Die Nacht bricht herein, die Salsamusik die Gassen herauf.


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Colombia's flag
South America » Colombia » Cartagena
August 18th 2012
Published: August 25th 2012
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Ein Leben im Tanz und ohne Morgen. Vom Balkon des kleinen Hotels, welches in keinem Reiseführer erwähnt wird und daher wirklich gut ist, sieht man Kolonialhäuser und ein euphemistisch als lebhaftes, realistisch eher als extrem hektisch und chaotisch zu bezeichnendes Treiben in den kleinen Gassen des historischen Zentrums. Wieder zurück in der Zivilisation bleiben mir nun drei Tage bis zum Flug nach Medellin. Zeit für ein bisschen Kultur und Bildung (Thinking, fast and slow). Am letzten Abend dann nochmal eintauchen ins Nachtleben – in Begleitung eines etwas seltsamem, aber netten deutschen Pärchens. Der Deutsch-Geschichte-Lehrämtler aus München quatscht mir in einer Tour ein Klavier ans Knie, die junge Dame aus Zürich an seiner Seite ist einfach nur still und fummelt ständig an ihm rum.

Wir finden uns im Cafe del mar, einer sehr schönen, aber auch sehr schicken Bar auf der sehr breiten Stadtmauer Cartagenas wieder. Es läuft - wer hätts gedacht - Cafe del Mar aus Bose-Boxen. Die müssen natürlich bezahlt werden, daher kostet das Bier auch 4 Euro. Die Lasershow im Rahmen der karibischen Gewitter über dem Meer gibt’s dafür gratis, ebenso die glitzernde Skyline von Bocagrande. Auf den Straßen treibt sich viel aufgestyltes Volk rum, allerdings recht plan- und ziellos – wir können uns keinen Reim auf das Ausgehverhalten der betuchten Jugend machen und landen daher zunächst vor dem Cafe Havanna, einer kubanischen Salsa-Bar mit Live-Band. Auf dem Weg dorthin treffen wir Sarah, die mittlerweile schwarze Haare hat. Es ist ihr letzter Abend, daher hat sie soeben – ganz fürsorglich – einer schwangeren Nutte Koks abgekauft. Nach zwei Kioskbier geht’s rein in den Laden, der wirklich Streetcredibility hat. Sarah beschließt, einen tschechischen Abgang zu machen – und taucht eine halbe Stunde später noch verwirrter wieder auf. Die Band spielt derweil immer noch – es geht auf halb 3 zu. Das deutsche Pärchen ist zu unsicher zum tanzen, gut, dass ich diesbezüglich keine Hemmungen mehr habe und vermutlich relativ takt- und talentfrei meine Salsakenntnisse zu Besten gebe. Groß auffallen tut dies aber nicht, da vor mir ein völlig zugedröhnter Kanadier abgeht wie Joe Cocker auf Speed. Ein schönes Land.

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