Couchsurfing in Centro America


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March 2nd 2009
Published: March 3rd 2009
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Kathedrale in ComayaguaKathedrale in ComayaguaKathedrale in Comayagua

Mit der aeltesten Turmuhr der neuen Welt.

Ich fuehl mich so alleine… endlich wieder allein. Ein geiles gefuehl, ich steh drauf!!!
Nach einhundert Tagen, plus minus einer woche, habe ich mich durchgerungen meine Reisecrew zu verlassen und alleine weiter durch amerika zu cruisen. Es war nach einer langen Partynacht, mal wieder, in La Caiba, als ich am morgen, waehrend die anderen noch schliefen, meinen rucksack packte und mit einem hasta la vista und einem dann mal bis irgendwann, mich gut gelaunt verabschiedete und ins taxi vor dem hostel stieg das bereits auf mich wartete. Nicht ohne vorher aber noch eine oder auch zwei Traenen zu verdruecken die ihren nassen weg nach draussen suchten. 3 Monate sind eine lange zeit, manche meiner beziehungen hatte ich nicht so lange und Tom, Nesim und ich, wir waren nun wirklich rund um die Uhr, 24/7 zusammen.
Naja jetzt bin ich halt wieder der einsame reisende der keine freude mehr am leben hat und sich von allem neuen abschottet. Nein, natuerlich vollkommener quatsch!!!
Ich hab mich schon nach neuen Spielgefahrten umgeschaut. Und ich bin auch fuendig geworden. Auf Couchsurfing. Rony, ein junger Couchsurfer aus Honduras hat auf meine Anfrage reagiert und mich zu ihm und seiner Familie nach Comayagua eingeladen. 3 Tage
Die Mitte der MitteDie Mitte der MitteDie Mitte der Mitte

Das Zentrum von Comayagua und damit das Zentrum von Amerika.
koennte ich bleiben wenn ich wollte, meinte er. Oh ja Herr, ich komme.
Comayagua ist eine Kolonial Stadt mittlerer groesse und fruehere Hautstadt von Honduras. Was ich bis dahin nicht wusste, aber gerne weiter gebe, Comayagua liegt genau in der mitte von Honduras. Honduras wiederum liegt genau in der Mitte von Zentralamerika. Zentralamerika ist logischerweise die Mitte von Amerika und hier wohn ich also in der Mitte von der Mitte mit Rony und seiner XXL Family.
XXL steht nicht fuer fettleibigkeit, Ronys Familie zaehlt nur einfach sehr viele Mitglieder. Ich hab ehrlich gesagt den Ueberblick verloren wie viele, aber es sind bestimmt ein dutzend Couseins und Cousinen, mit einer dicken Schicht, Onkel und Tanten oben drauf und einem Klecks Geschwister, die das ganze abrunden.
Am ersten Abend schlept mich die ganze bande mit zum oertlichen rummel. So hab ich mir das Oktoberfest vorgestellt vor dem Jahr 1910 , und wenn ihr mich fragt, hat man auch die Fahrgeschaefte von damals hier rueber gebracht und wieder aufgebaut. Todesmutig wie ich bin, lass ich mich zu einer fahrt im Teufelsrad (Hupfer’l) ueberreden. Aus der Naehe sitzend kann ich jetzt auch den Rost entdecken, der fast ueberall zu sein scheint und ueber den ein Geldgieriger Schaubudenchef rote Frabe gepinselt hat. Zu spaet zum aussteigen, die fahrt geht los. Wie ihr sehen koennt leb ich noch. Und die anschliessende Einladung zu einer Runde Riesenrad hab ich dankend abgelehnt.
Wieder sicher zu Hause, sitzt die ganze Familie bis spaet in die Nacht zusammen und es wir vereinbaren am naechsten Tag einen Radtour in die Berge zu machen.
In dieser Nacht schlafe ich so richtig gut.
Am zweiten Tag nach einem typisch defitgem Fruehstueck machen wir uns zu dritt auf den weg, der uns nicht etwa ueber, sondern durch 4 mittelgrosse Baeche fuert und steil bergauf geht. Nach 2 endlosen stunden schleppen wir unsere bikes noch ein kurzes stueck durch den dschungel und stehen mitten auf der plantage von Ronys’ Vater. Hier wachsen, Bananenbaeume, Cacaobaeume, Orangen, Platanos und noch andere Fruechte wild durcheinander. Weil wir nach den strapazen alle sehr hungrig sind, schmeissen wir auch gleich das lagerfeuer an und fangen an bananen und platanos zu sammeln, zu schaelen, klein zu machen und dann in einer pfanne ueber dem Feuer zu braten. Koestlich, koestlich so frische Bananen ganz ohne blauen Chiquita Aufkleber. Nach dem Essen liegen wir nur faul in der Sonne und schiessen mit Steinschleudern auf irgendwelche gegenstaende.
Auf dem Rueckweg springen wir noch kurz samt klamotten in den Bach und bevor wir wieder Ronys Haus erreichen, sind die sachen auch schon wieder getrocknet.
Es folgt der letzte Tag meines Aufenthaltes in Comayagua an dem Rony mir noch die Altstadt und die beruehmte Kirche im Stadtzentrum zeigt. Diese hat naemlich die aelteste Turmuhr in ganz Amerika. So ungefaehr fuenfhundert Jahre wird die wohl alt sein, ein Relikt in diesem Teil der Welt. Die zeit des abschiednehmens naht, aber natuerlich faellt es mir nicht halb so schwer wie der Abschied von meinen Reishomies Tom und Nes.
Die Zeit in Comayagua war wunderschoen und endlich habe ich das richtige Honduras gesehen, nicht den Gringotrail den sonst alle Backpacker zu sehen bekommen.
Mit dem 16 Uhr Bus lass ich diesen abschnitt meiner reise hinter mir und fahr drei stunden richtung norden nach San Pedro Sula. In San Pedro holen mich Simon und sein Kumpel vom Busterminal ab. Simon ist auch ein deutscher Couchsurfer und wohnt und arbeitet seit zwei Jahren als Lehrer in Honduras. Die Conection zwischen uns stimmt sofort. Schade nur dass ich am naechsten morgen schon wieder weiter will. Wir cruisen in seinem uebergrossen auto bei nacht durch die Stadt und essen das beste fastfood das ich je hatte. Wenn ihr jemals die Chance bekommt Baleadas zu essen, guten Apetitt. Wenn wir das in Deutschland haetten koennten die Doenerbuden zumachen.

