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Today’s Menu: Pub und Down Under an einem Hauch London mit Resumé Nachdem ich mich gerade mit guter deutscher Schokolade zugepumpt habe (thx to whom it may concern 😉) um dieses Wetter zu verkraften, kann ich auch einigermaßen eloquent an das Verfassen des nächsten Eintrages herangehen. Heiland mag der Schwob da sagen, hier gießt es seit einer Woche - mit ab und zu Aufheiterungen, aber das macht das Kraut auch nimmer fett. Nichts von wegen schönem English Summer Rain (so besungen von Placebo - aber für die als gebürtige Briten sind wahrscheinlich die Niagarafälle ein leichtes Plätschern), sondern fucking cats and dogs! Und frisch ist es einem um die Nase, übel. Aber grad hock ich in meinem leicht kitschigen Zimmer und lass die Classic Brit Awards laufen - La Triviata erwärmt einem auch irgendwie das Herz 😉
Wo fangen wir an? Am besten chronologisch, macht Sinn und erleichtert den Lesefluss ungemein. Here we go.
Also arbeiten is hier ja mal der Hammer: angefangen damit, dass die Atmosphäre relaxt ist wie sonst nirgends, darf ich meinen Abteilungsleiter und Betreuer duzen, bis hin zu der Tatsache, dass ich mich hier garantiert nicht überanstrengen werde. Gleitzeit is hier nicht, dafür
Natural History Museum
Eingangshalle mit Diplodocus, 26m lang ein Tag pro Monat frei - könnt aber mit ein Grund dafür sein, dass relativ pünktlich ausgestempelt wird. Alles so herrlich unkompliziert. Sehr angenehm, auch die Kollegen. Freundlich, hilfsbereit und vor allem geduldig, wenn’s mal mit dem Englisch hapert. Ich möchte mich ja an der Stelle nicht selbst loben, bin aber schon etwas proud of myself, dass mein Englisch angeblich ziemlich gut sein soll. Ob ich denn schon mal im Ausland gelebt hätte? Nö, aber danke für die Blumen. Casual Friday ist auch das, was es übersetzt bedeutet: bequem. Kein Ding, da in Chucks und Jeans zu kommen, während in good old Germany immer noch n bissel auf Business geachtet wird. Da sind die Briten (oh Gott, sorry, die Engländer! - denn: Briten ≠ Engländer! Bitte weder Waliser noch Schotten noch Engländer fälschlicherweise mit ersterem bezeichnen wollen) dann genauso schlecht gekleidet wie in ihrer Freizeit. Ich kann schon verstehen, warum hier School Uniform getragen wird, die armen Lehrer verblitzen sich ja sonst die Augen vor 30 Vogelscheuchen.
Tja, dann 2x im Pub gewesen, urig, nett, the Brits live up the cliché. Immer gleich nachm Geschäft, mit den Kollegen, dann ab 8 mit den (zu vielen) deutschen Praktikanten. Ohne Scheiß,
wir sind mindestens 20! Es ist üblich, schlechtes Bier zu trinken und Walker’s flavour crisps zu essen… mit dem guten alten Glutamat. Hab mein erstes Guiness getrunken und den großen Fehler begangen es als englisch einzuordnen. Schmeckt nach nix. Es gibt noch n anderes, hat mehr Prozente und ist süß, sehr beliebt bei den Studenten. Hab den Namen vergessen, reich ihn nach. Gott, was für ein Gesöff! Süßes Bier?! Bitte nicht! Becks („imported from Germany“) oder Fosters tuns auch. Schon mal erwähnt, dass nichts über gutes deutsches Bier, vornehmlich Hefeweizen, geht?
Dann empfang ich hier 2 englische Programme (uh, die Zahl 2 verfolgt mich - noch ne 3 und ich nehm mir nen Strick 😉), auf denen Lindenstraße in Inseladaption läuft. Grottenschlecht beschreibt es nicht mal annähernd, aber man gewöhnt sich dran und ist enttäuscht, wenn es denn mal nicht läuft. Und die heiße Braut aus Coupling spielt mit, die, mit der es Jeff mal wegen dem Bein hatte. Sieht aber nicht annähernd so gut aus, also nicht enttäuscht sein, Jungs. Ach ja, der Chefe und Godfather aus Sopranos macht
hier ne ziemlich lame Werbung und Bahlsen Kekse werden als „fine continental biscuits“ beworben. Englische Werbung ist echt mal so komplett anders, die erreicht mich relativ peripher. Gut find ich allerdings, dass ich mir noch nicht einmal Jamba anhören musste - allerdings krieg ich ja auch kein MTV rein. Hilfe, ich lebe ja schon eine Woche ohne billige Teenager-Unterhaltung! Das alles nachzuholen wird echt schwierig… Wie geht’s eigentlich Britney? Nein, just kidding…
Am Freitag war die Red Back Tavern angesagt, australische Bar mit Livemusik. Konzept gut, Umsetzung gewöhnungsbedürftig. Frauenquote: maximal 30%. Klassischer Abschleppschuppen. Übel. Man traut sich nicht sich umzuschauen, weil es als Aufforderung verstanden werden könnte. Man wird angelabert und denjenigen trotz extremster Ignoranz nicht los - Stehenlassen einzige Lösung. Körperkontakt sowieso immer vorhanden. Die Band war allerdings mal klasse. Haben mit Linkin Park, Nirvana, Blink 182 und Indierock die Hütte zum Kochen gebracht. Auch n paar Klassiker zum Mitgrölen.
