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Published: October 28th 2017
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Andalusien 6. – 16. Oktober 2017 Reiseroute: Malaga – Ronda – Gibraltar – Tarifa –
Conil de la Frontera – Cadiz
– Sevilla – Cordoba – Granada – Torremolinos Fr., 6. Oktober Flug mit „Eurowings“ um 5:15 ab Wien. Alles technische OK, pünktlich, aber sonst typisch Billigflieger: nicht einmal Wasser gibt’s gratis, sondern überteuert! Nach der Ankunft in
Malaga übernehmen wir den Mietwagen nach Hindernissen, da der Flughafen eine unübersichtliche riesige Baustelle ist.
Wir beschließen nach Malaga zu fahren. Wir parken am Hafen, von wo wir über
den Paseo del Parque ins Zentrum gelangen. Zwischen Hafen und Altstadt ist hier entlang der Hauptverkehrsadern quasi ein üppiger tropischer Garten mit Palmen, Platanen, Gummibäumen etc. angelegt.
Die
Kathedrale beeindruckt durch Größe 117mLx 72mBx48mH und ungewöhnliche Formen. Das Dach besteht aus vielen Kuppeln, die an eine Mosche erinnern, das Innere jedoch ist hauptsächlich im Renaissancestil. Vom 16. bis ins 18. Jh. fällt der Schwerpunkt der Bautätigkeit, fertig ist sie immer noch nicht, denn der zweite Turm ist unvollendet. Im Inneren ist vor allem der geschnitzte Chor ein Höhepunkt. Die vielen Seitenaltäre sind prunkvoll ausgestattet auch mit Ölgemälden, von denen das
Gastmahl der Pharisäer mit der Fußsalbung Jesu durch die Hure den Höhepunkt darstellt.
Anschließend wandern wir auf den Burgberg, der von zwei maurischen Festungen eingenommen wird: unten die
Alcazaba (11.Jh). und auf dem Gipfel das Castillo del
Gibralfaro(14.Jh.). Der Blick auf den Hafen und die Stadt ist umwerfend.
Gegen Abend fahren wir über die Küstenautobahn bis
S.Pedro Alcantara und von dort nach Norden in die Berge nach
Ronda. Wir übernachten im
Hotel Molino del Puente Ronda, etwa 8 km von Ronda entfernt. Das rustikale Hotel punktet durch seine familiäre Atmosphäre und seine hervorragende Küche.
Sa, 7. Oktober Ausgezeichnetes Frühstück im Hotel, Fahrt nach
Ronda. Die historische Altstadt beeindruckt durch die Lage an einer 100m tiefen Schlucht aus Sandstein, die durch mehrere historische, spektakuläre Brücken überspannt wird.
Über die
Ponte Vieja gelangen wir zu den
„Arabischen Bädern“. Der Palast der maurischen Könige ist vor allem durch die „Hängenden Gärten“ und die „Geheime Mine“ – einen steilen Stiegen-Abgang in einem Tunnel bis zum Fluss – sehenswert. Wir erleben echte spanische Hochzeiten mit ihren hocheleganten Hochzeitsgästen und besichtigen die eindrucksvolle
Kathedrale mit ihrem Glockenturm, der auf ein original maurisches Minarett aufgesetzt wurde. Die Kathedrale besteht aus einer eigenartigen Mischung aus Gotik und Renaissance. Der
Abschluss des Ronda-Besuches ist ein kultureller Leckerbissen:
klassischer Flamenco, vorgetragen von der virtuosen Komponistin und
Gitarristin Celia Morales (
www.celiamorales.es) in ihrer eigenen Gitarrenschule. Zum Ausklang wieder ein herrliches Dinner im Garten unseres Hotels.
So, 8. Oktober 2017
Im Gegensatz zum Abend ist es am Morgen ziemlich kühl (11°), sodass wir drinnen frühstücken. Von Ronda geht es zurück zur Küste, dann auf der Küstenautobahn entlang der dicht mit Apartmentanlagen verbauten Küste bis
Gibraltar. Die Grenzformalitäten um auf die Halbinsel mit dem Affenfelsen zu gelangen wirken ziemlich lächerlich, wenn man aus der EU kommt. Wir suchen uns ein Parkhaus und stellen fest, dass es hier - für die 30.000 Gibralttarians noch eine Währung gibt, die wir nicht kennen: Gibraltar Pfund – diese haben einen anderen Kurs als die Britischen Pfund…. Die Fahrt auf den schroffen Kalkfelsen machen wir mit einem sauteuren Taxibus, aber die Fahrt mit der Seilbahn wäre mit 1 Stunde Anstellen auch nicht billiger gekommen. Die Ausblicke von diesem kuriosen Stück Land sind großartig. Das größte Kuriosum ist der Flughafen gleich nach der Grenze, über dessen Landebahn die einzige Landverbindung nach Spanien führt… Wirklich „Britisches“ können wir nicht bemerken; die Stadt schaut irgendwie heruntergekommen aus und erinnert mich
am ehesten an eine karibische Kolonie. Die Eingeborenen sprechen auch einen andalusischen Dialekt und ihr Englisch ist nicht wirklich Britisch.
