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Published: August 7th 2009
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Auf geht’s nach Argentinien! 1-2 Wochen durch den Norden von Argentinien zu reisen - das ist der grobe Plan - was mich genau erwartet? Keine Ahnung, alles was ich weiß ist, dass ich mich am 22. Juli mit Chrissi in Salta in einem Hostal treffe 😊
Die Reise nach Salta dauert 23 Stunden - eine kleine Weltreise - und ich komme wirklich in einer anderen Welt an:
Die Busse hier sind Luxus pur - mit Essen, Getränken, Toiletten, Filmen und BINGO-Spielen!!!! Die Taxler haben einen Taxameter und runden noch dazu ab, es gibt Drogerien, die Leute sind wahnsinnig nett, offen und hilfsbereit (wenn auch anfangs etwas schwer zu verstehen...) und das Essen ist einfach der Burner (dazu später mehr)! Einzig an das Preisniveau muss ich mich erst ein bisschen gewöhnen, es ist hier alles ca. doppelt so teuer wie in Bolivien 😊
Die Argentinier sind ein lustiges Volk, sie spazieren permanent mit ihren Thermoskannen und ihren Mate-Teebechern herum 😊 Außerdem ist es gar keine Seltenheit, dass, wenn Chrissi und ich um halb 12 Uhr Abends ein Restaurant verlassen, eine argentinische Familie mit Kind und Kegel ankommt und sich noch ein komplettes Menü bestellt...
Ich hole Chrissi am
Busterminal ab und wir holen erstmal unser größtes Versäumnis der letzten Monate nach - wir reden und reden und reden! Unser Redeschwall bricht nur ganz selten ab, entweder, wenn wir in schallendes Gelächter ausbrechen oder einschlafen 😊 (ich kann mir schon vorstellen, dass wir für Leute, die Deutsch verstehen ein bisschen anstrengend wirken könnten...zum Glück treffen wir fast ausschließlich auf argentinische Touristen...) Wir haben eine tolle gemeinsame Zeit, lachen Tränen, ereifern uns beim Dialektreden und beigeistern uns für die langsamsten Kellner Argentiniens, Licuados de durazno (frisch gemixter Pfirsichsaft), alte argentinische Männer und vor allem für das ESSEN! In Salta startet unser zweiwöchiger Schlemmerurlaub mit einem All-You-Can-Eat Buffet...
Unsere weitere Reise bestimmen Pläne bezüglich des Frühstücks, Mittagessens, Abendessens, diversen Zwischenmalzeiten, Empanadas gehn sowieso immer und beim Cafe- (oder Licuado-) trinken muss man ja auch fast irgendetwas essen...
All die Kilos, die mir Bolivien abverlangt hat, polstert mir Argentinien mit Lomos, Milanesas, Empanadas, Tartas de manzana, Medialunas, Submarinos, Licuados, Vino Tinto und Alfajores schön langsam wieder um die Hüften 😊
CAMINO DE LAS NUBES (Salta - San Antonio - Salinas Grandes - Purmamarca - Tilcara - Humhuaca - Salta) Wir beginnen unsere Tour durch die nördliche Provinzen Salta
und Tucumán mit dem Camino de las nubes - dem Weg zu den Wolken.
Um 7 Uhr morgens gehts los in den Norden in Richtung des Himmels der Anden. Salta begrüßt uns mit leichtem morgendlichen Schneefall - es kommen weihnachtliche Gefühle auf 😊 das einzig Negative - es ist so verdammt kalt, dass man fast nicht aus dem Auto aussteigen kann. Turco ist unser Guide und uns begleiten noch ein Italiener und seine finnische Freundin.
Wir gondeln durch unwirkliche Nebellandschaften, gesäumt von imposanten Bergketten, vorbei an spektakulären Zugbrücken, bis irgendwann die Sonnenstrahlen den letzten Nebel vertreiben und die Sicht auf mehrfärbige Gebirgsketten frei geben. Wir drücken unsere Nasen fasziniert an die Fensterscheiben und wagen uns auch manchmal aus der wohligen Wärme des Autos, um zwischen alten Inkaruinen herumzuklettern.
Wir fahren durch die Salzwüste von Argentinien - irgendwie ist es hier ganz anders, als in der Salar de Uyuni, aber genauso beeindruckend!
Kurz vor Purmamarca fahren wir die "curva sin fin" entlang zur "Sierra de los siete Colores" - den Berg der 7 Farben (der in senfgelb, rostrot, türkis, pflaume, olivgrün, schneeweiß und kastanienbraun schraffiert ist). In Purmamarca trennen wir uns von Turco und unserer Gang um noch weiter in den
Norden zu fahren.
Mit dem Bus tuckern wir Richtung Tilcara, in der Hoffnung, noch eine Unterkunft für diese Nacht zu finden - es sind gerade Winterferien der Argentinier und anscheinend ist alles ausgebucht...
Wir haben Glück, finden ein chilliges Hostel (mit Heizung und Extradecke, weil es hier gefühlte minus 20 Grad hat) und Chrissi führt mich in die Kunst des Lomo-Schlemmens ein. Ich esse mein erstes argentinisches Stück Fleisch und bin hell auf begeistert!!!
Am nächsten Tag erwischen wir den "Einheimischenbus", bleiben bei jedem Mistkübel stehn und tuckern mit einem senilen Busfahrer nach Huamhuaca (und brauchen 1,5 h anstatt touristischer 40 Minuten). Humahuaca ist klein, touristisch und es gibt verdammt viel "Artesania" (ich sichte die selben Pullis, Mützen und Handschuhe wie auf dem anscheinend so wahnsinnig einzigartigen und authentischen Artesaniamarkt bei Sucre in Bolivien...wir rätseln, ob das bolivianische und argentinische Kunsthandwerk vielleicht doch in China hergestellt wird...) - also frönen wir wieder der Schlemmerei und dem Canasta-Turnier.
Knapp vor Sonnenuntergang schaffen wirs in sportlichen 40 Minuten zurück nach Tilcara um noch durch ein paar Inkaruinen zu spazieren und uns anschließend bei Traum-Apfelkuchen und Kaminfeuer aufzuwärmen. Am Abend nehmen wir den Bus zurück nach Salta.
SALTA, LA LINDA Wir verbringen 2 Tage in Salta, um einen Masterplan für unsere weitere Reise zu entwickeln, um uns ein Auto für unseren Roadtrip in den Süden der Provinz zu organisieren, um weitere kulinarische Höhepunkte zu erleben, den argentinischen Rotwein auszuprobieren und um die wunderschöne Hauptstadt der Provinz, mit seinen unglaublich schön-kitschigen Kirchen, gemütlichen Cafes und großen Parks zu erkunden. Wir erklimmen die 1100 Stufen zum Mirador, schweben dann mit schweizer Gondeln hinunter in den Palmenpark der Stadt und sehen den Argentiniern bei ihrer typischen Sonntagsbeschäftigung zu: Mate-Tee aus Thermosflaschen trinken und Tretbootfahren auf einem winzigen Teich.
Salta hat nicht umsonst den Namen: Salta, die Schöne. In den kleinen Gassen reiht sich ein Kolonialgebäude an das nächste, die Kirchen und die Basilika sind wunderschön und der strahlend blaue Himmel tut sein übriges, damit das Sitzen am großzügigen Hauptplatz zu einem Erlebnis wird.
Der Abschied fällt uns trotzdem nicht besonders schwer, uns erwartet nämlich das nächste Abenteuer - wir haben uns für 4 Tage ein Auto geliehen, um die Weingegend im Süden der Provinz Salta zu erkunden!
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