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Published: January 4th 2009
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2009! Wer haette das gedacht - wie die Zeit vergeht!!!
Unser neues Jahr beginnen wir nicht mit guten Vorsaetzen - wir beginnen mit Taten! Puenktlich um 8 Uhr am 1.1. stehen wir auf der Matte, packen unsere Sieben Sachen und machen uns auf den Weg zum Campingurlaub an den Lake Tarawera. Das Auto platzt und auf dem Dach kleben Paddel und Kajak - wir sind ausgeruestet fuer alle Faelle! NAch zwei Autostunden erreichen wir schon den Campingplatz am Lake. Der Platz ist super voll und ueberall rennen kids durch die Gegend. Manche Urlauber haben Lautsprecherboxen dabei so gross wie ein halbes Auto, Generatoren laufen, Lichterketten baumeln herum, ueberall stehen Boote, scheint lustig zu werden. Wir suchen uns einen "ruhigen" Platz und bauen auf. Nachdem wir uns ausgebreitet haben, dachte ich eigentlich noch an eine kleine Wanderung zum zwei Stunden entfernten Wasserfall -doch die drei Jungs streiken. So bleibt es bei See angucken und planschen und Plaene machen ueber den Aufstieg zum Gipfel des Mount Tarawera, der hinter dem Campingplatz aufragt. Der "long drop" (Plumsklo) stinkt nicht diesmal, ist ein norwegisches Model - trotzdem nichts zum geniessen... Die erste NAcht wird etwas unruhig, wir haben einen schraegen Platz und so rutschen wir
alle immer wieder nach unten und rascheln wieder hoch... die kids draussen toben ewig und unsere NAchbarn gehen nachts auf die Jagd mit Schiessgewehr und Bierflasche.
Am naechsten Morgen geht's frueh raus, wir wollen auf den Mount und rechnen mit etwa fuenf Stunden Weg bis hoch (es gibt keine genauen Angaben). Das Wetter ist gut, die Jungs meckern noch nicht und so laufen wir los. Die Jungs meckern jedoch bloss nicht, weil sie die Hosen voll haben - der Mount Tarawera ist ein Vulkan (letzter Ausbruch vor 100 Jahren). So tappen wir hintereinander her schweigend (ja auch Tim) durchs Gestruepp. Der Pfad ist nicht beschildert und ziemlich zugewachsen, aber mit unserem professionellen franzoesischen Bergfuehrer ist das kein Problem. Nach zwei Stunden sind wir aus dem Wald raus und es geht durch knietiefes Buschwerk am Fuss des Lavagruskegels entlang. Dann endlich kommt der eigentliche Aufstieg durch rutschiges Lavageroell. Das Wetter haelt leider nicht so ganz und wir sehen (dank noch guter Weitsicht) die Wolken daher kriechen. NAch insgesamt vier Stunden erreichen wir endlich den Kraterrand. Wow. Der Mount Tarawera hat mehrere Gipfel (hoechster 1111m hoch) und seine Krater reihen sich auf einer Strecke von 1.7 km (!) aneinander. Sieht alles noch
ganz frisch aus (so als Laie), tolle Farben in Braun Rot und Gruen und natuerlich Schwarz und Grau. Die Jungs geben fuenfzig Meter vorm eigentlichen Gipfel auf und machen statt dessen Picknick im grauen Lavagestein. Frank und ich gehen noch rauf, allerdings erreichen wir das Gipfelkreuz zeitgleich mit den Wolken. So verweilen wir nur kurz und dann geht's schon wieder auf den Rueckweg. Da wir auf dem Geroell rutschen, geht's runter viel schneller und die Jungs reden auch wieder... Noch kurz Klamotten tauschen (die Wolken haben sich auch erleichtert ueber uns) und durch den Wald nach unten. Insgesamt knapp acht Stunden waren wir unterwegs - super gemacht Jungs! Das war die Generalprobe fuer den ersten Great Walk, den wir Ende Januar machen wollen (vier Tage wandern am Stueck).
Den Rest des Tages verbringen wir mit faulenzen und baden im Fluss, der aus dem See muendet, direkt am Campingplatz. Da gibts auch eine Bruecke, von der die kids springen - unsere zwei sassen schon auf dem Gelaender, aber springen wollen sie "morgen".
