Lateinamerika - Woche 9 (Argentinien)


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South America » Argentina
February 4th 2005
Published: August 7th 2007
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29.01.05
Ausschlafen war wieder mal angesagt, juhee! Dann fruehstuecken und im Zentrum stoebern gehen. Zudem schaute ich mich um nach einer Reiseagentur, welche eine Tour zur Peninsula Valdéz macht. Ich fand ziemlich rasch ein Reisebuero und meldete mich zur Tour an. Allzu viel habe ich nicht gemacht, einfach mal alles ein bisschen gemuetlicher genommen. Im Hostal habe ich eine nette 50ig-jaehrige Person getroffen, Diana, mit ihr habe ich mich lange unterhalten. Gegen Abend lernte ich zwei Deutsche, Niels und David und eine Mexikanerin, Mariana kennen. Sie boten mir an, mit ihnen ein Auto zu mieten und fuer zwei Tage zur Peninsula Valdéz zu kommen. Das war es eigentlich, wonach ich suchte, nun mussten wir nur noch eine Autovermietungsagentur finden resp. ein Auto und ich musste eine Ausrede fuer die Annullation meiner Tour finden, damit ich mein Geld zurueckbekam. Es klappte sogar ohne wieso und warum, ich erhielt das Geld ohne weiteres zurueck. Alles zusammen kostet mich nun wahrscheinlich ein bisschen mehr, aber es ist bestimmt lustiger und man ist viel unabhaengiger. Abends kochte ich mir eine Riesenportion Thaifood, so zur Abwechslung (als ich beim Metzger zwei Stueck Pouletfilet bestellte, waren es zwei kleine Stuecke, aber bei dem einen war eine Fliege drauf. Ich sagte, gerne zwei Stueck, aber bitte ohne Fliege, mit einem Grinsen im Gesicht. Es war ihm wohl ein bisschen peinlich, auf jeden Fall holte er ganz frisches Fleisch aus dem Kuehler und gab mir zwei Stueck davon. Ich bekam jedoch nicht mit, dass es diesmal zwei Riesenstuecke waren.)

30.01.05
Nach dem Fruehstueck mussten wir zuerst einmal einkaufen gehen fuer die zwei Tage. Diesmal deckte ich mich immerhin auch mit vielen Fruechten ein und Red Bull fuer am Abend. Als wir losfuhren, begann es zu regnen, diesmal hatte ich meine Regensachen nicht dabei. Aber schon nach kurzer Zeit hoerte es zum Glueck auf und die Sonne schien. Als erstes fuhren wir nach Puerto Pirámides, um aufzutanken, denn es ist die einzige Tankstelle auf der Insel. Dann fuhren wir Richtung Punta Norte, um die Seeloewen und mit Glueck auch Orcas zu sehen. Als wir ankamen, galt unsere Aufmerksamkeit jedoch erst einmal dem Guerteltier. Dieses Tier war etwas Neues fuer mich, sah ganz witzig aus und liess sich anscheinend auch gerne fotografieren. Wir verweilten ziemlich lange an diesem Ort, aber leider wollten die Orcas nicht kommen. Wir fuhren weiter Richtung Sueden. Irgendwann machten wir mal einen Halt in der Naehe des Steinstrandes. Dort fanden wir ganz interessante Utensilien, um unsere Kreativitaet im fotografieren zu testen, Skelette von Pinguinen, Skelette von Krebsen, Muscheln, Steine, etc. Der naechste Halt war auch eher inoffiziell, wir hielten bei einer Lagune und liefen zum Strand, wo wir zwei See-Elefanten von etwa fuenf Meter Entfernung beobachten konnten. Weiter suedlich besuchten wir eine Pinguinkolonie, fuer mich war es nach Punta Tombo natuerlich nichts Spektakulaeres mehr. Noch weiter suedlich machten wir einen Kaffeestop bei den See-Elefanten, diesmal konnten wir sie aber nur von weitem sehen. Der suedlichste Ort ist Punta Delgada. Ausser ein paar Haeusern, einem Aussichtspunkt und einem Leuchtturm gab es da nicht viel, sah aber trotzdem ganz nett aus. Es wurde langsam dunkler. Eigentlich wollten wir noch die Salina Chica und Grande besuchen, zwei Salzseen. Doch irgendwie sahen wir nirgendwo eine Einfahrt, um an diese ranzukommen. So fuhren wir direkt zurueck nach Puerto Pirámides. Auf dem Weg sahen wir ausser Schafen, Kuehen und Pferden auch noch kleine Strausse, zwei hoppelnde Guerteltiere und ein Stinktier. War alles ganz interessant! In Puerto Pirámides mussten wir zuerst ein Zelt organisieren. Wir fragten bei der Administration des Campingplatzes nach, ob die eines zu vermieten haben. Wir hatten Glueck und erhielten ein Viererzelt, ansonsten haetten wir wohl zu viert in einem Auto schlafen muessen. Um den Abend ausklingen zu lassen, spielten wir wieder mal das Wuerfelspiel und gingen ziemlich frueh schlafen, da es langsam kalt wurde. Im Zelt wurde es dann doch sehr eng, aber es waere gegangen. Doch die eine Person bevorzugte es, draussen zu schlafen, so hatten wir anderen drei mehr Platz :-).

