Argentinien 2019 © Bernhard Sonnleitner


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December 16th 2019
Published: December 16th 2019
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Argentinien - Buenos Aires in den NW, nach Salta und Jujuy, November 2019




Copyright by Bernhard SONNLEITNER




Montag, 11. November 2019



Der 11. November ist in Österreich kalt und grau. Am frühen Nachmittag brechen wir zum Flughafen auf und machen uns mit Lufthansa über Frankfurt auf den Weg nach Argentinien. Nach einer längeren Wanderung vom einen Ende des Flughafens (Terminal A) zum anderen (Terminal C) setzen wir mit einem 13stündigen Flug zum Sprung über den Atlantik und auf die südliche Halbkugel an.



Dienstag, 12. November 2019



Nach problemlosem Flug empfängt uns Buenos Aires am Morgen mit frühlingshaften Temperaturen. Mit dem vorbestellten Mietwagen („Remis“) der Fa. Tienda Leon geht es durch den dichten Verkehr komfortabel ins Zentrum. Wir haben nahem dem Zentrum im Stadtteil Monsserat eine Wohnung gemietet – sehr gediegene Altbauwohnung mit Frühstücksservice, ein Bisschen morbide, so wie alles in Buenos Aires. Wir haben das Glück, dass eine Schulkollegin aus der Gymnasialzeit, die in Buenos Aires wohnt, uns durch die Stadt führen wird.



Das erste Ziel ist gleich in der Nähe – in der Avenida de Maya – der Palacio Barolo. Der Bürokomplex aus 1919 hat einen Leuchtturm aufgesetzt, der zwar mit einem Scheinwerfer ausgestattet ist, aber mangels eines Meeres nie in Betrieb gegangen ist…. Nach den Vorstellungen des Architekten, der sein Gebäude Dantes „Göttlicher Komödie“ nachempfunden hatte, soll die Kuppel das Paradise darstellen. Wir genießen von hier aus den Blick über die Stadt, insbesondere nach Westen, wo die Plaza del Congreso mit dem dahinter liegenden Congreso (= Parlament, derzeit leider verhüllt).



Wir wandern die Avenida de Mayo ins Centro und bewundern zahlreiche, wunderschöne Jugendstilhäuser, die aus den besseren Tagen Argentiniens stammen: um die Wende des 19. Zum 20. Jh. war Argentinien die 7.-größte Wirtschaftsmacht der Welt und Buenos Aires galt als das Paris der Südhalbkugel. Im Café Londres bleibt kein Wunsch offen, vom Steak bis zum Cappuccino wir alles mit gehobener Eleganz und Professionalität serviert.



An der Plaza de Mayo (benannt nach der Mairevolution 1810, die zur ersten unabhängigen Regierung Argentiniens führte) sehen wir mehrere historische Gebäude, wie das ehemalige Rathaus „Cabidlo“, wo heute ein Nationalmuseum untergebracht ist und die Casa Rosada, den aus rotem Stein errichteten Präsidentenpalast, und die Catedral Municipal, ein neoklassizistischer, dreischiffiger Kuppelbau mit der ungewöhnlichen Front, die einem griechischen Tempel nachempfunden ist.



Abends schauen wir uns im Fernsehen noch das Tennismatch Thiem gegen Djokovic – entdeckt hatten wir die Direktübertragung in einem Café - mit einer Flasche guten, argentinischen Weines an, bevor wir todmüde ins Bett fallen.



