Hupende Anarchie


Advertisement
Vietnam's flag
Asia » Vietnam
July 14th 2007
Published: August 24th 2007
Edit Blog Post

Total Distance: 0 miles / 0 kmMouse: 0,0

Saigon - Mui Ne - Nha Trang - Hoi An - Hue - Ninh Bin - Hanoi - Halong Bay - Hanoi



Hello Vietnam!Hello Vietnam!Hello Vietnam!

Chonical Hat und Gesichtstuch. Im ganzen Land.
Es gibt Dinge im Leben, die laufen rund. Und es gibt welche, die tun's nicht!

Unser Vietnam-Aufenthalt gehoert gewissermassen leider zur letzteren Kategorie.

Bei der Einreise mussten wir schmerzlicherweise erfahren, dass uns neun (!) Tage unseres Visums floeten gegangen waren. Drei Wochen, ungefaehr 2000km, unzaehlige Busse, 5 Motorbikes und ca. 100 Nudelsuppen spaeter, werden wir einen Tag vor Ausreise mit einer 40cm langen Machete bedroht!

Hossa! Klasse!

Wie heisst es so richtig? Der letzte Eindruck, ist der bleibende. Genau! Deshalb schauen wir mit etwas Groll zurueck auf unsere 21 Tage Vietnam und waren am Ende froh "endlich" das Land verlassen zu koennen, um ein paar entspannte Tage in Pat's Appartment in Kuala Lumpur verbringen zu koennen (Thank you-lah, Pat!), bevor es weiter geht auf die Philippinen. Dank der optimalen Bayreuth-connected VIP-Betreuung durch Rollar-Rotze und Grubi ist das auch formidabel gelungen! Auch hier: "Thank you-lah".

So, nun aber schoen der Reihe nach.

Irgendwie hatten wir es im Urin, dass an der Aussage der laotischen Visum-Lady etwas nicht stimmen konnte. Aber man hat ja Vertrauen. "Sie werden schon wissen, was sie tun... Schliesslich leben die hier und machen das nicht zum ersten Mal". Haetten wir nicht haben
Saigoner RathausSaigoner RathausSaigoner Rathaus

Ehemals das "Grand Hotel".
sollen! Unser "common sense" war hundertmal richtiger, als das Geschwafel unserer feist alternden Hostelbesitzerin (sorry, soll nicht allzu despektierlich klingen, aber wir haben uns masslos geaergert!!) aus Vientiane, die uns unser Vietnam-Visum fuer $38 besorgt hat.

Also, neun Tage verloren. Das hiess ganz Vietnam in nur drei Wochen. Und das Land ist lang. Sehr lang... Mit Bobbelsche habe ich vor zwei Jahren in drei Wochen nur Teile des Sueden gemacht...

Von Phnom Penh gibg's nach Ho Chi Minh City (Saigon). Da wir unbedingt den Norden und Hanoi sehen wollten, bedeutete das mit einem Open Bus Ticket (Hop-on-Hop-off-Bus) einmal von unten nach oben durchzurauschen.

Und das Land ist lang! Sagte ich das schon??

Saigon beherbergte uns gut mit der beruehmten staedtischen Hektik, Geschaeftigkeit und ca. 5 Millionen Mopeds. Im gleiche Hotel und Zimmer wie vor zwei Jahren und meistens nur eine Parallelstrasse westlich der Backpacker-Meile verbrachten wir geruhsam unterhaltsame Abende mit Expats (Schoen war's, Anette & Co.!) und billigem Bier, sahen uns tagsueber diverse Museen an, v.a. das War Remnants Museum (sehr zu empfehlen!), und surften gerne zur rush hour mit unserem 50.000-Dong-Mietbike (ca. $3, von Kim Cafe) durch Saigons galaktischen Zweiradverkehr. Fuer die, die mal alle
Knotenpunkt in SaigonKnotenpunkt in SaigonKnotenpunkt in Saigon

