American Pie auf Brasilianisch


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November 18th 2012
Published: November 18th 2012
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alles in Pink....alles in Pink....alles in Pink....

... auch der Wasser spuckende "glückliche" Delfin - er wurde "Golfinho Feliz" getauft, weil er einfach so furchtbar schwul aussieht :D
Ich bin zurück von einem der entspanntesten Wochenenden, die ich je erlebt habe. Davon mal abgesehn, dass ich seit fast 5 Monaten Ferien habe und nur noch erahnen kann, was Stress ist.... Aber entspannt wars trotzdem 😊

Wie im letzten Eintrag kurz erzählt, habe ich auf Einladung meiner neuen Tourismus-Freunde das Wochenende in Carapibus verbracht. Das ist ein kleiner Ort ein Stückchen südlich von João Pessoa, mit dem Auto nicht mal eine Stunde entfernt. Wir waren insgesamt um die 20 Leute und das Haus, in dem wir gewohnt haben gehörte der Familie von irgendeinem von denen - ehrlich gesagt keine Ahnung von wem^^ Das Haus war riesig, allerdings mit nur zwei kleinen Schlafzimmern. Zum Glück wurden wir alle vorgewarnt und so hat jeder entweder ne (Luft-)Matratze oder wie ich ne Hängematte mitgebracht. Wie in jedem gut ausgestatteten brasilianischen Haushalt gab es sowohl im Haus als auch auf der Veranda ausreichend Haken für Hängematten, sodass wir alle ein Schlafplätzchen gefunden haben. Ich fands voll cool, draußen in ner Hängematte zu übernachten, da wehte wenigstens ein kleines Lüftchen, das mich nebenbei ein wenig in den Schlaf geschaukelt hat. Und dank einer guten Mückenschutzcreme wurde ich auch nicht von diesen kleinen Biestern maltretiert.

Außerdem gehörte zu dem Haus ein kleiner Pool, der war einfach perfekt zum Abkühlen. Das Erste, was wir am Samstag nach dem Frühstück gemacht haben, war in den Pool zu springen. Danach raus und in die Hängematte legen. Wenn wir getrocknet sind, sind wir wieder zurück ins Wasser, zwischendurch natürlich auch im Meer - wenn man schon so nah dran wohnt. Ich glaube, ich habe 95% des Wochenendes ausschließlich im Wasser oder einer Hängematte verbracht. Die restlichen 5% bestanden aus Essen oder sich in die Sonne stellen zum Trocknen :D Versteht ihr jetzt, warum ich so entspannt bin? 😉

Ach und dann gabs natürlich - schließlich sollte es ein Partywochenende sein - reichlich Alkohol. Direkt nach dem Aufstehen wurden die ersten Bierdosen aus der Kühlung geholt, noch vor dem Mittagessen gabs Wodka und Cachaça... Dazu lief fast rund um die Uhr Musik in einer Lautstärke, dass in Deutschland schon am ersten Abend die Polizei geklingelt hätte. Aber scheinbar haben die Nachbarn dort starke Nerven und haben sich in den ganzen zwei Tagen nicht einmal zu Wort gemeldet. Ja von diesem Gesichtspunkt her fühlte ich mich ein bisschen wie in ein brasilianisches American Pie versetzt (die meisten der Anwesenden waren auch etwas jünger als ich). Passend dazu auch die Gesprächsthemen, vor allem der männlichen Gäste. Ich möchte das nicht näher ausführen, ihr wisst alle was ich meine. Aber irgendwie war es schon lustig.

Ich wurde von allen gut aufgenommen, alle waren super nett und haben mir ohne Ende Löcher in den Bauch gefragt. Dabei hab ich gemerkt, wie groß meine sprachlichen Fortschritte doch schon sind. Kann mich mittlerweile ohne größere Probleme unterhalten und sogar schon Witze machen 😉 Das Einzige, was mir noch richtig schwer fällt, sind Gruppengespräche. Also wenn mehr als 2 Leute durcheinander reden und wild diskutieren, dann muss ich mich so sehr darauf konzentrieren dem Gespräch irgendwie folgen zu können (was mir auch nicht immer gelingt), dass ich gar nicht dazu komme selbst etwas zu sagen. Aber ich bin trotzdem schon sehr stolz auf mich was die Sprache angeht. Habe sogar einen kleinen Zungenbrecher gelernt und mich sehr wacker geschlagen. Im Gegenzug wieder einem Brasilianer Fischers Fritz beigebracht, noch dazu einem der gar kein Deutsch kann. Er hat sich noch viel wackerer geschlagen und war auf seinen Erfolg so stolz, dass er sein neu erworbenes Wissen gleich an alle anderen Brasilianer weitergeben wollte. Die waren allerdings nicht so sehr begeistert :D

Lernen musste ich außerdem Forró, ein Tanz bzw. ein Musikstil hier aus dem Nordosten. Der etwas modernere Forró ist auch ganz schön finde ich. Aber tanzen war ja noch nie so meins. Zumal hier in Brasilien ja nie alleine getanzt wird, egal zu welcher Musik. Aber die Brasilianer waren sehr geduldig mit dieser steifen Deutschen, die ihnen ständig auf die Füße getreten ist. Und freundlich wie sie sind haben sie auch beteuert, wie toll ich das mache und dass ich ja ein Naturtalent sei. Nun gut, wir wissen ja um die "Ehrlichkeit" der Südamerikaner wenn es um solche Dinge geht 😊 Es war schon lustig, aber ne große Tänzerin werde ich wohl nie und an Samba brauche ich mich vermutlich gar nicht erst versuchen^^

Eine letzte Anekdote noch: Samstag Nachmittag sind wir ein ganzes Stück am Strand entlang gelaufen um zu einer schönen Badestelle zu kommen. Dummerweise kam gerade die Flut, sodass auf dem Rückweg fast der ganze Strand vom Meer verschluckt war und wir über viele Felsen klettern mussten, teilweise auch halb durchs Wasser watend und gegen die stärker werdenden Wellen ankämpfend. Ich fand das irgendwie cool, ich bin ja irgendwie schon immer gerne bisschen rumgeklettert. Aber die brasilianischen Mädels haben echt mit jeder herannahenden Welle neue Tonlagen erreicht, Höhen, die der beste Sopran in der Oper nicht besser könnte. Und als wir nach ca. einer halben Stunde wieder die Straße erreicht haben, waren alle total fertig und außer Atem. Und ich dachte immer, ICH wäre unsportlich. Da muss ich erst um die halbe Welt reisen um festzustellen, dass es viele Menschen gibt, die viel schlimmer sind...


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der Volkssport der Brasilianer!


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