Das Ende naht...


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South America » Brazil » Santa Catarina » Florianópolis
November 25th 2012
Published: November 25th 2012
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Projeto TamarProjeto TamarProjeto Tamar

Eine Auffangstation für verletzte Schildkröten
Hallo liebe Freunde,



dies wird wahrscheinlich der letzte Blogeintrag aus Brasilien, denn schon in zwei Wochen werde ich wieder daheim in Dresden auf dem Sofa sitzen und Bier trinken :-D Wie die Zeit vergeht…

Nunja ich wollt Euch ja nochmal von der Insel berichten, die ich Ende Oktober mit meinen Gästen erkundet habe.

Dazu hatte ich nochmal nen Leihwagen gemietet (genau derselbe Fiat Palio wie im August schon) und damit sind wir hier 2,5 Tage über die Insel geheizt. Aber der Reihe nach.

Nachdem sich Stefanie und Danny auch von der Schönheit der Wasserfälle in Iguacu überzeugt hatten, flogen sie nach Florianópolis, wo wir ein erneutes Zusammentreffen feierten. Insofern war es auch sehr praktisch, dass wir den Mietwagen schon hatten, konnten wir die Taxifahrt vom Flughafen sparen…

Nachdem wir Stefanie und Danny in der doch recht spartanischen Unterkunft vorbeigebracht hatten (dafür kostete sie aber nur 40€/Tag) aßen wir erstmal ‘ne Pizza. Das klingt zwar langweilig, aber auch da gibt es eine, nunja, brasilianische Spezialität: Pizza Doce, übersetzt Pizza süß. Die stehen hier genauso gleichberechtigt auf der Karte und wenn man die Sprache nicht kann, sollte man da vorsichtig sein :-D

Der Pizzateig bleibt
Projekto Tamar 2Projekto Tamar 2Projekto Tamar 2

Die warten schon aufs Essen..
dafür gleich, nur dass statt Tomatensoße eine süße, karamellisierte Creme genommen wird und der Belag besteht dann aus Schokolade, Früchten etc. Nur der Mozarella passt für meine Begriffe nicht so super dazu, aber sonst sehr lecker als Nachtisch geeignet.

Bei einem netten Plausch mit dem Kellner (der, wie irgendwie alle hier, deutsche Vorfahren hat, aber kein Deutsch spricht), erörterten wir die Unterschiede zwischen Restaurantbesuchen in Brasilien und Deutschland. Quintessenz war das, was ich eigentlich auch schon wusste, dass eben in Deutschland oftmals jeder Gast ein eigenes Gericht bestellt, während in Brasilien vielmehr eine große Menge geteilt wird. Liegt vielleicht auch daran, dass hier eigentlich niemand allein ins Restaurant geht.

Bei der tags darauf folgenden Inselerkundung konnte ich als alter Hase natürlich voll den Guide spielen, und altklug daherschwätzen, da ich ja viele Ecken schon kenne. Natürlich mussten wir nebenbei auch einige Cache-Locations ansteuern, die hier ja leider nicht so arg dicht gesät sind. Glück hatten wir mit dem Wetter, denn ausgerechnet für die beiden Tage wurde Regenwetter vorhergesagt. Davon war dann aber glücklicherweise nichts zu sehen, und z.T. wars sogar richtig sonnig. Ideal für einen schönen Strandspaziergang an der Praia da Mocambique, aus meiner Sicht aufgrund seiner riesigen
Andreas...Andreas...Andreas...

persönlich rettet die Schildkröten
Länge und der daraus resultierenden geringen Menschendichte einer der schönsten Strände der Insel. Außerdem kann man hier prima Muscheln sammeln :-D

Außerdem unternahmen wir nochmals eine Wanderung durch den atlantischen Regenwald, es sollte direkt an der Lagune entlang bis zu einem kleinen Dörfchen gehen, welches nur zu Fuß oder per Schiff erreichbar ist. Überdies versprach dort noch ein Wasserfall Kurzweil. Und wir waren nicht allein: Bereits kurz nach dem Start hier in Lagoa gesellten sich zwei Hunde zu uns. Wir dachten zunächst dass die schon irgendwann den Rückweg antreten würden und beachteten sie nicht weiter. Aber sie blieben hartnäckig an uns dran über mehrere Kilometer und hatten uns wohl als Rudel akzeptiert :-D Als es uns dann doch zu viel wurde, versuchten wir sie mit einem kleinen Trick abzuhängen, indem wir sie in ein Wassergrundstück laufen ließen und das Tor anlehnten. Aber, clever wie sie sind, rannten sie zum Wasser, und überwanden per schwimmen flugs die Grundstücksgrenze.