So… und was am naechsten Tag passiert ist, uebersteigt eigentlich jegliche vorstellungskraft! Von Honduras mach ich mich auf den Weg nach Livingston in Guatemala. Die Fahrt dauert ungefaehr 6 Stunden. Mein plan ist es zwei Tage in Livingston zu verbrigen, bevor ich mich auf den Weg nach Cancun in Mexico mache. Und kaum komm ich in Livingston an, wer laeuft mir da ueber den Weg. Maia!!! und ihre Mama. Maia hab ich zwei wochen vorher in Utila getroffen, wir haben ein paar Tage zusammen verbracht und wegen ihr und den weltberuehmten Steaks fliege ich auch nach buenios aires. Ich wusst das Maia nach Livingston faehrt, ich wusste nur nicht wann. Ehrlich gesagt hab ich nicht damit gerechnet das wir uns sehen, ich wusste auch nicht wo sie wohnen wird. Naja….die welt ist klein, das hab ich jetzt schon oefter festgestellt. Und noch verspulter ist, das Maia gar nicht in Livingston uebernachtet sondern in einer Finka 15 kilometer vor Livingston, mitten im Dschungel ohne Internet und
Bye byeBye byeBye bye

Rony und seine und meine lieblings Tante.
sie gerade nur zufaellig von einem ausflug zurueck kommen und eigentlich gleich wieder aufs boot wollen. Ob ich mit kommen will.
Klar will ich mit suesse.
Bei einbruch der Nacht fahren wir mit dem kleinen Motorboot den Rio Dulce hinauf, ein suesswasserfluss, der im Meer endet. Gruselig und abenteuerlich ist die Fahrt in voelliger dunkelheit. Ich kann sie zwar nicht sehen, aber die Lagerfeuer am Flussufer sagen mir, hier leben menschen. Die Finka ist super, alles aus Holz, Haengematten ueberall, Homemade food und kleine Huetten im Dschungel zum schlafen. Wir verbringen zwei naechte hier. Am ersten Tag machen wir eine Dschungeltour zu einem nahe gelegenen Indiodorf. Wir kaempfen uns 1 stunden durch die gruene Hoelle und maschieren 1 stunden durch dichte Maisfelder, bevor wir in dem kleinen Dorf ankommen. Man zeigt uns die Schule, den Sportlatz und den anfang vom Dorf. Mehr ist nicht drinn, ist ja auch kein Zoo, und ehrlich gesagt bin ich auch nicht auf Menschensafari.
Total fertig, aber wohlbehalten kommen wir wieder in der Finka an. Erste Sache, sofort ab in den kuehlen fluss und dann… rein in die Sauna….fluss….sauna…fluss…sauna…..und abendessen. Trinken, lachen, tanzen! Ich zeig meine Familienfotos die ich immer dabei hab und es wird
Baleadas in San Pedro SulaBaleadas in San Pedro SulaBaleadas in San Pedro Sula

Das beste Fastfood der welt.
ein lustiger Abschiedsabend, denn am naechsten Tag geht die Reise wieder weiter.

