Hello Sunshine Coast -but no Sunshine...


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April 8th 2013
Published: April 8th 2013
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Brisbane- die Stadt mit 330 Sonnentagen im Jahr begrüsst uns am frühen Abend mit einem ordentlichen Platzregen, sobald wir auf dem Campingplatz etwas ausserhalb der Stadt engecheckt haben. Jetzt hängen wir also erstmal zwei Stunden in unserem "Raumwunder" fest und so langsam sind wir ganz froh, Kermit bald abzugeben. Am nächsten Morgen herrscht allerdings wieder eitel Sonnenschein und wir fahren in das Lone Pine Koala Sanctuary, etwa 15 Minuten entfernt. Die besondere Attraktion in diesem Tierpark ist, dass man hier einen Koala auf den Arm nehmen kann, was ich wahnsinnig gerne machen würde. Damit die Koalas immernoch genug Zeit zum schlafen (immerhin bis zu 20 Stunden am Tag) und fressen (irgendwann in den restlichen 4 Stunden des Tages)haben, darf laut Gesetz jeder Koala höchsten eine halbe Stunde am Tag für solche Zwecke eingespannt werde und das auch nur an zwei Tagen hintereinander. Hier sind natürlich am Ostermontag noch ein paar andere Gäste, die ein Foto mit einem Koala haben wollen, aber Zum Glück gibt es auch wirklich genug Tiere. Als wir an den Reihe sind muss der kleine Koala erstmal auf Toilette, aber die Pflegerin setzt ihn mir trotzdem einfach auf den Bauch - Gottseidank muss er nur mal "trocken" . Der Koala fühlt sich total weich an, und klammert sich vorsichtig wie ein kleines Kind in meine Arme. Die Pflegerin erklärt mir, dass ich ganz ruhig stehen soll, damit er das Gefühl hat, in einem Baum zu sitzen und sich entspannt, was er offensichtlich tut, denn ihm fallen fast die Augen zu. Nach 5 Minuten ist diese unvergessliche Begegnung dann leider aber auch schon wieder vorbei.Wir verbringen noch einen schönen Tag in dem Park, es gibt einen Känguruh-Streichelzoo, eine ziemlich coole Raubvogelshow und viele australische Vögel, Amphibien und Reptilien zu bestaunen. Ausserdem noch den tasmanischen Teufel, der leider wahrscheinlich bald auch in Tasmanien ausgestorben sein wird. Nicht, weil er so hässlich ist, dass er keine Weibchen mehr findet, sondern auf Grund einer sich rasend schnell übertragenden krebsähnlichen Krankheit, die man leider nicht in den Griff bekommt. Dabei setzen sich Geschwüre im oder am Hals der armen Teufel fest, die früher oder später so groß sind, dass die Tiere dehydrieren oder verhungern, weil sie oral keine Nahrung bzw. keine Flüssigkeit mehr aufnehmen können. Deswegen gibt es derzeit mehrere Projekte in Australien, die den Tasmanischen Teufel regelrecht züchten, um ihn später hoffentlich wieder erfolgreich in Tasmanien aussetzen zu können. Neben vielen Bunten Papageien und Kakadus lernen wir hier auch endlich den Truthahn kennen, den wir im Outback auf den Verkehrsschildern gesehen hatten. Hier scheint er allerdings nicht sonderlich gefährdet sondern läuft frei im Park herum und lebt in Saus und Braus von den Picknickresten der Touristen.Nachdem wir am Abend unser Gepäck bei unseren Couchsurfern in Greenslopes abgeladen haben, fahren wir noch nach Downtown Brisbane, wo wir ein bisschen am Brisbane River spazieren gehen. Hier gibt es im trubeligen Stadtteil Southbank einen riesigen kostenlosen Salzwasserpool mit Blick auf den Fluss und die Skyline und wir sind schwer betrübt, dass wir keine Badesachen dabei haben. Die beleuchtete Skyline ist trotzdem sehr schön und die Stadt insgesamt hat etwas sehr Anziehendes. Der Brisbane River fliesst gemütlich und kurvenreich mitten hindurch und lockert damit das Bild des großstädtischem Hochhausbezirkes mit mehrspurigen Brücken und Highways etwas auf. In Southbank, gegenüber des Businessbezirks ist am Ufer teilweise Sand aufgeschüttet und man kann in einer super gepflegten Grünanlage mit Barbeques und etlichen Sitzgelegenheiten gemütlich mitten im Zentrum Brisbanes flanieren oder in einem der etlichen Cafés, Restaurants oder Bars einkehren. Insgesamt ist Brisbane glaube ich keine sonderlich aufregende Stadt aber sicherlich eine mit sehr hoher Lebensqualität.Wir gehen noch eine mittelprächtige Pizza essen und verbringen dann unsere letzte Nacht mit Kermit. Am nächsten Morgen schrubben wir den Camper auf Hochglanz, um ihn dann im Stadtzentrum abzugeben. Er hat uns trotz seiner Macken treu begleitet, ob wir ihn über Waschbrettpisten gejagdt haben oder vergessen hatten, ihn zu füttern, aber dennoch sind wir ganz froh, unseren Camper abzugeben. Für drei Wochen war der Raum einfach sehr beengt und das ständiger Herumgeräume und -gesuche mit dem Gepäck ging uns am Ende ( besonders an den Regentagen) doch sehr auf die Nerven.Wir freuen uns jetzt beide sehr, mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen, und nachts keine Weltreise zur nächsten Toilette unternehmen zu müssen!!Aber bevor wir zum ersten Mal nach 22 Tagen wieder die Beine in einem richtigen Bett ausstrecken können, haben wir noch einen Sightseeing-Tag in Brisbane vor uns. Wir schlendern ein bisschen durch den Central Business District, der mit seinen Läden, Malls, Passagen und Hochhäusern dem etlicher anderer Städte gleicht und nicht sonderlich aufregend ist. aber trotzdem ist es schön, mal wieder in einer richtigen Stadt mit all ihren Angeboten und Versuchungen zu sein. Wir kaufen uns etwas Sushi und wollen zum Picknick in den Botanischen Garten gehen. Dort treffen wir Anna
Raubvogelshow im Koala ParkRaubvogelshow im Koala ParkRaubvogelshow im Koala Park