Mittlerweile leicht genervt von unseren Begleitern kamen wir an ein Grundstück mit einem weiteren Hund. DIE Chance, die Viecher loszuwerden, wenn sie sich mit dem ansässigen Hund vergnügen. Aber Pustekuchen, statt zwei Begleitern hatten wir fortan drei. Nunja, da uns nichts
Projeto TamarProjeto TamarProjeto Tamar

Lebensechter Größenvergleich
anderes übrig blieb tauften wir sie auf Dannys Wunsch hin Roswitha, Schakkeline und Sören.

Schlussendlich konnten wir sie nur durch eine Flucht mit dem Boot abhängen, nachdem wir die Hunde am Anlegesteg erfolgreich von uns trennen konnten. Die sind insgesamt bestimmt 8km mit uns mitgelaufen, wir denken ja, dass die das öfter machen. Sie sahen auch nicht ungepflegt oder unterernährt aus, sodass wir sie guten Gewissens zurücklassen konnten. Sie werden natürlich von uns enttäuscht sein, dass wir das Rudel verlassen haben... *schnüff*

Das Dorf dann war eigentlich sehr schön, lediglich der Wasserfall war allerhöchstens ein Wasserfällchen, obwohl es eigentlich für meine Begriffe keine ausgeprägte Trockenzeit vorher gab. Nunja, da man aber auch keinen Eintritt verlangte, war es ja kein Riesendrama und Wasserfälle hatten wir ja eigentlich auch schon gesehen.

Am Abend überquerten wir nochmals im dichten Verkehr die Brücke zum Festland, um dort noch einen Cache zu heben, was auch dank MEINES großartigen Spürsinns als Second Find gelang. Auf dem Rückweg wollten wir eigentlich die Ponte Hercilio Luz, die stets nachts toll beleuchtet wird, beleuchtet sehen und warteten dafür extra noch eine halbe Ewigkeit, da das Licht halb acht abends noch aus war. Auch die telefonische Konsultation
Mietzekatze...Mietzekatze...Mietzekatze...

... die weis natürlich auch, dass es gleich Futter gibt. Hat dann auch was bekommen
von Hari bestätigte, dass sie eigentlich beleuchtet sein müsste. Nunja nach ewiger Warterei gaben wir dann auf, wir hatten ja noch mehr vor an dem Abend... Wie sich später herausstellte fanden ausgerechnet in diesen zwei Tagen Wartungsarbeiten statt, sodass die Beleuchtung AUS war. Grmpf, dafür haben wir nun ewig gewartet und kamen fast noch zu spät zum Churrasco in der Pension von Stefanie, wo der Franzose wahrscheinlich schon zwei Kilo Fleisch verdrückt hatte :-D Sind aber doch noch satt geworden…

Was gibt’s sonst so Neues? Letzte Woche war ich mit ein paar Bekannten nochmal auf der Ilha do Campeche, eine kleine vorgelagerte Insel an der Ostküste der Ilha de Santa Catarina. Der Tipp kam von einem Kollegen, der meinte, dass man das unbedingt mal gesehen haben muss. Und wir sollten auch nicht enttäuscht werden. Eigentlich wollte ich ja schon mit Nadine mal hinfahren, aber leider fahren die Boote erst im hiesigen Sommer, also ab November.

Die Insel an sich steht komplett unter Naturschutz, bis auf einen Strand auf der dem Ozean abgewandten Seite wo dann auch die Boote anlegen. Im Prinzip ist der Transport für die Fischer vor Ort eine wahre Goldgrube. So gegen 9 Uhr verlässt das
Pizza Doce...Pizza Doce...Pizza Doce...

... kann man schon essen... Das Bier ist da jetzt vielleicht nicht der ideale Begleiter
Boot mit ca. 20 Leuten die Ilha de Santa Catarina und fährt etwa eine halbe Stunde bis zur Insel, uiuiui, das hat vielleicht geschaukelt und geschwappt, wie Achterbahn fahren... Nachdem der Fischer die Leute dort abgesetzt hat, fährt er zurück und kommt am Nachmittag für den Rücktransport wieder. Multipliziert man mal die 20 Leute mit den 40 Reais (ca. 16€), die sie dafür haben wollen, ist das wirklich leicht verdientes Geld, hehe. Aber jeder will halt am Tourismus mitverdienen, ich würds in der Situation ja auch so machen…

Dafür ist die Insel aber auch wirklich einen Besuch wert, der Strand besticht durch kristallklares, sehr ruhiges Wasser. Also perfekt zum Baden und Schnorcheln geeignet. Durch den Wald der Insel kann man geführte Wanderungen unternehmen, selbstverständlich gegen Entgelt. Wir haben das auch gemacht, weil wir nicht den ganzen Tag am Strand vergammeln wollten, aber da ich den atlantischen Regenwald und auch den tropischen Regenwald bereits gesehen hab, hat mich das jetzt nicht gerade vom Hocker gerissen. Wie sich am Ende herausstellte, ist es auch kein Primärwald mehr, es war also auch schonmal abgeholzt und ist wieder aufgeforstet worden. Aber trotzdem natürlich gut, dass durch den Naturschutz dort kein Massentourismus möglich ist.

