Québec City und einige andere Aktivitäten


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August 25th 2008
Published: August 26th 2008
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Das Haus von François's Familie in St.-AdèleDas Haus von François's Familie in St.-AdèleDas Haus von François's Familie in St.-Adèle

In diesem Haus hat die Familie Dorais etwa zwei Jahre gewohnt
Meine lieben Freunde, erst einmal möchte ich mich für all die Nachrichten und Kommentare zu meinem Blog bedanken. Ich freue mich immer sehr, wenn ich etwas schreibe und dann ein wenig Rückmeldung bekomme.

Again, it's been a while since my last blog entry .... in den Tagen nach meinem langen Eintrag ist nicht so viel Nennenswertes passiert; François und ich sassen an unseren Hausarbeiten und haben immer mal wieder eine kleine Fahrradtour gemacht, um ein wenig Bewegung zu haben. Danach waren meine Tage jedoch restlos ausgefüllt, und dann waren wir im Zeitraum vom 18. bis 23. August in Québec City, also dort, wo François früher an der Université Laval studiert hat. Aber mal alles der Reihe nach .....

Durch Zufall erfuhren wir an einem Samstag Nachmittag (16. August), dass ein sehr guter Kumpel von François am gleichen Abend in einem Theaterstück mitspielt. David hat etwas in der Richtung studiert und spielt sozusagen auf beruflicher Ebene, also nicht nur in der Freizeit. Darüberhinaus ist er Präsident des Clubs, der das Stück auf die Beine gestellt hatte. Das klang ganz vielversprechend, und da wir beide sehr grosse Fans von Theaterstücken sind und ich froh darüber war, etwas in dieser Art auf Französisch zu hören, beschlossen wir hinzugehen. Da wir Freunde von David waren, bekam wir die Tickets sogar nur zum halben Preis, also für $ 10 pro Person statt $ 20.
Das Stück hatte den Titel "Dernier Rappel", "Die letzte Zugabe", und handelte von einem schmierigen Popsänger, der einen weiblichen Fan in seinem Zimmer "beglückt" und sie hinaus wirft sobald er "fertig" ist; er ist ein arroganter Schnösel, der ein wenig zu sehr von sich selbst überzeugt ist. Eines Nachts erleidet er einen Herzinfarkt und trifft auf eine Prostituierte, die ihn mit in den Tod nehmen will. Ihr Begleiter ist ein starker Indianer mit Kriegsbemalung, der sie verteidigt, sobald der Sänger Gewalt anwenden will (dies war die Rolle Davids). In diesem Zustand zwischen Leben und Tod trifft der Sänger einen sehr guten Freund, der vor einiger Zeit gestorben ist; sie lachen viel und teilen gemeinsame Erinnerungen - bis dem Sänger klar wird, dass dieser Freund fort und diese Zeit ein für alle mal vorbei ist. Darüberhinaus trifft er seine Mutter, die ihn zurückgelassen hatte als er noch ein Baby war und an einer Überdosis Drogen gestorben ist. Sie bittet ihm um Vergebung und sie teilen einen schönen Moment, bis sie wieder gehen muss.
Am Ende findet der "verstossene Groupie" vom Anfang des Stücks den leblosen Sänger im Badezimmer und ruft den Krankenwagen. Er wird gerettet und bittet sie um Vergebung - hier allerdings stellt sich heraus, dass der Beischlaf nie stattgefunden hat, sondern bereits ein Produkt seiner Phantasie war.

Obwohl die Handlung doch eher dramatisch und ernst war, war das Stück höchst unterhaltsam. Die vielen Rollen wurden nur von 4 Schauspielern gespielt, sodass zwei von ihnen - David und ein Mädel - zwei bzw. drei Charaktere verkörperten. Sprachlich verstand ich nicht wirklich viel, aber ich wusste durch die Handlungen meistens worum es ging; und François übersetzte, wenn etwa eine Redensart oder Ähnliches kam. Leider ging es mir an dem Abend aber nicht sehr gut; ich hatte ziemliche Bauchschmerzen. So ging ich anschliessend nach Hause, während François mit seinem Freund bis in die frühen Morgenstunden feiern ging.

