Lateinamerika - Woche 67 (Costa Rica)


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Published: August 7th 2007
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11.03.06
Um 05.00 Uhr stand ich bereits auf. Das Zelt liess ich einfach so stehen, denn es war noch nass, sodass es sich nicht lohnte, zusammenzupacken. Eine halbe Stunde spaeter war ich bereits an der Bushaltestelle. Ich war froh, frueher anwesend zu sein, denn der Bus fuhr schon eine Viertelstunde frueher. Als ich in Cartago ankam, wollte ich mich wieder ins nette Café vom letzten Mal setzen und abwarten, wie sich das Wetter noch entwickelt. Denn zurzeit war es sehr bewoelkt und daher nicht ratsam, den Vulkan zu besuchen. Das Café war leider noch geschlossen und das Wetter aenderte bis 07.30 Uhr nicht. Ich entschloss, den Vulkan nicht zu besuchen und fuhr mit dem Bus an die Hauptstrasse, um von dort aus einen weiteren Bus zu nehmen, der mich in den Sueden Costa Ricas bringt, in den Corcovado Nationalpark. Die Busfahrt von Cartago bis zur Kreuzung Chacarita dauerte alleine schon sechs Stunden. Wir machten irgendwo noch eine Mittagspause, ansonsten fuhren wir durch. Es war also 13.30 Uhr, als wir in Chacarita ankamen. Der naechste Bus fuer La Palma sollte auch in der naechsten halben Stunde eintreffen. Leider war das aber nicht so. Bis dahin unterhielt ich mich mit Evi und Andrea, die ich auf der letzten Busetappe kennenlernte. Dann fing es auch noch an zu regnen, es war noch feuchtere Luft wie vorher. Um 16.00 Uhr kam endlich der Bus, sogar noch mit freien Sitzplaetzen. Nun dauerte es nochmals einige Stunden auf einer sehr ueblen Strasse, bis ich um 18.30 Uhr endlich in La Palma ankam. Die Girls fuhren bis Puerto Jimenez weiter. Ich suchte mir eine Unterkunft und ging erst mal etwas einkaufen, solange die Laeden noch auf waren. Als ich zurueck kam, wollte ich noch einen Anruf machen, um einen Schlafplatz im Nationalpark zu reservieren. Im Laden nebenan konnte man sich eintragen und Schlange stehen, bis man einen Anruf taetigen konnte. Dieses Kaff funktioniert noch so wie vor etlichen Jahren. Als ich nach mehr Infos fragte ueber den Nationalpark, half mir der eine Verkaeufer jemanden zu finden, der mich evtl. morgen mitnehmen konnte. Zufaelligerweise kam diese Person uns soeben entgegen und meinte, dass er jetzt gleich hochlaufen wuerde in eine Unterkunft, in der Naehe des Parkeingangs. Ich durfte mich ihm anschliessen, musste aber vorher noch einiges arrangieren. Mein Gepaeck musste umgepackt werden und ich musste wieder vom Hotel auschecken. Ich kam mir ein bisschen doof vor, aber es war kein Problem. Meinen Koffer konnte ich deponieren. Es ging also gegen 20.00 Uhr los. Wir wurden ein Stueck weit gefahren und dann war laufen angesagt. Es war schon recht dunkel, aber der Mond schien doch noch hell durch die Wolken durch. Es war ein schoener Spaziergang, auch wenn man nicht viel von der Landschaft mitbekam. Wir mussten etliche Fluesse ueberqueren und nach mehr als zwei Stunden kamen wir endlich in der Unterkunft an. Dort erhielt ich einen Kaffee, er brachte mir ein Badetuch und Bettlaken und stellte mir drei Franzosen vor, die dort arbeiten. Ich unterhielt mich noch eine Weile mit ihnen, ging dann aber bald mal ins Bett. Ich war echt erschoepft von der ganzen Hektik und frueh aufstehen, dass ich innert kuerzester Zeit einschlief.

