Kuba 2015 © Bernhard Sonnleitner


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November 24th 2015
Published: November 25th 2015
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Kuba 05. – 23 Nov. 2015



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Tag 1: 05.11.2015

Ein langer Flugtag. Taxi von Wien zum Flughafen, Abflug verzögert wegen Nebels. 11:30 Abflug mit Austrian nach Toronto, super Service, sehr bequem. Nach 4 St. Aufenthalt Weiterflug mit Air Canada – ziemlich heruntergekommen. Ankunft am Flughafen in Havanna 21:45, Transferins Hotel Inglaterra am Parque Central. Mojito auf der Dachterrasse mit Blick aufs Capitolo, Stimmung kommt auf, bis auf die Qualität des warmen Mojito.



Freitag, 06.11.2015

Havanna Vieja, die Altstadt: Hitze, Lärm, amerikanische Straßenkreuzer aus den 40er und 50er Jahren – teils liebevoll gepflegt und zur Touristenattraktion umgebaut, und Salsa von jeder Ecke dröhnend. Nette Lokale laden zwischen bedrohlich baufälligen altkolonialen Gebäuden zum Verweilen. Auf der Plaza Vieja essen wir im gepflegten Parador Bohemia.

Der Kern der Bausubstanz der Altstadt stammt aus dem 19. Jahrhundert, Teile der Altstadt sind offensichtlich dank UNESCO Unterstützung schon wunderschön renoviert. Die Kirchen sind teils aus dem spanischen Barock, teils noch älter. Die Schmucklosigkeit geht darauf zurück, dass die Revolutionsregierung der 60er Jahre alles Gold, sowie die wertvollen Kultgegenstände dem Vatikan schenkte. Unser Hotel, das Hotel Inglaterra, errichtet imJahr 1875, verströmt den morbiden Glanz vergangener Tage. Der Charme des Personals ist enden wollend.



Samstag, 07.11.2015

Havanna: Mit dem Taxi auf die Ostseite der Hafeneinfahrt. Das Kastell „El Morro“ aus dem 16. Jh., ein Mirador (Aussichtsplattform) mit Christusstatue, Blick auf Havanna vom Malecon bis zum Hafen – super! Ein Highlight ist die Parade der Oltimer, die auf ihren Stadtrundfahrten mit Touristen alle hierher kommen. Zurück in Habana Vieja schlendern wir durch die desolaten Gassen und finden ein junges Cafe mit Bar, das „Art and Pub“ in der Calle Brasil, wo wir auch gut und preiswert essen, sehr empfehlenswert!



Sonntag, 08.11.2015

Wir fliegen nach Holguin, einer Provinzhauptstadt in Osten. 4.-größte Stadt Cubas. Unterkunft in der „Casa Barbara“, einer einfachen aber netten Casa Particular (Privatquartier). Die beiden alten Damen, die hier wohnen, sind rührend um unser Wohlergehen bemüht, ebenso die quirlige Besitzerin. Wir bummeln über die drei schönen Plazas, wo sich Alt und Jung einfindet, um den Tag ausklingen zu lassen, zu spielen, zu tanzen und zu feiern.



Montag, 09.11.2015

Wunderbares Frühstück in der Casa Barbara. Barbara plaudert und plaudert und erzählt von ihrem Leben und wie schwierig es ist, ein paar Pesos dazuzuverdienen. Heute wollen wir unser Mietauto übernehmen. Das Taxi, das uns zur Autovermietung bringt, wird von einem ehemaligen Englischprofessor gefahren. Er verdient jetzt ein Vielfaches. In der Autovermietung herrscht Chaos – kaum ein reserviertes Auto ist da, natürlich auch unseres nicht. Wir fühlen uns wie in der guten alten Sowjetunion. Nichts ist da, keiner weiß etwas, keiner ist zuständig. Schlussendlich sind unsere Autos nach 4 Stunden hin und her abfahrbereit. Wir fahren nach Bayamo, der Hauptstadt der Provinz Granma, der Mutter aller Revolutionen: Carlos Manuel Cespedes, der geistige Vater des ersten Unabhängigkeitskrieges von 1868 lebte und wirkte hier. Der kulturbegabte Rechtsanwalt und Großgrundbesitzer gab seinen eigenen Sklaven die Freiheit. Er selbst starb im ersten Unabhängigkeitskreig 1874. Ebenso wurde Perucho Figueredo, der Dichter der kubanischen Nationalhymne hier geboren. Das Zentrum der Stadt, das sich um den Parque Cespedes gruppiert, ist liebevoll restauriert. Die Stadt ist vom Tourismus und von den allgegenwärtigen Jinteros (Schleppern) noch weitgehend verschont. Wir wohnen im Hotel Sierra Maestre, einem furchtbaren Hotelkomplex aus der Sowjetzeit. Die Zimmer sind sehr komfortabel, aber das Hotelpersonal hat sich den „Charme“ von damals bewahrt und das Frühstück ist ungenießbar sowjetisch. Die gar nicht zu Kuba passende Optik der Hotelangestellten lässt die Vermutung zu, dass hier die Personalaushilfe aus Sowjettagen noch nachwirkt.