Zum Glück ging es mir am nächsten Tag wieder gut, sodass wir am Nachmittag durch eine mehr oder minder spontane Entscheidung eine Fahrradtour von St.-Jérôme nach St.-Adèle unternehmen konnten. François hat dort mit seiner Familie etwa zwei Jahre in einem grossen Haus gewohnt, bevor er nach Australien ging. Es war der grosse Traum seiner Mutter Johanne, in einem Haus dieser Art zu wohnen, ziemlich abgelegen inmitten von viel Natur und Wald und mit einem grossen See zum Baden oder Bootfahren. Es ist mittlerweile verkauft, weil sie seinen Vater verlassen hat und ausgezogen ist; und da auch alle Kinder nicht mehr zu Hause leben, hatte es sich für Maurice nicht gelohnt, allein in dem riesigen Haus weiterzuwohnen.
St.-Adèle ist um 33 Kilometer von St.-Jérôme entfernt; hin und zurück sind das 66 Kilometer - ich war mir seeehr unsicher, ob ich so eine Radtour packen würde. In Deutschland war Sport für mich in der letzten Zeit viel zu kurz gekommen, sodass ich nicht gerade in topform war. Und so eine lange Strecke habe ich meines Wissens noch nie vorher zurückgelegt. Ich hatte meine Insulinpumpe so eingestellt, dass sie nur 20 Prozent vom normalen Bedarf abgab und zwischendurch immer wieder den Blutzucker gestestet. Wie in den letzten fünf Wochen seit ich dieses Ding habe hab ich wegen des Sports gegen zu niedrige Werte gekämpft; so habe ich mal hier, mal da einen Apfel gegessen oder Saft getrunken. Als wir bei Kilometer 30 waren, war ich vollkommen fertig und dachte, ich würde es nicht packen. Aber das Wissen, dass wir bis St.-Adèle nur noch 3 Kilometer vor uns hatten und der grosse Wunsch, das Haus zu sehen in dem François eine zeitlang gelebt hatte, liessen mich weiter in die Pedale treten. Als wir in St.-Adèle ankamen, zeigte François mir das Haus. Es war aus Holz gebaut und stand zwischen vielen Baeumen. Einige Meter weiter war der Fluss. Es war traumhaft schoen!!! Das Wasser war sehr klar und sauber, und der leichte Sonnenstrahl des Nachmittags liess es glänzen wie einen Diamanten. Wir hatten unsere Badesachen dabei und sprangen ins Wasser. Es war sooo toll!!! Ich kann mir gut vorstellen, dass es ein Paradies für François und seine Familie gewesen sein muss, hier zu leben, auch wenn es nur von kurzer Dauer war. Hier habe ich gemerkt, was es heisst, einen Lebenstraum zu verwirklichen.
Nach dem Schwimmen setzten wir uns in einen der Boote und liessen unsere nassen Badesachen von der Sonne trocknen.
Der Rückweg war weitaus weniger beschwerlich, da es meistens bergab ging. Auch hier machten wir wieder einige Essenspausen. Während wir auf dem Weg nach St.-Adèle etwa 4 Stunden gebraucht hatten, waren es nun etwa 2,5. Nach unserer Ankunft waren wir sehr glücklich und zufrieden. Ich war total stolz auf mich, diese Herausforderung gepackt zu haben :-)!! Die Pumpe liess ich über Nacht auf 50 Prozent, um nächtliche Unterzuckerungen zu vermeiden.