Mittwoch, 13. November 2019



Mit dem Bus fahren wir nach La Boca. Der von Genueser Emigranten ab 1884 gegründete Stadtteil direkt am Hafen ist heute ein ziemlich heruntergekommenes Viertel mit niedrigen Häusern und vielen geschlossenen Läden. Nur einige Gassen am Hafen um den touristischen, sog. Caminito hat man für die Touristen herausgeputzt. Die Häuser sind bunt angestrichene Wellblechbuden, die von den Immigranten ursprünglich mit den Resten von Schiffsfarben etwas aufgeputzt wurden. Touristenläden, Gassenrestaurants, Tangotänzer und andere machen den Platz zu einem Disneyland. Man sieht noch die einzigartige Puente Nicolas Avelleneda, wo in einer gewaltigen Eisenkonstruktion die Menschen in einer Gondel in luftiger Höhe auf die andere Hafenseite transportiert wurden. Einen schönen Einblick in das harte Leben im Hafenviertel gibt das Museum des berühmten Malers Benito Quinquela Martin, der in ebendiesem Haus gelebt hatte. Ein hochverehrter Sohn des Viertels ist auch Diego Maradonna, der seine Karriere bei den „Boca Juniors“ im berühmten Estadio Armando, der sog. Bonboniera begonnen hatte, das man wegen seiner berüchtigten Hooligans lieber nicht bei einem Heimmatch besucht.



Am Abend besuchen wir das Teatro Colon, das weltbekannte Opern- und Konzerthaus, in dem sich die Weltstars abwechseln. Heute geben die Londoner Barocksolisten mit Chor ein klassisches Barockkonzert. Das wunderschöne, klassische Ambiente des Theaters, eröffnet 1908, kommt bei ausverkauftem Haus besonders schön zur Geltung. Nach der Vorstellung genießen wir Cafe Petit Colon das Ambiente, das einem Wiener Kaffeehaus um Nichts nachsteht, ja es vielleicht sogar übertrifft.

Donnerstag, 14. November 2019



Nach gemütlichen Frühstück auf der Terrasse unserer noblen Wohnung fahren wir mit dem Taxi durch den dichten Verkehr zum nationalen Flughafen Aeroparque (Jorge Newsbery) zum Flug nach Salta.



Dort übernehmen wir unser Mietauto und sind erstmals nicht zufrieden (Alamo über Aurum Cars): ein betagter Chevrolet mit vielen Beulen, ausgestattet mit Technologie aus den 70er Jahren.



Wir fahren nur bis Salta ins 4* Hotel Ayres de Salta, 1 Block vom Zentrum entfernt. Wir essen in einem landestypischen Restaurant Forelle auf Peruanisch.



Freitag, 15. November 2019



Morgens machen wir uns auf die Fahrt nach Purmamarca Im Norden. Wir fahren zunächst auf einer Nebenstraße durch dicht bewaldetes Naturschutzgebiet – und nicht über die im Flachland verlaufende Autopista. So bemerken wir, dass es hier am Südostabhang der Anden so viel Feuchtigkeit zur Verfügung steht, dass dieser dichte Nebelwald gedeihen kann. Von Jujuy geht es dann über die Nationalstraße zur berühmten Quebrada de Huamamarca, einer Landschaft aus vielfarbigem Sandstein, die in vielen Schluchten in das breite Tal des Rio Grande münden. Das Dorf Purmamarca ist von den Baulichkeiten als Indiodorf erhalten, aber wegen der vielen Souvenierläden und Touristenmassen ein Museumsdorf, wie man es eigentlich nicht wollen kann. Durch die schönste Schlucht führt eine gut ausgebaute Nationalstraße über den 4170 m hohen Pass „Alto el Morado“ ins Hochland (und dann weiter nach Chile bis Antofagasta), sodass man sehr einfach zum Salar Grande de Jujuy (3600 m) gelangt – einem weiteren landschaftlichen Höhepunkt, dem Baby-Bruder des Salar de Uyuni.



Als wir hinunter kommen wird es schon dunkel und wir müssen noch unser Quartier in Tilcara (2500m) finden. Irgendwo in einer Ecke des Dorfes finden wir die Possada Inti Tanpu dann am Ende einer Staubstraße. In Tilcara gibt es außer rund um die Plaza überhaupt keine befestigten Straßen. So sind wir froh, überhaupt unterzukommen, wenn das Ambiente auch mehr als Rustikal ist. Die Plaza ist nur ein paar Blocks entfernt und wir finden dort nahe der Kirche überraschenderweise ein sehr gepflegtes Lokal, Namens „Arumi“, das für die entlegene Gegend unglaubliche gute Gerichte in gehobenem Ambiente serviert.



