My Eurovision: Workaway in Europa - Step 6: Tulle


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November 25th 2016
Published: November 26th 2016
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Gitarrespielen in Englisch
Tag 107 – "Drejø-Abend"

Freitag war dann unser letzter Tag im CFA. Eigentlich waren wir in der ersten Doppelstunde für CRAF eingetragen, aber wir hatten kollektiv beschlossen CRAF zu „schwänzen“ – ich hatte Jeannie gestern aber auch schon gefragt, ob etwas zu tun geben würde, und sie hatte abgewinkt – und so gingen wir stattdessen ein letztes Mal zu Englisch.
Ich musste ja noch die Gitarre zurückbringen, doch da im Foyer noch niemand war, nahm ich sie mit in den Englischraum.
Vidette fragte mich schließlich, ob ich etwas spielen würde. Nun, wenn alle mitsangen, ja. Also musste ein bekanntes Lied gefunden werden. Vielleicht etwas älteres? Daraufhin schlug Vidette Beatles vor, wie hieß das Lied doch gleich – „Let it be“? – ja, genau. Klar doch, das spielte ich doch gerne. Es waren dann zwar außer uns nur Kei, Martin und ein Schüler die es richtig kannten, aber besser als niemand.
Ich suchte im Internet den Text mit Akkorden und Vidette druckte ihn schnell für alle aus. Sie las den anderen den Text auf Englisch vor und wir hörten das Original dann auch noch einmal auf YouTube.
Und daraufhin war es an mir, zu spielen. Anfangs wurde
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Beim Kloster
ich von Martin und Vidette unterstützt, doch schließlich hörten sie auf zu singen. Wieso? Es sei so schön, mir zuzuhören, und sie wollten das nicht zerstören. Ich wollte aber, dass sie mitsangen!
In der Stunde danach widmeten wir uns dann der Speisekarte von Hungry Paddy’s, das Arbeitsblatt hatte ich auch schon mal im Unterricht mit den Erwachsenen gesehen.

In der Pause kam Michel herein, um das obligatorische Workawayer-Foto zu machen: Jeder bekam ein Blatt, auf dem er einen kleinen Text schrieb. Mit dem Text in der Hand wurde man dann fotografiert, und das Foto würde später zu den anderen an eine Wand im Flur gehängt werden. Außerdem bekamen wir auch noch eine Urkunde als Bescheinigung für unser Praktikum hier überreicht.
Danach gingen Kei und Martin ihre Sachen packen, und ich ging wie abgesprochen mit Pauline in den Französisch-Unterricht. Jeannie fragte, ob ich noch mal meinen Vortrag über Deutschland halten könne, und ich hatte zum Glück den Stick dabei.
Danach wurde dann doch kein Französisch gemacht, sondern Geografie; die Schüler mussten nämlich Referate als Vorbereitung für die Prüfung halten. Pauline entschuldigte sich tausendmal, aber war ja kein Problem.

Mittags aßen wir alle zusammen mit Michel. Daraufhin begann ich schon mal, meine Sachen zu packen. Kei und Martin wurden schließlich von ihrem BlaBla-Car abgeholt.
Um zwei mussten Miguel, Diana und ich unser Essen in der Küche abholen. Wir verstauten alles bei mir im Kühlschrank; die beiden hatten nämlich keine Küche. Sie wohnten ja im Internat, und würden zum Essen immer hier in die Wohnung gehen. Etwas umständlich, aber sie wollten wohl nicht umziehen.
Als Michel kurz darauf nach Hause fuhr, nahm er uns mit und setzte uns in Tulle ab. Wir gingen zur Kathedrale und mittlerweile waren die Bauarbeiten anscheinend abgeschlossen, und so konnten wir auch das Kloster besuchen. Es gab auch ein kleines Museum mit einer Ausstellung über Akkordeons. Am Anfang konnten wir mithilfe eines Codes eine geheime Botschaft entschlüsseln, die auf ein Akkordeon geschrieben war. Sie gab den Ort eines geheimen Balls an. Die Ausstellung drehte sich um die Zeit des zweiten Weltkriegs, währenddessen Bälle verboten waren. Es hatte sich jedoch eine geheime Gemeinschaft gebildet, die sich dennoch zum Akkordeon spielen und Tanzen traf. Wir schauten uns auch einen kurzen Film an, in dem ein älterer Herr von damals berichtete und ein bisschen musizierte.
Nach dem Museum besichtigten wir auch noch mal die Kathedrale.

