geysire und flamingos


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Published: June 5th 2014
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bolivien, wir kommen! gleich hinter der stadtgrenze von san pedro ist auch die offizielleg renze von chile richtung bolivien. das ist in vielerlei hinsicht komisch, weil erstens das “in der schlange anstehen” undurchsichtigen regeln der busfahrer folgt, zweitens der stempel in unseren pässen so blass aufgrund fehlender tinte ausfällt, dass wir damit anschließend in bolivien probleme haben sollen und drittens ist die “grenze” gut 100 kilometer von der tatsächlichen landesgrenze entfernt! nach dieser ersten kleinen hürde geht es in den immer mit reichlich duftbäumchen aufgemotzten kleinbussen hinauf nach bolivien. allein die grenze befindet sich schon auf über 4.000m, natürlich ohne richtige toilletten und bei ordentlich kaltem wind werden die klo-pausen möglichst kurz gehalten. nach gut drei monaten reisen muss ich auch einmal ganz ehrlich schreiben, dass sich so manch ein gespräch über verdauung&co dreht - es ist schwierig, begebenheiten oder dringlichkeiten hier voneinander zu verheimlichen! vor uns erstrecken sich unwirkliche wüstenlandschaften in allen erdenklichen braun- und rot-tönen auf schwindelerregenden höhen. lagunas verdes, blancas und coloradas machen ihren namen alle ehre, erstrahlen in grünem algenbewuchs, gefrorenem salz und unglaublichen rotalgen vor eis und safrangelbem gras. mit strahlend pinken beinen stacksen flamingos durch die laguna colorada, daneben stehen mit bunten ohr-bömmeln geschmückte lamas und das alles vor imposant schneebedecktem hochgebirge. die heutigen eindrücke sind fast zu viel, fast nicht zu beschreiben, fast nicht wirklich! auch geysire auf 4.900!m mit ohrenbetäubendem zischen und zahlreichen becken voll gräulich-braun kochenden schlicks sind alleine schon aufgrund der höhe und der schwefelausdünstungen verwirrend, entzückend, entrückend, benebelnd.
wir fühlen uns schrecklich abenteuerlich, wie wir so hinter den anderen jeeps, staubwolken für hunderte meter in die luft werfend, über die holprige steinebene donnern. mein po ist vielleicht etwas abgewetzt von soviel gerumpel, aber die aussicht auf die rot-weißen berge um uns, das valle de dali mit seinen völlig unmotiviert von der natur gepflanzten steintürmchen inmitten der kargheit, sind die strapazen tausendmal wert.
es stürmt, es windet so stark, dass ich mich richtig dagegen lehnen muss um nicht umzustürzen, die kälte bricht über uns ein, sobald die sonne hinter den dächern des kleinen bergdorfes dahinschwindet. ein unbeschreiblich eindrucksvoller tag, besser als vorstellbar, geht zu ende in einer gemütlichen karten-runde mit unseren jeep-buddies, christine und max, den kanadiern und matthew dem belgier.
vielleicht haben wir ja glück und es entsteht eine gewisse stallwärme in unserem fünfer-zimmer, denn die schlafsäcke wirken nicht sehr vertrauenserweckend! heute morgen, nach einer weiteren eisigen nacht, wäre ich bereit gewesen, 100 euro für ein geheiztes zimmer zu bezahlen!!!


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