Dieser nette Adler verspeist gerade einen Rattendarm, den er frisch vor unseren Augen "zubereitet" hat
und Manuel, die wir vom Campen kennen, und prompt verbringen wir zwei Stunden damit, einfach nur im Botanischen Garten herumzusitzen und ein wenig zu plaudern, bevor sich unsere Wege wieder trennen. Das macht aber nichts, denn eigentlich gibt es auch nicht mehr so viel, was wir uns unbedingt anschauen müssen. Wir schlendern noch ein wenig an der Riverfront entlang, fahren mit einer kostenlosen Fähre rüber nach Southbank und irgendwann wieder zurück, kaufen schliesslich noch zwei Flaschen Wein fürs Abendessen und fahren dann mit dem Bus zu Jodie und Mick. Das Bussystem hier in Brisbane ist dabei so modern wie ich es noch nie gesehen habe. Die großen Bushaltestellen im CBD sind unterirdisch, und die Busse bewegen sich wie U-Bahnen auf einem riesigen unterirdischen Netz aus "Busautobahnen" und Tunneln und tauchen erst wieder auf, wenn sie die hektische Innenstadt verlassen haben und es in die Vororte geht. Die Bushaltestellen sind auch super schick, hier trennen dicke Glasscheiben den Wartebereich und die Fahrspuren, die erst aufgehen, wenn ein Bus eingefahren ist. Und das ist vielleicht auch gut so, bei den Geschwindigkeiten, die die Busse hier unten fahren. Sehr effizient ist das Ganze auf jeden Fall - besonders zur Rush-Hour- und ich bin schwer beeindruckt davon, wie die Busfahrer in diesem Labyrinth ihren Weg finden. Bei unseren Gastgebern verbringen wir einen super lustigen Abend und sind ein bisschen traurig, dass wir nicht noch mehr Zeit mit den beiden - und ihrem Mitbewohner Toby- verbringen können, aber am nächsten Tag fahren wir schon weiter nach Noosa, zu unserer vorletzten Station in Australien. Wir haben nochmal einen kleinen Mietwagen genommen, da wir ein richtiges Schnäppchen gemacht haben, und für den Wagen weniger bezahlen als für den Bus nach Noosa, und fahren am nächsten Tag nach einem faulen Vormittag los Richtung Norden. Es sind nur knapp 200 km nach Noosa, und selbst mit einem kleinen Abstecher über die "Glasshouse Mountains", ein paar isolierte, bewaldete Hügel aus Vulkanresten auf halbem Weg dorthin, kommen wir gegen 17 Uhr in Noosa an. Hier haben wir bei einem älteren Ehepaar mit einer traumhaften Poolvilla in Laufnähe zum traumhaften, kilometerlangen Sunrise Beach für fünf Tage ein Zimmer gemietet und sind direkt verzaubert von unserer Unterkunft und unseren Gastgebern. Leider zeigt sich das Wetter in Noosa in den nächsten Tagen nicht unbedingt als ideales Strandwetter, es ist oft bedeckt, sehr windig und regnet immer mal wieder. Trotzdem verbringen wir sehr entspannte Tage hier, sitzen am Pool oder im Poolpavillon, am Strand, in dem kleinen Ort oder dem angrenzenden Noosa Nationalpark, wo man ein paar