Dezember 2008

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Der heisse Monat ist da! Sommer, Linus Geburtstag, Weihnachten und Silvester! Dann lass mal krachen...
Erster Akt - Weihnachtsfest "christmas on the field" in der Tahatai Coast School. Die Jungs haben Lieder geuebt und brennen drauf uns damit zu ueberraschen. Dieses Jahr gibt es viel mehr - mehr Huepfburgen und Rutschen, mehr LEute, mehr Auftritte - jede Klasse hat was zu bieten vom Singsang zum Ukulele Konzert. Tim ist als erster dran mit seinen Kumpels - alle Kinder der ersten Klassen huepfen und springen und singen auf der Wiese vor Ihren strahlenden Eltern herum, gewinke, Kameras, geschupse und glaenzende Gesichter. Wow was fuer 'ne Show! Linus darf mit seinen Kumpels auf die Buehne (die huepfen nicht mehr gar so wild in der dritten Klasse!). Platziert mitten unter den Maedels gibt Linus sein Bestes, schwingt die Hueften und singt aus vollem Halse, ein echter Hingucker! Nach zehn Minuten Riesenrutsche und mit Hotdog am Stiel in Ketchup getaucht beschliessen wir den Abend und spazieren nach Hause.
Der naechste Hoehepunkt folgt auf dem Fusse - Linus wird endlich acht!!! Man war der schon aufgeregt und konnte ja gar nicht mehr schlafen die letzten Naechte. Als ich ihm erzaehlt hab, das sein GEschenk so gross ist, das ich es weder einpacken noch in sein Zimmer stellen kann, ist er fast gestorben. Ich bin natuerlich NAchts ins Zimmer geschlichen und wollte die kleinen GEschenke platzieren, als ich fertig bin, grinst mich da nicht jemand von unter der DEcke an im Dunklen?! Gut aber ausgepackt wird erst am Morgen! Frueh ist Linus natuerlich als erster auf und raschelt schon in seinem Zimmer herum, Tim kommt auch gleich um die Ecke ins Zimmer geschossen - der war ja genauso aufgeregt. Aus dem Papier pellt Linus einen Koffer mit allen Harry Potter DvD's (vielen Dank Papa Stephan und Onkel Micha!), ein neuer Fahrradhelm (mit Tigerente faehrt man nicht mehr in der dritten!), ein neuer Rucksack fuer die Schule (sorry der alte ja noch neue war sooo schoen aber keiner hat sowas in der dritten hier, der neue Rucksack hat rote Augen drauf und da steht "live your life on the edge - no fear!"). Danach faellt ihm das grosse versprochene GEschenk ein und sie flitzen ins Wohnzimmer. Linus guckt herum und findet nichts bis Tim sagt - "guck mal da steht ein Fahrrad!", Linus "hm, ist es das Fahrrad, ist das etwa mein GEschenk?!". Ja ist es. Nach Geburtstagsfruehstueck mit Erdbeerschokoladenkuchen und Singsang faehrt Linus mit seinen alten Sachen (Rad, Helm und Tasche) zur Schule. Oh Linus! Am NAchmittag haben wir dann tuechtig geuebt mit dem neuen Rad mit Gangschaltung und als Linus gemerkt hat, dass er jetzt viiieeelll schneller fahren kann als Tim, ist er wie ausgewechselt! Cooler Junge, coole Brille und Helm und ach ja endlich acht!!! Na also. Tim platzt jetzt jedesmal vor Wut weil er wie ein Maeuschen strampeln kann und Linus doch gemuetlich an ihm vorbei zieht. Warte nur.
Am Samstag kam dann die ganze Bande zur PArty. Punkt zwei standen sie auf der Matte - Daniel, Cody, Savanna, Hollie und Jemma. Nicht ganz acht, aber die reichen auch! Wir spielen wieder das verbotene Bonbon und nach dem Mumienspiel geht es richtig ab mit Papierfetzen und Disco - klar haben wir alle Lieblingslieder aus R&B und Hiphop (naja, einmal geht's schon...). Zur Beruhigung gibt's Eis im Garten. Kuchen und blaue Limonade, laute Music, Bonbons und Chips und natuerlich eine Pinata. Der Vogel will nicht ganz knacken, aber an den Inhalt kommen wir trotzdem! Und der Abschluss auf den alle gewartet haben - die Wasserbombenschlacht! 200 Wasserbomben! Wenn da einer trocken bleibt is er selber Schuld!