12.03.06
Gegen 06.00 Uhr war wieder Tagwache. Ich war schnell parat, die Jungs brauchten etwas laenger. Wir erhielten alle ein feines Fruehstueck und dann ging der Marsch los. Mathieu, Mathias, Damien und der Einheimische Raffa kamen auch mit. Fuer sie ist die Tour jedoch Arbeit, ich durfte sie aber trotzdem begleiten. Zuerst mussten wir etwa eine Stunde laufen, bis wir endlich bei der Ranger-Station ankamen. Dort mussten die Jungs natuerlich keinen Eintritt bezahlen. Zu meinem Glueck liessen mich die Herren auch gratis rein und meinten, wenn ich in La Sirena bin, wuerden sie mich auch nicht mehr um Geld bitten und wenn, dann nur zum Einheimischenpreis. Ich fand das supertoll und entschied, wirklich bis La Sirena mitzulaufen, obwohl mir dadurch ein langer Spaziergang bevorstand. Wir liefen also immer schoen dem Weg entlang, was auch ausnahmsweise einfach war, ohne sich zu verirren. Leider sahen wir nicht sehr viele Tiere. Ein paar Affen, Insekten, Voegel, etc. Aber es war doch ganz witzig mit den Leuten. Zwischendurch assen wir etwas Zmittag. Ich erhielt sogar auch ein Lunchpaket, resp. Mittagessen in Bananenblaettern. Eine Portion Reis, Bohnen, Kartoffeln und ein Ei in Tortilla gebettet. Es war echt lecker (lustigerweise mag ich nach monatelangem Bohnen essen dieses Gemuese wirklich). Nach dem Essen ging es weiter. Am liebsten haetten wir schon hier uebernachtet, wir waren schon recht muede. Nach fast zehn Stunden Dschungelmarsch kamen wir in La Sirena an. Mann, das war ein langer Spaziergang. Ich war echt muede. Leider war es dann doch nicht so, wie es die Herren prophezeiten, die Rangers hier wollten doch ein Ticket von mir haben. Ich stellte mich einfach quer und musste schliesslich nur die Uebernachtung bezahlen. Nach einer erfrischenden Dusche haengte ich meine Haengematte auf, ass etwas Znacht und unterhielt mich ein bisschen mit ein paar anderen Touristen. Das war alles sehr amuesant. Um 20.00 Uhr wurde bereits das Licht geloescht, eigentlich sehr frueh. Aber es ging nicht lange, da machten wir uns auf ins Bett. Ich war sehr dankbar, als mir zwei Typen ihr Zelt anboten, denn es hatte ziemlich viele Muecken. Die Jungs hingegen wollten draussen schlafen, der eine freute sich dafuer auf meine Haengematte.

13.03.06
Heute stand ich erneut frueh auf, denn sonst reicht es mir nicht, rechtzeitig den Bus zu erwischen. Die Jungs blieben noch eine Nacht laenger. Ich machte noch kurz einen kleinen Spaziergang in der Umgebung und um 07.00 Uhr lief ich los Richtung Carate. Zuerst ging es lange dem Strand entlang und ich war froh, dass die Sonne noch nicht ueber dem Huegel war. Eine sehr schoene Landschaft erwartete mich, der Regenwald, der fast ins Meer zu stuerzen scheint. Der Spaziergang fuehrte oft dem Meer entlang, was sehr anstrengend war. Ich nehme an, es gaebe schon mehrere Wege im Dschungel, aber teilweise war es recht schwierig, die Eingaenge wieder zu finden. Nach kurzer Zeit sah ich ein Coati und eine Weile spaeter riesige Fussstapfen von einem Tapir. Den Tapir selbst konnte ich aber leider nicht aufspueren. Es war ein sehr anstrengender Marsch, teilweise an praller Sonne. Auch am heutigen Tag waren nicht allzu viele Tiere zu sehen. Immerhin waren noch ein paar weitere Coatis anwesend und ein paar Affen. Zudem hatte es viele Spinnen, die ihr Spinnennetz immer in der Hoehe meines Kopfes webten, sodass ich staendig einen Schock bekam oder reinlief. Nach sechs Stunden kam ich in der Ranger-Station La Leona an. Zum Glueck musste ich dort kein Ticket zeigen, sonst haette ich doch noch bezahlen muessen. Ich war am Ende, resp. meine Fuesse. Als ich einen Herrn sah, der mit einem Pferd und Wagen unterwegs war, fragte ich ihn um Mitfahrgelegenheit. Er meinte, ich solle schon mal vorfahren und dann wuerde er mich spaeter mitnehmen. Es dauerte auch nicht lange, da kam er schon anzufahren. Hinterher zwei Touristen. Der Herr, Gerardo, musste fuer sie nur die Rucksaecke transportieren und ich durfte mich zu ihm setzen. Mann, war das eine Wohltat. Als wir alle in Carate ankamen, lernte ich die beiden Touristen kennen, Peter und Christa, ein deutsches Paerchen. Heute war mein Glueckstag, denn sie waren mit dem Mietwagen unterwegs und nahmen mich mit. Ansonsten haette ich noch 2,5 Stunden auf den Bus warten muessen. Die Fahrt war sehr unterhaltsam. In Puerto Jimenez machten wir eine kurze Pause, da sie ins Internet mussten. Zudem gingen wir noch kurz etwas trinken. Gegen 17.30 Uhr luden sie mich in La Palma aus. Im Hostal machte ich meinen Koffer wieder reisebereit und ging frueh schlafen.