Strom auf Vietnamesisch.
gaengigen Regeln der deutschen StVO brechen wollen ein MUSS! Fuer die, die sich einfach mal wie eine Ameise auf zwei Raedern fuehlen wollen auch ein MUSS! So ein Gewusel! Einfach sensationell! Ein naechtlicher Besuch in Saigons beruehmtesten Club, dem "Apocalypse Now", rundete die vier Tage ab. Auch wenn wir mit unseren etwas verschlissenen Backpacker-Klamotten zwischen den ganzen Huren und aufgestylten nach "Liebe" suchenden Westmaennern etwas verloren wirkten. Lange waehrten wir als personifizierte Nachtclub-Schandflecke jedoch nicht, da uns die Preise fuer zwei Dosen Bier ziemlich genau nach zwei Dosen Bier aus dem Laden trieben. Fuer das dort investierte Geld bekamen wir bei unserem Lieblings-kleine-Plastikstuehle-Laden gegenueber vom "One Dollar Shop" in der oben angesprochenen Strasse ca. sechs mal soviel Gerstensaft...
____________________________________________________
Kurze Anekdote von mir (Stephi):
Nach 5 Monaten Reisen wurd's mal wieder Zeit die Haarpracht farblich etwas aufzufrischen. Leicht gesagt, schnell getan. Nach kurzer Suche fand ich mich im Frieseurstuhl wieder.
Soweit so gut. Felix cruist mit dem Moped durch die Stadt und holt mich 2 Stunden spaeter wieder ab.
So wars geplant.
Nach 4 (!) Stunden, kurzzeitigem Erblonden (falsche Farbe, was'n Schreck) und erneutem Umfaerben in die anscheinend richtige Farbe und stundenlanger Kopfmassage (damit die Kundin auch ja ruhig bleibt) war die Marathon-Session endlich beendet und ich sah wieder praesentabel aus.
Puh, das waer geschafft.
"Leider" hat die neue Haarfarbe nach ca. einer Woche ein kleines Eigenleben begonnen... Mittlerweile bin ich ein Rotschopf!!!
Ich freu mich schon auf den naechsten Frieseurtermin. ;o)
____________________________________________________

Was nach Saigon folgte war ein angespannter Rush durch das Land. Es gibt soviel schoenes zu sehen und wir hatten zu wenig Zeit. Die Strecke: Saigon - Mui Ne - Nah Trang - Hoi An - Hue - Ninh Binh - Hanoi. Das Befoerderungsmittel: Der Bus, der Open Bus. Ein ganz einfacher Bus. Ein Hop-on-Hop-off-Bus und eigentlich die grausamste Art in Vietnam zu reisen, da fast alle Touristen das Ticket buchen und man sich nach ein paar Tagen eher als Busfahrer denn als Reisender bezeichnen kann. Unzaehlige Stunden, ganze Naechte mit ungefaehr 30cm Beinfreiheit. Vor allem die Naechte veranlassten gerade meinen Ruecken immer wieder zu spontanen Jubel- und Beifallsstuermen. Billiger kann man jedoch nicht reisen. Saigon - Hanoi mit "as many stops as you want" fuer schlappe $17! So gebucht beim TM Brothers Cafe.

Erste Stop unseres Open-Bus-Tickets war Mui Ne. Ein hochgelobtes Beach Resort und Ausflugsziel fuer gestresste Ho Chi Minh'er, das in unseren
Hoi AnHoi AnHoi An

Weil im Krieg von den Amerikanern nicht zerbombt, stehen heute noch alle alten Holzhaeuser in der Altstadt. Zauberhaft!
Augen leider nicht das halten konnte, was uns andere versprochen hatten. Langgestreckt ueber Kilometer und vollgepropft mit Resorts ist es nicht wirklich eine idyllische Destination. Dazu kam, dass wir fast Dauerregen hatten. Well, und was soll man am Beach, wenn es die ganze Zeit pieselt?

Nach einer Nacht also ab nach Nah Trang. Auch eine Beach-City (Vietnams Party Stadt mit muellbeladenem Strandwasser) und die Stadt, in der Boris und ich anno 2005 unsere 10-Taegigge Motorradtour gestartet haben. Eigentlich wollten wir hier gar nicht stoppen, aber volle Busse (die Vietnamesen haben auch mal Urlaub...) zwangen uns zu einer Nacht Aufenthalt. Ganz witzig, denn so hatte ich die Gelegenheit unsere Guide, Nam the Man, aus 2005 wieder zu treffen. Immer noch so cool wie frueher! Jetzt nur mit besserem Bike, dass er uns auch sofort fuer ein Stuendchen City-cruisen lieh.

