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der tag beginnt noch strahlender, wolkenfreier als gestern und hebt damit die stimmung noch etwas an. der perfekte tag, um den berühmten parque nacional del torres de paine zu besichtigen. natürlich hätten wir gerne mehrtägige wanderungen dort unternommen, aber wir haben schon beschlossen, einmal im chilenischen sommer wieder zu kommen und unter dem torre grande zu campieren!
schon vor dem park sehen wir erstmalig alpakas (oder waren es lamas?!), wie sie uns mit ihren großen kugeligen augen mustern und für ungefährlich einstufen. wir dürfen ihnen recht nahe kommen ohne, dass sie aus ihrer andächtigen gras-fresserei aufschrecken. riesige schafherden, umgeben von treuen hunden und berittenen hirten, auf der weitläufigen pampa, sind ein beruhigender anblick. eindrucksvoll sprintente nandus vollführen am rande der straße ihre wettläufe, während große greifvögel ihre bahnen durch das blitzblau des morgenhimmels ziehen. salzige schmelzwasserseen mit kristallenen ufern spiegeln die prächtigen gebirgskulissen an milchig grünen oberflächen. respekteinflößend schwere kondore breiten an den steilen felsen ihre schwarz-weißen gefieder der sonne entgegen und kleine füchse jagen über das steppig trockene gras. es ist ein wenig, wie auf safari - patagonien beweist eine ungeahnte tiervielfalt! malerische wasserfälle mit dazugehörigen regenbogen brechen sich ihren weg durch die herbstlich gefärbte landschaft.
vor einiger zeit herrschte
hier ein ernstzunehmender waldbrand, der ganze waldabschnitte zu märchenhaft unwirklichen zonen verwandelt hat. die bäume sind schneeweiß, hohl und blattlos. wie salzige baum-imitationen ranken sich die verworrenen äste gen himmel, im atemberaubenden kontrast zu grünen fjorden und dunklen felsformationen. die drei türme der torres del paine (sur, central y norte) zeigen sich in bestem licht und voller größe. wie granitene nadeln schrauben sie sich unwirtlich empor - ein verrückter italiener hat vor jahrzehnten sogar einen eigenen kompressor gebracht, um mittels eingehämmerter trittbolzen den torre central zu bezwingen! die felsen sind so senkrecht, dass sie sich schneefrei von den umgebenden massiven abheben.
auch der torre grande, auf der anderen seite imponiert mit seinen häufig grollenenden lawinenabgängen,die überschüssigen schneemassen tosend in die tiefe stürzend.
geistesgegenwärtig habe ich heute morgen noch weckerl vorbereitet, denn auf unserer ganztägigen tour, auf der wir glücklicher weise sogar recht viel zum wandern kommen, ist keine einzige restaurant-pause eingeplant. umso herzhafter beißen wir also ab und zu in semmerl&co!
nach all den tierbeobachtungen im flachen grasgebiet zwischen den mächtigen gebirgsketten, schließt unsere tour am lago grey. wir wandern über das zur zeit trockene bett des lagos bis zum ufer, welches den blick öffnet auf den grey gletscher und
die vielen vorgelagerten eisberge. wieder einmal völlig unwirkliche eindrücke, die wir noch nirgends auf der welt so erlebt haben! der himmel hängt nun wieder zunehmend schwer und grau über den saphirblauen eisskulpturen, vulkanisches gestein zu unseren füßen und die luft klar und frisch, wie nach einem schönen ski-tag!
oh patagonien, lass doch dein schönes wetter bestehen - du hast soviel zu bewundern!
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Dancing Dave
David Hooper
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