Lateinamerika - Woche 2 (Chile)


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Chile's flag
South America » Chile
December 17th 2004
Published: August 7th 2007
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11.12.04
Rachel ging am morgen reiten. Drei Stunden auf einem Pferd war mir doch zuviel. Ich besuchte dafuer die Pukara de Quitor, ein Ort mit vielen Ruinen. Eigentlich dachte ich, dass 3 Kilometer zu Fuss nicht so viel sind. Irgendwann kam ich auch an, nachdem etliche Autos und Velos an mir vorbeigefahren sind. Bei den Ruinen selbst lief ich nochmals etwa 20 Minuten den Berg hoch. Aber das Laufen hat sich gelohnt, die Aussicht war einfach genial. Gleich in der Naehe war auch noch eine Hoehle zu besichtigen, was ich auch tat. Danach hiess es, den ganzen Weg wieder zu Fuss zurueck zu laufen. Waere ja alles nicht so schlimm, aber ich hatte statt an Wasser und Essen nur an meine Fotokamera gedacht. So war ich froh, endlich wieder im Zentrum zu sein und etwas kaufen zu koennen. Um 16.00 Uhr begann die Tour zum Valle de la Luna. Zuerst besichtigten wir dieses Tal von oben, was schon sehr eindruecklich war. Danach fuhren wir ins Valle de la Muerte, mit speziellen Felsformationen. Weiter gings mit einer Hoehlenbesichtigung im Valle de la Luna und dann fuhren wir zu einer Sandduene, von wo aus wir den Sonnenuntergang geniessen konnten. Das heisst, zuerst mussten wir die Sandduene hinauf laufen, aber auch diese Route hat sich gelohnt. Der Sonnenuntergang war zwar nicht so speziell, aber nachdem die Sonne untergegangen ist, hat sich das ganze Tal, welches man um 360 Grad sehen kann, graeulich verfaerbt, was dann wohl die Bedeutung des Valle de la Luna in sich hat. Ich weiss ja, dass ich meine Kondition haette trainieren sollen, denn solche Maersche sind wirklich anstrengend. Aber ich war dann sehr froh, dass nicht ich es war, die oben auf der Sandduene ohnmaechtig wurde. Es standen staendig viele Leute um die Person herum, was genau geschah wusste ich nicht. Nur ist es schwierig, eine Person von einer Sandduene runter zu transportieren. Irgendwann schafften sie es doch noch und es kam auch eine Ambulanz. Also, ich werde mir Muehe geben, die Hoehe nicht mehr so falsch einzuschaetzen :-).

12.12.04
Bereits um 03.30 Uhr sind wir aufgestanden, um pünktlich um 04.00 Uhr fuer die Tour bereit zu sein. Die Fahrt dauerte zwei Stunden, dann kamen wir bei den Tatio-Geysiren an. Die Landschaft ist sehr speziell, ueberall brodelt und raucht es. Es war bitterkalt, ich hatte unter anderem Handschuhe und drei Jacken an! Und wir waren wieder auf ueber 4300m. Der ganze Tag verlief eigentlich mit Besichtigungen von verschiedenen Geysiren, einem Fruehstueck, Besuch eines Mini-Doerfchens und der langen Fahrt. Gegen Mittag kehrten wir wieder zurueck. Unser Tourguide Andrés bot uns an, mit uns am Abend zu den Puritama-Thermalbaedern zu gehen. Agnes, Rachel und ich sagten zu. Andrés organisierte einen Bus, den Waechter fuer den Eintritt zu den Thermen, Pommes Chips und Pisco Sour (In-Getraenk in Chile). Und los gings. Schon im Auto hatten wir Riesenspass. Die Fahrt dauerte etwa eine halbe Stunde. Dann liefen wir im Dunkeln ueber Gestein und Gestruepp, lediglich eine nicht mehr so richtig funktionierende Taschenlampe war vorhanden. Bei den Thermen angekommen passierten wir natuerlich ohne Probleme die "Eingangskontrolle" :-). Mein Gott war das herrlich, im warmen Wasser zu liegen und den wunderschoenen Sternenhimmel zu beobachten. Der Sternenhimmel hier ist unvergleichlich mit dem was Ihr zu Hause sieht. Einige koennen da sicher mitreden. Alle paar Minuten sieht man Sternschnuppen, so viele Wuensche habe ich gar nicht ;-). Als wir nach einiger Zeit wieder raus mussten war es ziemlich kalt. Wir zogen uns schnell an und liefen denselben Weg zum Auto zurueck. Rachel hatte den Pisco Sour wohl sehr schnell zu spueren gekriegt oder einfach zu viel getrunken, auf jeden Fall war sie ganz schoen betrunken. Es war eine lange Nacht, und genial dazu.