Mit dem Nachtbus gibg's dann nach Hoi An, kurz unterhalb der DMZ, der Demilitarisierten Zone des Vietnam Krieges gelegen und unbestritten die schoenste Stadt Vietnams. Im Krieg nicht zerbombt ist die Altstadt mit den alten Gebaeuden und engen Straesschen und Gaesschen eine Perle. Die Riverfront mit den vielen bunten Lampions traegt ihres zum Charme der Stadt bei.
Die Stadt ist
Vietnamese HolidaysVietnamese HolidaysVietnamese Holidays

Ab 17.00 Uhr mit der Family an den Strand und dann ein Reiswein nach dem anderen. Natuerlich nur die Maenner. Durfte gleich einen mittrinken...
bekannt fuer die unzaehligen "Tailors", die so ungefaehr alles, was an den Koerper passt, massgeschneidert anfertigen. Zum Bedauern von Stephi passten die ganzen herrlichen (virtuellen) Kleider nicht in das Budget...
Ins Budget passte dafuer jeden Abend der "Com Ga" bei unserem Lieblings-street-vendor. Reis mit Huehnchen und Gruenzeugs, dazu Knoblauch-Chilli-Sauce. Saulecker und der Teller fuer sagenhafte 60 US Cent.

Im Gegensatz zu Nah Trang ist der Beach hier eine wahre Pracht! Feiner Sand und herrliches Wasser. Und viele Vietnamesen! Eben noch fast alleine, machte es ca. gegen 17:00 Uhr rums, bums und sie stroemten invasionsgleich an den Strand (Urlaubszeit!), um im Familieverbund und vollbekleidet (die Frauen!) im Wasser zu plantschen, zu essen und zu trinken. Der ordentliche Europaer geht um diese Zeit zurueck ins Hotel, der Vietnamese kommt so spaet, da die Sonnenstrahlen dann schon so schwach sind, dass das "Risiko" braun zu werden moeglichst gegen null tendiert. Andere Laender, andere Sitten...
Weiteres Highlight in Hoi An ist die ca. 40km entfernt gelegene Unesco World Heritage Site "My Son"(wunderbar mit dem eigenen Moped zu machen!). Ein kleiner Counterpart zu den grossen ehemaligen Staedten in Suedostasien wie Ankor Wat (Kambodscha), Bagan (Myanmar), Ayuthaya (Thailand) und intelektuelles und religioeses Zentrum der Cham
HueHueHue

Eingang zur gross angelegten "Citadel" in Hue, der alten Kaiserstadt Vietnams
Dynastie als auch Begraebnisstaette fuer Cham Monarchen. Wer allerdings schon mal Angkor und Bagan gesehen hat, den wird es an dieser Staette nicht von den Socken hauen.

Apropos Bomben, paradoxerweise war die DMZ, eigentlich als "friedliche" Pufferzone zwischen Nord- und Suedvietnam gedacht, waehrend des Krieges eines der am meisten zerbombten Gebiete...

Unsere naechste Station, Hue, war die alte Kaiserstadt Vietnams. Die "Citadel" von 1804, ein im Umfang 10km grosses kaiserliches Gelaende, mit der "Imperial Enclosure, den "Halls of Mandarins", der "Forbidden Purple City" und vielen anderen weiteren Bauten zeugt von der damaligen Zeit. Leider scheinen die Vietnamesen sich in den letzten Jahren mehr auf andere Dinge als auf die Erhaltung und den Wiederaufbau ihrer touristischen Attraktionen gekuemmert zu haben. Bei manchen points of interest innerhalb der Citadel muss man schon eine sagenhafte Vorstellungskraft und Fantasie besitzen, um aus den drei herumliegenden Steinen und dem dazwischen wachsenden Gras einen Tempel, werden zu lassen...
Um die Citadel herum erstreckt sich das alte Hue mit sehr lebhaften Strassen und netter Architektur. Dieser links vom "Perfume River" gelegene Teil der Stadt ist wesentlich netter, als das modernere Hue auf der rechten Seite des Flusses, wo der gemeine Auslaender i.d.R. naechtigt und Kneipen
Tam CocTam CocTam Coc

Tam Coc bei Ninh Binh wird "Halong Bay auf Land" genannt. Der Fluss fliesst zwischen und unter (drei Caves) Limestone Rocks durch.
aufsucht. Eine davon, die DMZ Bar, ist ein netter kleiner Kracher, wo sich allabendlich fast alle Traveller auf ein bis zehn Bier treffen. Dort haben wir Max, einen koelschen Hamburger, getroffen, mit dem wir am naechsten Tag gleich eine Boots-/Fahrradtour zu einer der rund um die Stadt gelegen zahlreiche Grabesstaetten ("Tomb of Tu Duc") ehemaliger Herrscher Vietnams machten. Am Bootspier stolperte uns noch ein Englaender ueber den Weg. Es sollte eine schicksalhafte Begegnung sein....