Das merkte man auch am einzigen vor Ort vorhandenen Restaurant, welches sich übrigens mit Solarstrom versorgt, außer zum Kochen. Zum Kochen wird Gas verwendet, ich glaub das würde sonst nicht so gut funktionieren, müsste man den Fisch bei Bewölkung dann halb roh essen.

Jedenfalls ist es wohl bei diesem Restaurant an guten Tagen üblich, dass um 12 Uhr mittags das Essen ausverkauft ist. Gut dass wir das dank eines Tipps wussten und vorbestellt hatten. So konnten wir leckeren Fisch und Meeresfrüchte am paradiesischen Strand genießen. War ein toller Ausflug, hat sich auf alle Fälle gelohnt.

Ansonsten rückt auch hier, trotz durchgängigen Temperaturen von ca. 28-32 Grad, das Weihnachtsfest näher, der Countdown am Supermarkteingang erinnert täglich daran :-D

Wie neulich schonmal angedeutet, orientiert man sich dekorationstechnisch eher an den US-Verhältnissen, also mit ganz viel Klimbim und bunten Lichtern. Der wahre Erzgebirgler kann da natürlich nur müde lächeln :-D

Aber immerhin: Es gab einmal diese Lebkuchen, also diese „Herze, Sterne, Brezel“, aus Deutschland, sollte aber dann doch ca. 5€ pro Packung kosten. Und, oh Wunder, im Supermarkt wird man sogar mit „O Tannenbaum“ beschallt. Einen Weihnachtsmann gibt es auch, aber der Ärmste ist natürlich hier ein wenig unpassend gekleidet ;-)

Ist insgesamt also wie ein Mix aus allen möglichen „Bräuchen“, logisch, hat Brasilien doch auch Einwanderer aus allen Teilen der Welt. Nur den Schnee kann man sich nicht herzaubern… Aber den gibt’s ja bei uns auch nicht jedes Jahr…

Von einer interessanten Begegnung kann ich überdies noch berichten: Neulich laufe ich nichtsahnend an der Lagune entlang, als mein Blick auf die Kennzeichen der parkenden Autos fällt. Und, was sehen meine Augen? Ein DEUTSCHES Nummernschild an einem Wohnmobil. Das hätte ich nun nicht erwartet und da der Besitzer gerade am Wagen saß musste ich ihn natürlich mal anquatschen.

Ich schätzte den Besitzer so auf ca. 60..65 Jahre, es stellte sich heraus, dass er aus dem Allgäu stammt und eine Rundreise von Nord- nach Südamerika macht, das Wohnmobil hat er also von Deutschland nach Nordamerika verschifft. Der Hammer war allerdings die Reisezeit, seit geschlagenen ZEHN Jahren ist der Mann unterwegs und hat dabei wirklich alle Länder des amerikanischen Kontinents gesehen und abgefahren. WOW, ich frag mich, wie der das finanziert, aber ich wollte ihn dann auch nicht mit Fragen bombardieren, vielleicht ist er ja Frührentner oder so…

Sodele, das wärs von mir, das nächste Mal hört ihr erst wieder von mir aus dem heimischen, brrrrkalten Deutschland. Obschon hier das Wetter natürlich schöner ist, freu ich mich trotzdem auch auf Zuhause. Dr ham is eben dr ham ;-)

Also keine Angst, ich komm schon zurück ;-)

Damit endet ja auch gewissermaßen der Blog, denn ich glaube kaum dass es Euch interessiert, wieviele Klöße ich mir an den Weihnachtsfeiertagen reindrücke. Ich hoffe, das Lesen des Blogs hat Euch Spaß gemacht, das Schreiben jedenfalls hat es.

Einen schönen ersten Advent und bis demnächst…



Andreas



P.S.: Das Panoramafoto ganz oben hab ich vom Aussichtspunkt oberhalb der Lagune gemacht, liegt auf meinem täglichen Weg zur Uni.


Additional photos below
Photos: 44, Displayed: 29


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Lagoa do PeriLagoa do Peri
Lagoa do Peri

Abkühlung tut gut
Reisegruppe...Reisegruppe...
Reisegruppe...

alle miteinander
Auch mal ne Idee für den Baumschmuck...Auch mal ne Idee für den Baumschmuck...
Auch mal ne Idee für den Baumschmuck...

... wird nur in Deutschland bischen teuer...
Beim Cachen...Beim Cachen...
Beim Cachen...

Alles voller fetter Ameisen, wurgs
Stromkasten...Stromkasten...
Stromkasten...

...künstlerisch bemalt
Hehe...Hehe...
Hehe...

...da hat wohl jemand nicht aufgepasst...
Weiter Strand...Weiter Strand...
Weiter Strand...

an der Praia do Mocambique
Unsere Begleiter...Unsere Begleiter...
Unsere Begleiter...

...da warens erst zwei.


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