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Published: January 22nd 2009
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Navimag - Die Geschichte einer Ueberfahrt von Puerto Montt nach Puerto Natales
Die Route -
Heute ist Montag, der 19.01.2009. Es ist 14.30 Uhr und alle Vorbereitungen fuer das Boarding auf der Faehre Evangelistas abgeschlossen. Fuer die kommenden drei Naechte / vier Tage sollte dies mein zu Hause sein. Gegen 16 Uhr legt das Schiff ab und macht sich auf seinen langen Weg nach Sueden. Als Abschiedsgruss ertoent mehrfach das Signalhorn.
Bevor wir am kommenden Morgen den Moraleda-Kanal erreichen geht es zunaechst durch den Ancud- und Corcovado-Golf. Von hier aus dann ueber die Kanaele Chacabuco und Pulluche hinaus auf die offene See. Letzterer Kanal sollte zudem die ersten Hoehepunkte der Tour bereithalten - neben diversen einheimischen Vogelarten sichten wir Robben und vereinzelt Wale.
Gegen 16 Uhr erreichen wir die Bucht Ana Pink. Die naechsten zwoelf Stunden sollten, so hatte man uns bereits vorgewarnt, im Bezug auf hohe Wellen, die spannendsten der gesamten Ueberfahrt werden. Sofort mit Erreichen des Pazifiks spuert man die Veraenderung. Sind wir bis jetzt vor Wind und Wellen geschuetzt durch Kanaele gefahren, so spueren wir jetzt deren Wucht ungemindert. Das Schiff beginnt zu schaukeln und zu rollen. Die Tische beim Nachtessen sind dementsprechend duenner
besetzt.
Gegen 7 Uhr am kommenden Morgen ist der ganze Spuk vorbei. Mit dem Erreichen das Leuchtturmes San Pedro geniessen wir jetzt, angekommen im Mesier-Kanal, wieder den Schutz vor Wind und Wellen. Wie beim alltaeglichen Morning Briefing bekannt gegeben wird, haten wir grosses Glueck. Auf einer die Hoehe der Duenung beschreibenden Skala von eins bis zwoelf wurden die der vergangenen Nacht lediglich mit drei bewertet. Dies entspricht einer ungefaehren Hoehe von zwei Metern.
Am heutigen Tag warten mit dem mutwillig auf Grund gesetzten Frachters des beruehmt beruechtigten griechischen Kapitaens Leonidas, der kleinen Fischersiedlung Puerto Edén und dem Pio Xl Gletscher, dem groessten in ganz Suedamerika, drei weitere Highlights auf uns. Die Front des Gletschers ist mit einer Hoehe von ca. 90 m und einer Breite von ca. 5.5 km absolut ueberwaeltigend. Es wird ein Beiboot ausgesetzt um dekandenterweise frisches Gletschereis zum Kuehlen der Getraenke an Bord zu holen.
Am vierten und letzten Tag der Ueberfahrt erreichen wir ueber die Kanaele Sarmiento und Collingwood gegen 10 Uhr den suedlichsten Punkt der Reise - den Sobenes-Pass. Zwischen uns und dem Zielhafen Puerto Natales liegt mit den White-Narrows die mit lediglich 80 m engste Durchfahrt der gesamten Tour. Die Passage
gelingt. Gegen 14.30 Uhr erreichen wir den Pier in Puerto Natales.
Allgemeines -
An Bord der Faehre sind groesstenteils Auslaender, hauptsaechlich Europaer. Hinzu kommen einige Australier, Neuseelaender, US-Amerikaner. Mit Ausnahme der Besatzung sind sehr wenige Einheimische unter den Passagieren auszumachen.
Wie sich in diversen Gespraechen schnell herausstellt, sind viele auf einer aehnlichen Route unterwegs. Wenige sind mit so viel Zeit wie ich ausgestattet und aus diesem Grund bei zwangsweise kuerzeren Touren auf fuer das Trekking brauchbares Wetter angewiesen.