Nun schon recht weit im Norden, wollten wir vor Hanoi noch in Ninh Binh wegen "Tam Coc", auch bekannt als Halong Bay on the rice paddies, Halt machen. Auf dem Weg dorthin trafen wir in einer der Pausen auf unseren lieben, Naziwitze reissenden "Thommy" aus Hue, Shaun, der sich mittlerweile die DMZ angesehen hatte (seiner Aussage nach uebrigens ueberhaupt nicht zu empfehlen!). Wir sollten ihn nie wieder los werden...

Zusammen mit dem "english bastard" besuchten wir also Tam Coc, ein Gebiet in dem ein Fluss zwischen schoenen Limestones und durch drei Caves durchfliesst. Schoen, aber das interessanteste waren eigentlich die Ladies, die uns ueber den Fluss schipperten. Abwechselnd nehmen sie Haende und Fuesse, um das Boot vorwaerts zu bewegen. Alte Koenigspalaeste und ein 400-Treppen-Aufstieg fuellten den Tag.
Leider fing in Ninh Binh das dunkle Kapitel unserer Vietnam-Reise an.

Die Einstellung und Haltung der Nordvietnamesen. Nachdem in der Mitte des Landes (Hoi An und Hue) die diversen Verkaeufer und Dienstleister schon deutlich aufdringlicher als im Sueden waren, haben die Menschen im Norden ein ernsthaftes Problem mit der Sicht der Dinge und ihrem Verhalten Auslaendern gegenueber. Nettes Verhandeln gibt es so gut wie gar nicht, Sturheit und Frechheit praegen deutlich das Verhalten. Und vor allem die Frage "Why?" setzt bei manchem den wahren Charakter frei. Wahrscheinlich kein grosses Wunder. Fragen, die man selber nie gestellt hat (das Nordvietnamesische Kommunisten-Pack haette das nicht gutgeheissen...), werden anscheinend ungern beantwortet und stattdessen mit Unverschaemheit quittiert.

Ein wenig ernuechtert machten wir uns so mit unserem englischen Dickerchen mit der Hoffnung auf Besserung im local bus auf in Richtung Hanoi. An dieser Stelle muss ich kurz erwaehnen, dass Busfahren in diesem Land nicht nur aufgrund der Distanzen und Platzverhaeltnisse kein Spass ist. Der Verkehr ist ein organisiert chaotisches Phaenomen. Die Jungs fahren so schnel es geht, bremsen wie Berserker und ueberholen an Stellen und in Situationen, wo man kurz vorher noch selber zu sich sagt: "Nein, bleib cool, hier
und ich einen alten Englaender...und ich einen alten Englaender...und ich einen alten Englaender...

Auf der Fahrt nach Hanoi.
ueberholt er nicht. Jetzt schon gar nicht. Da kommt ja Gegenverkehr!". Ausserdem ist der Status eines Vietnamesen unweigerlich mit der Lautstaerke und Betaetigung seiner Hupe verbunden. Wer ueberhaupt keine hat, ist arm. Wer eine Mopedhupe hat, repraesentiert die breite Mittelschicht. Die Autohupen stehen fuer die Reichen. Und wer ein dickes, fettes Bus-Horn hat, ist einfach nur wichtig!!! Die Busfahrer sind die Koenige der Strasse! Wer nicht ausweicht, wird platt gemacht. Um das zu bekraeftigen wird unablaessig die schmetternde Hupe betaetigt, was beim klassisch geschulten europaeischen Musikerohr durchaus zu Schmerzen fuehren kann. Es ist muessig zu erwehnen, dass dadurch unweigerlich das Aggressionspotential in einem jeden waechst und waechst...
Diese kolossale und allgegenwaertige Hup-Kakophonie in diesem Land ist wirklich eines der Merkmale, was auf ewig in unseren Gehirnen eingebrannt bleiben wird. Zusammen mit dem wahnwitzigen Verkehrsgehabe ergibt sich die wahre Beschreibung dieses Landes: Hupende Anarchie!

In Hanoi "lebend" angekommen, kuemmerten wir uns gleich um eine Tour zur Halong Bay, eines der bekannten MUSTs in Nordvietnam, die wir, natuerlich, mit unserem neuen Reisefamilienmitglied Shaun machen wollten. Drei Tage, zwei Naechte fuer $49. Eine Uebernachtung auf dem Boot, eine auf der Insel. Dazu Schnorcheln, Strand, Schwimmen und natuerlich die Szenerie. Es sollte das
Halong BayHalong BayHalong Bay

Beeindruckend!
Highlight sein!!

