Lateinamerika - Woche 83 (El Salvador)


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Published: October 23rd 2007
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01.07.06
Um 06.00 Uhr stand ich auf und gegen 07.00 Uhr war ich am Busterminal. Mit dem Bus fuhr ich bis nach Sonsonate. Dort suchte ich das Hotel Florida, in der Naehe des alten Busterminals. Dafuer musste ich jedoch vom neuen Terminal aus einen Bus nehmen. Diesmal ignorierte aber der Chauffeur meine Bitte, mich am richtigen Ort aussteigen zu lassen. Als ich ihn fragte, wo ich jetzt hin muesse, sagte er, dass das Hotel Florida nicht existiere. Doch da sprach jemand dazwischen und gab mir die korrekte Richtung an. Ich lief dorthin und fand noch ein weiteres Hotel gleich gegenueber, welches ich zuerst besuchte. Ich fragte an, ob ich dort meinen Koffer fuer zwei Tage lassen koenne. Bis er dies abgeklaert hatte, ging ich ins andere Hotel und fragte dasselbe und auch nach dem Preis. Ich erhielt jedoch eine Absage und den Preis konnte er mir auch nicht nennen, da der Chef gerade aus dem Haus war. Ich kehrte zum anderen Hotel zurueck und erhielt die Nachricht, dass ich meinen Koffer deponieren koenne. Das freute mich natuerlich sehr, denn mit all dem Gepaeck haette ich sehr viele Umstaende gehabt. Ich machte mich nun auf den Weg nach Nahuizalco. Die Fahrt dauerte nur etwa eine halbe Stunde. Es gab jedoch nicht viel zu erkunden, nur einen Markt, eine Kirche und eine Plaza. Nach einem kurzen Rundgang lief ich bis zur Kreuzung zurueck und fuhr bis nach Salcoatitán. Auch dort gab es nur eine Plaza und eine Kirche, noch uninteressanter wie das vorherige Dorf. Weiter fuhr ich bis nach Juayúa. Dort gefiel es mir schon einiges besser und ich waere gerne dort geblieben fuer den Rest des Tages. Doch mein heutiges Ziel war noch sehr fern, deshalb beschloss ich, nur zu den Chorros de la Calera zu gehen, einer Reihe von Wasserfaellen. Bis ich jedoch dort ankam, brauchte es einige Nerven, denn jede Person gab mir eine andere Richtung an. Ich schaffte es doch irgendwann und machte ein paar Fotos. Es hatte sehr viele Leute dort, ein Grund mehr, um nicht dort baden zu gehen. Nach einem kurzen Aufenthalt kehrte ich den steilen Weg zurueck. Auf halber Strecke lief ich mit drei Maennern nach oben. Schlussendlich lernte ich eine grosse Gruppe kennen. Sie boten mir an, mich bis nach Apaneca mitzunehmen. Die drei Maenner fuhren mich schon mal zurueck zur Kirche, wo ich noch einen kurzen Rundgang machte. Spaeter traf ich mich wieder mit der Gruppe und etwa eine halbe Stunde spaeter fuhren wir endlich los. Anfangs hatten sie sich sogar verfahren, bis ich sie darauf aufmerksam gemacht hatte, dass wir wahrscheinlich in die falsche Richtung fahren. Wir kehrten also zur Kirche zurueck und nahmen die andere Richtung. Die Fahrt nach Apaneca dauerte nicht lange. Sie machten einen Halt bei einem Restaurant. Dort fragte ich nach, wie lange es sei bis zur Laguna Verde. Die Frau antwortete mir, es seien fuenf Kilometer und drei Stunden hin sowie drei Stunden zurueck. Ich