Samstag, 16. November 2019



Den heutigen Tag verwenden wir dazu, bei schönem Morgenlicht die unwirklichen Sandsteinformationen zu fotografieren, die am gestrigen Tag schon im Dunkel des Abends verschwunden waren.



Nachmittags fahren wir die Quebrada Huamamarca nach Norden zu Ende in das Indiostädtchen Huamamarca. Dies ist eine einzige Enttäuschung, denn außer überteuerten Souvenierläden gibt es auch im Zentrum nichts zu sehen, was es nicht andernorts auch gibt. Leider ist der Tag überhaupt etwas verhaut, da wir uns mit einer Tortilla von einer Straßenverkäuferin am Vortag den Magen verdorben hatten.



Sonntag, 17. November 2019



Heute haben wir eine lange Fahrt vor uns: Über Jujuy und Salta bis Cafayate. Veranschlagt sind 6 Stunden reine Fahrtzeit, wir benötigen insgesamt 8 Stunden. Belohnt werden wir mit der Fahrt durch die Quebrada de Conchas, eine bizarre Sandsteinlandschaft, die die Quebrada de Huamamarca noch in den Schatten stellt.



Rasch finden wir unser Quartier, die schöne Apartmentanlage „Yamasu Huasi“, nur 1 Block von der Plaza entfernt, wo wir in einem einheimischen Lokal gut und günstig essen und im benachbarten Kunsthandwerksmarkt auch sehr schöne Gegenstände erwerben.



Montag, 18. November 2019



Den heutigen Tag widmen wir den Estancias (Weingütern) rund um Cafayate. Hier gedeiht ein berühmter Hochlandwein in 1700m – 2500 m im Regenschatten der Anden( 250 mm NS/ Jahr). Das Bewässerungwasser kommt aus den Anden, das schon die indigenen Bewohner mittels Bewässerungskanälen in ihre Felder geleitet hatten. Alle Weinstöcke sind mit Tröpfchenbewässerung versorgt. Die Weinlese findet im März statt, hoffentlich schon nach der Regenzeit, die in den Jänner/Februar fällt. Die landestypischen Sorten sind als Weißwein der Torrontes und als Rotwein der Malbec. Im Übrigen werden die Weißweine Sauvignon Blanc und Chardonnay und viele der weltweit üblichen Rotweine produziert. Die Hochlandweine, die hier noch dazu nahe dem Äquator im Wüstenklima produziert werden, werden als besonders aromatisch beschrieben.



Wir besuchen zunächst die Finca de las Nubes im SW der Stadt. Auf einer wilden Straße durch den Busch taucht schließlich ein Wegweiser auf, und wie ein Wunder steht vor zerklüfteter Bergkulisse die Finca umgeben von Weingärten da. Hier wird die Marke Vinos Mounier produziert. Zahlreiche einheimische Familien haben hierher ihren Feiertagsausflug gemacht und nehmen in zwangloser Atmosphäre im großen Garten der Finca einen typischen Mittagsimbiss (Empanadas oder Picadas) mit einer Weinprobe ein. Auch wir machen das, beschließen aber keinen Wein einzukaufen, da er nicht unseren Geschmack trifft.



