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Geschmückter Gepäckwagen Tag 282 – Vorbereitungen fürs Spektakel Am nächsten Morgen frühstückten wir gegen acht; Marie-Claire hatte Haferflocken über Nacht in Reismilch quellen lassen und wir aßen sie mit Walnüssen, roten und gelben Himbeeren aus dem Garten. Es regnete heute, aber wir gingen trotzdem kurz raus, um Mangold zu ernten. Marie-Claire machte Harfenmusik an und bereitete dann ein paar Sachen vor, während ich Erbsen ausperlte und den Mangold kleinschnitt. Schließlich aßen wir Mittag – Marie-Claire richtete uns die Teller hübsch an, und ich war beeindruckt von der Komposition aus Mangold, Linsennudeln, Buchweizen&Erbsen sowie Sauce, alles überstreut mit leckeren Gewürzen und Schnittlauch. Salat mit Blüten aus dem Garten gab es auch, und Kirschen als Dessert.
Nach dem Essen faltete ich drei große Himmel-und-Hölle-Spiele und bügelte Stoff. Daraufhin bekam ich den Auftrag, einen Gepäckwagen zu dekorieren. Zuerst mussten die Stangen mit Stoffstreifen umwickelt werden. Danach wurden sie auch noch mit farbigem Band umschlungen. Außerdem befestigte ich eine Menge Ponpons und Ähnliches an den Zippern eines Koffers.
Wozu nun das Ganze? Marie-Claire war eine Künstlerin, genauer gesagt, Geschichten-Erzählerin. Am Wochenende hatte sie ein Spektakel am Bahnhof und musste dafür nun entsprechende Vorbereitungen treffen, bei denen ich ihr half.
Gegen sieben packten wir
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Chez Marie-Claire alles zusammen und machten uns schließlich auf den Weg zu einem Fest. Es handelte sich um ein Treffen einer Initiative gegen Pestizide, bei der Marie-Claire Mitglied war. Hier in der Region waren nämlich schon mehrere Menschen aufgrund der gesundheitsschädlichen Spritzmittel schwer erkrankt. Eigentlich hatte es ein Picknick werden sollen, doch aufgrund des Regens fand das Fest nun in einer Art Scheune statt.
Obwohl wir etwa eineinhalb Stunden später kamen, waren die anderen noch beim Aperitif und standen herum und unterhielten sich. Marie-Claire stellte mich vielen vor und sie unterhielten sich über dies und das. Da begann ein Mann zu singen, und wir sollten einzelne Zeilen wiederholen. Ein Lied ging fast eine Viertelstunde. Dieses Call&Response-Singen war wohl eine bretonische Tradition und auf Feiern verbreitet. Im Anschluss sang dann auch Marie-Claire zwei Lieder, die wir bereits im Auto geübt hatten. Daraufhin wurde das Buffet eröffnet – es waren eine Menge verschiedener Sachen mitgebracht worden, und Marie-Claire probierte alles für mich, um festzustellen, ob Fleisch drin war.
Unter den Gästen war auch eine Deutsche, die einen Franzosen geheiratet hatte und schon länger hier lebte. Sie sprach allerdings kaum Französisch, und wir unterhielten uns kurz, doch viel mehr erfuhr ich leider nicht.
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La fête de l'initiative Neben mir am Tisch saß ein Mann, der wohl vor vierzig Jahren mal ein Weingut in Deutschland besucht und von dort einen Flyer mitgenommen hatte, den er gerne von einer von uns übersetzt haben wollte. Da stand allerdings gar nichts weiter drauf, außer Telefonnummer und Adresse. Naja, aber er hatte wohl jahrelang auf die Gelegenheit gewartet, fragen zu können, was da stand… Er erzählte mir außerdem, dass sie durch Schüleraustausche seiner Töchter schon mehrfach deutsche Gastschüler zuhause gehabt hatten.
Irgendwann kündigte die Gastgeberin einen Überraschungsgast an. Unter den gespannten Blicken aller öffnete sie das Scheunentor – und ein Mann trat ein. Keiner wusste wirklich, wer das war. Aber dann stellte sich heraus, dass es sich um den Bürgermeister der Nachbarkommune handelte, und er war wohl gemeinsam mit dem Vorsitzenden zur Schule gegangen – sie hatten sich also seit Jahrzehnten nicht gesehen. Als alle mit dem Dessert, einer Menge Kuchen, fertig waren, ergriff der Vorsitzende der Vereinigung das Wort, um eine vorläufige Jahresbilanz zu ziehen. Und er redete. Und redete. Schließlich warf eine Dame an den Überraschungsgast gewandt ein, ob er denn früher in der Schule auch so gewesen war. 😉 Marie-Claire war ziemlich müde, und so brachen wir als
erstes auf.
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