dachte mir schon, dass die keine Ahnung hat. Deshalb verabschiedete ich mich von der Gruppe und machte mich auf den Weg zur Laguna. Nach einer knappen Stunde schnell laufen kam ich dort an. Es erwartete mich nichts Besonderes, aber es sah gemuetlich aus. Ich machte ein paar Fotos und machte mich wieder auf den Rueckweg. Kurz vor 16.00 Uhr kam ich wieder an der Hauptstrasse an. Ein Herr nahm mich bis nach Ahuachapán mit, worueber ich sehr froh war. Dort machte ich einen kurzen Rundgang durchs Zentrum und einen kurzen Besuch im Internet. Dann machte ich mich auf den Weg nach Tacuba. Heute war es jedoch sehr schwierig, einen Bus oder eine andere Mitfahrgelegenheit dorthin zu finden. Es fuhren drei Busse an uns vorbei, da sie uebermaessig voll waren. Ich wartete fast 1,5 Stunden und nahm somit den letzten Bus. Ich unterhielt mich mit zwei netten Jungs, welche ich vorher an der Bushaltestelle schon traf. Als wir in Tacuba ankamen, waren diese so nett und brachten mich bis zum Hostal von Manolo. Dort erwartete mich ein gemuetliches Haus, aber es war fast doppelt so teuer wie im Guidebuch beschrieben. Es blieb mir jedoch keine andere Moeglichkeit, da Tacuba nicht sehr bekannt ist fuer Touristen. Ich deponierte mein Gepaeck und plauderte eine ganze Weile mit Manolo. Er meinte, es sei nicht gut, wenn ich am Sonntag alleine in den Nationalpark gehen wuerde wegen den vielen Betrunkenen Leuten. Das war natuerlich nicht das, was ich hoeren wollte. Aber Manolo bot mir an, mich an andere Orte zu fuehren. Dieses Angebot fand ich sehr nett. Wir verbrachten einen gemuetlichen Abend mit Gitarre spielen und reden.

02.07.06
Ich wachte zwar frueh auf, blieb aber noch lange liegen. Manolo und ich fuhren erst sehr spaet los, da er noch einiges zu erledigen hatte. Zuerst gingen wir einen Fruchtsaft trinken und dann fuhren wir zu seiner Kaffeefinca. Dort zeigte er mir zwei Arten von Fruechten zum probieren und er zeigte mir seine Plantagen. Es war sehr heiss, sodass wir es nicht lange aushielten zu laufen. Wir kehrten zurueck zum Eingang und verbrachten noch eine Weile dort. Dann fuhren wir an einen Fluss. Dort mussten wir zwei Schleusen schliessen, damit wir baden gehen konnten. Es dauerte eine Ewigkeit, bis es genuegend Wasser hatte und als es endlich soweit war, schien die Sonne nicht mehr so stark, sodass das Wasser eher kalt erschien. Wir gingen doch ins Wasser, blieben aber nicht lange drin. Wir fuhren zurueck ins Dorf, ich ass kurz etwas und dann kehrten wir nach Hause zurueck. Nach einer groesseren Pause brachte mich Manolo zum Ceiba-Baum. Ein riesiger Baum, wo jeden Abend etliche Voegel ankommen zum uebernachten. Es dauerte auch nicht lange, bis die ersten Voegel angeflogen kamen. Das Geraeusch der Voegel nahm stets zu und der Baum fuellte sich. Wir beobachteten dies eine Weile und kehrten danach nach Hause zurueck. Dort kochten wir gemeinsam Spaghettis und abends sang Manolo wieder einige Lieder in Begleitung der Gitarre. Abends schauten wir uns noch eine Komoedie an, was mal wieder eine nette Abwechslung war.