Am nächsten Tag, also am Montag, 18. August, war es endlich soweit - unser Trip nach Québec City stand bevor! Von St.-Jérome ist diese Stadt etwa um drei Autostuden entfernt. Ganz spontan bog François nach etwa 200 Kilometern in einen Ort ab, der Trois-Rivières heisst. "Ich bin noch nie hier gewesen," meinte er, "aber lass uns mal schauen, ob sie hier ein Museum haben." Ich hab mich sehr gefreut, denn ich liebe Museen!!!! Die Hintergründe, vor allem die geschichtlichen, einer Kultur kennen zu lernen, in der Form von Ausstellungen und Führungen, ist eines der tollsten Sachen, die ich kenne. Tatsächlich wurden wir schnell fündig. Es stellte sich heraus, dass es neben dem Museum auch ein ehemaliges Gefängnis in dem Gebäude gab, und da beides Eintritt kostete, beschlossen François und ich uns aufzuteilen und uns hinterher alles zu erzählen. So besichtigte ich das Gefängnis und er das Museum.
Die Besichtigung für mich war mit Führung. Da es bereits am späten Nachmittag war, war ich die einzige Besucherin; ein Mann um die 40 mit zahlreichen Tätowierungen auf seinem Arm kam mir entgegen und stellte sich als mein "Tourguide" vor. Als er merkte, dass mein Französisch nicht perfekt ist bot er mir an, die Tour auf Englisch zu machen, was mir die Verständigung wesentlich vereinfachte. Es war sehr spannend - etwas zu besichtigen, was vor einiger Zeit noch in Funktion war, ist für mich immer eine tolle Erfahrung!! Das Gefängnis ist relativ zentral in Trois-Riviéres und hatte Insassen im Zeitraum zwischen 1820 und 1986. Es wurde geschlossen, weil die hygienischen Bedingungen katastrophal und die Zellen hoffnungslos überbelegt waren. Was das wirklich bedeutete erfuhr ich durch den Mann mit den Tattoos - in einer Zelle für 4 Personen waren in der Regel 6, das Esszimmer war winzig und Toiletten gab es keine; stattdessen standen Eimer auf dem Boden, in denen man vor den Augen aller sein Geschäft verrichten musste. Jeder Insasse hatte eine Unterhose, eine Hose, einen Pullover, eine Art Unterhemd für den Winter und ein Paar Schuhe ohne Schnürsenkel. Mehr nicht. Gewaschen wurden die Klamotten nur ein Mal alle zwei Wochen. Ouf! "People who were here lost three things," erklärte mir der Tourguide, "their freedom, their privacy and their dignity." Gut, ein Gefängnis soll ja nun wahrlich kein Ponyhof sein, aber die Würde eines Menschen muss auch unter diesen Umständen respektiert werden. Übrigens sassen in diesem Gebäude auch nie Schwerverbrecher - die Höchststrafe lag bei 2 Jahren minus 1 Tag. Menschen, die etwa einen Mord begangen hatten, und länger einsitzen mussten, kamen in andere Gefängnisse.

Vor Gefängnissen habe ich schon immer Angst gehabt. Ich ertrage das Gefühl nicht, eingesperrt zu sein und ich fühlte mich sehr unwohl, als der Tourguide für einige Sekunden die vergitterte Tür hinter sich schloss, um ein Bild von mir mit meiner Kamera zu machen. Am Schrecklichsten jedoch fand ich den Bunker; er war eine Art Keller mit schalldichten Wänden, in dem Insassen hineingebracht worden waren, die sich gegen die Regeln verhielten. Man konnte dort bis zu 30 Tagen eingesperrt sein; es waren enge Räume in absoluter Dunkelheit, ohne Fenster und ohne jegliches Licht. Bis etwa 1970 waren die Insassen sogar angekettet und konnten nicht einmal aufstehen oder sich strecken, doch dies wurde später abgeschafft - viel menschlicher war es dort trotzdem nicht. Die Insassen sassen in der Dunkelheit, unter Ratten und Kakerlaken, und bekamen nur alle zwei bis drei Tage etwas zu essen und zu trinken. "Wenn man ihnen regelmässig Mahlzeiten bringt,
Eine Zwangsjacke im Gefängnis von Trois-RivièresEine Zwangsjacke im Gefängnis von Trois-RivièresEine Zwangsjacke im Gefängnis von Trois-Rivières

Vor den Dingern hab ich total Angst
sind sie in der Lage, die Tage zu zählen", erklärte mir der Tourguide, "und das sollte nicht der Fall sein." Wer tatsächlich einen Monat dort verbringen musste, brauchte 10 Tage, um seine Augen hinterher wieder an das Licht zu gewöhnen.