Dienstag, 10.11.2015

Ausflug in die Sierra Maestre. Wir fahren ca. 50 km bis zum Pueblo Sto. Domingo am Fuße der Sierra Maestra, die für ihre schöne Berglandschaft mit steilen Gipfeln, versteckten dunklen Wäldern und typischen Campesinos bekannt ist. Hier befindet sich in ca. 1000m Höhe ursprünglich versteckt hinter geheimen Pfaden „La Commandancia La Plata“ das Hauptquartier Che´s und Castros während des Revolutionskrieges 1958/59. Um 15 CUC pro Person können wir einen 4WD mieten um über eine steile Gebirgsstraße in den Parque National de Sierra Maestre gebracht zu werden. Auf 900m Höhe erleben wir die Vielfalt des subtropischen Regenwaldes und einen wunderbaren Ausblick über die Ebene, sowie das Gefühl dem Ursprung der großen kubanischen Revolution sehr nahe zu sein (die Kultstätte „Commandancia“ befindet sich nur 3 km entfernt hinter einem Hügel).



Mittwoch, 11.11.2015

Bayamo - Santiago de Cuba (120 km). Wir fahren durch eine fruchtbare Landschaft, meist von Zuckerrohrplantagen eingenommen. Dörfer, die aus primitiven Hütten - umgeben von liebevoll gepflegten Gärten - bestehen, wechseln sich mit quirligen Kleinstätten ab, in denen Pferdekutschen und Busse den Verkehr bestimmen. In Santiago de Cuba angekommen, begeben wir uns auf eine erste Entdeckungstour durch die afrikanischste und leidenschaftlichste Stadt Kubas. Santiago de Cuba ist die zweitgrößte Stadt Kubas und bietet viele interessante Sehenswürdigkeiten. Cortez war hier der erste Bürgermeister, bevor er nach Mexiko ging. Die Bausubstanz ist teils noch sehr verfallen. Wir übernachten allerdings in einem sehr schönen, großen Haus inmitten von Bauruinen, der Casa Particular von „Mandy“(sehr empfehlenswert!), Dr. Armando Carbalo Fernandez (mandy64@nauta.cu), einem ehemaligen Sportlehrer und werden dort mit einem ausgezeichneten Abendessen verwöhnt. Auf der Dachterrasse tauschen mit anderen Reisenden unsere Erfahrungen aus, und sind uns einig, dass sich die wirtschaftliche Situation im Lande in den letzten Jahren noch verschlechtert hat. Internet ist so gut wie nicht vorhanden, alle streben in die USA (3/4 der Familie unseres Gastgebers leben in USA). Die Wirtschaft liegt am Boden. Einzig der Tourismus boomt, ärgerlich ist aber die Abzocke – alles ist sauteuer, das Verhältnis Preis-Leistung stimmt selten.