13.12.04
Um 07.30 Uhr fuhr schon unser Bus. Da ich und Agnes bereits frueher gingen, warteten wir an der Bushaltestelle auf Rachel. Sie stand leider an der falschen Bushaltestelle, zum Glueck haben die gewartet. Die Fahrt ging wieder durch das haessliche Calama, weiter nach Antofagasta. Dort mussten wir dringend unseren Flug zu den Osterinseln (sooooo cool!) bestaetigen und bezahlen. Wir hatten knapp 4 Stunden Aufenthalt, bis wir weiterfuhren. Die Lan-Chile hatten wir auch schnell gefunden, doch leider hat die Person in Santiago de Chile vergessen, das Hotel zu reservieren. War das ein Ding. Wir warteten ca. 45 Minuten. Dann sagten wir, dass wir in der Zwischenzeit noch etwas unternehmen werden. Somit fuhren wir mit dem Taxi zum Wahrzeichen von Antofagasta, die Portada, eine Art Bogen im Meer. Die Sehenswuerdigkeiten sind halt meistens ausserhalb, somit muss man sich immer ueber alles informieren oder man nimmt halt eben das etwas teurere Taxi. Nach unserem kurzen Ausflug mussten wir nochmals zurueck zur Lan-Chile, und siehe da, nach nochmaligen 45 Minuten hat es auch geklappt, resp. hoffen wir, dass alles klappen wird. Somit wuerden wir naemlich Weihnachten auf den Osterinseln verbringen! Weiter ging die Fahrt nach Chañaral. Es war schon dunkel und wir wollten nicht mehr gross nach einem Hotel suchen, so haben wir das Angebot eines Taxichauffeurs angenommen und sind zu einer Familie gefahren, die Zimmer vermietet. Ganz familiaer, inklusive Fruehstueck, da blieben wir!

14.12.04
Heute war der Nationalpark Pan de Azucar angesagt. Aber nicht gross herumlaufen, sondern eher mal ein bisschen relaxen. Wir verbrachten ein paar Stunden am Beach. Es gab weit herum nur ein ganz winziges Doerfchen, einige Zeltplaetze, Pelikane, etc. Am spaeteren Nachmittag fuhren wir bereits weiter nach Caldera. Meine Idee, den Strand Bahia Inglesa, gleich in der Naehe von Caldera, zu besuchen, war ein grosser Erfolg. Caldera ist zwar klein, hat aber viel Charme. Als wir auf der Strasse liefen und nach einer Unterkunft suchten, sprach uns eine Frau an, ob wir evtl. ein Hostal suchen. Sie zeigte uns eines, ein ziemlich hinuntergekommenes, aber Hauptsache wir konnten schlafen und es hatte ein schlaues Bad. Mehr als Wasser kochen mussten wir ja am Morgen nicht und das Gepaeck konnten wir dort so lange wie noetig deponieren. Dann nahmen wir uns ein Taxi zur Bahia Inglesa, um noch den Sonnenuntergang zu geniessen. Am Strand lernten wir Marcelo, einen Brasilianer kennen, der hier in den Ferien ist. Dieser kam auch gleich mit zum Nachtessen. Wir haben guten Fisch gegessen und das Ambiente genossen. Als wir jedoch nach Hause wollten, war gar kein Taxi da. Ich fragte kurzerhand die naechste Person, die aus dem Restaurant lief, welches per Zufall einer der Kellner, Marcelo Nr. 1 war. Er sagte uns, dass er uns nach Caldera zurueckfahren wuerde; und er bot Rachel, Marcelo und mir an, mit uns am naechsten Tag eine Tour in der Wueste zu machen.

15.12.04
Um 10.00 Uhr wollten wir eigentlich losfahren. Rachel hatte jedoch kein Geld mehr und ging zur Bank, um ihre Travellers zu wechseln. Anscheinend sind die Travellers nicht wirklich so bekannt, wir brauchten 45 Minuten, bis Rachel endlich Geld bekam. Dann ging das Abenteuer los. Wir schauten ganz komisch, als Marcelo Nr. 1 mit seiner alten Kutsche heran fuhr. Mein Polo haette nach 5 Minuten schon den Geist aufgegeben :-). Wir fuhren wie die "Irren" ueber Sand und Stein. Zwischendurch relaxten wir an einem fantastischen Strand, beobachteten Adler und Kaefer und sahen die letzten bluehenden Pflanzen in der Wueste (vor 2 Wochen war alles voller Blumen, was nur alle paar Jahre vorkommt, schade, dass wir das verpasst haben). In Puerto Viejo, einem ehemaligen Hafendoerfchen, machten wir einen Halt fuer das Mittagessen. Auch dieses Kaff scheint vor ein paar Jahrzehnten stehengeblieben zu sein. Gegen Abend kehrten wir wieder zur Bahia Inglesa zurueck. In Caldera warteten wir schliesslich auf unseren Nachtbus.