Mit dem selben Motorboot nur diesmal bei Tageslicht, werden wir wieder in die Zivilisation gefahren. In Punto Barrio in Guatemala, grosse Verabschiedungsszene, aber ist ja nur fuer 2 wochen. Bin ja bald in Argentinien!
Wieder alleine, man das ist so geil…….setz ich mit dem Boot ueber nach Belize. Hier war ich schon mal, ist ungefaehr 2 Monate her und hier hab ich auch einen alten bekannten. Koennt ihr euch noch an King erinnern. Mein plan ist es eine nacht hier zu bleiben und dann am naechsten Morgen weiter zu fahren nach Mexico. Die Route check ich im Internetcafe. Ich bin eine halbe stunde in Belize und wer klopft mir auf einmal von hinten auf die Schulter. Klar, King! Wie kanns auch anders sein, ist er zufaellig gerade hier vorbei und hat mich sitzen sehen. Wir machen aus, dass ich nachher zu ihm komme und ueber nacht bleibe.
Nennt es wie ihr wollt, Zufaelle oder auch nicht, mir sagt das ich bin definitiv auf dem richtigen Weg.

Wie auch beim letzten mal, ist die zeit mit King etwas ganz besonderes. Und wieder einmal gibt es frischen Fisch
Der Hafen von LivingstonDer Hafen von LivingstonDer Hafen von Livingston

Nach Livingston gibt es keine Strasse. Das heisst auch keine Autos. Einziger Weg, schwimmen oder Schiff.
aus dem Meer und Breadfruit direkt vom Baum auf den Grill und in den Magen. Geschlafen wird auf dem Boden und die Nacht ist kurz. Um 5 uhr am naechsten morgen stehe ich auf, und kauf mir die Fahrkarte fuer den 6 uhr bus nach Belize City. 6 Stunden spaeter ankunft in Belize City, umsteigen in den naechsten Bus der zur Grenze nach Mexico faehrt. 3 Stunden spaeter steh ich auf mexikanischen Boden in Chetumal. Aber die reise ist noch nicht zu ende. Um 18 Uhr geht’s weiter mit dem Bus nach Cancun, 6 Stunden fahrt im Bus in Mexico vergehen wie im Flug. Ich bekomm Siderman 2 auf spanisch zu sehen und kann meine fuesse hochlegen, eine wohltat nach den Chickenbussen im Rest von Centroamerica.
Kurz vor Mitternacht und nach 18 Stunden im Bus, komm ich kaputt aber gut gelaunt in Cancun an. Genau hier hab ich vor 4 Monaten meine Reise begonnen. Irgendwie kommt mir hier jetzt alles so heimelig vor. Ich kenne die Strassen und weiss wo ich mein Hostel finde. Pech nur das hier gerade Spring Break ist und alle Hostels vollgestoft sind mit Amis. Nach dem fuenften anlauf finde ich endlich ein platz fuer die nacht, aber ich bin nicht muede, hab ja im bus genug geschlafen. Hungrig bin ich wie sau und so mach ich mich auf den weg ins centrum. Hab mir am Marklatz den Bauch vollgeschlagen und mich mit paar Mexikanern verratscht, bis 3 uhr morgens.

Moment mal….Cancun, da war doch noch was. Ja klar, Rosalia von Couchsurfing. Sie weiss das ich komme, ich hab ihr schon bescheid gesagt und nach der Arbeit geht’s zu ihr und ihre Mum kocht richtig gutes, typisch mexikanisches Essen. Que rico!!!
Pennen kann ich die nacht bei Eloisa, auch Couchsurferin, mit der wir damals den lustigen Karaokeabend hatten.
Bin jetzt schon drei Tage hier in der Wohnung. Tagsueber gehen wirs gechillt an, aber abends, hola die waldfee! Die kleinen mexikanischen Maedels koennen soviel trinken und vor allem essen wie die deutschen Maenner. Tacos und Bier!!!
Gestern zum Beisiel waren wir abendessen in einem argentinischen Restaurant. Ich musste kaemfen mit meinem fuenfhundert gramm Steack und Rosalia neben mir, schlingt das ding runter ohne mit der wimer zu zucken. Klar dass die meisten hier nicht gerade die schlanksten sind!

Ehrlich ich werd die Maedels vermissen. Morgen ist mein letzter Tag hier. Heute am Abend kommt noch
Hey Robin!!!Hey Robin!!!Hey Robin!!!

Zufaellig getroffen Maia und ihre Mum(rueckbank)
ein Couchsurfer aus Hamburg an, bei dem Rosa letztes Jahr zu besuch war und wir werden wohl noch bisschen party machen. Morgen geht’s dann um 13 Uhr mit dem Flieger nach Cuba und um 15 Uhr landet Robin dann zum ersten mal in La Habana.
Eiyaiaiaiiaiaiiaiaiiiiiiy!!!!!!!!!!

So das wars dann soweit!!!
Das hier und noch vieles mehr ist in den letzten zehn Tagen passiert.
Wie es weiter geht, erfahrt ihr naechste woche hier…danke fuers reinschauen, schaut euch die Fotos an, mir geht’s spitzenmaessig.
Bei euch faengt der Fruehling an, lasst den Gefuehlen freien lauf. Euer Robin.

Tschuess!!!
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25th May 2009

belodged.com
hey - klasse Bericht - ich bin gerade über belodged.com gestolpert - aber werde wohl da bleiben - irgendwie frischer - und ich konnte die Anmeldung auch ohne Absturz überstehen ;o)

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