Wie auf einer Faehre auch nicht anders zu erwarten, ist Alles, egal ob Kabinen, Speisesaal, Pub oder auch die Waschraeume, einfach und funktional gehalten. Schon beim Betreten des Schiffes ueber das Cargodeck wird einem bewusst, dass man sich nicht auf einem Kreuzfahrtschiff befindet. Dennoch ist Alles sehr informativ gestaltet. Ueberall findet man Karten uber die bevorstehende Route und weitere nuetzliche Informartionen, so z.B. ueber den Torres del Paine Nationalpark.
Man fuehlt sich willkommen. Und dies nicht einfach nur als zahlender Passagier, sondern als Gast. Alle geben sich die groesste Muehe, uns den Aufenthalt an Bord so angenehm wie moeglich zu gestalten.
Leben an Bord -
Der ueberwiegende Teil der Passagiere ist ein einfachen Kojen, vergleichbar
mit einem Bett im Schlafsaal, untergebracht. Auf engstem Raum verbringt man hier zu viert die Ueberfahrt. Mein Abteil teile ich mir einem Australier und zwei Tschechen aus Prag. Insgesamt gibt es in der Holzklasse ca. 120 Betten. Wir alle teilen uns drei Waschraeume mit jeweils drei Duschen, Toiletten und Waschbecken. Dementsprechend eng wird es zur rush hour.
Im Speisesaal, vergleichbar mit einer grossen Kantine, gibt es, im Preis fuer die Ueberfahrt inbegriffen, mit Fruehstueck, Mittag- und Nachtessen drei taegliche Mahlzeiten. Zusaetzlich hierzu gibt es im Oberdeck einen kleinen Pub, der gleichzeitig als Café fungiert.
Wir werden begleitet von zwei Guides. Diese halten, abwechselnd in spanischer und englischer Sprache, Vortraege ueber die einheimische Flora, Fauna und Naturlandschaft. Ergaenzend hierzu werden im Speisesaal Dokumentationen gezeigt. Nach dem Nachtessen besteht zusaetzlich die Moeglichkeit, sich einen lokal produzierten Film in spanischer Sprache mit englischem Untertitel anzuschauen.
Bei gutem Wetter allerdings verbringt man den groessten Teil des Tages, immer auf der Suche nach DEM Foto, herumwandernd an Deck. Zwischen 8 und 20 Uhr besteht zudem Moeglichkeit, die Bruecke zu besuchen um so einen kleinen Einblick in das taegliche Geschehen hier zu gewinnen. Anwesendes Personal steht jederzeit fuer Fragen zur Verfuegung.
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Xenia
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Grüsse
Hallo lieber Stefan, dein wöchentlicher Travelblog ist jedes Mal ein Highlight und Morgens das erste Gesprächsthema. Wir wären schon längst erfroren, verhungert und spätestens bei der Fährfahrt über Bord gegangen. Halte uns bitte weiterhin auf dem Laufenden! Übrigens: Silvia fühlt sich etwas vernachlässigt, da sie deine Reiseberichte nicht mehr bekommt! Um die Stimmung wieder etwas anzuheben, beachte sie bitte wieder beim nächsten Versenden :-)))) Folgendes soll ich an dich weiterleiten: Birgit: "Komm wieder gesund zurück" "Lass die Sau raus und geniess es" Bettina: "Gruss" "Schön das wir das Radio schon um Punkt sechs abschalten dürfen" :-))) Steffi: " Viel Spass und Essen nicht vergessen" Anne: "Durchbrich den Kreis" Nicole: "Ganz viele liebe Grüsse" Anke:"Ich möchte auch gerne dein Travelblog bekommen" Ester " Ich will auch! (dein Travelblog erhalten)" Doreen:" Everybody loves you" Oschman:"Merhaba!" Alle: "Bring uns was mit, was zum Spielen, was Spannendes und Schokolade!" :-) Hasta Luego!!!!!!!!!!