Die vielen, amateurartigen Tattoos auf dem Arm des Tourguides und seine doch höchst detaillierte Kenntnis - in Kombination mit eigenen Beurteilungen über das Gefängnis (so sprach er mehrmals von "this fucking prison") - führten zu meiner Annahme, dass er womöglich selbst einst Insasse gewesen war; ich wusste nicht, wie ich ihn darauf ansprechen sollte, gleichzeitig wollte ich es so gerne wissen. "Did you live in this town when the prison was still open?", war schliesslich mein Versuch. Tatsächlich sagte er, er habe Ende der 70-er Jahre für sechs Monate hier eingesessen. "Drugs", nannte er als Grund. Ob er auch im Bunker war? "Yes, I was", war seine Antwort, "I was supposed to clean the dirty bucket full of shit and I didn't want to. So I threw it against the guide." Leider vergass ich zu fragen, wie lange er dort sitzen musste.
Dies war eine sehr, sehr interessante Erfahrung für mich. Geschichte durch Zeitzeugen zu erleben ist eines der spannendsten Dinge, die es für mich gibt.
Auch François verbrachte übrigens eine schöne Zeit im Museum; wir hatten hinterher viel auszutauschen :-).
Todmüde kamen wir schliesslich gegen 20 Uhr in Québec City an. Wir hatten ein Zimmer in einem der Studentenwohnheime der Université Laval gemietet; leere Zimmer werden über die Sommermonate hier zur Verfügung gestellt, zu einem relativ guten Preis. Zum Glück hatten wir bereits im Mai gebucht - Québec feiert dieses Jahr nämlich seinen 400. Geburtstag, und in dieser Stadt finden das ganze Jahr über Feierlichkeiten aller Art statt. Vor allem in den Tagen unseres Aufenthalts war sehr viel los, da Céline Dion ein Gratiskonzert geben sollte.

Am nächsten Morgen trafen wir uns zum Frühstück mit dem jungen Mann, der den Rest unseres Aufenthaltes mit uns verbringen sollte - Jasmin ist sozusagen François's bester Freund. Sie haben sich vor etwa fünf Jahren im College kennen gelernt; François ist für seinen Kumpel eine Art "Kummerkasten", hat immer ein offenes Ohr für Jasmins Probleme. Schon in Australien hatte mir François viel von ihm erzählt, und er war auch derjenige, mit dem er permanent über msn chattete. Aus diesen Stories wusste ich bereits, dass Jasmin einige Probleme hat und kein einfacher Mensch ist. Es war deshalb schwer für mich, ihm neutral zu begegnen, da ich durch diese Erzählungen bereits ein gewisses Bild von ihm in meinem Kopf hatte, das nicht gerade positiv war. Ich fand das sehr schade und versuchte mein Bestes, offen zu bleiben und abzuwarten. Ich muss gestehen - bereits nach zwei Stunden "konnte ich nicht mehr"; ich war todmüde, wollte nur noch ins Bett (dabei hatten wir erst gefrühstückt!), brauchte eine "Pause" von Jasmin. Er ist ein Mensch, an dem irgendwie alles "zu gross" ist - sein Körper, seine Hände und Füsse, sein Mund, seine Ohren, vor allem aber sein Ego, sein Bedürfnis, sich permanent mitzuteilen, und seine Redezeit. Ich finde es schön, mich mit jemandem zu unterhalten, mich auszutauschen und neue Ansichten zu gewinnen, aber wenn eine Person ausschliesslich von sich selbst spricht und sich gleichzeitig für meine Gedanken nicht im geringsten zu interessieren scheint, finde ich das höchst ermüdend; sie könnten genauso gut einen Wackel-Dackel vor sich sitzen haben, der immer mit dem Kopf nickt, wenn sie etwas sagen. In solchen Momenten schalte ich irgendwann komplett ab und höre nicht mehr zu.

Auf der anderen Seite war er auch sehr freundlich, und ich merkte, dass er sich viel Mühe gibt, sich aber gleichzeitig in einem Prozess befindet, den er wohl durchlaufen muss, um zu sich selbst zu finden. So waren wir in einem Souvenir-Shop und ich fand eine schöne Tasse von Québec City, die ich unbedingt haben wollte. Ich bin so ein grosser Tassen-Fan und freue mich immer, wenn ich eine finde, die mir gefällt. Etwa eine halbe Stunde nach Kauf rutschte die Tüte aus meiner Hand und die Tasse fiel zu Boden. Sie war kaputt. Ich war sehr traurig darüber und konnte meine Tränen nicht zurückhalten (ja, nennt mich ruhig "Baby" und "Heulsuse"). So stand ich auf der Strasse und weinte; François versuchte mich zu trösten und meinte, wir könnten versuchen, sie zusammen zu kleben. Währenddessen verschwand Jasmin für etwa 15 Minuten; als er wiederkam hatte er eine Tüte in der Hand, vom gleichen Souvenir-Shop - er hatte mir die gleiche Tasse noch einmal gekauft und meinte, er könne die andere selbst als Souvenir behalten. Das war eine sehr schöne Geste und ich war zutiefst gerührt.