Miguel und Diana brauchten ein passendes Ladekabel für die französischen Steckdosen, und so gingen wir zum InterMarché. Anschließend zeigte ich ihnen auch noch die Einkaufsstraße, wo die Papeterie war.
Wir redeten nicht viel, denn entweder Miguel redete mit mir Französisch oder mit Diana Spanisch. Es war etwas seltsam, ich hätte eigentlich auch gerne mal mit Diana geredet, aber sie sprach weder Englisch noch Französisch und ich kein Spanisch, also war die Kommunikation mit ihr schlicht und ergreifend nicht möglich; sowas hatte ich auch noch nie erlebt. Als ich zum Beispiel fragte, ob wir noch bleiben oder nach Hause gehen sollten, musste Miguel auch übersetzten. Schließlich machten wir uns dann an den langen Aufstieg nach Hause.

Gegen halb acht trafen wir uns wieder bei mir in der Wohnung. Wir wärmten uns etwas zu Essen auf, und Miguel machte außerdem noch etwas Kolumbianisches – so eine Art Polentafladen, aus Maismehl, Wasser und Frischkäse.

Danach zeigten mir die beiden noch ein paar Musikvideos, in denen man viel von der kolumbianischen Landschaft sehen konnte. Sie kamen jedoch aus einer Stadt in den Bergen, wo die Landschaft karger war. Dort waren es das ganze Jahr über sechzehn Grad! Das fand ich schon echt seltsam. Sie hatten noch nie Schnee gesehen, und heiße Sommertage gab es auch nicht. Also die Jahreszeiten würden mir wirklich fehlen, aber so war das nun mal am Äquator. Ich war auch ganz erstaunt, als sie meinten, noch nie eine Heizung gesehen zu haben! Aber sie waren wohl auch noch nie wirklich gereist.

Schließlich schlug ich vor, ein Spiel zu spielen; es waren nämlich ein paar im Wohnzimmer. Wir schauten, was es so gab, und plötzlich meinte Diana Uno – hey, das hatte ich ja zufällig sogar dabei! Es war dann recht witzig, weil Diana und ich Miguel ein bisschen ärgerten – das ging auch ohne Sprache! Zum Beispiel, indem wir den Richtungswechsel immer zwischen uns hin- und herschickten. Aber er hatte es auch verdient, weil er irgendwann nicht mehr richtig aufpasste und parallel auf seinem Handy schrieb. 😉
Schließlich hatte er nur noch eine Karte, und er vergaß, Uno zu sagen. So ging das ja nicht, Strafkarte! Ich war nicht sicher, ob es ein oder zwei sein mussten, und Diana gab ihm einfach noch ein paar mehr, und daraufhin schob ich ihm aus Spaß alle Karten hin, die auf dem Tisch lagen. Und
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Akkordeon-Museum
er nahm sie! Diana und ich lachten; zu dumm, dass er das Spiel nicht kannte! Für ihn… Er rächte sich dann aber mit den ganzen Pluskarten bei mir, die er nun bekommen hatte.

Später zogen wir dann aufs Sofa um und Diana brachte mir eine Menge spanischer Wörter bei. Miguel bekam einen Anruf, und so erklärte sie mir vieles mit Gestik, die Farben anhand allem, was sich im Raum befand, und indem sie mir Fotos zeigte, und schließlich über Google Bilder auch eine Menge Tiere. Ein Online-Übersetzer kam auch ab und zu mal zum Einsatz. Später übte ich dann noch ein bisschen Französisch mit ihr.
Während Miguel und ich uns unterhielten, schrieb sie mir eine Menge Wörter auf. Anschließend notierte ich die französische Übersetzung dazu und wir halfen uns gegenseitig mit der Aussprache.
Es wurde ziemlich spät, und Miguel war mittlerweile auf dem Sofa eingeschlafen. Ich ging so ungefähr zur Drejø-Zeit ins Bett, und Diana legte sich auf das andere Sofa schlafen; Decken waren ja zum Glück genug in der Wohnung.
Haha, da wunderte sich Michel am nächsten Morgen, als er mich abholen kam. ^^


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Geheime Nachricht zu entschlüsseln
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Bericht aus erster Hand, am Kaffeetisch


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