Ein anderes Kaliber ist die Bodaga Piattelli im NO der Stadt, ebenfalls nahe den Bergen in unmittelbarer Nähe des Geschiebes eines Gebirgsflusses gelegen. Die Straße dorthin ist in abenteuerlich schlechtem Zustand und der Weg wäre ohne die diversen Navigationshilfen nicht zu finden. Die Zufahrt zum mit Stacheldraht umzäunten Weingut, das umgeben ist von 250 ha Weinfläche ist nicht nur von einem Portier bewacht, sondern hat auch eine Zufahrtsstraße mit Straßenbeleuchtung. In der im protzigen kalifornischen Stil errichteten Bodega mit tropischem Ziergarten sind ein gehobenes Restaurant, eine Verkaufsfläche und die Weinproduktions- und Lagerstätten untergebracht. Produziert wird mit modernster Technologie nach dem amerikanischen Geschmack, je mehr Geschmacksintensität und je mehr zusätzliche Aromastoffe, wie Kakao, Kaffee, Vanille, desto teurer. Überhaupt können sich die Preise vergleichsweise sehen lassen. Wenn man die Geschichte des Weingutes Piattelli hört, wundert einem das nicht: denn 1940 von italienischen Emigranten in Mendoza gegründet, wurde es 2004 von einem amerikanischen Investor übernommen. Dieser expandierte 2008 nach Cafayate und kaufte hier das scheinbar wertlose sandige Schwemmland, um unter dem Namen Piattelli den riesigen Betrieb (150 ha) aufzubauen. Das Erstaunlichste ist, wie gut der Wein auf dem mit Steinen durchsetzten Schwemmsand gedeiht. Uns schmecken der weiße Torrontes und der rote Malbec in ihrer schlichten (normalen = preisgünstigen) Kelterung am besten, von denen wir uns jeweils eine Flasche kaufen.



Dienstag, 19. November 2019



Da das Frühstück in unserem sonst sehr schönen Apartment „Cabanas Yamasu Huasi“ mit Terrasse ziemlich bescheiden ausfällt, hatten wir uns am Vorabend in einem Laden, der uns bezüglich seiner Auswahl an Kuba erinnert hatte, mit einigen Essbaren ausgestattet. So beginnen wir ziemlich entspannt die Fahrt zurück durch die Quebrada de Conchas, die nun ihre fantastischen roten Sandsteinformationen in der Sonne leuchten lässt. Die vielen Fotostopps halten natürlich auf, sodass wir für die Fahrt zurück nach Salta bei ziemlicher Hitze an die 5 Stunden benötigen.



Hier besuchen wir nach einem Mittagsimbiss in einem netten Lokal an der Plaza das schöne, historischer Center Cultural in einem schönen, prunkvollen Gründerzeithaus und danach sind wir überrascht, dass wir noch das Historische Museum des Nordens im alten Rathaus Einlass finden, da sich argentinische Museen sonst eher durch den Erfindungsreichtum mit Sperrtagen auszeichnen. So ist das archäologische Museum, das die Mumien dreier Kinder, die vermutlich als Menschenopfer sterben mussten, beheimatet, heute geschlossen (was uns wegen der Einzigartigkeit der Funde besonders Lied tut. Die Begründung lautet: normal ist Montag zu, aber Montag war Feiertag, also muss der Schließtag heute Dienstag nachgeholt werden….



Mittwoch, 20. Nov.2019



Guter Flug mit Argentinian Airilines nach Buenos Aires. Wir treffen uns mit unserer Freundin, die uns bei sich zu Haus in Recoletta, nahe dem berühmten Friedhof zum Abendessen einladet. Danach geht es spät abends, wie üblich in Argentinien, noch zu einer Tangoshow in einem traditionellen Kaffeehaus.



Donnerstag, 21. Nov. 2019



Um 8 Uhr sind wir bei unserer Freundin zum Frühstück, um anschließend mit dem Boot ins Tigredelta zu fahren. Wir fahren entlang der Kanäle, wo die Begüterten ihre Wochenendhäuser am Wasser errichtet haben. Dann machen wir noch eine Rundfahrt durch die Stadt Tigre am Delta, die nichts Aufregendes zu bieten hat. Mit der Lokalbahn geht es zurück nach Buenos Aires, wo wir die Mittagshitze in Guggis Wohnung überstehen. Danach besuchen wir den eindrucksvollen Recoletta-Friedhof und auch das Grab von Evita Peron. In den 4500 Mausoleen sind viele der bedeutendsten Persönlichkeiten Argentiniens begraben. Die benachbarte Iglesia de Nuestra Senora del Pilar aus 1716 besticht durch ihren aus Peru stammenden Barockaltar mit versteckten Inkamotiven, die die indigenen Künstler in die Verkleidung aus gehämmerten Silber eingearbeitet haben. Im urigen Cafe Rambla klingt der Tag bei gutem Bier und ausgezeichneten Lomito-Steaks aus.



