Semana Santa in Antigua & Vulkan Acatenango


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Published: April 5th 2018
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Nach 3 Stunden in unserem Shuttle sind Laurenz und ich endlich gegen Mittag in Antigua angekommen. Es war ziemlich bewölkt, aber die Stadt sah wirklich sehr nett aus. Es waren überall sehr viele Leute wegen der Semana Santa (Ostern) und es waren ständig überall Prozessionen. Wir sind direkt zu unseren Hostels gegangen, Laurenz zu « Three Monkeys » und ich zu « Villa Estelha ». Zum Glück lagen die beiden Hostels nur 2 Minuten von einander entfernt. :-) Wir haben eingecheckt und dann bin ich zurück zu seinem Hostel gegangen.

Villa Estelha ist ein ganz nettes Hostel, das Personal sehr freundlich und hilfsbereit, die Dachterrasse ganz cool und die Räume und Bäder sauber und geräumig. Es ist kein sehr gemütliches Hostel, denn es gibt im Erdgeschoss und auf der 1. Etage eigentlich keine Aufenthaltsräume und es ist keine Atmosphäre in der man einfach Leute kennenlernt. Die meisten Leute bleiben für sich alleine und reden nicht viel mit einander.

Das Hostel von Laurenz war da ganz anders ; im Erdgeschoss gab es jede Menge gemütliche Hammaks und viele gesellige Sitzgelegenheiten. Es gibt dort auch eine Bar und es ist super gemütlich. Der einzige Punkt für mein Hostel war, dass es billiger ist.



Wir waren ziemlich hungrig und wollten etwas essen gehen und noch Sachen für unsere 2-tages-Wanderung zum Acatenango Vulkan am nächsten Tag einkaufen gehen. Eigentlich wollte Skander mit uns wandern gehen, aber beim cliff jumping in San Marcos hat er sich eine Mittelohrentzündung zugezogen und vielleicht sogar das Trommelfell verletzt und er darf nun nicht mehr klettern oder schwimmen ... Wir haben sie auf dem Weg ins Zentrum getroffen und sie sagten und, dass sie abens mit anderen Schweizern Fondu essen gehen wollen, aber da wir keine Lust auf Fondu hatten, haben wir uns einfach für nach unserer Wanderung mit ihnen verabredet.

Auf unserem Weg haben wir ein paar Prozessionen gesehen und schlussendlich ein nettes Taco-Restaurant gefunden. Danach sind wir zu einem riesigen Supermarkt gegangen und haben jede Menge für den nächsten Tag eingekauft : Nüsse, Energie-Bars, Plätzchen, Brot, Käse und Wasser. Wir würden zwar auf der Tour was zu essen bekommen, aber Leute die die Tour schon gemacht haben sagten uns, wir sollen extra Essen mitnehmen.

Nachdem wir noch ein bisschen durch die Stadt gelaufen sind haben wir dann eine nette kleine Bar gefunden wo wir ein Bier getrunken haben und uns eine Pizza geteilt haben. Danach sind wir zurück zum Hostel von Laurenz gegangen und haben unsere Brote für den nächsten Tag vorbereitet und noch ein Bier getrunken, aber wir sind früh ins Bett gegangen, da wir am nächsten Tag früh raus mussten und es ein anstrengender Tag werden würde.

Zurück im Hostel musste ich dann ein großes Problem lösen, dass mir nachmittags aufgefallen war : irgendwie funktionnierte der Code von meinem Zahlenschloss nicht mehr und ich bekam es nicht mehr auf ! Zum Glück hat der Nachtwächter es dann mit einem Brecheisen und einem Hammer aufbekommen und so bekam ich meine Wertsachen zurück ! Ich habe sie danach bei Anja und Skander im Zimmer gelassen, da ich ja kein Schloss mehr hatte um sie wegzuschließen. Tagsüber hatte Laurenz mir immer Geld vorgestreckt, da ich ja kein Portmonnaie und kein Geld mehr hatte (alles im Schließfach). Tatsächlich haben wir uns oft mit dem bezahlen abgewechselt um am Ende auf 0 rauszukommen. Meistens hatte ich zu wenig Geld dabei und er musste wir mas vorstrecken und ich hab dann hinterher Sachen für ihn gezahlt bis wir wieder auf 0 waren. ^_^



Am nächsten Morgen bin ich um 7h aufgestanden und um 7h45 kam das Shuttle mich abholen. Es war 1 Stunde bis zu unserer Agentur und nur ein paar km vom Start unserer Wanderung entfernt. Wir hatten die Wanderung nicht bei einer Agentur in der Stadt gebucht, sondern sofort bei einem lokalen Guide. Es gibt dort diese « Agentur » von lokalen Guides, die das Geld, das sie verdienen, dazu nutzen, ihre Gemeinschaft zu verbessern, z.B. Laufendes Wasser ins Dorf bekommen, usw. Auch wenn wir 50Q mehr zahlten als andere Touristen, so war es doch ok, denn es ist immer gut lokale Organisationen zu unterstützen.

