¿Adónde se va para una tortuga?


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Published: September 14th 2007
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Am 2. Tag in Granada ging es weiter zur Isla de Ometepe auf dem Lago Nicaragua. Eine Insel, die sich aus 2 Vulkanen gebildet hat. Von diesen ist einer noch aktiv und in dem anderen befindet sich heute eine Lagune. Also auf zum Busbahnhof. Wie schon beschrieben, kommen in Nicaragua die allseits bekannten US.-Schulbusse zum Einsatz. Diese sind sicher nicht hochgradig bequem und angenehm temperiert, aber es ist eine schoene Erfahrung wie Fahrer und "Schaffner" das Chaos im Griff haben, immer wieder Haendler zusteigende Haendler Erfrischungen anbieten, man ueberall zu- und aussteigen kann. Das alles macht die Fahrt auf sonderbare Weise angenehm. Dann noch ein Taxi zum Hafen und auf ins Boot. Hier laeuft auf einem kleinen Fernseher mit erschreckend grossen externen Lautsprechern die Erfolgs-Serie &%·$%· bei der uns mangels Sprachverstaendnis vor allem staendige Gewaltanwendung (Vergewaltigung, Suizidversuche, (Rumgeschreie)) in Erinnerung bleibt. Auf der Insel dann gewinnt uns ein Taxifahrer mit dem Angebot fuer 7 Euro die Passage ueber die Insel zu uebernehmen. Nach ueber 1 Stunde Fahrt wissen wir dass es sich gelohnt hat 😉

Tag 1 auf Ometepe, nahe der sagenumwobenen Monkey Island: In der Herberge Hacienda Merida sind von vielleicht 50 Gaesten problemlos 1/3 Deutsche. Die freuen sich aber nicht alle einander zu sehen - schade eigentlich. Am Tisch dann 2 Amis und eine Polin, die sich ueberschlagen mit ihren Stories ueber heldenhaftes Volunteering Engagement. Ausserdem empfehlen sie uns - da sind sich die Amis einig - dass wir besser keine Zigarettenstummel in leere Bierflaschen werfen. Denn die werden WIEDERBEFUELLT. Und man habe schon Horrorstories gehoert von Leuten, die etwa einen Stummel in ihrer Flasche hatten. Und in Deutschland wuerden wir es doch auch so machen, nicht wahr? "In America we melt the glass...." Ja ja.. Energieverschwender sind auch die anderen. Da steht US and A nur so schlecht da weil sie so ein grosses Land sind und im Gegensatz zu Europa als solches in der Statistik auftauchen.

Dann haben wir aber noch 3 deutsche Maedels kennengelernt, die auf der Insel freiwillig im Weisenheim arbeiten fuer 1 Jahr. Beeindruckend. Da wir dann aber schon gut betrunken waren, weiss ich nicht mehr genau worueber wir gesprochen haben. Nun ja

Tag 2 auf Ometepe: Wir sind ganz schoen verkatert. Der als Training fuer den Vulkanaufstieg (Dauer: 12 Std) geplante Aufwaermmarsch zum nur 3 Std entfernt liegenden Vulkan muss ausfallen. Es schaffen uns schon die 20 Minuten zur naechsten Herberge, die uns als billigere Absteige gereichen soll. Aber da wir dort die einzigsten Gaeste waeren, gammeln wir doch den ganzen Tag. Auch heute war das Fruehstueck und Abendessen eher ein Reinfall..

Tag 3 auf Ometepe: Nach dem Fruehstueck entschliessen wir spontan umzuziehen. Und zwar ins Naturschutzgebiet am anderen Ende der Insel, wo es Papageien, Affen und einige mehr zu beobachten sein sollen. Der Plan mit den Kayaks zum nahegelegenden Monkey Island zu paddeln erscheint inzwischen weniger reizvoll. Die Insel kann man vom Ufer aus sehen. Sie ist sehr klein. Die Affen sind ueberdies aggressiv, werfen mit Kot und springen auch schonmal ins Boot zum Touri-Beissen - haben wir gehoert. Statt Bus oder Taxi oder gar laufen nimmt uns spontan ein Pickup als Anhalter mit. Ausgezeichnet. Natuerlich muessen wir dann doch noch ein Stueckchen laufen. Haufenweise frei herumlaufende Tiere sorgen fuer Unterhaltung. Seltsam viele Kuehe haben hier Hoerner und da weicht man schonmal freiwillig selbst aus.
Den Abend im neuen und soviel tolleren Hostel verbringen wir dann mit einem symphatischen Amerikaner, der Urlaub von seinem Sprachurlaub macht. Unvernuenftiger Alkoholkonsum - der Kellner, selbst trockener Alkoholiker, macht sich schon Sorgen - lassen auch die Erinnerung an diesen Abend verblassen. Allerdings gesellte sich noch eine Isareli alleine zu uns. Hoechst ungewoehnlich fuer dieses bevorzugt in Gruppen reisendes Volk. Prompt fragte sie uns auch hochgradig stoned, ob wir Glaubensgeschwister getroffen haetten, da es mal wieder einen der spaerrlich gesaeten juedischen Feiertage zu begehen gilt. Ausserdem haben wir erfahren, dass man wenn man konvertiert bis zum 25. Lebensjahr einen Freiflug nach Israel erhaelt. Dass wir zu fortgeschrittener Stunde noch die Entdeckung einer neuen Spezies Insekt feierten, dass sich am naechsten Tagf als Gottesanbeterin herausstellte, macht deutlich dass es mal wieder einige Biers zuviel waren.