Freitag, 22. Nov. 2019



Heute fahren wir mit dem Bus ins Microcentro, dem Geschäftsviertel der Stadt. Die Fußgängerzone in der Florida bietet eine Menge sehr guter Geschäfte, vor allem die Shoppingmall Galerias Pacifico in einem wunderschönen Gebäude aus dem Jahr 1889, mit einer prukvollen Kuppel und Deckenfresken aus dem Jahr 1945. Wir essen gut und günstig im Kloster Santa Catalina, wo auch sehr viel junge Büroangestellte zum Mittagessen kommen. Die Florida mündet in die Plaza San Martin mit ihren prunkvollen Gebäuden: wie dem 120m hohen Edificio Kavanagh, einem Bau á la „Flat-Iron“ aus den 1930er Jahren im Stilmix aus Art Deco, Modernismus und Rationalismus; oder dem Circolo Militar aus 1914, das einst der Familie Paz gehörte und heute repräsentative und prunkvolle Veranstaltungsräume beherbergt und durch einen modernen Hotelanbau auf dem 6 km2 großen Grundstück ergänzt wurde. Durch die belebte Calle Santa Fe fahren wir mit dem Bus bis zur Avenida Larrea, wo wir unser Apartment „Design Larrea Studio“ aufsuchen, um uns ein wenig zu regenerieren, bevor es um 8 Uhr abends zur Parilla Pena, einem typischen Assado-Lokal, wo es zum typisch argentinischen Abendessen geht, also hauptsächlich Fleisch vom Grill. Wir nehmen natürlich Lomito al punto… dazu Erdäpfelpürree, Mangold, und Malbec Rotwein…



Das Lokal, das keine Reservierungen entgegennimmt, ist unmittelbar nach Öffnung gerammelt voll mit Einheimischen und nur wenigen Touristen. Der Holzkohlengrill am Eingang beginnt zu glühen und es wird Fleisch gegessen, als gäbe es weder Greta T., noch ein Morgen…



Samstag, 23. November 2019



Nach dem Frühstück fahren wir zur Plaza Francia in Recoleta, wo gerade der Wochenend- Kunsthandwerksmarkt aufmacht. Es wir unendlich viel Kleinkunst angeboten, teilweise von außergewöhnlicher Kreativität und Originalität. Wir treffen unsere Freundin wieder in Ihrer Wohnung gleich daneben. Sie zeigt uns danach Palermo, das Nobelviertel mit den teils revitalisierten Palästen der Großbürger und den diversen Botschaften in den ehemaligen Villen der Großbürger von Buenos Aires. Im Nordwesen schließen riesige Parkanlagen an, die als Freizeiteinrichtungen und Ziergärten genutzt werden. Der schönste dieser Ziergärten ist wohl gerade zu dieser Jahreszeit der Rosengarten „Rosado“.



Später geht es zu einem Konzert ins Theater Colon, das der Club der Auslandsösterreicher organisiert, und das von jungen Musikern dargeboten wird. Chor und Orchester interpretieren die schöne und melodische Messe eines zeitgenössischen Komponisten. Als wir zurück an der Plaza Francia sind, fällt uns ein, dass an der hier befindlichen Facultad de Derecho (juridische Fakultät) gerade auch ein Konzert stattfindet. Diese ist in einem pompastischen neoklassizistischen Gebäude untergebracht, das einem riesigen griechischen Tempel nachempfunden ist. Die pompöse Aula, in der das Konzert stattfindet, ist renoviert, fasst schätzungsweise 2000 Personen, ist ungefähr 20m hoch. Es wird Sergei Rachmaninoff, Konzert für Klavier und Orchester Nr.2 gegeben, der Eintritt ist kostenlos. Wir hören es uns an, das Orchester, bestehend aus lauter jungen Musikern, und ist großartig.