03.07.06
Heute standen wir ein bisschen frueher auf. Manolo stellte sich heute als Gratisguide zur Verfuegung, um in den Nationalpark zu gehen. Gegen 08.30 Uhr fuhren wir los. Kurz Benzin auftanken und Oel nachfuellen, dann ging die strube Fahrt los. Es dauerte fast eine Stunde, bis wir endlich am Ende der Strasse ankamen, von wo aus wir den Spaziergang begannen. Es ging staendig bergauf und bergab, aber dafuer war es nicht uebermaessig heiss. Leider sahen wir auch heute nicht sehr viele Tiere, mehr Insekte und Schmetterlinge. Auf halbem Weg machten wir einen Halt bei einem kleinen Wasserfall. Dort verbrachten wir laengere Zeit, assen etwas und redeten. Nun ging es praktisch nur noch bergauf, bis wir wieder beim Auto ankamen. Als wir wieder zu Hause ankamen, waren einige Touristen dort. Manolo hatte also schon Arbeit fuer den naechsten Tag. Nach einer kurzen Pause fuhren wir erneut zu seiner Finca, wo wir fuer einen Klienten Holz aufs Auto luden, welches wir ihm bis zur Haustuere lieferten. Nach der kurzen Arbeit lud mich Manolo beim Internet aus. Nach einer knappen Stunde kehrte ich nach Hause zurueck, wo mich Manolo zum Nachtessen einlud. Danach kam ich mit ein paar Touristen ins Gespraech, was ziemlich lange dauerte. Gegen 22.00 Uhr wollte ich dann doch endlich ins Zimmer gehen, um noch ein wenig die Ruhe zu geniessen.

04.07.06
Ich stand bereits vor 05.30 Uhr auf. Ich machte mich parat und verabschiedete mich von Manolo. Er war der Einzige, der auch schon auf war. Ich wollte auf den Bus um 06.00 Uhr gehen, doch die Person meinte, er fahre erst um 06.15 Uhr. Ich dachte mir, vielleicht finde ich jemanden der mich mitnimmt und lief schon mal Richtung Ausgang des Dorfes. Ploetzlich fuhr jedoch der Bus an mir vorbei, obwohl ich den Mann gebeten hatte, mich mitzunehmen, falls sie frueher gehen wuerden. Nun musste ich die ganze Zeit hinter dem Bus her rennen, bis der Typ mal schnallte, dass ich doch noch mitfahren moechte. Ich war recht erschoepft und verschwitzt. Die Fahrt nach Ahuachapán dauerte etwa 40 Minuten. Dort musste ich den Bus wechseln, um nach Sonsonate zu kommen. Leider fuhr der Bus in drei kleine Doerfer rein, was die Fahrt etwas verlaengerte. Als ich endlich in Sonsonate ankam, ging ich zuerst in ein Café, um etwas zu trinken und zu fruehstuecken. Dann machte ich einen kurzen Spaziergang zur Plaza und der Kirche und danach machte ich mich auch schon zu Fuss auf den Weg zum Hotel, um mein Gepaeck abzuholen. Heute bekam ich jedoch wieder etliche verschiedene Richtungen vorgeschlagen betreffend der Anfrage, wo sich denn mein Hotel befindet. Und ein Taxifahrer meinte, es sei noch sehr weit zu Fuss. Zum Glueck bin ich gelaufen, denn es waren nur noch etwa zwei Minuten, als ich es endlich fand. Mit meinem Gepaeck lief ich noch die kurze Strecke bis zum neuen Busterminal. Von dort aus fuhr ich bis nach San Salvador, der Hauptstadt. Nach etwa 1,5 Stunden kam ich am Terminal an. Nun musste ich nur noch irgendwie den richtigen Bus finden, um zum Hostal zu gelangen. Ich musste einmal den Bus wechseln und kam gegen 11.30 Uhr endlich an. Ich packte zuerst meine Sachen um und dann lauschte ich entspannt noch ein bisschen den Gitarrenklaengen von draussen. Um 13.30 Uhr machte ich mich auf den Weg ins Zentrum. Mit dem Bus fuhr ich direkt bis zur Kathedrale. Von dort aus machte ich meinen Rundgang. Diese Stadt hat nicht wirklich sehr viel zu bieten, ist aber trotzdem angenehm, hier zu spazieren. Gegen 16.30 Uhr machte ich mich wieder auf den Rueckweg. Die Busfahrt im Abendverkehr dauerte eine Ewigkeit, aber ich hatte ja eh keine Plaene. Als ich zurueck im Hostal war, deponierte ich nur kurz die wichtigsten Sachen und lief zum Park, ein paar Blocks weiter noerdlich. Diese waren jedoch auch nicht so gemuetlich, weshalb ich wieder mal einen Internetbesuch machte. Auf dem Rueckweg ins Hostal wurde der Himmel immer dunkler und ich fing an zu rennen. Ich kam gerade noch rechtzeitig an, bevor es heftig zu regnen begann. Dort unterhielt ich mich mit ein paar Touristen. Spaeter ging ich nur noch kurz etwas essen und ging frueh ins Bett.