Nach einer Stunde Fahrzeit sind wir am südlichsten Punkt Spaniens in
Tarifa. Das Städtchen hat sich schön in Weiß herausgeputzt, insbesondere das Kastell Guzman, dass dieser König im 13. Jh. heldenhaft gegen die Mauren verteidigt hat – weshalb er „el Bueno“ (der Gute) genannt wird. Am Stadtstrand gab sich die Kiter-Szene Europas ein Stelldichein: bei optimalen Windbedingungen und Flachwasser zeigen die Experten ihre Kunststücke, die wir von einer Strandbar aus bewundern.
Nach einer weiteren Stunde sind wir in
Conil de la Frontiera mit seinen endlosen Sandstränden. Im Abendlicht der Sonne kommen die letzten Kiter an den Strand und die letzten ausdauernden Strandratten verstecken sich vor dem Wind hinter ihren Sonnenschirmen. Wir essen in einer Strandbar herrlichen Fisch und checken danach in einem netten Hotel in der verwinkelten, netten Altstadt ein.
9. Oktober 2017
Am Morgen haben wir einen wunderbaren Blick von der Dachterrasse unseres Hotels auf den langen, breiten Sandstrand mit einem Dünengürtel zwischen Strand und Straße. Um 11 Uhr erwacht gerade das Strandleben und wir wandern den Strand entlang. Es wird gerade wirklich heiß! Der
Atlantik präsentiert sich von seiner friedlichen Seite, vielleicht etwas kühl, aber zum Baden einladend.
Wir brechen Richtung
Cadiz auf. Die Stadt, angeblich die älteste Westeuropas war der Vorposten für die Eroberung Amerikas. Sie liegt auf einer Halbinsel, weit in den Atlantik hinausgeschoben und beherbergt einen Hafen, der einstmals auch die bedeutendste Werft Spaniens für die Südamerika-Flotte war. Die Altstadt beeindruckt außer durch die Kathedrale vor allem durch schöne Handelshäuser, die alle mit besonderen Turmbauten ausgestattet sind, die einstmals ermöglichten, die Ankunft der Schiffe aus der Neuen Welt exklusiv zu beobachten.
Weiterfahrt nach
Sevilla. Wir stellen fest, dass die Autobahnen und Straßen in einem hervorragenden Zustand sind, wie sie nicht auf ein Land in einer Wirtschaftskrise hinweisen.
In Sevilla finden wir im Verkehrschaos unser
Boutique Hotel Sacristia Stanta Ana, in einer Fußgängerzone gelegen. Abendessen in einer netten Tapas Bar
10. Oktober 2017 Heute stürzen wir uns in den Touristenstrom und besichtigen zuerst den
Alcazar.
Der Königspalast, der aus dem 14. Jh. stammt, wurde von Pedro I. dem Grausamen errichtet und von maurischen Handwerkern gestaltet, die ihm vom befreundeten König von Granada Mohamed V. geschickt wurden. Wir besuchen auch die Königsapartments – nur mit Vorreservierung möglich -
und sind von den kunstvoll gestalteten Räumen und Einrichtungsgegenständen beeindruckt. Den Höhepunkt stellt der Saal der Botschafter dar, der über und über mit Kacheln, Friesen und Ornamenten ausgestattet ist und durch eine einzigartige Stalaktitenkuppel gekrönt wird. Auch Karl V. hat einen Teil des Palstes hinzugefügt, der jedoch ohne architektonische Bedeutung ist. Lediglich die riesigen flämischen Wandteppiche, die er zu seinem Ruhme anfertigen ließ, sind bemerkenswert.
Anschließend gehen wir zur
Kathedrale, der Drittgrößten der Christenheit. Sie wurde ab 1401 errichtet und wie in allen spanischen Kathedralen steht mitten in der Kirche der Chor als ein dreiseitig abgeschlossener Raum, auch hier mit äußerst kunstvollen Schnitzereien ausgestattet. Er stört aus meiner Sicht das großartige Gesamtgebilde des beeindruckenden gotischen Doms.