Seit Tim's Geburtstag planen wir schon, ein Wochenende in Auckland zu verbringen. Da der weltgroesste T-Rex aber erst seit November in Auckland zu besichtigen ist, haben wir bis nach Linus Geburtstag gewartet. Ausserdem muessen die Jungs 1.20m gross sein, um mit der Achterbahn zu fahren - und Tim war im Oktober noch 1.18m. Aber jetzt mit Schuhe ist er grad gross genug. Wir packen unsere neue Campingausruestung ein und machen uns auf den Weg ins knapp drei Stunden entfernte Auckland. Der Campingplatz ist in Sichtweite vom Freizeitpark und die Aufregung ist zum platzen gross. Am Morgen nach dem Fruehstueck brechen wir zu Fuss auf. Wir sind unter den ersten BEsuchern... klar. Was gibt's alles - Wasserbahn, Miniachterbahn, Karussells, Fall mit 80kmh, Schiffschaukel, Achterbahn, 3D Kino, Boote, Karts, Kinderland ... Nicht ganz so gross wie in Europa aber fuer den Anfang und nach einem ganzen JAhr Pause (!) reichts. Die Jungs rennen gleich los, jeder in eine andere Richtung und nach einiger Debatte und Blick auf die KArte haben wir unseren Kurs abgesteckt. Als erstes geht's in die kleine Achterbahn zum eingewoehnen und danach in die Wasserbahn (die "Baumstaemme" schwanken betraechtlich hin und her wenn nicht jeder grad in der Mitte sitzt), leider gibts nur eine kurze Abfahrt und der Rest ist dahingeschwimme. Naja um die Ecke ist die grosse Achterbahn, Linus will's wissen aber Tim macht zehn MEter vorm Eingang und in Anbetracht der Bahn abruppt halt und faengt an Gruende zu suchen, warum er da nicht reingeht. Nix da. Wir ziehen ihn einfach mit die Treppen hoch und weil keiner wartet koennen wir direkt einsteigen. Jetzt gibts kein Zurueck! Buegel sind fest und die Hose grad noch trocken. Die Jungs sitzen vorn nebeneinander und die Aushilfe hoert sich geduldig die aufregende Geschichte an und wie mutig sie doch sind! Es geht aufwaerts und abwaerts, Looping (Quietsch!), hoch runter Kurve, Spirale, Kurve und dann ein abruppter Stop, so, ueberlebt. Die Jungs sind maechtig stolz auf sich und feiern sich als die Helden des Tages! Klar drehen wir noch ein paar Runden!!! Jetzt kann nichts mehr passieren! Sogar auf den "Fear Fall" trauen sie sich - eingeklemmt in Sitze mit Buegeln und baumelnden Beinen werden wir hochgezogen mit gratis Blick ueber Auckland. Oben gibts einen kurzen Halt und dann sausen wir abwaerts mit 80kmh - also mir hat's diesmal gereicht! Den Jungs nicht, die wollen gleich nochmal. So machen wir alles durch und weil wenig Leute da sind (noch keine Ferien) gibts kaum Warteschlangen. Im 3D Kino tauchen wir mit Spongebob durch die Quallenfelder und auf dem Karussell mit den Pferdchen drehen wir bestimmt 50 Runden (die Leute gucken etwas seltsam als ich auch auf's Pferd steige und Spass hab - die anderen Erwachsenen stehen nur brav neben ihren Kindern... na so machen wir das in Europa!). Es gibt noch eine Magicshow mit guten Tricks, die besonders Linus gut gefallen hat, im Kinderland darf Linus zum ersten Mal nicht mitfahren, weil er zu gross ist!Eis essen, Spass haben, lachen - so vergeht der Tag. Am Abend spazieren wir wieder zum Zelt, Fuesse hoch!