05.07.06
Gegen 06.30 Uhr stand ich auf. Es ist schon lange her, seit ich in einem Dormitorio mit so vielen Leuten geschlafen habe. Ich musste mir richtig Muehe geben, leise zu sein. Kurz nach 07.00 Uhr machte ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle. Die Fahrt bis in die Naehe des Busterminals dauerte sehr lange. Der Chauffeur liess mich an der richtigen Stelle heraus, um einen Bus Richtung Cojutepeque zu nehmen. Als ich in dem Dorf ankam, suchte ich zuerst einen Ort, um meinen Koffer zu deponieren. Dann machte ich mich auf den Weg zum Cerro Las Pavas, einem Aussichtshuegel. Der Spaziergang dauerte nur etwa eine halbe Stunde und die Aussicht war sehr schoen. Ich verweilte nicht sehr lange, da ich noch ein grosses Programm vor mir hatte. Ich kehrte ins Zentrum zurueck, sah mir die Kirche und die Plaza an und holte meinen Koffer ab. Dann lief ich zur Hauptstrasse hinunter, von wo aus ich den naechsten Bus nach Ilobasco nahm. Auch hier deponierte ich kurz meinen Koffer, um das kleine Dorf anzusehen. Auch hier gab es nicht sehr viel mehr als Marktstaende und Laeden sowie eine schoene Kirche. Weiter ging die Fahrt nach San Sebastián. Eigentlich bekannt fuer Haengematten. Als ich jedoch dort ankam, war ich eher enttaeuscht. Nicht einmal die Kirche war schoen, denn sie war soeben im Umbau. Und es hatte ueberhaupt nichts zum ansehen. Ich sah nur einen einzigen Laden, der Haengematten verkaufte. Normalerweise ist ein solch typisches Dorf voll von Laeden und Produktionsstaetten. Ich fuhr weiter bis zur Kreuzung Mercedes Humana, von wo aus mich ein Herr mitnahm bis nach Berlín. Dort musste er einen kurzen geschaeftlichen Halt machen und danach fuhren wir weiter bis Alegría. Dort suchte ich mir zuerst eine Unterkunft. Beim ersten Haus war es 10 Dollar. Das war eindeutig zuviel. Sie meinte, ueberall koste es gleich viel, aber vielleicht wuerde die Person ein paar Cuadras weiter mit dem Preis runter gehen. Ich lief also zum naechsten Haus, doch dort war niemand anwesend. Da es schon sehr spaet war und ich unbedingt noch bis zur Lagune laufen wollte, deponierte ich meinen Koffer in einem Laden. Der Spaziergang bis zur Lagune dauerte etwa eine halbe Stunde. Als ich dort ankam, war es bereits 18.00 Uhr und natuerlich nicht mehr viel Licht fuer schoene Fotos vorhanden. Ich kehrte ins Dorf zurueck und fragte, ob es eine Moeglichkeit gaebe hier zu campieren, ansonsten wuerde ich bei der Lagune uebernachten. Die Frau war sehr hilfsbereit und brachte mich zum Alcalde, welcher mir erlaubte, in der Aula zu uebernachten. Ich bekam einen Schluessel und stellte mein Zelt dort auf, um nicht am blossen Boden zu schlafen. Spaeter ging ich in einem Restaurant etwas essen. Dort unterhielt ich mich lange mit dem Inhaber Napo. Nach einiger Zeit wurde es jedoch kuehler und ich kehrte zurueck in die Aula. Ich vergass jedoch, Wasser zu kaufen und kehrte nochmals ins Restaurant zurueck. Napo schenkte mir zwei Wasserbeutel und zu meiner grossen Ueberraschung lieh er mir eine duenne Matraze aus, damit ich es im Zelt bequemer hatte. Das war einfach unglaublich. Auf dem Weg zurueck hatte es einige Jungs, die sich natuerlich ein Lachen nicht verkneifen konnten. Aber ich musste selbst lachen, es sah wohl zu witzig aus, als ich mit der Matraze durch die Plaza lief. Als ich es mir schon gemuetlich gemacht hatte, waren einige neugierige Jungs draussen. Ich ging hinaus und es standen zwei etwa 13-jaehrige Jungs draussen. Ich unterhielt mich eine Weile mit ihnen und es kamen noch zwei andere aeltere Typen hinzu. Irgendwann ging ich wieder in die Aula zurueck, um noch ein wenig zu lesen.