31.01.05
Wir standen erst um 09.00 Uhr auf, also 10 Stunden Schlaf! Dann fruehstueckten wir kurz, Niels kaufte sich noch einen Kaffee, danach fuhren wir nochmals zum Punta Norte. Diesmal sah ich sogar einen Fuchs aus zwei Meter Entfernung, zuerst lief er staendig den Touristen davon, danach lief er uns hinterher. Erneut hofften wir, Orcas zu sehen. Wir verbrachten etwa vier Stunden mit warten, aber sie wollten sich einfach nicht blicken lassen. Aber alles kann man ja nicht haben, schliesslich erlebten wir eine Menge schoene Sachen. Gegen Abend fuhren wir noch kurz zur Isla de los Pájaros. Doch es war alles andere zu sehen als Voegel. Es gab eine Kappelle, ein altes und defektes Flugzeug und ein paar Haeuser. Das war der Besuch der Peninsula Valdéz, es hat sich gelohnt, das Ticket zurueckzugeben, denn dadurch haben wir viel mehr erlebt. Zudem haben wir nachher erfahren, dass es am Vortag den ganzen Tag geregnet hat, das Timing war somit perfekt.

01.02.05
Nun blieben mir noch ein paar Stunden, um Puerto Madryn zu geniessen. Ich ging ein letztes Mal ins Zentrum, aber viel gab es nicht mehr anzusehen. Deshalb ging ich noch in ein Café um etwas zu essen und las ein wenig in meinem Buch, um mich endlich mal ueber Buenos Aires zu informieren. Die Zeit ging schnell vorbei. Ich kehrte zurueck zum Hostal um mein Gepaeck abzuholen und hatte somit genuegend Zeit, um zum Terminal zu laufen. Um 15.00 Uhr fuhr der Bus nach Buenos Aires ab. Zum Glueck hatte ich diesmal mein Ticket schon im Voraus gekauft, denn anscheinend war die Nachfrage gross, teilweise musste man bis zu vier Tage warten. Die Person neben mir, Marcelo, war erfreulicherweise kommunikativ, angenehm und witzig. Denn die Busfahrt dauerte 18 Stunden, da ist es von Vorteil, eine nette Person neben sich zu haben. Marcelo wohnt in Buenos Aires, so konnte ich mich schon mal darueber mit ihm unterhalten. Aber auch sonst erfaehrt man waehrend einer solch langen Busfahrt einiges ueber einen Menschen. Um uns sonst noch die Zeit zu vertreiben, spielten wir etwa fuer zwei Stunden Wortspiele. Ein Spiel, das ich als Kind immer mit Erwin gespielt habe: die eine Person sagt ein Wort, mit dessen Endbuchstaben die andere Person ein neues Wort kreieren musste. Das war noch witzig, dieses Spiel mal auf spanisch zu spielen, denn es war fuer mich um einiges schwieriger als fuer ihn. Zwischendurch erhielten wir mal etwas Kleines zum essen und ab und zu konnten wir sogar einige Stunden schlafen.

02.02.05
Der Bus kam bereits um 09.00 Uhr an, statt wie gesagt um 10.30 Uhr. Da mich Marcelo (der von Mendoza) am Busterminal abholen kam, musste ich ihn zuerst anrufen, damit ich nicht sinnlos warten musste. Marcelo (vom Bus) ging noch mit mir einen Kaffee trinken und hinterliess mir seine Telefonnummer, falls ich mal Lust auf eine Stadtbesichtigung habe (was auch immer noch dazugehoeren mag in seinen Vorstellungen...). Ich war ziemlich nervoes, als ich in Buenos Aires ankam. Diese Stadt ist ja nicht wirklich klein, und ich war froh, dass mich Marcelo abholte. Er zeigte mir zuerst sein kleines Appartement, dann musste er noch ein paar geschaeftliche Sachen erledigen. Somit konnte ich auch schon mal die ersten Eindruecke der Stadt sammeln. Spaeter fuhren wir zum Haus seiner Eltern, wo ich anscheinend mit ihm wohnen darf, bis seine Eltern oder sein Bruder aus den Ferien zurueck sind, da er das Haus hueten muss. Das war fuer mich natuerlich Luxus. Ein schoenes Haus, wo alles vorhanden ist, ich konnte meine Waesche richtig waschen und ich hatte ein eigenes gediegenes Zimmer. Am spaeteren Abend kam auch noch Diego hinzu. Er als Fussballtrainer schaute zwar mehr den Fussballmatch als dass er sich mit uns unterhielt. Diego hat auf spaeter auch noch einen Freund eingeladen, um mit uns zusammen Pizza zu essen. (Von wegen Essen, sechs Kilos in zwei Monaten, ich weiss nicht, ob es gut oder schlecht war, eine Waage in diesem Haus vorzufinden...) Leider hat es nicht geklappt, bei Diego zu wohnen, wie er es mir einst angeboten hat. Anscheinend hat er sehr viel Arbeit und er geht ueber das Wochenende weg. Der wahre Grund war wohl eher, dass er seit kurzem eine Freundin hat, was er mir dann aber doch nicht so direkt sagen wollte, Maenner!