Donnerstag, 12.11.2015

Santiago de Cuba präsentiert sich ganz typisch: 36°, 99%!L(MISSING)uftfeuchtigkeit, hektisch, von Abgasschwaden der chinesischen Zweitaktermopeds verpestet. Wir gehen auch ins Museo Bacardi, wo im ehemaligen Haus des Rumpatrons (die Familie flüchtete vor Castros Revoöution und produziert heute in Jamaica) teilweise skurrile Ausstellungsgegenstände aus dessen Kunstsammlung, wie z.B. eine echte ägyptische Mumie samt Sarkophag, zu sehen sind. Wir besuchen auch das Carnevalmuseum mit Exponaten des ältesten Carnevals Iberoamerikas. Schließlich flüchten wir in eine nette Bar, um ein wenig durchzuatmen. Santiago liegt am landseitigen Ende einer 10 km langen, malerischen Meeresbucht mit einem schmalen Hafeneingang, der von der im 17. Jh. errichteten Festung „El Morro“ bewacht wird, um sie seinerzeit vor den allgegenwärtigen Piratenüberfällen zu schützen. Von der Festung hat man einen wunderbaren Blick über die Bucht und die karibische Küste bis zur Sierra Maestre. In der Dämmerung lassen wir den Blick vom Turm der Kathedrale über den Parque Cespedes und die Stadt schweifen. Revolutionäre Stimmung kommt auf, wenn man auf den Balkon des Rathauses vis à vis blickt, von dem Castro 1959 den Sieg der Revolution verkündet hat; und damit man sie auch mit nach Hause nehmen kann, werden jede Menge Souveniers mit dem Konterfei „Che“ Guevaras angeboten. Ein Ort der Ruhe ist unsere Casa Particular von „Mandy“. Seine Frau Mercedes zaubert wieder ein herrliches Abendessen auf den Tisch, das den anstrengenden Tag vergessen macht.



Freitag, 13.11.2015

Santiago de CubaBaracoa (ca.230 km). Fahrt von Santiago de Cuba nach Baracoa, der ersten Kolonialsiedlung. Hier erreichte Columbus 1492 Cuba und beschrieb die Gegend als „die schönste, die er je gesehen hatte“. Die Fahrt über Guantanomo geht an der Küste entlang durch ein wüsten-steppenhaftes Gebiet. Die Küste ist wild zerklüftet und von den Passatwellen gepeitscht. Dann führt sie durch eine steile, mit dichtem Nebelwald bestandene Berglandschaft, die Sierra Puril, über einen 600m hohen Pass. Bis diese Straße – La Farola(Leuchtturmstraße) – 1964 gebaut wurde, war Baracoa nur vom Meer aus zu erreichen. Zahlreiche Dichter priesen Schönheit und Einsamkeit der Gegend, heute UNESCO-Welterbe. Unten an der Küste liegt Baracoa, von dichtem Regenwald umgeben. Die Gegend beliefert ganz Kuba mit Bananen, Kokosnüssen, Kakao und Kaffee. (Che Guevara errichtete hier als Industrieminister die für die Gegend berühmte Schokoladenfabrik). Der Ort ist schon vom äußeren Erscheinungsbild tief afro-karibisch. Die hauptsächlich aus bunten Holzhäusern bestehende Stadt ist schnell erkundet. In der „Casa di Trova“ spielt abends eine schlechte Amateurband heiße Salsarhythmen für Alt und Jung. Wir wohnen wieder in einem Privathaus, diesmal in der Casa Mery. Durch Wohnzimmer und Küche gelangt man in die einfachen Zimmer. Man ist wirklich mitten im kubanischen Leben. Die Gastgeber versuchen ihr Bestes, aber es fehlt rundherum an allem. Zum Abendessen gibt’s natürlich etwas aus dem Meer, heuto Pulpo (Octopus), wie hier üblich in Salsa de Tomate.

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Samstag, 14.11.2015

Wir erkunden heute Baracoa´s und Umgebung. Der Strand Nibujón im Süden der Stadt schaut traumhaft aus. Wenn man sich allerdings über den Malecon („Uferpromenade“) nähert, vergeht einem die Lust auf Baden sehr schnell. Die verrosteten, verdreckten Plattenbauten hier könnten auch irgendwo in Sibirien stehen und sind der absolute Schandfleck. Dagegen sind die verfallenen, schmutzigen Holzhütten im Zentrum Baracoas noch schmucke Unterkünfte. Wir fahren auf einer furchtbaren Rumpelstraße 15 km nach Norden auf Playa Maguana. Das Meer ist durch den ständigen Passatwind ziemlich aufgewühlt. Die Gegend quillt über vor Reichtum an Vegetation. Bananenfelder, Kokospalmen, Kakaostauden, in den Gärten alle Arten tropischer Gemüse. Zu arbeiten scheint niemand, weder in den Gärten, noch auf den Feldern. Selbst ein Straßenbautrupp wendet diese Taktik an. Ein Arbeiter steht im Graben, 10 weitere schauen zu.