Abends werden wir von unseren Freunden in ein sehr gehobenes Fischlokal, das „Oviedo“ geführt, das gleich bei uns ums Eck in der Avenida Pueyrreton gegenüber dem Hospital Alleman liegt. Das Essen – frischer Fisch aus dem Atlantik – ist großartig, das Service exklusiv, die Preise moderat gehoben. Als wir gehen, ist kein Platz im Lokal frei…



Sonntag, 24. November 2019



Heute fahren wir zu berühmten Kunstmarkt von San Telmo. Mindestens einen Kilometer lang reiht sich Marktstand an Marktstand. Die originellsten Dinge werden angeboten, von Biergläsern aus Aludosen, Handtaschen aus alten Schallplatten etc., bis zu Miniaturtangotänzern aus Zündhölzern. Sehr nett ist der Mercato San Telmo in einer aus Liverpool importierten eisernen Markthallenkonstruktion. Leider mussten viele Lebensmittelstände den unvermeidlichen Essbuden Platz machen. Wir trinken köstlichen Kaffee beim berühmten Kaffeestand und essen frisches französisches Gebäck. In den Straßen bieten Tangopaare ihre Künste dar, in den Kirchen wird gebetet und gebeichtet, und in den Lokalen konsumiert, als ginge morgen die Welt unter.



Nach einer Siesta folgt noch ein Kulturprogramm: Unsere Freunde haben noch für abends Karten für ein Orgelkonzert im CCK (Centro Cultural Kirchner) besorgt. In dem 7-stöckigen Gebäude – ursprünglich das Hauptpostamt – Correo Principal - wurde in einer kühnen Konstruktion 2 Konzertsäle in einer Art Riesenei hineingehägt. Zusätzlich hängen von der Decke in verschiedenen unterschiedlich beleuchteten Kuben noch mehrere Seminarräume herab. Im Foyer wurde die ursprüngliche, hölzerne Einrichtung des Hauptpostamtes belassen. Im Konzertsaal erleben wir mit dem Klang einer aus Deutschland stammenden Orgel die hervorragende Akustik des modernen Konzertsaales, und das Ganze gratis!



Nach dem Konzert gehen wir noch nach Puerto Madero, bewundern die zur Dekoration aufgestellten alten Verladekräne aus der DDR ebenso, wie die futuristische Puente de Mujeres vom Stararchitekten Santiago Calatraba. Danach speisen wir in einem der vielen Toplokale, mit denen das alte Hafenviertel Puerto Madero heute punktet, im „Sorrento Madero“. Nicht nur das Service, sondern auch der Fisch sind vom Feinsten: Merluza Negra grille (Schwarzer Seehecht – ein Fisch der in großen Tiefen lebt), als auch Chernia belle menier (Brauner Zackenbarsch in mediterraner Sauce) sind große, seltene Atlantikfische, die noch dazu herrlich zubereitet sind. Dazu gibt’s köstlichen Torrontes – Wein…



Montag, 25. November 2019



Wir verbringen einen gemütlichen Vormittag, da wir bis zum Abend Zeit zum Abflug haben. Silvia, die Vermieterin unseres Apartments „Design Larrea Studio“ (Recoleta, Larrea 1230) überrascht uns damit, dass sie wegen der 2tägigen Probleme mit dem Strom nur die Hälfte des Preises für die 5 Nächte verrechnet (140 statt 275 $)!



Der Flug mit Lufthansa via Frankfurt nach Wien ist wie immer Top - von der raschen Abfertigung am Flughafen bis zum Bordservice.


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