06.07.06
Gegen 06.30 Uhr stand ich auf, packte meine Sachen zusammen und brachte die Matraze wie vereinbart ins Gemeindehaus zurueck. Noch kurz zwei Pupusa’s (Tortilla mit Bohnen) zum Fruehstueck und dann machte ich mich auf den Weg zur Ausfahrt des Dorfes. Hier sind Busse wieder ziemlich selten, aber ich musste nicht lange warten, bis ich bis ins naechste Dorf mitgenommen wurde. Dort sprach mich gleich eine naechste Person an, wohin ich will und brachte mich zum Ausgang dieses Dorfes. Hier dauerte es etwas laenger, aber ich wurde etwa 15 Minuten spaeter bis zur Kreuzung mitgenommen. Eigentlich haette ich von hier aus den Bus nehmen koennen, aber ich hatte trotzdem keine Lust dazu. Kurze Zeit spaeter konnte ich mit drei Herren mitfahren, die fast bis zur Grenze zu Honduras fuhren. Sie luden mich bei der Kreuzung Richtung Perquín aus, das ersparte mir einige Zeit, da ich nicht extra nach San Miguel fahren musste. So ging es weiter, von einem Auto zum anderen, bis ich endlich in Perquín ankam. Dort deponierte ich meinen Koffer im Gemeindehaus. Gleich ein Haus weiter war ein Tourismusbuero, wo ich Infos einholen wollte. Leider war dieses jedoch geschlossen, resp. umgezogen. Ich entschloss mich, zuerst etwas trinken zu gehen. Als ich meinen Milchshake mit Banane bestellte, meinte die Frau, sie muesse zuerst Hamburger vorbereiten. Als ich meinen Milchshake nach 15 Minuten immer noch nicht auf dem Tisch hatte, entschied ich, zuerst ins Museum zu gehen. Eigentlich finde ich Museen eher langweilig, aber dieses kleine Museum war das Gegenteil. Es berichtet ueber den 12-jaehrigen Krieg von El Salvador. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass dies erst vor einigen Jahren passierte. Nach dem Museumsbesuch versuchte ich es erneut mit einem Milchshake. In einem Comedor bot mir die aeltere Frau jedoch die Banane und die Milch nur separat an, da sie keinen Mixer mehr hatte. Beim naechsten Restaurant war es fast noch schlimmer. Die Frau meinte, dass die Person, welche die Milchshakes mache, nicht hier sei. Als ich sie fragte, ob es denn schwierig sei, den Knopf am Mixer zu druecken, schaute sie mich doch ein bisschen komisch an. Und als ich sie fragte, ob sie denn keine Milchshakes machen koenne, verneinte sie. Irgendwie hatte ich fast ein bisschen Mitleid mit ihr. Es kam ihr jedoch gleich jemand zur Hilfe und fragte nach, ob sie das machen koenne. Auch dieses Mal dauerte dies etwa 15 Minuten. Und zum Schluss kam dieser auch noch mit Zucker, obwohl ich es der Frau mindestens zweimal gesagt hatte. Mir verging die Lust auf Milchshakes endgueltig. Ich ging zurueck zum Gemeindehaus und fragte nach der neuen Adresse des Tourismusbueros. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten bekam ich auch diese Info. Leider musste ich auf dem weiteren Weg noch etliche Male fragen und der Spaziergang zoegerte sich auf eine Viertelstunde hinaus. Als ich im Buero ankam, gab mir eine Frau nur wenige Infos betreffend der Region. Zudem sagte sie, dass es fuer einige Touren schon zu spaet sei. Da ich jedoch weder Zeit- noch Kilometerangaben erhielt, konnte ich dies schlecht abschaetzen. Sie zeichnete mir immerhin eine Karte, um einen Ort am Fluss zu finden. Mittendrin kam jedoch eine Frau ins Buero und schwatzte dazwischen. Die beiden Frauen unterhielten sich dann gemuetlich ueber irgendein Festessen und liessen mich warten. Nach zwanzig Minuten hatte ich keine Geduld mehr und bat die eine Frau, mir doch bitte die restlichen Infos zu geben. Dann machte ich mich wieder auf den Weg Richtung Zentrum. Ich war recht enttaeuscht von den wenigen Infos. Als ich am Wegrand eine Beschilderung fuer die Quebrada de Perquín sah, entschloss ich, dorthin zu gehen. Der Spaziergang dauerte nur eine halbe Stunde. Am Fluss badete ich ein bisschen die Fuesse und relaxte. Nach einer weiteren halben Stunde machte ich mich wieder auf den Weg zurueck ins Dorf. Als ich wieder beim Gemeindehaus ankam, sah ich beim Tourismusbuero eine Informationswand draussen stehen. Ich schaute mir diese an und dann kamen zwei Personen hinzu, Norma und Sebastian. Die beiden informierten mich um einiges besser, aber nun war es definitiv zu spaet um etwas zu unternehmen und es fing an zu regnen. Beim Museum organisierten sie mir einen Ort zum campieren. Ich holte meinen Koffer ab und lief zum Museum, wo ich mein Zelt aufstellte. Zum Glueck unter Dach, denn nach kurzer Zeit fing es heftig an zu regnen. Als es wieder aufhoerte, machte ich mich auf den Weg ins Zentrum, um etwas essen zu gehen. Ich lief jedoch von einem Comedor zum anderen, die einen waren geschlossen und die anderen hatten nichts anderes als Pupusa’s. Als ich im Comedor El Tipico ankam und mir diese auch nur Pupusa’s anboten, musste ich sie kurz anfragen, ob es in einem Dorf von 4000 Einwohnern nicht moeglich sei, etwas mehr wie nur Pupusa’s zu finden. Sie sah mich ein bisschen komisch an, aber zufaelligerweise hatten sie doch noch Poulet mit Reis und Bohnen zur Verfuegung. Nun war ich gluecklich. Nach dem Essen kehrte ich zum Zelt zurueck und ging frueh schlafen.