Den Samstagabend verbringen wir im Stadtzentrum. Von schlichtem Stil, aber gepflegt wirkt die neuzeitliche "Catedral Nuestra Señora de la Asunción", das größte Gebäude auf der Plaza, wo das bekannte "Cruz de la Parra" zu sehen ist. Die Baracoer glauben fest daran,
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dass Kolumbus in Ihrem Ort zum ersten Mal seinen Fuß auf Kuba gesetzt und das Kreuz 1492 am Strand zurückgelassen hat. Am Samstagabend wird in vielen Häusern getanzt, eine der wenigen freudvollen Unterhaltungen, die sich die Kubaner in 55 Jahren Castrismus bewahren konnten. In der Casa di Cultura schwingen heute auch die ältesten Semster das Tanzbein zu heißen Salsa-Rhythmen. Das Essen in der Casa Mery ist frisch – heute Dorade – die Zubereitung aber einfallslos, wie so oft in Kuba…



Sonntag, 15.11.2015

Baracoa – Guardalavaca (250km) Heute lernen wir die kubanischen Straßen auch richtig kennen, denn unser Weg führt über Moa, einer fürchterlichen Industriestadt, die auch in Rumänien stehen könnte. Die Nickel- und Kobald- Mine hat aus der Umgebung der Stadt einen ökologischen Albtraum werden lassen. Über Nebenstraßen, die irgendwann vor 1959 asphaltiert worden waren, nehmen wir unseren Weg Richtung Guardalavaca. Der Straßenbelag, der nur mehr aus Schlaglöchern und Asphaltresten besteht, erlaubt ca. 20 km/h. Unsere Autos schaffen es doch irgendwann mit letzter Kraft und dem letzten Tropfen Benzin im Tank.



16. – 18. Nov.2015

Wir sind im Resort Sol Rio Luna y Mares, einem typischen All-inclusive Hotel, jedoch mit gut gelungener
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Architektur, die dem herrlichen Sandstrand seine Schönheit lässt. Eine andere Art der Unterkunft gibt´s hier nicht, denn bis vor kurzem war der Tourismus nur staatlichen Großprojekten vorbehalten. Mittlerweile beginnt die Bausubstanz überall zu bröckeln, aber das Hotel ist gut angelegt, das Personal ist sehr freundlich und gut geschult, was in Kuba eher selten der Fall ist. Die Verpflegung hält europäischen Mittelklassestandards allerdings nicht stand, dafür gibt es in Kuba aber 4 Sterne und das Prädikat „bestes Hotel von Guardalavaca“.



Wir schlagen uns wie immer mit schwülem, heißem Wetter herum, was jetzt am Strand kein Problem mehr ist. Heute Nacht gab es aber ein fürchterliches Gewitter und tagsüber war es erstmals trüb und etwas kühler - angenehm. Am zweiten Tag in Guardalavaca regnet es sich so richtig ein, eine kleine Zyklone zieht über Kuba, Es schüttet teilweise wie aus Kübeln. Man kann aber zwischendurch immer wieder den Strand genießen, denn es ist warm. Luft und Meer haben 28°.



Donnerstag, 19.11.2015

Holguin – Havanna.

Mit einer Antonov 158 fliegen wir sehr bequem zurück nach Havanna. Wir finden wieder Unterkunft im Hotel Inglaterra, wo wir den russischen Charme einer Rezeptionistin zu spüren bekommen, als
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wir ein Innenzimmer ohne Tageslicht nicht akzeptieren wollen. Erst sehr energisches Auftreten ist in der Lage die dragonerhaften Standfestigkeit der Dame etwas zu erweichen. Überhaupt haben wir den Eindruck, dass das ehrwürdige, frisch herausgeputzte Hotel einigermaßen unter dem teils militärisch wirkenden Personal leidet. Wir flüchten in ein privates Restaurant, wo man als Gast behandelt wird und lassen den Tag bei gutem Essen und Mojito ausklingen.