"Morgen" ist da und wir wollen heute endlich zum Wasserfall. Das besondere ist, das der Fluss Tarawera langsam im Untergrund verschwindet und dann schliesslich aus einer hohen Wand als
Wasserfall herausbricht. Der Weg ist kurz und ohne Berge. UNterwegs gibt's bereits mehrere Wasserfaelle und Loecher wo das Wasser verschwindet. Ausserdem gibt's eine malerische Badebucht mit Schaukel und Felsen zum springen. Der Fluss verschwindet tatsaechlich mehr und mehr und schliesslich hoert man nur noch hier und da ein rauschen unter der Erde. Der Wasserfall ist schoen (nicht spektakulaer weil wenig Wasser) und Frank hat sogar was zum klettern gefunden... Auf dem Rueckweg halten wir nochmal an der Badebucht und die Jungs hupfen schnell mal rein. Beide trauen sich sogar auf die Schaukel und springen ins Wasser, aber so ganz geheuer ist ihnen das doch nicht. Am Nachmittag gibts Regen und wir sitzen im Zelt. In der Regenpause wollen die Jungs unbedingt zur Bruecke und springen. Gestern stand ich bis zum Hals im Wasser um sie aufzufangen (was ja dann wohl nichts war) diesmal ist Frank dran, das gleiche Spiel und dann faellt ihnen ein "wenn Tim springt, dann..." und "wenn Linus springt, dann...", klar dass da gar keiner gesprungen ist. Es regnet die ganze Nacht. UNsere Nachbarn sind diesmal zum fliegenfischen gegangen und haben bei der Rueckkehr einen kleinen Ehekrach angezettelt mitten in der Nacht, nachdem ich hoere "Nein der
hat doch nur meine Schulter gekitzelt..." schlafe ich wieder ein. Morgens um drei kriegt ein Kind von gegenueber einen Ausraster und bruellt fuer eine halbe Stunde wie am Spiess...schoenes Campingleben eben.
Am naechsten Morgen scheint die Sonne. Letzter Tag, wir packen alles zusammen und gehen Kajak fahren. Wir paddeln ein Stueck raus um den Mount ganz zu sehen. Wieder wow! Dann uebernehmen die beiden Knirpse die Paddel. Nachdem sich das Kajak dreimal im Kreis gedreht hat und wir nicht von der Stelle kommen, entscheiden wir uns um, sonst paddeln wir naechstes Jahr noch hier...
Nach einundeinemhalben Jahr haben wir es endlich geschafft, ein Klettergebiet ausfindig zu machen. Wharepapa - eine Autostunde entfernt, mit Camping auf dem Schulsportplatz und etwa 800 Kletterrouten! Da leuchten die Augen vom Frankreicher... Jo, Wetter gut, Auto gepackt und los geht's. Samstag Mittag schlagen wir unsere Zelte auf und begucken ausgiebig den kleinen Laden mit allem was das Klettererherz begehrt. Danach gehts los zu "Froggatt Edge". Wir spielen erst mal mit der leichtesten Route am Felsen Namens "Bring your daughter to the slaughter" was auch immer das mit dem Felsen zu tun hat. Frank klettert vor, dann hab ich meinen Spass und dann stehen die Jungs
schon an und wollen endlich auch. Knoten machen sie schon selber und dann geht nach oben. Furchtbar stolz und mit trockener Hose schaffen es beide die 20 Meter bis ganz nach oben ('Multi Level Living' Level 10). Super gemacht. Frank sieht schon die geborenen Bergfuehrer vor sich. Naechste Route gleich daneben ein bisschen schwerer 'Crumberlina' Level 12 - Linus traut sich zuerst, Tim meint er macht erst mal einen Spaziergang... Linus ist oben in nullkommanix und Tim will's jetzt doch wissen. Tim braucht immer bisschen laenger, nicht weil er nicht kann, sondern weil er in jedes Loch unterwegs reingucken muss und alle Tierchen auf dem Weg ansprechen muss (vielleicht wird er doch Biologe). Jedenfalls ist er dann auch irgendwann oben - also zwei Zentimeter vorm Gipfel - als er ploetzlich meint "Mama mein Knoten loest sich auf". Herz bleib stehen! Also wieder runter und ja nicht zappeln. Inspection - falscher Alarm, Tim eben. Dann darf Frank endlich richtig klettern am Moon Boulder Route 'Moon Base Alpha' Level 17. Ahhh Himmel!!! Fuer alle Kletterfreunde da oben in Europa - Flug buchen!!!
So langsam wird Abend und wir bummel noch ein wenig herum zwischen den Felsen. Ach ja, fuer alle Tolkien "Herr
der Ringe"-Fans - auch Flug buchen! Auch wenn's keiner der Drehorte war, die Landschaft erinnert so sehr an das Auenland, wow (Matamata liegt gleich um die Ecke).
Am Abend spielen wir noch die seit Tagen versprochene Runde "Siedler" und dann gehen die Jungs in ihr eigenes Zelt und die "Erwachsenen" auch.
Am naechsten Morgen regnets leider, so bleibt nur ein Fruehstueck in Bryce's Laden (ja und auch weil ich das Nutella vergessen hab) und dann packen wir schon wieder ein und fahren zurueck, klettern wird heut nix mehr - aber bald mal wiiiieeedddeeerrrr!
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