Am naechsten Morgen geht's zum Museum, die Dinos warten. Weil wir ja schon mal da waren, brauchen wir nicht mehr alles zu sehen, wir gehen heute nur in den Teil fuer die kids. Der groesste T-Rex wartet, im dunkeln Raum mit gespenstischen Spotlights. Eigentlich ist es eine sie und heisst Sue. Naja, egal, sie ist gross und beeindruckend. Dazu gibts viel zum ausprobieren - wie sehen Dinos, wie riechen und hoeren sie, wie bewegen sie sich und wie halten sie Balance, wie und wo haben sie gelebt, waren die eigentlich bunt... Tim's Wissensdurst ist erst einmal gestillt. Der restliche Bereich fuer die Kinder hat sich kaum veraendert, aber es ist und bleibt spannend - Ameisenstaat unterm Mikroskop, glaesernes Rattenhaus, Aquarium, Heuschrecken und Geckos, Kaefer und Wuermer, Spiele, Buecher, tausend Sammlerstuecke an Schmetterlingen, Skorpionen, Muscheln, Blaettern und und und. Natuerlich gibts auch eine Bastelecke und Buecher zum gucken. Von den Waenden und Decken gucken Skelette und Ausgestopftes, haengen Planeten, kleben Bilder von Wolken, glitzern Perlenketten, saeumen bunte gefuellte Glaeser den Weg. Da koennt ich den ganzen Tag verbringen! Wer weiss was ich mein - das ist Reggio-Paedagogik pur! Abends gehen wir zur blauen Stunde auf den Skytower - mit gratis Champagne und Lichtermeer zu Fuessen. Da ist auch ein Platz fuer Santa Claus eingerichtet, der ist aber grad nicht da - macht nichts, wir nehmen trotzdem mal PLatz...
Die Tage vor Weihnachten sind natuerlich nochmal vollgestopft mit diesem und jenem noch zu tun und zu besorgen... ein Tannenbaum muss her - die drei Jungs haben den Auftrag und sie bringen, naja, eben einen Tannenbaum (sogar mit Staender fuers Wasser in diesem Jahr, dass es nicht so traurig aussieht), wenn man den Baum dicht an die Wand stellt, sieht er sogar schoen aus... Gut. Naechster Programmpunkt Plaetzchen backen, auch bei dreissig Grad muss das sein wegen der Weihnachtsstimmung und vor allem wegen der Tradition! Wir gleichen uns jedoch ein wenig an den Sommer an und backen keine vollen Gewuerzplaetzchen - Orangen-Schoko reciht voellig aus und erfuellt den Zweck! Hauptsache die Jungs koennen nach Lust kleckern und schmieren, probieren und kleben, "Leise rieselt der Schnee" klingt es im Hintergrund und draussen scheint die Sonne... mitten im Treiben kommt unser Weihnachtsbesuch an! Britta und Wolfgang hupen um die Kurve mit ihrem Fantagesprayten Kleinbus. Jipieee! Unser erster deutscher Besuch, ja wir sind doch nicht unerreichbar - hier der Beweis! Die Freude ist riesig, man spricht wieder deutsch, Weihnachten kann beginnen. Ich muss leider noch bis einschliesslich 24. arbeiten und das auch noch bis fuenf am Nachmittag aber dann gehts richtig los. Kaum von der Arbeit heim, geht's ab zum Italiener Eis essen (der Weihnachtsmann braucht freie Bahn im Haus) danach oh welch Wunder - die Geschenke sind da!!! Bescherung! Die Jungs ueberschlagen sich, der Baum wackelt, Papier fliegt, Backen platzen, Augen strahlen, Geschnatter und Aufregung... die GEschenke sind wohl den Erwartungen gerecht geworden... gespannte Stille, ausprobieren und spielen... dann endlich der gemuetiche Teil des Abends - Raclette. Wir essen bis wir platzen, zwischendurch und nebenbei rufen die und der an, klingelt skype auf dem Computer... ja wir sind doch gut vernetzt mit dem Rest der Welt. Der Abend ist noch lang und die Jungs duerfen wach bleiben solang sie wollen. Die beiden Maenner verabschieden sich so gegen 11 und verschwinden in den Betten denn Britta und ich wollen eigentlich noch den Film "Keinohrhase" gucken, der ist nun mal nicht fuer Maenner. Aber auch nichts fuer Kinder und die wollen nun grad nicht ins Bett! Wir starten trotzdem und bald kann man vor lauter lachen und Quatsch nichts mehr vom Film verstehen, die Dialoge sind so detailiert dass Britta und ich versuchen den Jungs die Ohren zuzuhalten oder sie abzulenken - dass macht die zwei nur noch gackelicher und so gackern wir alle vier auf dem Sofa rum...naja, wir gucken eben dann irgendwann nochmal ohne kids. (Typisch, da sitzen die zwei "Paedagogen" auf'm Sofa und gucken einen Film ab 12 mit den kleinen...). Auch gut, lustig war's, wenn auch die Jungs nicht wussten warum sie lachen...
