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Published: August 29th 2008
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Nach den Tagen auf unserem knallroten Navimag-Boot erkunden wir nun Patagonien auch auf dem Land - leider nur teilweise im gewohnten Dreier-Team, da Sandras Knie noch keine grossen Wandertouren zulaesst. Nichtsdestotrotz warten auf alle von uns einige erlebnisreiche Tage in Chiles schoenstem Nationalpark Torres del Paine, den wir zu Fuss und mit dem Jeep erkunden.
Am Samstag machen wir uns - noch zu viert, denn Judith muss erst am Sonntag zurueck nach Santiago fliegen - auf zu den Torres, dem Wahrzeichen des Parks. Unsere Fahrt durch den Park wird von zahlreichen Fotostops unterbrochen, denn hier ist einfach jeder Ausblick atemberaubend und wir haben sogar das Glueck, Kondore beobachten zu koennen!
Schon bald trennt sich unsere Gruppe und waehrend Chris und Steffi ihren Hike Richtung Torres starten, fahren Sandra und Judith an ihrem "full day" mit dem Jeep weiter durch den gesamten Nationalpark.
Zusammen mit 4 spanischen Compañeros machen sich Chris und Steffi auf den Weg, die Hauptatraktion des Parks, die Torres del Paine, von einem hoch gelegenen Aussichtspunkt zu betrachten. Nach einigen Startschwierigkeiten (wir laufen eine halbe Stunde in die falsche Richtung ;-)) fuehrt uns die 7 stuendige Wanderung ueber schlammige Bergpfade, enge Wege am Rand der Schlucht entlang
bis durch knie-tiefe Schneemassen. Trotzdem finden wir Zeit die tolle, winterliche Berglandschaft zu geniessen - bei herlichem Sonnenschein schlemmern wir unsere mitgebrachte Brotzeit (Thunfisch und Salamisandwiches, frisch belegt im Winterwald, mit Blick auf die umliegenden Berge)! DIe Torres selbst koennen wir aufgrund der Schneemassen nicht vom angedachten Aussichtspunkt betrachten und so muessen wir schon vorzeitig den Rueckweg antreten, um nicht von der Dunkelheit ueberrascht zu werden... Insgesamt eine tolle Wanderung und ein super Training fuer die beiden, schliesslich wollen sie am naechsten Tag auf ihre 3 taegige Trekking-Tour durch den westlichen Teil des Parkes starten...
Waehrenddessen geniessen auch Sandra und Judith an zahlreichen Aussichtspunkten den fantastischen Blick auf die Torres, jede Menge Lagunen und spaeter auch auf den Paine Grande. Sogar ein kleiner Spaziergang ist mittlerweile mit Sandra's Kruecken drin! Der Blick auf den Wasserfall und auf das Bergpanorama im Hintergrund ist die kleine Anstrengung definitv wert! Ganz gemuetlich geht die Fahrt weiter, wir machen jede Menge Stops, denn auf unserem weiteren Weg warten noch viele Highlights wie der Lago Pehoé oder der Río Paine - oder wir muessen einfach nur anhalten, um die Guanaco Herden passieren zu lassen :-)!
Am Nachmittag erreichen wir dann den Lago Grey,
wo wir ueber einen "behindertenfreundlichen" Weg zu einem wunderschoenen Aussichtspunkt wandern - die grosse Attraktion sind die blaeulich schimmernden Eisberge am Ufer, die ihren Weg vom Glacier Grey hierher finden! Wirklich cool - und ein toller Ort fuer ein kleines Picknick :-)! Waehrend Judith am Strand entlang wandert, um den Gletscher aus der Naehe sehen zu koennen, geniesst Sandra die Aussicht auf die Bucht und die Trockenwaelder.
Am Sonntag geht es fuer Sandra in den Nationalpark O´Higgins, der fuer Touristen nur mit dem Schiff zugaenglich ist. Bei einer Rundfahrt durch die Fjorde gibt es nicht nur jede Menge schneebedeckte Berge, Urwaelder und Wasserfaelle, sondern auch Voegel, Seeloewen, Pinguine...und vorallem Gletscher zu sehen! Das blaeuliche Eis und die Eisberge, die im Wasser schwimmen, sind wirklich faszinierend! Die kleine Wanderung im Nationalpark fuehrt dann zum Serrano Gletscher, dessen Gletscherzunge weit in den See hinein ragt - das Gletschereis findet sich dann spaeter in den Getraenken auf dem Boot wieder :-)!!!