Wir konnten dort auch Wanderstöcke ausleihen (ich habe einen genommen und der würde sich noch als sehr nützlich herausstellen), sowie warme Kleider wie Handschuhe, Mützen, Jacken, usw. Wir haben dort auch eine Lunchbox mit unserem Mittagessen und dem Frühstück des nächsten Tages bekommen. Danach hat das Shuttle uns zum Startpunkt unserer Wanderung, ein paar km weiter, gefahren.



Der Acatenango Vulkan ist 3950m hoch und der Startpunkt der Wanderungen ist auf 2000m. Zum Glück hatte ich meine Tabletten gegen Höhenkrankheit dabei, sonst hätte ich diese Wanderung wahrscheinlich nicht geschafft. Dieser Vulkan ist nicht mehr aktiv, aber er befindet sich genau zwischen 2 anderen Vulkanen die noch aktiv sind : Fuego und Pacay. Fuego ist der aktivste Vulkan in Zentralamerika und bricht alle 15 Minuten aus. Daher ist er sehr beeindruckend. Man kann auch auf in rauf wandern, aber vom Acatenango aus hat man eine bessere Sicht und es ist weniger gefährlich.

Der Acatenango ist in 3 Abschnitte unterteilt : unten ist der landwirtschaftliche Teil mit vielen Feldern ; in der Mitte ist Regenwald mit vielen Bäumen und Pflanzen und oben ist der trockene Wald mit nur Kiefern und wenig anderer Vegetation. Es gibt verschiedene Tiere auf dem Vulkan, hauptsächlich Vögel und Waschbären, aber keine gefährlichen Tiere, außer natürlich dem Menschen. ;-)



Die Wanderung war wirklich sehr anstrengend, vor allem (einer Ansicht nach) der erste und der letzte Teil, die nur aus Lavasteinen bestehen und wo man daher wie durch Sand geht, 2 Schritte vor und einen zurück. Hier waren die Wanderstöcke wirklich sehr hilfreich !

Es hat 4 Stunden gedauert bis wir oben waren, mit einer kurzen Pause alle 15 Minuten und zwischendurch immer mal wieder langen Pausen. Der Weg war wirklich hart, da wir am ersten Tag 1600m raufgegangen sind, aber es war machbar. Gewöhnlich ging ich so in der Mitte unserer 18-köpfigen Gruppe, nicht die Schnellste, da ich mit der Höhe zu kämpfen hatte, aber auch nicht die langsamste.

Als wir losgingen, war der Himmel noch blau und es war warm, aber es zog immer mehr zu und gegen Mittag war dann der Himmel komplett hinter Wolken verschwunden und es wurde ziemlich kalt. Daher wurden die 10-minütigen Ruhepausen sehr nervig, denn sobald man stoppte wurde es kalt, aber da es kurz danach weiteging wollten wir auch nichts warmes drüberziehen.

Daher waren wir sehr froh, als wir gegen 15h30 das Basecamp erreichten und trockene Sachen anziehen konnten und uns und/oder unsere Kleider dort am Feuer wärmen konnten. Unsere Zelte und Schlafsäcke waren bereits aufgebaut, daher hatten wir nichts mehr zu tun für den Rest vom Nachmittag, als uns zu wärmen und zu reden.



Wir hatten echt eine sehr cool Gruppe mit Leuten aus Deutschland, Holland, England, Kanada, Frankreich und Schweden und wir verstanden uns alle sehr gut. Am besten verstand ich mich mit Kathryn aus Kanada, Pauline aus Frankreich (ihre Eltern sind Flamen aus Belgien), Rachel und Will aus England und Max, Jennifer und Rebecca aus Schweden. Wir verstanden uns alle sehr gut und hatten eine gute Zeit zusammen auf dem Berg. :-)

Glücklicherweise klarte es gegen 17h30 so langsam auf und wir konnten den Sonnenuntergang hinter Fuego bewundern und wir haben den ganzen Abend damit verbracht, Fuego beim Ausbrechen zuzuschauen. Es war außerdem Vollmond und dazu noch ein riesiger organder Vollmond, der neben Pacay aufging und unsere Aussicht hätte einfach nicht besser sein können. Allein dieser Abend war absolut den Aufstieg wert !



In der Nacht wurde es ziemlich kalt, aber ich war warm an und mir ging es daher relativ gut, während andere ziemlich froren. Das war das erste mal, dass ich richtig froh war meine Ski-Unterwäsche und meine warme Jacke dabei zu haben, auch wenn sie ein bisschen wiegt. :-)



Am nächsten Morgen sind wir um 4h aufgestanden und um 4h45 sind wir losgegangen um die letzten 350m bis zum Gipfel hochzuklettern. Leider sind wir eigentlich zu spät losgegangen und die schönen orangen Farben des Sonnenaufgangs sahen wir nur beim Aufstieg. Als wir oben ankamen, hatten wir nur eine kurze Verschnaufpause bevor die Sonne aufging und wir wären eigentlich gerne eine halbe Stunde früher dort gewesen, um den kompletten Sonnenaufgang zu sehen und Fuego nochmal ausbrechen zu sehen. Als wir oben waren, sah man nur noch Rauch aus Fuego aufsteigen, da es schon zu hell war, noch Lava zu sehen...