schöne Spaziergänge am Meer entlang machen kann. Und einmal können wir tatsächlich einen ganzen sonnigen Vormittag am Strand verbringen. Von Noosa aus machen wir an unserem letzten Tag noch einen 4WD-Ausflug nach Fraser Island, auf die grösste Sandinsel Australiens. Auf Fraser Island gibt es keine Erde und nur einige wenige Felsen, der Rest der über 100 km langen und im Schnitt etwa 20km breiten Insel besteht aus Sand; das bedeutet, dass hier mehr Sand als in der Sahara "aufgeschüttet" ist. Leider regnet es auch heute wieder fast den ganzen Tag, trotzdem ist es ein ganz netter Ausflug. Wir schwimmen in einem riesigen Süßwassersee im Inselinneren, dem Lake McKenzie ( da war wohl dieser MacQuarie nicht schnell genug, schwupps war der See vergeben), der auf Fotos immer mit einem schneeweißem Strand und türkisem Wasser glänzt...heute allerdings grau und verregnet ist. Trotzdem ist der See sehr besonders, er besteht komplett nur aus Regenwasser, das nicht im Inn versickert, weil sich irgendeine Schicht zwischen Sand und Wasser gebildet hat, die das nicht zulässt. Dadurch ist das Wasser butterweich und soll angeblich sehr gut für die Haut sein. Und es ist glasklar. Ansonsten hoppeln wir mit unserem 4WD- Bus über die Sandpisten und machen noch einen kleinen Spaziergang auf einem Steg durch den subtropischen Regenwald mit seiner reichen Vegetation (Fraser Island ist die Heimat vieler endemischer Pflanzen), und machen natürlich ein riesiges BBQ mit Seafood, Steaks und Würstchen mitten im Regenwald. Am interessantesten ist allerdings, dass es auf der Insel eine Art Sand-Highway gibt: der gesamte Ostteil der Insel, der sogenannten 75Mile- Beach, der auch tatsächlich so lang ist, wird bei Ebbe zu einem glatten, perfekt befahrbaren 6-spurigen Highway und es macht ziemlich viel Spaß diesen entlang zu düsen, sogar bei Regen. Hier am Strand sehen wir dann auch unseren ersten wilden Dingo, von denen es auf Fraser Island noch 100-200 gibt. Damit können wir dann unsere "Big Five" von Australien abhaken: wir haben Kängurus, Koalas, Emus, Opossums und einen Dingo in freier Wildbahn gesehen! Abends werden wir noch von unseren Gastgebern zu einem riesigen BBQ auf ihrer Terrasse eingeladen, sodass der verregnete Tag dann doch noch einen schönen Ausklang findet. An unserem Abfahrtstag aus Noosa, wie sollte es auch anders sein, strahlt dann die Sonne vom Himmel...ich weiß nicht ob ich das schon erwähnt habe, aber dieser Abschnitt der Ostküste nennt sich übrigens "Sunshine Coast"...


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75 Mile Beach75 Mile Beach
75 Mile Beach

Fraser Island
Fraser IslandFraser Island
Fraser Island

Colored Sand
75 Mile Beach75 Mile Beach
75 Mile Beach

Fraser Island


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