In den Feiertagen machen wir Ausfluege nach Waihi - da gibts eine echte Goldmine zu sehen - und an meinen Lieblingsstrand Orokawa Bay. Und weil Britta und Wolfgang nun doch schon weiter wollen, beschliessen wir kurzerhand noch auf die Waitawheta Hut zu wandern. Der Weg ist schoen gemuetlich am Fluss entlang - nicht so gemuetlich sind die zahlreichen Flussueberquerungen. Schon bei der Ersten ist mir klar, dass ich da nicht ohne Disaster rueber komme und so beschliesse ich, gleich durchs Wasser zu laufen - ist mir lieber als auf den glitschigen Steinen auszurutschen und mit dem Rucksack ins Wasser zu fallen. Die Jungs machen's wie ich, nur unser super Franzose zieht seine Schuhe aus und kommt dann wenigstens mit trockenen Schuhen drueben an. Bei den naechsten Querungen allerdings muss Frank richtig huepfen um trocken zu bleiben. Die Jungs und ich versinken teils bis zu den Knien im fliessenden Wasser. Alle paar Minuten (dann wenn das Wasser grad aus den Schuhen gewabbert ist) kommt die naechste Querung... Der Weg fuerht entlang einer alten Kleinbahnroute mit der man frueher die Kauristaemme aus dem Tal gebracht hat - unterwegs steht sogar noch ein Wagen. NAch vier Stunden und mal wieder kurz vorm sterben kommen wir an der Huette an - und die ist neu! Wunderschoen mit grossem Raum mit Kueche und Tischen und sogar ein Ofen steht gluehend in der MItte. Die Schuhe tropfen, die Socken sind zum wringen und die Fuesse sind aufgequollen... nach fuenf Minuten toben die Jungs bereits mit ihren Messern durch die "Wildnis" und jagen Monster... Frank und ich machen einen Erkundungsrundgang in Flipflops (haha) und prompt steckt Frank fest beim Ueberqueren von zwei grossen Baumstaemmen - das ich das auch mal erlebe! Es geht nicht vor noch zurueck... noch schlimmer - ich mach ein Foto davon! Wir kommen jedenfalls heil wieder raus. NAch obligatorischem Kakao und Nudeln am Abend (und nachdem Tim die ganze Huette unterhalten hat und alles ueber alle und jeden weiss) machen wir uns nochmal mit Lampen auf in den Wald, da gibts einen Hang mit Gluehwuermchen zu entdecken. Wow. Richtige Wuermer die leuchten (keine Kaefer!). Nachdem die Jungs endlich die Lampen in der Hand haben um die Wuermer richtig zu sehen, machen sie sich auch schon auf den Rueckweg und ich darf dann im Dunkeln hinterher tappen... Na danke. Die Nacht ist ruhig und der Morgen gemuetlich...nach dem Fruehstueck gehts wieder zurueck, durchs Wasser mit Quallen in den Schuhen (so fuehlt sich das jedenfalls an). Wir schaffen das ganz gut bis zur letzten Querung - wo dann doch schliesslich Linus ploetzlich mitten im Wasser sitzt... ach ja und ich auch.
Drei Tage Arbeiten und dann ist schon Silvester! Diesmal haben wir uns ja Feuerwerk besorgt und Sternchenschmeisser haben wir dank Linus und Tim's Freunden reichlich!!! Vielen Dank!!! Die Jungs sind schon ganz hippelig und Tim meint gegen neun abends - wir koennen jetzt knallern, es ist dunkel genug. Nix da. Wir verbringen den Abend mit Narnia zwei und Clone Wars und essen und trinken und Punkt zwoelf stehen wir auf der Terrasse mit Sekt und Saft zum anstossen und dann gibt's unser ganz persoenliches Feuerwerk! Hier und da sind sogar noch mehr LEute auf der Strasse und boellern - wird doch langsam mit der Tradition! Die Jungs rennen mit den Sternchenschmeissern herum und werden ganz verrueckt und die "heben wir fuer spaeter auf" Ration muss auch noch dran glauben.
Und das Kiwifeuerwerk taugt sogar... gut im Neuen Jahr angekommen, verkriechen wir uns gegen eins in die Betten - morgen gehts zum Tarawera zum campen...

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