14.03.06
Ein neuer Tag, heute war um 05.00 Tagwache, da der Bus hier nur etwa viermal passiert und das zu diesen unmenschlichen Zeiten. Waehrend der Busfahrt lernte ich irgendwann einen Einheimischen kennen, Elyer. Wir hatten eine ganz lustige Zeit. Ich fuhr bis San Isidro durch, obwohl es eigentlich gar nicht so geplant war. In San Isidro musste ich jedoch zuerst ins Internet gehen, da ich gelesen hatte, dass die naechsten Destinationen schweineteuer sein werden. Elyer begleitete mich kurz und danach verabredeten wir uns auf spaeter. Leider hatte ich nicht mehr viel Zeit, bis der naechste Bus fuhr. Elyer begleitete mich auch noch zur Bushaltestelle und wir verabredeten uns fuer den naechsten Tag in Dominical. Die Busfahrt war anfangs recht anstrengend, da der Bus vollgestopft war und ich stehen musste. Zudem ging es um etliche Kurven in die Berge und dann wieder etliche Kurven hinunter ans Meer. Aber nach 1,5 Stunden kam ich bereits in Dominical an. Es war noch recht frueh. Ich fand ein Hostal, wo ich wieder mal in der Haengematte schlafen konnte. Die Typen, die ich antraf waren jedoch ein bisschen komisch. Und zwei Spanier gingen auch gleich maechtig ran. Ich richtete mich kurz ein und dann ging ich an den Strand. Nach ein paar Schritten sprach mich auch schon ein Tourist an. Ein Luxemburger, David. Wir unterhielten uns lustigerweise auf englisch, irgendwie habe ich anfangs gar nicht geschnallt, dass die dort auch deutsch verstehen. Nach dem schoenen Sonnenuntergang gingen wir kurz in unsere Hotels um zu duschen und um 19.00 Uhr traf ich mich wieder mit ihm zum Nachtessen. Auch ein Schlummertrunk lag noch drin, aber dann war endlich Bettruhe angesagt.

15.03.06
Heute war zwar ausschlafen angesagt, aber wie immer wenn man ausschlafen koennte, wacht man eh frueh auf. Um 08.30 Uhr ging ich schon mal zur Bushaltestelle, um Elyer abzuholen. Als der Bus ankam, stieg er jedoch nicht aus. Ich wartete aber noch eine Weile, da ich annahm, dass er am Ortsbeginn ausgestiegen ist. So war es auch, er kam mir einige Minuten spaeter entgegen. Wir teilten uns ein Zimmer und deponierten unser Gepaeck. Dann gingen wir gleich zum Strand. Es war praktisch kein Schattenplatz vorhanden. Ausser ein bisschen weiter vom Meer entfernt, aber dort war alles mit Kokosnussschalen, Palmenblaettern, etc. uebersaet. Aber wir hatten Glueck und fanden doch noch ein sehr schoenes Plaetzchen. Ein Haeuschen, gebaut aus Palmenblaettern. Dort verbrachten wir den ganzen Tag bis zum schoenen Sonnenuntergang. Abends gingen wir noch kurz etwas essen und machten einen Minispaziergang durchs Dorf, bevor wir wieder ins Hostal zurueckkehrten.