Tag4 auf Ometepe: Wieder ist hart chillen notwendig. Und in der Haengematte im Schatten am Strand durchaus angenehm Irgendwie lernen wir es nicht... Nachmittags leihen wir uns noch 2 Pferde zur Inselerkundung.

Tag 5 auf Ometepe: Aufstehen um 06h30. Ziel: Leon. Wir erwischen direkt den voellig ueberfuellten Bus. Am Hafen noch fruehstuecken und diesmal mit der luxurioesen Faehre in Richtung Festland. Dort steht zu unserem Glueck bereits ein Expreso/Microbus bereit. Diese je nach Modell etwa 12-18 Personen fassenden Gefaehrte haben ebenfalls Schaffner und Fahrer. Sie sollen theoretisch schneller sein, da sie bis zum Ziel nicht halten. In der Tat halten sie auch einige Male. Fuer mich ist der Unterschied vor allem noch weniger Platz und oftmals noch ruecksichtsloseres Rasen. Dann nochmal Umsteigen. Aus Unkenntnis steigen wir aber zu frueh aus und muessen ein Taxi nehmen. Soll 20 pro Person kosten - ok. Unterwegs faengt er uns dann an mit Geschichten an zu nerven und erzaehlt er muesse Tanken und moechte schonmal den Fahrpreis. Er will dann aber statt 20 Cordobas (ca. 0,75 €) US$ 40 (ca. 28 €). Da hinten Tueroeffner und Fensterkurbeln fehlen uns es offensichtlich auch kein offizielles Taxi ist, sehen wir unsere Verhandlungsposition auch eingeschraenkt. Fuer 8 € entlaesst er uns dann in die Freiheit am Zielort. Etwas abgespannt und eine schlechte Erfahrung reicher kommen wir am Nachmittag in Leon an. Ein schoenes Hostel (Big Foot) gefunden, einchecken und - keine Paesse. Und jetzt? Schnell stellt sich heraus, dass wir die in Ometepe haben liegen lassen und dorthin zurueckmuessen. Finden wir total scheisse und sind erstmal total ueberfordert. Dann erklaert uns aber ein freundlicher Hollaender, der im Hostel gegenueber (ViaVia) arbeitet, dass und wie wir den Auftrag an einem Tag schaffen...

Tag 6, 03h00: Es heisst aufstehen und den ersten Expreso um 04h00 nach Managua erwischen. Dann Expreso Richtung Granada um 05h30 und in Masaya am Kreisel aussteigen. Dort erstmal fruehstuecken an der Tanke und den Bus nach Rivas erwischen. Nach einer weiteren Fahrt mit dem Taxi von Rivas zum Hafen in San Jorge sind wir um 09h00 auf der Faehre. Die See ist rauh und mir wird schlecht.. ein Kleinkind vor uns uebergibt sich und bei dem Geschaukel laeuft das Erbrochene auch in meine Richtung. Wenn die Fahrt noch laenger gedauert haette, so haette ich auch sicher brechen muessen. Angekommen um 10h30 werden wir sofort von Taxifahren belagert. Mit Bus und Trampen wird es mit der Zeit knapp. Ein Taxi soll aber zunaechst US$ 60 kosten. Der normale Touripreis... Dann faehrt uns aber ein symphatischer Familienvater fuer US$ 20. 2 Stunden spaeter sind wir wieder am Hafen - diesmal wieder mit Identitaet 😉 Um 19h30 kommen wir ziemlich paniert im Hostel in Leon an und lassen uns schoen mit Mojitos vollaufen.

Tag 7: Es kommt wie es kommen muss. Wir sind ob der vielen Drinks nicht vollkommen klar. Deswegen laeuft auch heute nicht viel. Aber wir haben ein wenig die Stadt erkundet, Postkarten geschrieben, allerdings noch keinen Briefkasten gefunden. Ausserdem den ersten Supermarkt auf unserer Reise entdeckt . Im Hostel lebt eine Schildkroete, die tatsaechlich Spass zu haben scheint. Sie schwimmt im Pool. Geht allen Leuten auf den Keks und erfreut sich allgemeiner Beliebtheit... Vielleicht noch ein bisschen beschwippst, komme ich auf die Idee dass man die Leute bestimmt bespassen kann indem man vorgibt die Schildkroete kochen zu wollen. Da ich aber nichts entsprechendes in meinem Spanish Phrasebook finde, muesste ich ¿Adónde se va para una tortuga? - Wo wuerden sie fuer eine Schildkroete hingehen? fragen, aber besinne mich dann doch es bleiben zu lassen.

Peace Out!

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14th September 2007

holy chill...
.. ich habe den eindruck eure berichte werden von mal zu mal unterhaltsamer, und extremer :) immer schön auf den putz hauen! ich frage mich allerdings ob da noch eine steigerung drin sein kann.. absolutely entertaining jedenfalls, thx!

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