Am Mittwoch, 20. August, merkte ich trotzdem, dass ich meine Jasmin-Pause gerne in die Realität umsetzen würde und war ganz froh, als sich herausstellte, dass er vor
David und GoliathDavid und GoliathDavid und Goliath

Oder anders: Möni und Jas
einiger Zeit für diesen Tag eine Eintrittskarte für die "Musée national des beaux-arts du Québec" gekauft hatte, einer berühmten Galerie; Gemälde sind nicht so mein Ding und von den paar Museen interessierte mich eher die "Musée de la Civilisation". François hingegen wollte Jasmin gern in die Galerie begleiten und so teilten wir uns auf; mit dem Auto fuhren die Jungs mich zum Museum, in dem ich die nächsten 3,5 Stunden verbrachte und trotzdem nicht alles sehen konnte. Ich lernte viel über die Geschichte Québecs und von der Sichtweise der französischsprechenden Kanadier in Bezug auf den Ablauf ihrer Geschichte. Das Interessante an Museen ist immer, dass man nicht nur über geschichtliche Hintergründe einer Kultur erfährt, sondern auch etwas über die Perspektive des jeweiligen Landes auf ein bestimmtes Ereignis erfährt. Besonders beeindruckend fand ich die Ausstellung "Or des Amériques", "Gold in the Americas". Ich stand vor der Vitrine einer riesigen, 100 Kilo schweren Goldmünze, mit dem Porträt Königin Elisabeths. Es hiess, diese Münze sei 1 Millionen Dollar wert ... Wahnsinn! I couldn't stop watching it, for it was so beatiful.
Abends sahen wir die Show einer Band namens "Tricot Machine" die "typisch Québecois" einige Songs zum Besten gaben. Argh, wieso kann ich
Das Château Frontenac, ein sehr berühmtes Hotel in Québec CityDas Château Frontenac, ein sehr berühmtes Hotel in Québec CityDas Château Frontenac, ein sehr berühmtes Hotel in Québec City

Don't wanna know how much it costs to spend a night there ....
nicht die nächsten zwei Jahre hier verbringen?? So gerne würde ich noch etwas mehr von dieser Kultur mitbekommen und die Sprache, mit seinem Dialekt, richtig erlernen, anstatt bedauert festzustellen, dass mein Schulfranzösisch mich hier in Kanada nicht wirklich weiterbringt, wenn ich einen Song verstehen will.
Ein absolutes Highlight dieses Tages war die Show "Le Moulin à Images". Auf mehreren Gebäuden wird in Bildern die Geschichte Québecs in knapp 40 Minuten erzählt, untermalt mit Musik und vielen wundervollen Effekten. Es ist eines der schönsten Dinge, die ich je gesehen habe, absolutely breathtaking and amazing. Auf youtube kann man etwas amateurhafte Aufnahmen sehen, von Menschen, die diese Show auch gesehen und versucht haben, sie zu filmen (etwa unter
). Diese Aufnahmen sind bei Weitem nicht so unbeschreiblich schön wie "im Original", aber dort könnt Ihr sehen, was ich meine.