03.02.05
Natuerlich habe ich super geschlafen und ich fuehle mich hier wie zu Hause. Marcelo und ich fruehstueckten zusammen, dann hatten wir beide noch einige Sachen zu erledigen. Ich bereitete in der Zwischenzeit auch schon mal die Sandwiches vor. Gegen 13.00 Uhr fuhren wir los, um La Boca zu besuchen. Ein Viertel, welches eher arm ist und wo es anscheinend auch gefaehrlich ist, sobald man etwas weiter ins Viertel geht (auf jeden Fall hat Marcelo darauf bestanden, dass er mich dahin begleitet). Mir haben die farbigen Haeuser super gefallen, leider kann man die Stimmung dort nicht beschreiben. In den Gaesschen wo es touristisch ist, gibt es jegliche Staende mit gemalten Bildern verschiedenster Art. Es war eindruecklich zu sehen, wie verschieden man dasselbe Objekt gestalten kann. Zudem herrscht in diesem Quartier wie auch in San Telmo, der Tango vor. Auf einem Platz sahen wir zwei Paerchen zu beim Tango tanzen, eine ganz besondere Atmosphaere. Nach La Boca fuhren wir ins Viertel San Telmo. Dort besuchten Marcelo und ich ein Museum, Manzana de las Luces. Ich waere ja eigentlich nicht dorthin gegangen, aber ich habe Marcelo begleitet. Und es war fuer mich so anstrengend, die ganzen Erzaehlungen vor weiss ich nicht wie vielen Jahren anzuhoeren, alles auf spanisch. Aber zum Glueck ging es nur eine Stunde. Danach wollte Marcelo auch noch das Museum des Cabildo besuchen. Ich begleitete ihn wiederum, aber innert drei Minuten war ich wieder draussen. Museen sind halt einfach nicht so meine Sache. Marcelo hatte noch etwas im Zentrum zu erledigen. Somit hatte ich etwa eine Stunde Zeit fuer mich. Ich besichtigte noch das Regierungsgebaeude "Casa Rosada" und die Kathedrale und ging noch ein wenig spazieren. Danach war ich ziemlich am Ende, resp. meine Fuesse. Wir fuhren nach Hause, wo wir auch den Rest des Tages verbrachten.

04.02.05
Wir standen beide frueh auf und fruehstueckten. Marcelo erklaerte mir, wie ich ins Zentrum und abends wieder zurueck komme, und zwar haargenau, damit ich ja nicht verloren ging ;-) Dann fuhr er mich mit seinem Fahrrad auch noch an den Bahnhof und erklaerte mir auch dort nochmals alles ganz genau. Also konnte nichts mehr schief gehen. Die Zugfahrt war ganz angenehm und einfach, und vorallem guenstig. Ein Ticket fuer etwa eine halbe Stunde kostete nicht einmal 40 Rappen. Als erstes machte ich kurz einige Fotos in der Stadt, doch danach war Shopping in der Calle Florida angesagt. Ich lief wie beim shoppen in der Marktgasse in Winterthur von einem Laden in den anderen. Zum Glueck ist hier die Mode etwa gleich wie in der Schweiz, sonst haette ich wahrscheinlich nicht widerstehen koennen. Zwischendurch gab es auch wieder mal einige historische Denkmale oder Gebaeude zu fotografieren oder einen schoenen Park zum relaxen. Gegen 19.00 Uhr machte ich mich wieder auf den Heimweg. Als ich in Boulogne ankam, traf ich per Zufall Marcelo am Bahnhof. Er war gerade auf dem Weg zu seiner Grossmutter, die gleich um die Ecke wohnt. Ich begleitete ihn. Wir blieben nur kurz, aber es war schoen, eine so vife, 90-jaehrige Person kennenzulernen. Ich war nach dem langen spazieren ziemlich erschoepft und ging diesmal sehr frueh schlafen.


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