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Published: June 16th 2010
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Montréal
Bald ist bereits wieder die Zeit gekommen, die Koffer zu packen und weiter zu reisen. Einmal mehr lasse ich ein neues Zuhause hinter mir und darf mit vielen schönen Erinnerungen weiter reisen. Doch wird es nun für einige Zeit das letzte Mal sein, dass ich all meine Sachen zusammenpacke. Am Freitag werde ich meinen letzten Schultag an der Sprachschule Point 3 und somit auch in Kanada haben. Noch ist mein Auslandjahr allerdings nicht beendet. Am Samstag beginnt meine grosse Reise, Ottawa - Quebec City - Toronto - Niagarafälle - New York - Boston - Mexico - Rockie Mountains - Vancouver. Von dort wird es dann wieder nach Hause gehen und wenn alles planmässig verläuft, werde ich am Vormittag des 22. Augusts in Kloten landen. Doch das scheint noch weit weg und bevor ich meine grosse Reise antreten kann, bin ich wohl auch mal eine Aktualisierung meines Blogs schuldig.
Ende April habe ich Castlegar also verlassen und bin nach Montreal weitergeflogen. Der Abschied fiel mir nicht ganz leicht, doch da ich annehmen konnte, dass ich die meisten meiner Freunde diesen Sommer nochmals sehen werde, war es nicht allzu schlimm. Im Flugzeug versuchte ich mich dann darauf vorzubereiten,
dass ich in einigen Stunden mein Leben auf Französisch leben sollte. Als ich dann in Montreal landete und mein Gepäck holen wollte, wartete schon eine erste Überraschung auf mich. Ich traf Mat, der ebenfalls an diesem Tag nach Quebec zurück flog, allerdings via Calgary. Doch was ich nicht wusste, war dass er zuerst eine Woche in Montreal ist, bevor er nach Nordquebec heim geht. Folglich war bereits wieder eine Konversation in Englisch entstanden, die dann meine Bemühungen mich auf Französisch einzustellen, auch sogleich unbedeutend machte. So kam es dann auch, dass ich erhebliche Schwierigkeiten hatte, von einem Moment zum anderen auf Französisch zu wechseln. Da stellte ich zum wohl ersten Mal fest, wie unterschiedlich die englische und französische Satzstruktur doch sind. Doch dem zu Trotz konnte ich mich mehr oder weniger gut verständigen und etwa eine halbe Stunde später kam ich in meinem neuen Zuhause an. Da ich erst um Mitternacht in Montreal ankam, wurde mir alles am nächsten Tag gezeigt. Glücklicherweise spricht meine Gastmutter nicht nur französisch, sondern auch fliessend englisch und so konnte ich mir zwischendurch mal wieder eine Pause vom vielen Denken gönnen.
Am Montag begann dann die Schule und ich traf Manuela wieder. Dies erleichterte mir
den Einstieg hier um einiges, auch wenn es mir nach wie vor etwas schwer fiel, französisch zu sprechen. Das Verstehen war ja kein Problem, aber mich auszudrücken… nun ja, in der Freizeit wird mehr oder weniger Englisch gesprochen, da die Schule zweisprachig ist und fast alle Englisch sprechen, jedoch nicht alle Französisch und nach etwa einer Woche habe ich mich auch daran gewöhnt, mich auf Französisch auszudrücken. Unterdessen habe ich sogar die Freude an dieser Sprache wieder entdeckt. Wer hätte das für möglich gehalten?!
Im Verlaufe der letzten acht Wochen habe ich dann Montreal erkundigt, sprich Sehenswürdigkeiten und Quartiere besucht. Die Stadt gefällt mir sehr gut, auch wenn ich Vancouver schöner finde. Montreal ist jedoch die kulturellere Stadt der beiden mit unzähligen Festivals und Freikonzerten während dem Sommer. Auch die Hockeybegeisterung hier hat mich beeindruckt und selbstverständlich habe auch ich die Spiele der Montreal Canadiens, die es zur Überraschung aller bis in die Stanley Cup Halbfinals geschafft haben, verfolgt. Das war das Hockeyfest pur.
Was mich immer wieder aufs Neue erstaunt hier in Montreal ist wie bilingue diese Stadt doch ist. In jedem Laden wird man mit „Hello / Bonjour“ begrüsst und es steht jedem Kunden frei, die Sprache
seiner Bevorzugung zu sprechen. Diese stark ausgeprägte Zweisprachigkeit machte es für mir jedoch nicht immer leicht, mein Französisch auch ausserhalb meiner Gastfamilie und der Schule zu brauchen. Denn auch wenn ich auf Französisch beginne, wechseln sie auf Englisch, sobald sie merken, dass man mit einem Akzent spricht. Nicht mal auf Französisch weitersprechen hat immer den Effekt, dass sie wieder ins Französische wechseln. Doch trotz (oder vielleicht gerade wegen) dieser Zweisprachigkeit trifft man hier immer wieder (sprich mindestens einmal am Tag in der Zeitung) auf eine Diskussion um den Schutz der französischen Sprache in Montreal…
Letzte Woche sind dann meine Eltern in Kanada angekommen und als sie mit ihrer Reisegruppe in Montreal waren, haben wir uns getroffen. Auch wenn es nur für einen Tag war, so war es doch toll, sie nach neun Monaten wieder mal zu sehen. Doch als ich am Abend wieder nach Hause zurückkehrte, erschien es mir wie ein Traum. Für eine Zeit war alles fast wie zu Hause, und dann plötzlich war ich wieder völlig im Alltag von Montreal angekommen. Doch in drei Wochen werde ich sie wieder treffen. Dieses Mal in Toronto und dann auch für eine ganze Woche und nicht nur einen Tag :-)
Plateau Mont Royal
mit den für Montreal typischen Treppen ausserhalb des Hauses Ich habe also mein Französisch aktiviert und eine weitere Stadt und Kultur kennenlernen dürfen. Meine Gastmutter war super und obwohl ich die Stadt oft alleine erkunden musste, genoss ich meine Zeit in Montreal sehr. Doch nun freue ich mich wahnsinnig darauf, bald meine grosse Reise anzutreten, Kristin in New York und Maria in Mexico wieder zu sehen und noch ganz viele weitere schöne Erinnerungen sammeln zu können!
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