11. Oktober 2017 Fahrt nach
Cordoba. Wir wohnen in der Altstadt, im ehemaligen Judenviertel,
La Juderia - sehr stimmungsvoll (schwierigen Zufahrt durch die engen Gässchen), gleich neben der ehrwürdigen Universität. Ein Spaziergang führt uns zu der in unmittelbarer Nähe befindlichen
Mezquita, deren bauliche Ursprünge auf das 8. Jh. zurückgehen, als Ab-dar-Rahman I. hier auf dem Platz der abgebrochenen westgotischen Kathedrale die 11schiffige Urmezquita errichten ließ. Das Material für die unzähligen Säulen stammt aus den verhergehenden Sakralbauten. Die inmitten der Moschee errichtete
Kathedrale stammt aus der Zeit Karls V. (1519 1556). Einen schönen Überblick verschafft ein kleines, aber großartiges Museum im Turm der Römerbrücke über den
Quadalquivir, wo die Baudenkmäler der maurischen Zeit, sowie der Geist jener Zeit eindrucksvoll dargestellt werden.
12. Oktober 2017 Wir beginnen den Tag in unserem kleinen Hotel mit einem herrlichen Frühstück und genießen dabei die herzlichen Gastgeber und das gediegene Ambiente, angefangen von den wertvollen, klassizistischen Vollholzmöbeln bis zu den wertvollen Kunstgegenständen und Gemälden eigebettet in ein mehr als gediegenes Ambiente.
Da wir im ehemaligen Judenviertel, der Juderia wohnen, besuchen wir die
Synagoge, die zwar typisch mit maurischen Elementen ausgestattet ist, aber sonst nicht sehr beeindruckt. Umso interessanter ist jedoch die
Casa de Safrad, die dem safradischen Judentum (im Gegensatz zu den aschkenasischen – mittel-osteuropäischen) Juden, also dem Judentum auf der iberischen Halbinsel zur Zeit der Mauren, gewidmet ist. Die Juden dürften damals offensichtlich sehr wohlhabende Leute gewesen sein, die auch die Muße hatten, sich der Kultur und Wissenschaft zu widmen.
Hauptsächlich widmen wir den heutigen Tag der
Mezquita, jenem eigenartigen bzw. einzigartigen Gebäudekomplex der aus einer der größten mittelalterlich maurischen Moschee besteht, in die nach der
Reconquista eine gotische Kathedrale hineingebaut, bzw. integriert wurde. Nach der Eroberung wurde sehr bald mit dem Bau einer Moschee begonnen, da die Bedeutung Cordobas und damit auch die Bevölkerung stark anwuchsen. Es folgten laufende Erweiterungen, die in der Zeit des Kalifats von Cordoba ihren Höhepunkt erreichten. Die Kathedrale passt zur Mezquita – trotz aller gegenteiliger Beteuerungen zwar wie die Faust aufs Auge, aber wahrscheinlich ist gerade die Verwendung als katholische Kathedrale Garant für die Erhaltung dieses einzigartigen Gebäudes. Eine stimmungsvolle Abendshow („El Alma de Cordoba“) lässt am Geist dieses einzigartigen Gebäudes teilhaben.
In einer kleinen exklusiven Tapas-Bar, gleich am Fuße der Mezquita lassen wir den Tag ausklingen.
13. Oktober 2017 Heute brechen wir nach
Granada auf: 165 km Fahrt auf bestens ausgebauten, mäßig frequentierten Autobahnen sind ein Vergnügen. Die Stadteinfahrt nach Granada aber nicht. Unser Quartier liegt im
Albacyn, der Altstadt auf einem Hügel gegenüber der
Alhambra. Der versuch wenigstens zu unserem B&B zuzufahren scheitert kläglich am GPS in den verwinkelten Gassen, bzw. am Fahrverbot für Nichtanrainer. Wir parken in einer Parkgarage und erreichen mit dem Taxi unser
Quartier „Rosa de Comares“ nach 1 stündigem Suchen – eine feudale Bleibe in exquisiter Lage, mit Blick
auf die nahe gelegene Alhambra. Ein herrlich bekömmliches typisches Abendessen in einem marokkanischen Lokal gibt dem Tag einen harmonischen Ausklang.