Es war richtig sau kalt dort oben auf dem Gipfel und wir sind daher nur 10-15 Minuten dort geblieben, bevor wir wieder zum Basecamp abgestiegen sind. Nach einem kurzen Frühstück sind wir dann die 1600m wieder hinuntergewandert, mit ein paar Abkürzungen, und waren um 10h wieder an unserem Startpunkt, wo unser Shuttle schon auf uns wartete. Mittags waren wir dann wieder in Antigua, müde, erschöpft und nach Schweiß und Feuer stinkend.



Ich habe (wieder) in mein Hostel eingecheckt und mein Shuttle nach Copán für den nächsten Tag gebucht. Dann habe ich eine schöne, lange Dusche genossen, brauchte aber 3 Haarwäschen um den Gestank des Feuers wieder rauszubekommen! ^_^ Danach habe mich meine Sachen zusammengepackt und zum Hostel von Laurenz gebracht, um sie waschen zu lassen. Glücklicherweise war um 17h30 schon alles fertig, denn ich fuhr am nächsten Morgen ja schon um 4h nach Copán. Eigentlich schloss die Wäscherei um 17h, aber sie haben für mich extra länger aufgehabt, damit ich meine Wäsche noch bekomme, voll lieb!



Wir waren am verhungern und sind deshalb danach sofort zum Zoola Hostel gegangen um eine Falafel zu essen. Eigentlich war das Ganze ein Missverständnis ; Laurenz hatte mir von den leckeren Falafeln erzählt die er in israelischen Restaurants in Lanquín gegessen hat und ich dachte er spricht über Antigua. Als ich ihn dann fragte wo man die kriegt, dachte er, ich frage ihn wo es ein israelisches Hostel in Antigua gibt und sagt das Zoola ein israelisches Hostel ist. Es war zwar ein Missverständnis, aber es gab in dem Hostel zum Glück tatsächlich ein Restaurant und so haben wir dort eine Falafel gegessen und 2 Bier getrunken. Da wir total müde und erschöpft waren und kaum was gegessen hatten, hat das Bier sofort angeschlagen und wir waren nach kurzer Zeit total angetrunken. Es war aber total lustig, wir haben nur über Blödsinn geredet und konnten nicht mehr aufhören zu lachen! :-D



Nach dem Essen haben wir draußen Tina getroffen und wir sind mit ihr zu einem Taco-Laden gegangen, denn Laurenz wollte nach der Falafel unbedingt noch einen Taco essen. Natürlich wollte er am Ende doch keinen Taco und hat stattdessen Schokokuchen mit Eis bestellt. Das fand ich natürlich noch viel besser, das unser stillschweigendes Einverständnis immer war, alles zu teilen :-D Tina hat was Richtiges gegessen, denn sie hatte hunger, aber ich weiß nicht mehr was. Es war auf jeden Fall lecker. :-) Danach sind wir zum einer Ferretería gegangen, damit ich mir ein neues Schloss kaufen konnte und Laurenz 2 Macheten, 1 für sich und 1 als Geschenk für jemanden. Macheten gelten tatsächlich als landwirtschaftliche Geräte und sind daher nicht zu den Waffen gezählt und man darf sie problemlos über Grenzen mitnehmen! Außerdem sind sie ziemlich billig und daher ein schönes Geschenk ^_^



Wir sind noch ein bisschen durchs Zentrum gelaufen um Photos zu machen, aber Laurenz und ich waren total fertig und sind dann zurück in unsere Hostels gegangen um ein bisschen zu schlafen und uns auszuruhen. Das war tatsächlich das Beste, war wir noch machen konnten.



Abends sind wir dann mit Anja, Skander, Tina und Cedric, ein anderer Schweizer, zu Abend essen gegangen. Es war ganz lecker und wir hatten einen schönen letzten Abend zusammen. :-)

Es hat mir wirklich leid getan, mich von Laurenz zu verabschieden als wir zurück zu unserem Hostel gingen, denn wir haben eine sehr schöne Zeit zusammen verbracht und wir haben uns richtig gut verstanden. Er wäre auch gerne länger geblieben, musste aber zurück nach Deutschland um in ein paar Wochen seinen neuen Arbeitsvertrag in der Schweiz unterschreiben zu gehen. Naja, ein anderes Mal ! :-D

Ich habe mich auch von Tina verabschiedet, aber wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt und Anja und Skander werde ich nächste Wochen entweder in Costa Rica oder in Nicaragua wiedersehen, demnach wie unsere Pläne ausfallen. :-)





Antigua war eine sehr schöne kleine Stadt und ich wäre gerne noch ein paar Tage länger dort geblieben. Die Leute dort waren sehr nett und es gab viel zu unternehmen. Ich kann euch definitiv nur empfehlen dort hin zu fahren und mindest 4 Tage dort zu vebringen, besser noch eine ganze Woche wenn ihr gerne wandert.


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