16.03.06
Um 08.00 Uhr war die Busfahrt geplant. Elyer begleitete mich zur Haltestelle. Leider mussten wir uns noch laenger gedulden, denn der Bus kam erst gegen 08.45 Uhr. Ich verabschiedete mich von Elyer, denn er musste wieder nach Hause zurueck. Die Busfahrt dauerte zwar nur zwei Stunden, aber ich konnte kaum gerade sitzen vor lauter Muedigkeit und Rueckenschmerzen. Als ich in Quepos ankam, freute ich mich ueber die schoene, wenn auch touristische Ortschaft. Als es jedoch um die Hotelsuche ging, verging mir das Lachen wieder. Die Preise scheinen im Vergleich zu meinem Buch in den letzten Jahren teilweise ums Doppelte gestiegen zu sein. Ich suchte fast eine Stunde nach einer Unterkunft mit einem vernuenftigen Preis-/Leistungsverhaeltnis. Das dauerte aber dadurch auch solange, da man mich staendig in eine andere Richtung schickte, wenn ich nach einem Hostal fragte. Nun, ich hatte es geschafft und war zufrieden. Ich machte kurz einen Spaziergang bis zum kleinen Hafen und erkundete das Dorf. Nach einer kleinen Verpflegung machte ich mich endlich auf den Weg zum Strand. Der Bus fuhr um 15.15 Uhr und die Fahrt dauerte eine knappe halbe Stunde, dann war man bereits an einem sehr schoenen Strand. Aber auch hier natuerlich alles uebersaet von Touristen. Ich genoss doch noch die letzten Sonnenstrahlen und machte mich danach auf den Weg zurueck nach Quepos. Den ersten Teil der Strecke lief ich, leider alles bergauf. Aber dafuer bekam ich noch ein paar Aeffchen zu sehen und eine wirklich tolle Bar. El Avion, was soviel heisst wie Flugzeug. Also eine Bar, die sehr originell gebaut wurde aus einem Flugzeug. Ich habe aber doch nichts getrunken, da ich endlich zurueck nach Quepos wollte. Ich nahm dann den naechsten, ueberfuellten Bus, der nach langem Warten doch noch kam. Ein kleiner Einkauf endete mit langer Warteschlange und beim ersten Internet hatte ich auch kein Glueck. Ich ging erst mal was essen und versuchte es bei einem anderen Internet, was um einiges schneller war. Wieder zurueck im Hostal war wieder mal Buch lesen angesagt, um meine weiteren Tage zu planen.

17.03.06
Ich deponierte mein Gepaeck und machte mich gleich auf zum Busterminal. Es standen schon viele Leute Schlange, um zum Manuel Antonio Nationalpark zu kommen. Der Bus fuhr kurz spaeter ab und ich kam sogar noch vor der Oeffnungszeit beim Parkeingang an. Wieder mal war 7 Dollar Eintritt angesagt. Ich kam mir schon etwas doof vor, in einem Nationalpark auch Schlange stehen zu muessen. Ich war die erste und war froh, als die Arbeiter mit einer viertelstuendigen Verspaetung endlich oeffneten. Zuerst machte ich den Trail zur Punta Catedral. Ich sah mir jedoch die Map vorher nicht an und war ueberrascht, dass ich nach etwa 45 Minuten wieder am selben Ort landete, da es ein Rundspaziergang ist. Danach lief ich zum Sendero Cataratas, wobei es keinen Wasserfall zu sehen gab, da es Trockenzeit ist. Bis dahin hatte ich gerade mal einen Specht und zwei komische Schweine gesehen. Dafuer umso mehr Touristen, die meisten kamen gleich in Massen mit ihren Kameras und in Begleitung eines Guides. Ich lief auch noch zum Mirador hoch, die Aussicht war auch wirklich super. Dort lernte ich die Franzoesisch-Schweizerin Jenny kennen. Wir gingen dann gleich zusammen an den Strand. Dort verweilten wir etwa eine halbe Stunde, bevor wir wieder nach Quepos zurueckkehrten. Ich wusste noch nicht, welches meine naechste Destination sein sollte. Ich kehrte schon mal ins Hostal zurueck und ging duschen. Dann traf ich mich wieder mit Jenny und entschied mich, auch nach Puntarenas zu fahren. Um 15.00 Uhr fuhr der Bus los. Die Fahrt zog sich sehr in die Laenge. Nach 3,5 Stunden kamen wir endlich an und suchten ein Hostal. Wir blieben gleich beim ersten, dieses liegt sehr nahe an der Faehrstation, wo wir morgen hin muessen. Im Internet machten wir noch einen kurzen Besuch. Leider war dieses so langsam, dass ich es aufgab und erst mal etwas essen ging. Jenny blieb noch laenger. Als ich nach dem Essen nach Hause gehen wollte, sah ich noch ein anderes Internet und nutzte dies eine weitere Stunde, bevor ich zurueck ins Hostal ging. Wir gingen frueh ins Bett, denn morgen ist mal wieder frueh aufstehen angesagt.


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