Ein Herzensort: Cartagena


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South America » Colombia » Cartagena
March 18th 2018
Published: March 21st 2018
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...etwas müde am Flughafen von Bogotá - ich denke man sieht's
Für eine letzte Nacht ging es also von Bogotá zurück nach Cartagena, eine Rückkehr die sich anfühlt wie Nachhausekommen. Am Eingang der Gated Community wurde ich vom vigilante (Security) mit einem großen Grinsen begrüßt: „¡Bienvenida! ¿Se queda con Jesus, casa 20, sí?“ Er wusste sofort, wer ich war und hat mir die Schlüssel zum Apartment gegeben. Noch überraschender die Frage: „¿Cómo se ha ido por Bogotá?“ - offenbar wusste der Herr auch über meinen Kurzausflug Bescheid...

Was er nicht wusste: Die bevorstehende Nacht war meine letzte Nacht in Cartagena, der nächste Abschied stand bevor. Und ich muss gestehen: Schweren Herzens. Hier hatte ich wirklich eine gute Zeit... Ich hab meinen letzten Morgen am Yachthafen verbracht, den Ausblick nochmal bei einer kurzen Morgenyoga-Session genossen, Frühstück gekocht und eine Jause gepackt - immerhin bin ich nach Santa Marta fünf Stunden unterwegs. Jesus war ganz verwundert als er mich mit gepackten Taschen gesehen hat: „¿No te quedas aquí?“ (Du bleibst nicht?) Er hat sich daraufhin noch zu mir in die Küche gesetzt, mir beim Kochen Gesellschaft geleistet und mich zum Busunternehmen ans andere Ende der Stadt gefahren. Dort angekommen hat er mich keine Sekunde aus den Augen gelassen, sichergestellt, dass ich mein Ticket bekomme und mit dem Bus alles passt. Ich bin es so gewöhnt alles allein zu regeln, dass es fast schon befremdlich war einen „Beschützer“ an meiner Seite zu haben, der mich bis zum Schluss begleitet und alles für mich regeln will. Ich hab’s dann aber als liebe Geste hingenommen und mich verhätscheln lassen... Als er dann mit mir draußen gewartet hat - der Bus wäre erst in 35 Minuten gekommen - hab ich ihm erklärt, dass er sich keine Sorgen um mich machen muss. Daraufhin hat er mich mit einer herzlichen Umarmung und den Worten „¡Siempre bienvenida en mi casa!“ verabschiedet.

Das mit dem Sorgen machen ist hier so eine Sache... anfangs hat es mich leicht beunruhigt, dass sich jeder so sehr um mich sorgt. Mittlerweile muss ich allerdings feststellen, dass das mehr ein Teil der Kultur hier ist: Man kümmert sich rührend um seine Mitmenschen. Weggefährten werden schnell zu Freunden, Freunde werden schnell zur Familie... ich bin immer vorsichtig, immer in guter Gesellschaft, immer mit dem nötigen Respekt unterwegs. Die übermäßige Sorge der Kolumbianer sehe ich daher mehr als Zeichen derer Zuneigung - und versuche mich auf meinen Instinkt und meine Erfahrung zu verlassen. Und ich treffe zum Glück immer wieder Weggefährten, die mich auf einem Teil meiner Reise begleiten.

Cartagena: Es war mir ein Volksfest! Und ich komme bestimmt bald wieder - wenn auch nur für die letzte Nacht vor meinem Flug nach Miami...

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