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patagonien zeigt sich uns heute mit neuem gesicht! der klare sternenhimmel von gestern abend erweist sich heute als guter indikator - das wetter ist regen- und schneefrei, die wenigen wolken geben immer wieder den blick auf blitzendes blau frei. wir marschieren also quer durch das dörflein zu einem der tour büros und besteigen gemeinsam mit anderen passagieren den bus, der uns zum hafen bringt. an bord nimmt mich gleich mal der kapitän unter beschlag, fragt mich alles mögliche und sein bemüht deutlich und langsam gesprochenes spanisch ist sogar für mich verständlich. markus meint nachher, ich wurde total angeflirtet…
pünktlich legt das eiserne ungetüm ab und bahnt sich seinen weg durch grau-grünes eiskaltes wasser richtung glaciares balmaceda und serrano.
entlang des canal senoret und des fiordo ultima esperanza bieten sich zu beiden seiten fantastische ausblicke. die vergangenen tage werden mit gigantischen felsklippen, durchbrochen von senkrechten wasserfällen unter teils strahlendem sonnenschein, entschädigt. gegen den eisigen fahrtwind lehnend, beobachten wir alte schaf farmen genauso wie eine kolonie kormorane und einen verlassenen seehund, der sich schützend an das untere ende einer schroffen klippe drängt. über uns kreisende kondore geben den angezuckerten, massiven bergen ein surreales erscheinungsbild. dank der letzten beiden, eher ungemütlichen, tage erstrahlen die
spitzen der uns umgebenden granittürme in festlichem weiß. vor allem aber die unzähligen, zumeist schmalen, wasserfälle, die sich über mehrere terrassen in die tiefe stürzen - daran können wir uns nicht satt sehen!
zitat markus: “wir sind meer-menschen… und berg-menschen. das hier ist unser visueller super-gau!”. das farbspektrum der berge erhebt sich über das grün-blau der mit meerwasser gespeisten fjorde, mit schwarzem stein beginnend über grüne nadelwälder welche weiter oben in rot-oranges herbstlaub übergehen und schließlich in weiße schneeflächen mit schwarzen felsen an den spitzen enden. die berge an sich sind den unseren ähnlich, die tatsache jedoch, dass sie sich aus dem salzwasser erheben ist ein völlig neuer eindruck!
während uns trotz südpol-ausrüstung langsam die knochen einfrieren, erreichen wir zuerst den monte balmaceda gletscher, der seine blauen eismassen bis knapp über den meeresspiegel schiebt, bevor wir weiter zum serrano gletscher schippern. dort verlassen wir das schiff und wandern einen idyllischen, unter pinien gebetteten, weg entlang. unter uns erstreckt sich eine mit großen, glasartigen eisblöcken gefüllte lagune. vor uns erhebt sich mächtig respekt einflößend der serrano mit seinen knarzenden eismassen. blau und furchig bahnt sich das ewige eis seinen weg bis in die lagune. auch hier ziehen kondore ihre runden und
die sonne blinzelt über die umgebenden bergspitzen. mit lautem krachen lösen sich kleine eisbrocken aus dem massiven blau.
ein kaum zu beschreiben spektakulärer anblick in klirrend frischer luft!
zurück auf dem schiff beginnt die rückreise mit verlängerter mittagspause auf einer idyllisch zwischen den bergen gelegenen ranch für deftige parilla (auf holzkohle gegrilltes fleisch/würstel allerlei in unglaublichen massen) und gemüse-omelett ;-).
auf der restlichen rückfahrt kommen wir sogar noch in den genuss eines traumhaften sonnenuntergangs. die heute so treue sonne beendet ihren weg hinter den schneebedeckten bergspitzen und taucht den himmel in ein rosa-rot-oranges farbspektrum, das in scheinbarem lindgrün am horizont versinkt. die farbpalette ändert sich minütlich bis schließlich ein leuchtendes gelb einem vanilleton den vortritt lässt und das dunkle blau der nacht das spektakel beendet.
abends in puerto natales erwacht die stadt erstmalig seit unserer ankunft zum leben. menschen wandern durch straßen mit geöffneten geschäften während chilenischer rock die luft erfüllt. vielleicht hat sich unser patagonisches blatt jetzt gewendet - vielleicht dürfen wir doch noch ein patagonien erleben, wie wir es uns vorgestellt haben…
der einzige schwachpunkt des heutigen tages: markus hat jetzt die glorreiche aufgabe über tausend (nicht übertrieben!!!) fotos auszusortieren… und das von nur einem tag! es ist
allerdings ein guter indikator dafür, wie eindrucksvoll der heutige tag war!
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