Bei verschiedenen weiteren Stops gibt es die Gelegenheit den Park auch noch an weiteren Stellen zu erkunden - eine absolut einzigartige Landschaft, paradiesisch!!! So hat sich auch dieser Tag voll und ganz gelohnt, auch wenn es am Abend todmuede nach
Puerto Natales zurueck geht, wo Sandra die naechsten zwei Tage gemuetlich verbringt, sich auskuriert und auf Steffi und Chris wartet, die zu einem 3-taegigen Trekking-Trip aufgebrochen sind.
Am Sonntagmorgen geht es fuer Steffi und Chris schon zeitig los. Dummerweise musste die Touristengruppe, mit der die beiden zum Park fahren, auf ihrem Trip noch eine weitere Sehenswuerdigkeit der Region besichtigen: Die Cueva del Milodón - eine grosse Hoehle, in der mal ein Baer gelebt hat - naja...
Schliesslich schaffen wir es doch noch, gegen Mittag mit unseren vollgepackten Rucksaecken auf unsere erste Wanderung aufzubrechen - 5 Stunden, 18 km und jede Menge Gewicht auf dem Ruecken. Davon sind 10% Kleidung und 90% Essen - im Refugio gibts nur ueberteuerte Speisen und so tragen wir unsere Sachen - von Bier bis Wurst ist alles dabei ;-) - eben selbst durch die Pampa und vorbei an herrlichen Seen und Flusslandschaften.
Der naechste Morgen beginnt etwas holprig. Fuer unsere laengste Tour muessen wir schon sehr frueh, d.h. bevor der Stromgenerator in der Huette angeschaltet wird, aufstehen - das bedeutet aufstehen, Zaehneputzen, Anziehen und fruehstuecken im Dunkeln. Steffi hat es geschaft und alle Sachen linksherum angezogen - aber wen stoert's in einem 20000 ha
grossen Park mit (in der Winterszeit) rund 25 Besuchern? ;-) Unsere Tour fuehrt uns heute ins Valle Francés, quasi dem Nachbartal vom dem, durch das wir am Samstag gewandert sind. Vorbei an Seen, in denen sich die nebelumhuellten Gipfel des Tals spiegeln geht es abermals entlang eines Bergflusses in luftige Hoehen und in den knietiefen Schnee. Zu unserer Rechten: Mit Misteln behangenen Waelder vor der steinernen Rueckwand der Torres - Felsen. Zu unserer Linken: Die Gipfel des Paine Grande (des hoechsten Bergs des Parks) aus Schnee und Eis. Darueber: blauer Himmel- alles in allem ein fantastischer Tag, der die 30 km Wanderung zu einem einmaligen Erlebnis macht. Insgesamt haben wir heute 4 Menschen getroffen... Und so kommen wir erschoepft, aber gluecklich nach 10 Stunden wieder im Refugio an und freuen uns auf unser selbstgekochtes Abendessen.
Am letzten Tag machen wir noich einen kurzen Abstecher zum benachbarten Lago Grey, bevor es dann am Nachmittag zurueck zum Parkeingang und danach wieder in die zivilisierte Welt geht. Und mit unseren leergegessenen Rucksaecken koennen wir unsere letzte 7 stuendige Ruecktour in vollen Zuegen geniessen, auch wenn wir zum Schluss doch noch ein paar Regentropfen abbekommen haben. Leider laesst die chilenische Zuverlaessigkeit dann etwas zu
wuenschen uebrig, so dass wir auf unseren Bus nach Puerto Natales 3 Stunden in der Kaelte warten muessen... mit Pizza-Service und einer Folge Grey's Anatomy nimmt der Tag dann aber doch noch ein gutes Ende :-)
Am Mittwoch heisst es dann: ¡Adiós Chile! Wir machen uns gemeinsam auf den Weg nach Argentinien!
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