Freitag, 20.11.2015 Havanna

Wir fahren mit einem sehr freundlichen Taxifahrer (seltene Spezies) ca. 20 km an die Playas del Este, zu den Lokalstrände der Havaneser (Sta. Maria). Wunderschöne Sandstrände, viele Einheimische, ein paar Touristen – wirklich kubanisch. Authentische Musikkapellen wechseln einander ab. Mit den Füßen im Sand sitzen wir in einer urigen Taverne und genießen den Tag, das Meer, Sonne und Sand. Im Inglaterra lassen wir auf der Dachterrasse die Sonne untergehen, auf der Plaza Vieja – unserem Lieblingsplatz in der Altstadt - unterhält uns eine junge Band exzellenter Musiker mit kubanischen Rhythmen.

Musikkapelle am Strand von Sta.Maria:

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Samstag, 21. 11.2015

Wir durchstreifen Havanna Vieja und stoßen dabei immer wieder auf unerwartete Plätze. So z. B. auf ein herrlich renoviertes altes koloniales Herrenhaus auf
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der Plaza de la Cathedral mit wertvollen Einrichtungsgegenständen, Kunstwerken und Gemäldeporträts der einstigen Hausherren, oder ein Künstlerstudio daneben, wo wir eine wunderbare Radierung erwerben. Abends essen wir im Paladar Mercaderes – sehr empfehlenswert! - herrlichen Fisch und den besten Lobster aller Zeiten mit gutem chilenischem Wein etc.



Sonntag, 22.11.2015

Aufstehen um 3:00, mit dem Taxi durch die noch immer nicht schlafende Stadt zum Flughafen. Die Air Canada Maschine hebt pünktlich ab, Zwischenaufenthalt in Toronto. Ein unglaublich rasantes Eishockeymatch der lokalen Liga verkürzt die Wartezeit. Bei gewohnt gutem Service geht´s mit der AUA über den Atlantik.



Wir haben 900 km durch den Osten Kubas hinter uns. Das war wirklich Kuba pur und ziemlich abenteuerlich. Die Straßen sind teilweise in einem unglaublichen Zustand – nur mehr Schlaglöcher und Reste von Asphalt. Das Gute – kein Verkehr: auf 250 km vielleicht 5 PKW (Oldtimer), 3 alte russische LKW, und sonst erbärmliche „Busse“ (LKW mit Aufbauten zum Personentransport), gesteckt voll, und viele Pferdekutschen, berittene Cowboys, Ochsenkarren. Unsere Autos chinesischer Provenienz (Marke „Geely“…?) haben das alles ausgehalten. Je weiter wir in den Osten kamen, desto afro-karibischer wurden die Menschen und die Siedlungen. In den Städten ging
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es abends immer rund bei Musik und Tanz, mindestens in der Casa di Trova und in der Casa die Cultura und einmal sahen wir sogar durch Zufall „Tumba Francesa“ – eine Art Mischung aus alpenländischem Volkstanz und barocker Polonaise begleitet von afrikanischer Trommelmusik. Leider scheint den Menschen die karibische Leichtigkeit und Freundlichkeit wie wir sie z.B. von den British Windwards kennen, abhanden gekommen zu sein. Irgendwie hat die Ostblockmentalität auch ihre Spuren in der Psyche der Menschen hinterlassen. Arbeit ist nicht beliebt und viele schöne und wertvolle Gebäude aus der Vergangenheit gammeln dahin. Furchtbare Schandflecken sind die Plattenbauten, die oft die schönsten Plätze verunstalten. Auch unsere Quartiere in Privathäusern, immer in Tuchfühlung mit den Bewohnern, waren ein Erlebnis – bescheiden, aber sauber, das Essen gut aber einfallslos. Wichtig zu erwähnen ist, dass man – zumindest als Tourist - von Kriminalität völlig unbehelligt bleibt.

Die größeren Städte, insbesondere Havanna sind Hexenkesseln, gefüllt mit Abgasschwaden, alten Autos, schönen Frauen, großer Armut, aber auch exzessiver Lebensfreude, vermischt zu einer Soße, der Salsa Cubana. Man hat das Gefühlt, dass alles – nicht nur die Gebäude – im nächsten Augenblick unter der Last der Geschichte und der Gegensätze zusammenbrechen könnte.


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