14. Oktober 2017 Der heutige Tag ist der
Alhambra gewidmet, jenem Burgpalast, der am längsten der Reconquista getrotzt hatte und erst 1492 im Kampf gegen Kastilien unter König Fernando II. und Isabella I. gefallen ist. Jene letzte Herrscherdynastie Granadas waren die
Nasriden, die der Alhambra durch ihren Königspalast auch den schönsten und beeindruckendsten Teil hinzugefügt hatten. Gerade dafür hatten wir aber auch vorab im Internet keine Karten mehr bekommen. (Allerdings haben wir sie schon 1973 besucht). Das Onlineticket für die anderen Teile der Burg funktioniert problemlos. Wir sehen die
Medina, die einstmals mit ihren Bewohnern die Versorgung der Burg sicherstellte (Verwaltungsgebäude, Bäder, Wohnhäuser, Werkstätten, Stallungen), heute jedoch eine Gartenanlage darstellt.
Der protzige
Renaissancepalast Karls I. v. Spanien (V. als deutscher Kaiser), der an eine Stierkampfarena erinnert, mag so gar nicht dazu passen.
Hingegen gibt die Festungsanlage
Acazaba einen guten Eindruck von einer maurischen Burg wider.
Die
Jardines Partal, die einstigen Gartenanlagen der Alhambra sind rekonstruiert und wiederbepflanzt und von ihrem Rand bietet der
Palacio de las Damas schöne Ausblicke auf den westlichen Teil der Burg.
Schließlich spazieren wir noch durch die
Gärten des Generalife, wo sich die Nasriden noch eine Gartenanlage mit einem kleinen Sommerpalast errichten ließen. Ursprünglich als Nutzgärten errichtet gilt die Gartenanlage mit ihren zahlreichen Wasserbecken und Wasserläufen heute vielfach als die schönste der Welt.
Nach 6 Stunden in der Alhambra war der Tag noch nicht ausgefüllt und wir legen noch die
Kathedrale von Granada darauf:
Als Siegesmonument über die Mauren ist diese Kathedrale noch auf einem 5schiffigen gotischen Grundriss, jedoch als
Renaissancekathedrale errichtet. 1521 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, 1561 wurde sie geweiht, 1704 fertiggestellt. So wie die Hauptfassade einen dreiteiligen Triumphbogen darstellt, ist auch das Innere mit den gewaltigen Säulen und Kuppeln mehr als protzig. Ein Übriges tun die marzialischen Heldendarstellungen der Sieger über die Mauren auf den verschiedenen Altarretabeln, die überhaupt nicht in eine Kirche passen wollen.
Schließlich besuchen wir noch die
Capilla Real, jene Kapelle, die an die Kathedrale angebaut,
das Mausoleum Fernando II. & Isabella I., sowie dem Nachfolgerkönigspaar Phillip dem Schönen und Johann der Wahnsinnigen darstellt, und als Grabstätte jener Herrscher, die Spanien von den letzten Mauren befreiten, fast ein Nationalheiligtum darstellet. Die Grabmonumente sind in weißen
Marmor gefertigt, die Leichname ruhen darunter in schlichten Bleisärgen.
15. Oktober Das Taxi bringt uns von der Altstadt, in der ja weitestgehend Autoverbot herrscht zu unserer Tiefgarage am Rande der Altstadt. Mit dem Navi ist es nicht schwer aus Granada herauszufinden und auf den fantastisch ausgebauten Autobahnen die Bergkette der
Betischen Kordillere hinunter an die
Costa del Sol zu Fahren. Wir erreichen den mit Hochhausapartments zugebauten Ort
Torremolinos und beziehen unser Quartier in einem hypermodernen Boutiquehotel in der zweiten Straßenreihe hinter dem Strand. Der Sandstrand überrascht durch seine Größe (16km lang, ca. 200m breit) und Naturbelassenheit. Wir essen in einer der vielen Strandbar- (sog. „Chringito“) frischen Fisch und genießen den Spaziergang am Strand und das Baden in den ca. 23° warmen Wellen des Mittelmeeres. Die Lufttemperatur ist mittlerweile bei ungetrübtem Sonnenschein auf äußerst angenehme 24° gesunken.
16. Oktober Frühmorgens Fahrt zum nur 10min entfernten
Flughafen von Malaga. In den endlosen Reihen der Mietwagengarage finden wir schließlich unsere Firma und deponieren den Toyota Auris Hybrid, der uns unerwartet problemlos über die ca. 1300 km lange Runde durch Andalusien gebracht hat. Traumhafter Rückflug mit Eurowings über die Alpen mit mehreren Hundert Kilometern Fernsicht, die uns das herbstliche Hochdruckgebiet
über Mitteleuropa beschert. In Wien kommen wir bei herrlichem Herbstwetter und den gleichen Temperaturen wie in Spanien an.
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