Eine weitere Aktivität, die wir bei diesen Feierlichkeiten unternommen haben, war ein gratis Live-Konzert von Céline Dion. Sie ist - neben dem Zirkusunternehmen "Cirque du Soleil" - der ganze Stolz Québecs; auf fast jedem Radiosender werden ihre Songs rauf und runter gespielt, und am Tag ihres Konzerts war in der gesamten Stadt die Hölle los. Alle Busse waren restlos überfüllt, es gab im Umkreis von mindestens 5 Kilometern keinen einzigen Parkplatz.
Ich bin kein wirklicher Fan von Céline, um ehrlich zu sein. Ich finde, sie hat einige Songs, die wirklich super sind ("Think Twice" ist ganz gut, und "I'm Alive" finde ich total schön), aber ich finde ihre Stimme ziemlich nervig nach einer gewissen Zeit - ein ganzes Album von ihr ist zuviel für mich. Ich hätte daher gern etwas anderes gemacht als hinzugehen, aber da einige Freunde von François sie so gerne sehen wollten und ich keine Lust hatte, alleine zu Hause herumzuhocken, gingen wir hin. Wir waren recht weit weg von der Bühne und sahen die Show lediglich von einer grossen Leinwand, aber die Akustik war so gut, dass man Céline selbst aus einer weiten Entfernung gut hören konnte. Sie sang ausschliesslich auf "Québecois" (zu schade, wenigstens einen Weltsong hätte sie singen können - aber ich habe verstanden, dass viele der französischsprechenden Kanadier nicht das geringste mit ihren englischsprechenden Nachbarn zu tun haben wollen) und trat mit Stars wie Claude Dubois, Zachary Richard, Éric Lapointe, Nanette Workman und Marc Dupré auf. Der Einzige, mit dessen Namen ist etwas anfangen konnte, war Garou, weil meine Freundin Johanna mir einst eine CD von ihm gebrannt hatte (danke nochmal!). Sehr schön war auf jeden Fall, als Céline ihre zahlreichen Geschwister auf die Bühne holte und alle gemeinsam musizierten.
Das Konzert war nicht schlecht, aber wir waren alle der Meinung, dass Céline ein wenig starr und reserviert ist und wahrlich keine Québecoise, die jubelnd das Publikum anspornt - ganz im Gegensatz zu den anderen Sängern, die wir gesehen hatten. Naja, sie ist nun einmal eine "Diva".

Hach, was hätte ich darum gegeben, den Auftritt von Paul McCartney zu sehen - zu dumm, dass ich am 20. Juli noch in Deutschland war *seufz*. Für ihn hätte ich die riesige Menschenmasse gern auf mich genommen.

Die anderen Tage in Québec City haben wir mit kleinen Aktivitäten und Unternehmungen mit François's Freunden verbracht. So waren Jasmin und ich eines Nachmittages für zwei Stunden Reiten im Wald (war das toll!!!) während François in einem Park spazieren ging; ausserdem waren wir viel in Kneipen und ich habe mich mit François's Freunden super unterhalten. In dieser Clique fühlte ich mich gleich wie zu Hause, weil alle so interessiert an mir waren und ich somit viel erzählen konnte, Teil der Gemeinschaft war. Ich habe in diesen Tagen viele neue Freundschaften geschlossen, und bin sehr glücklich damit.
Mit Mathieu, einem guten Freund von François und wie ich ein grosser Fan der russischen Sprache und Kultur, und Jasmin waren wir einen Tag vor unserer Rückkehr nach Montréal, am 23. August, am Strand in der Nähe von Québec City. Hier habe ich das erste Mal in meinem Leben Windsurfing probiert. I don't wanna upload too many pictures of that, since they suck endlessly, aber ein Bildchen stelle ich doch online.

Sonntag schliesslich war eine riesige Familienfeier bei François's Opa mütterlicherseits in Montréal, gemeinsam mit etlichen Cousinen, Tanten, Onkeln und was weiss ich alles. Ich hatte Schwierigkeiten damit, mir alle Namen zu merken und zu verstehen, wer mit wem verheiratet ist und wer das Kind, der Bruder oder die Schwester von wem ist, aber es war trotzdem eine sehr schöne Feier. Das Wetter war traumhaft, sodass wir den ganzen Tag draussen verbringen konnten. Wir haben geredet und Monopoly gespielt, und einige spielten auch Fussball. Es war wirklich super und ich fühlte mich sehr willkommen.

Tja, und nun sitze ich hier, an meinem letzten Tag in Kanada, in St.-Jérôme. Wie Ihr seht hatte ich wieder massenhaft zu erzählen; es macht so viel Spass, meine Eindrücke schriftlich festzuhalten, auch wenn das bei mir recht viel Zeit in Anspruch nimmt.
Morgen Abend geht mein Flieger zurück ins hektische Deutschland, zurück zum Babysitting, Arbeiten, Hausarbeit schreiben und NMUN-Vorbereitung. Die vergangenen Wochen waren unvergesslich schön, und ich wünschte ich könnte noch eine Weile bleiben. Wiederkommen will ich auf jeden Fall .....




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