Was in Ansätzen vielleicht schon deutlich wurde, hier noch mal zum Mitlesen: Engländer sind mit die ungehobelsten Menschen, die mir bis jetzt begegnet sind. Erstmal alle hässlich wie die Nacht, dann die Frauen billig und die Männer Mongos. Schon tagsüber, aber nachts erst recht. Da wird ein Schalter
umgelegt und ab geht’s. LOL, als wir in der Tavern waren, gings natürlich ab 12 los… Drängt sich nicht eine korpulente Dame mit ihrem Macker an den Rand der Tanzfläche und verwechselt den Papierkorb mit einer Sitzgelegenheit? Was hab ich gelacht! Wo der Begriff „feine englische Art“ herkommt, ist mir schleierhaft. Wahrscheinlich aus Zeiten, in denen das Wünschen noch geholfen hat und das British Empire Commonwealth war. Man sagt ja auch in Deutschland „Die Jugend!“, aber hier würd ich das sogar glauben. Aber solang wie ich noch drüber lachen kann, is alles pikobello 😊
Am Samstag galt es ja den landesweit beliebten Grand Prix zu sehen. Nun ja, erstmal abgewartet, ob was auf den 2 vorhandenen Programmen kommen könnte. Natürlich nicht. Bin ich noch mal in die Stadt, ich mein, irgendeiner der 10 Pubs wird’s ja schon übertragen… Ist der Pabst verheiratet? Nein, wie auch, nix Ehe, nix GP. In einer edleren Bar hab ich nen Screen entdeckt, doch 1. hätt ich da drin eh nichts von der tollen Musik verstanden, und 2. wär ich mit Shirt, Jeans und Chucks net reingekommen. Hehe, die Briten wissen vielleicht, warum sie diese Blamage nicht auch noch flächendeckend ausstrahlen 😉 (Ich weiß,
Natural History Museum
Eingangshalle von oben: grandios Deutschland hat sich auch nicht mit Ruhm bekleckert.) Bin ich also zurück, hab Drawn Together geschaut (wer’s mag, gewöhnungsbedürftig - aber 3. Staffel, 2. Folgen unbedingt reinziehen!) und mich in die Badewanne gelegt. Sandmännchen kam dann auch recht schnell.
Wirke ich abgehoben und steif, wenn ich sag, dass ich den heutigen Sonntag wieder kulturell gestaltet hab und ins Natural History Museum gegangen bin? Schon n bissel, ne? Aber is mir relativ schnuppe, werde sowieso nur noch Sachen in London machen, wo nicht der gemeine Touri zu finden ist. Dafür war ich echt schon zu oft da.
Hab ja schon gedacht, dass das British Museum beeindruckend ist, aber dieses Mal… huiuiui, architektonisch kaum zu überbieten. Sehr ehrwürdig und royal, fand ich erstmal viel interessanter als die Exponate. Schlimm waren allerdings die vielen Besucher, es war etwas überfüllt, und natürlich trägt es auch nicht unbedingt zur Stimmung in einem Museum bei, wenn alle jungen Mütter des Königreichs mit ihren verzogenen Bälgern anwesend sind. Da wird geschrieen, angetatscht, rumgeheult, was das Zeug hält. Soviel zu Etikette. Und nachdem ich noch kurz bei der Royal Albert Hall vorbei geschaut hab, hatte ich die Ehre, die berühmt berüchtigten überfüllten Tubes live zu erleben. Circuit
und District waren komplett ausgesetzt, und Picadilly musste das u.a. mit auffangen. Eine Reise wert 😉
Soweit die erste Woche, in der sich gezeigt hat, dass Urlaub und Leben in UK schon ein Unterschied ist. Stay tuned!
Nici
PS: Und noch was ist mir aufgefallen: Irgendwie tragen hier alle Damen das gleiche süße Parfum, kP, welche Marke. Wo man geht und steht, weht es einen an. Smells like Teen Spirit. Sollte ich rauskriegen, welcher kreative Kopf damit den Geist vernebelt, werde ich euch auch das mitteilen. For the safety of you and those around you, do not use this please. As well as this station is CCTV operated 24-7 😊
So far, tschüssle.
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Dr. Schmied
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"how do you call the V*****?" Gruss ;)