort gelebt, ist dann aber irgendwo ander hingezogen, da ihm die Gegend zu unsicher war. Tatsächlich war diese Gegend richtig gefährlich bis vor ein paar Jahren und sie hat noch immer einen sehr schlechten Ruf. Früher gab es dort unsichtbare Grenzen und die Guerilla Gruppen kontrollierten sie. Wenn man eine Grenze passierte ohne es zu merken konnte es sein, dass man dafür teuer - manchmal sogar mit dem Leben - bezahlen musste. In diesem Viertel hat es eine sehr wichtige Route für die Drogenlords gegeben und es war sehr gefährlich dort. Die Menschen schwärzten einander für egal welchen Grund an, nur um sich selbst zu schützen und viele Menschen starben (unschuldig).

Heute hat die Situation sich sehr verändert und man kann die Energie und die Hoffnung dort in Comuna 13 sehen und spüren. Es ist sehr interessant und die Graffiti dort sind wunderschön und erzählen die Geschichte des Viertels.

Dieses Viertel ist auch das erste, dass eine Rolltreppe in der Straße hat damit die Interaktion zwischen Bürgern und die Mobilität älterer und gebehinderter Menschen gefördet wird. Sehr beeindruckend!

Während der Tour habe ich Agim aus Italien kennengelernt. Er lebt in Kur (Schweiz) und spricht Deutsch. Wir haben auch noch 3 Deutsche kennengelernt : Christina, Charlotte und Marian, die auch sehr nett waren. Nach dieser Tour haben die 3 Deutschen, Agim, Sarah, Elena, Liliana, Mauricio und ich noch ein Bier dort getrunken und Liliana und ich haben und T-Shirts mit Graffiti von dort gekauft und sogar ein Photo mit dem berühmten Künstler, Chota, bekommen.



Nachdem wir uns geduscht hatten, haben Elena, Sarah, Agim und ich zusammen in einer leckeren Pizzaria gegessen die in der Nähe unserer Hostel war. Das war der Moment in dem es anfing ganz heftig zu regnen... Wir sollten eigentlich die Deutschen und die Kolumbianer treffen, aber keine hatte richtig Lust bei dem Regen durch die Gegend zu laufen... Wir sind dann trotzdem zu dem Ort gegangen an dem die Deutschen waren, aber wir waren komplett nass als wir dort ankamen. Mauricio hatte mich falsch verstanden und sie sind mit dem Taxi dann zum Restaurant anstatt zur Bar gefahren und sie waren ziemlich genervt, dass sie dann noch durch den Regen laufen mussten. Wir hatten eigentlich tanzen gehen wollen, aber wir haben dann entschieden einfach ein Bier in dieser Bar zu trinken. Agim ging es nicht so gut und er ist früh ins Bett gegangen. Wir anderen sind gegen Mitternacht oder 1h gegangen, die Kolumbianer und ich Heim und die Deutschen und Schweizer zu einem Club.



Am nächsten Morgen bin ich früh aufgestanden und zum Terminal del Norte gefahren um dort einen Bus zur Piedra del Peñol zu nehmen. Das hatte eigentlich nicht auf meinem Plan gestanden, aber jeder erzählte mir wie toll es ist und dann fühlte ich mich quasi verpflichtet auch dorthin zu gehen. ^_^ Da es Sonntag war, waren schrecklich viele Touristen dort. Zum Glück bin ich früh hingefahren und so konnte ich noch ein paar Photos machen, denn es war schon ziemlich voll da und später würde es sicher noch schlimmer. Piedra del Peñol ist ein riesiger Fels auf einem Berg. Es sieht fast so aus, als hätte ein Riese ihn dort fallen gelassen und ihn dort vergessen! Es ist absolut nicht wie ein Berg, es ist wirklich ein Fels! Ein bisschen komisch, aber wirklich schön! In den Felsen haben die Menschen Stufen gebaut, so dass jeder hochklettern und die Aussicht genießen kann. Nun sind oben auf diesem beeindruckenden Felsen jede Menge Stände mit Essen, Getränken und Souvenirs... Es ist ein riesen Touristenattraktion, denn von dort oben hat man eine unglaubliche Aussicht über die beeindruckende Landschaft! Ich fand es wirklich toll, aber mir waren definitiv zu viele Touristen dort. Ich würde gerne mal an einem ruhigen Tag dorthin zurück gehen, mich gemütlich hinsetzen und die Aussicht genießen, wenn ich könnte. :-)



Ich bin nur eine knappe Stunde dort geblieben und dann weiter nach Guatape gefahren, 20 Minuten von der Piedra del Peñol. Guatape ist sehr schön, eine kleine Stadt mit wunscherschön bunten kleinen Häusern und süßen Balkonen. Der Hauptplatz war auch sehr schön, genau wie die Kirche mit ihrer Holzverkleidung an der Decke. Ich habe dort im Ort zu Mittag gegessen und in paar Stunden auf dem Platz mit lesen verbracht bevor ich um 16h wieder mit dem Bus zurück nach Medellín gefahren bin.

Es waren 3 Stunden zurück zu meinem Hostel (2 Stunden mit dem Bus nach Medellín, 1 Stunde zu meinem Hostel) und so war es relativ spät als ich dort ankam. Auf meinem Weg zum Hostel habe ich die 3 Deutschen wieder getroffen und wir haben noch ein bisschen erzählt. Sarah und Elena fuhren an diesem Abend mit dem Bus weiter zu ihrem nächsten Ziel und ich konnte sie nicht mehr treffen, aber wir treffen uns wahrscheinlich in ein paar Tagen wieder in Ecuador. :-) Agim hatte diesen Abend keine Zeit denn er ließ sich ein neues Tattoo stecheb, so bin ich alleine zur Bogotá Beer Company gegangen und habe alleine gegessen und ein paar Bier getrunken.

An diesem Abend waren überall riesige Bildschirme in den Bars aufgestellt, denn es war wohl ein wichtiges Fußballspiel für Medellín. Kolumbianer sind verrückt was Fußball angeht! ^_^



Ich hatte wirklich eine tolle Zeit in Medellín, auch wenn mein Hostel nicht sehr sozial war und ich einen traumatischen Raubüberfall erlebt habe. Es ist eine schöne und spritzige Stadt voller Fröhlichkeit. Kolumbianer generell, aber vor allem Paisas (Einwohner Medellíns), sind super offene, glückliche, freundliche und herzliche Leute. Besonders in Medellín, dort sagt jeder auf der Straße einem « Hallo » ohne dabei agressiv zu sein oder einen zu belästigen wie in andern lateinamerikanischen Ländern ; sie sind neugierig und wollen alles über dich wissen, über das Leben und was so los ist, aber sie sind sehr respektvoll. Man muss absolut keine Angst haben wenn jemand einen anspricht auf der Straße und man muss nicht so tun, als hätte man diese Person nicht gehört, man kann einfach höflich antworten und gut ist. Ich liebe es! :-D



Ich werde auf jeden Fall wieder hier her kommen und kann nur jedem empfehlen ein paar Tage oder Wochen hier zu verbringen! :-D


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