16.12.04
Wir nahmen den Nachtbus nach La Serena und kamen um etwa 06.30 Uhr an. Die Fahrt war wieder mal sehr unbequem. Wir fuhren mit dem Taxi zu einer Unterkunft, luden das Gepaeck aus und standen vor geschlossener Tuer und die Zimmer waren ausgebucht. Leider war der Taxichauffeur auch schon wieder weg. Das hiess fuer uns laufen, zum Glueck hatte Marcelo (er hat fuer einige Tage dieselbe Route) noch einen Tip. Somit landeten wir in einer kleinen Pension, ganz in der Naehe vom Strand und vom Zentrum. Nach dem Fruehstueck liefen wir mal Richtung Strand und zum bekannten Leuchtturm. Wir liefen lange am Strand entlang, um eine Reiseagentur und eine Autovermietung zu finden. Anscheinend liefen wir voellig in die falsche Richtung. Somit kehrten wir um, checkten einige Firmen ab. Das Angebot war sehr rar, wir mussten zuerst noch einiges besprechen, um dann besser entscheiden zu koennen. Somit gingen wir zuerst ins Zentrum und spaeter nochmals zurueck zur Autovermietung. Zum Glueck fanden wir nach langem Suchen doch noch einen Wagen, welchen wir am naechsten Morgen frueh abholen konnten um unsere Tour zu unternehmen. La Serena ist eine ganz schoene Stadt, zwar klein, aber ich habe mich hier sofort wohlgefuehlt.

17.12.04
Wir standen frueh auf, um das Auto schon um 08.30 Uhr abzuholen. Dann ging die Fahrt los ins Elqui-Valley. Nach einer Stunde Fahrt kamen wir in Vicuña an, wo wir das Ticket fuer am Abend fuers Observatorium reservierten. Wir kauften noch kurz ein fuer unseren Lunch. Dann fuhren wir weiter Richtung Paso Negro, dem Pass auf ca. 4750m an der Grenze zu Argentinien. Die Strasse war zuerst geteert, dann wurde es immer steiniger. Als wir etwa 10km vor dem Pass waren, trafen wir Leute, die oben waren. Sie haben uns gesagt, dass es ueberhaupt nichts Spektakulaeres habe. Da die Fahrt mit unserem Mietwagen eher muehsam war, da nicht 4x4, kehrten wir um. Dafuer hielten wir an einer Lagune mit einer superschoenen Aussicht auf die Berge. In der Schweiz gibt es zwar auch Berge und Seen, aber es ist halt doch immer wieder etwas Anderes. Als naechstes besuchten wir Monte Grande und Pisco Elqui (der Ort, wo der Pisco Sour produziert wird). Eine Fuehrung in der Fabrik war leider nicht moeglich, da die Person aus familiaeren Gruenden nicht anwesend war. Gegen 20.00 Uhr mussten wir wieder in Vicuña sein. Ich wollte noch kurz unsere Tour zur Isla Damas reservieren, leider hatte es jedoch in der Zwischenzeit keinen Platz mehr frei. Ich war schon sehr enttaeuscht und bin wieder um eine Erfahrung reicher, naemlich, dass ich wirklich meinen eigenen Weg gehen muss :-). Als es dunkler wurde, fuhren wir zum Observatorium gleich in der Naehe. Dort wurden uns einige Sternbilder erklaert und wir konnten einige Sterne und den Mond von Nahem beobachten. Die Sterne waren nicht besonders speziell, da sie auch durch das Teleskop noch recht klein sind, aber der Mond ist schon genial. Mal schauen, ob das Foto geklappt hat. Die ganze Fuehrung dauerte knapp zwei Stunden und war sehr interessant. Dann blieb nur noch der etwa einstuendige Heimweg nach La Serena.

PS: Falls ihr zwischendurch mal etwas ueber das Wetter wissen wollt, es ist sehr heiss hier, es windet ab und zu und morgens sowie gegen Abend kann es sehr gut kalt werden. Ich habe es doch tatsaechlich geschafft, einen Sonnenbrand an meinen Haenden und Fuessen zu bekommen (ihr koennt Euch sicher vorstellen, wie angenehm das Laufen ist *smile*).


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