07.07.06
Gegen 07.00 Uhr machte ich mich auf den Weg Richtung Rio Sapo. Ein Arzt brachte mich bis nach Arambala und bot mir an, meinen Koffer bei ihm in der Praxis zu lassen. Dieses Angebot nahm ich sehr gerne an. Diese Strecke wird nur sehr selten von Bussen befahren, deshalb machte ich mich schon mal zu Fuss auf den Weg. Doch schon nach kurzer Zeit nahm mich jemand bis zur Bruecke des Rio Sapo mit. Ich musste ein kurzes Stueck zurueck laufen, um jemanden nach der Richtung zu fragen. Eine Person erklaerte mir zum Glueck etwas exakter, wohin ich gehen muss. Der Spaziergang dauerte etwa eine halbe Stunde, bis ich endlich einen touristischen Ort vorfand. Es war jedoch noch nicht der Rio Sapo, sondern ein Haus mit einem Swimmingpool, Umkleidekabinen und einem kleinen Strohdachhaus fuer schattige Stunden. Ich lief zum Haus und fragte die Frau, wo es zum Fluss ginge. Sie informierte mich und ich machte mich auf den Weg. Irgendwann war sogar dieser signalisiert. Nach ein paar Minuten kam mir ein Waerter des Parkes entgegen. Er begleitete mich bis zu einem naturellen Swimmingpool, welcher normalerweise sehr schoen ist. Doch da es gestern unglaublich viel regnete, war das Wasser heute eine truebe Suppe. Ich war echt ein bisschen veraergert, denn wenn ich gestern schlaue Infos gekriegt haette, waere ich gestern schon an diesen Ort gekommen und haette den ganzen Nachmittag mit baden verbringen koennen. Die Landschaft hier ist wunderschoen, doch ich hatte kein Beduerfnis, hier zu baden bei dem Wasser. Ein bisschen weiter weg des Hauptflusses fand der Waerter noch einen anderen kleineren Fluss, wo ich immerhin kurz badete. Dann machte ich mich jedoch schon wieder auf den Rueckweg. Er begleitete mich noch bis zur Hauptstrasse. Dort wartete ich mehr als eine halbe Stunde, bis endlich ein Auto kam und mich bis zur Kreuzung nach El Mozote brachte. Von dort aus lief ich bis ins Dorf. Es gab jedoch nur zwei Sachen anzuschauen, eine schoene Kirche und eine Gedenkstaette an die verstorbenen Krieger. Gleich als ich mich wieder auf den Rueckweg machte, wurde ich bis nach Arambala mitgenommen. Die Person fuhr mich bis zur Praxis des Arztes, wo ich meinen Koffer abholte. Der Arzt fuhr mich sogar noch bis zum Ausgang des Dorfes, von wo aus ich und eine andere Frau von zwei Strassenarbeitern mitgenommen wurden. Diese hielten kurze Zeit spaeter an und wir wechselten in ein anderes Auto derselben Arbeitergruppe. Die Person fuhr direkt nach San Miguel, das Ziel von uns beiden. Als wir in San Francisco de Gotera einen Halt zum Mittagessen machten, nahm die andere Person den Bus. Ich ging mit dem Typen essen, bevor wir bis San Miguel fuhren. Er liess mich sogar direkt beim Terminal aus, von wo aus es nur noch wenige Meter bis zu den Hotels war. Nach kurzer Suche fand ich auch eines fuer wenig Geld. Bis die Leute jedoch alles hergerichtet hatten und ich die Schluessel erhielt, dauerte es eine Weile. Dann machte ich mich auf den Weg ins Zentrum. Ich schaute mir wie gewohnt die Kirche an und zwei weitere schoene Gebaeude. Der Rest des Zentrums war wieder ueberfuellt von Markstaenden und Laeden, sodass ich mich nur noch auf die Suche nach CD’s machte. Leider hatte ich damit kein Glueck, resp. sie entsprachen nicht meinen Wuenschen. Ich ging trotzdem ins Internet, wo ich eine Stunde bleiben wollte. Als ich nach einer Dreiviertelstunde Pech hatte mit einem Stromausfall und einen ziemlich grossen Teil meines Textes verlor, hatte ich echt keinen Bock mehr. Ich verliess das Internet und unterhielt mich noch eine Weile mit einem Typen. Als der Regen etwas aufhoerte, ging ich noch kurz etwas essen. Es war schon sehr dunkel und es hatte nicht mehr viele Leute auf der Strasse. Ich war deshalb sehr froh, dass ich nicht weit von meinem Hotel entfernt war. Als ich dann unter die Dusche gehen wollte, gab es auch kein Wasser. Als ich nachfragte, wann es denn wieder Wasser gaebe, hiess es bald, dann lief die Person davon. Nach einer Viertelstunde gab es immer noch kein Wasser und ich informierte mich ueber das Problem, statt im Zimmer zu warten. Ich musste mich jedoch noch etwa eine Stunde gedulden, bis immerhin ein kleiner Wasserstrahl kam, um zu duschen. Danach war ich gluecklich und konnte endlich ins Bett gehen.


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