Kurz zusammengefasst: Es war die Riesenenttaeuschung! Wir verbrachten in den drei Tagen fahrenderweise insgesamt nur zweieinhalb Stunden auf dem Boot. Keine Nacht auf dem Boot. Das lag zum Teil auch an einem heftigen Sturm, der in der Gegend sein Unwesen trieb (Haetten die Organisatoren aber nicht einfach das Programm geswitcht, haetten wir unsere Nacht auf dem Wasser gehabt...). Dazu kein Schwimmen. Kein Schnorcheln. Kein Strand. Ueberhaupt nicht das, was wir fuer viel Geld gebucht hatten. Entsprechend angesickt (Koelsch fuer veraergert) gingen wir nach Rueckkehr in die Travel Agency (Sinh Office in Ha Noi, 17 Hang Non Street), um uns zu beschweren und um Geld zurueck zu verlangen. Wa sich dann abspielte kennt man eigentlich nur aus dem Film. Hahnebuechende Luegen, bloede Ausreden und Unverschaemtheiten seitens der Agenturleute resultierten in Diskussionen, Geschrei und ultimativ in einen Angriff seitens dieser Menschen mit der Machete.

Die Verweigerung einer Geldrueckerstattung quittierten wir zunaechst mit einem Sitz- und Stehstreik in der Agentur. Uns waren mittlereile die Hocker unter dem Hintern weggezogen worden... Nachdem ich meinem Allerwertesten darauf auf dem Schreibtisch niederlies, wurde ich vehement runter geschubst. Fand er gar nicht lustig... Die weitere, unverschaemte Verweigerungshaltung beantworteten wir bei jedem Telefonat das
Hanoi's Old QuarterHanoi's Old QuarterHanoi's Old Quarter

Eng und Gruen.
einging mit wildem und lautem Geschrei (vor allem das Wort "liar" (Luegner) benutzten wir recht haeufig... Schon ein wenig krank und kindisch, aber wir waren wirklich sauer!).
Bis dem kleinen Pummelchen hinter dem Schreibtisch der Kragen platzte und er uns taetlich anging. Vor allem unseren lieben Feund Shaun. Dieser war allerdings ungefaehr drei Koepfe groesser als die kleine, dicke vietnamesiche Inkarnation eines Kampfhundes. Die anderen zwei anwesenden Jungs wollten schon mitmischen, als einer flugs in die Kueche lief und mit dieser sagenhaft grossen Machete zurueckschoss und uns erhobenen Armes damit bedrohte. Das war der Zeitpunkt wo wir uns sagten, dass alles Geld der Welt keinen verlorenen Arm rechtfertigen wuerde. Wir zogen uns zurueck.
Nun, vielmehr wurden wir aus dem Laden geschubst. Mittlerweile war der Big Boss auf der Bildflaeche erschienen. Sein Englisch war wohl ein wenig limitiert. Denn alles war er uns zurief und schrie war: "Fuck you! I kill you!". Er machte sich noch den Spass uns (wir zu dritt auf einem kleinen Scooter) mit seinem dicken Roller (hoehere Mittelschicht ;-)) quer durch die Stadt zu folgen. Auch hier aenderte sich sein Englischvokabular nicht...
Stolz und Ehre uns zu revanchieren hatten wir ja schon, aber leider nicht ein so
Turtle Pagoda im Hoan Kiem See vor kommunistischer SchandtatTurtle Pagoda im Hoan Kiem See vor kommunistischer SchandtatTurtle Pagoda im Hoan Kiem See vor kommunistischer Schandtat

Ich zitiere: "A ghostly shrine (the Turtle Pagoda) standing on an islet at its center pays homage to a golden turtle. In the 15th century, this heroic reptile is said to have returned a magic sword to its home in the lake after it had been taken."
grosses Messer... Und jeglicher Versuch die Polizei einzuschalten erwies sich als hirnrissig erfolglos. Stecken alle unter einer Decke, die Verbrecher!

Wir waren also entsprechend bedient und nur noch darauf aus die Satdt und das Land zu verlassen. Gerechterweise muss man sagen, dass Hanoi eine bezaubernde Stadt ist. Vor allem das "Old Quarter". Enge, begruente und unglaubliche lebhafte Strasse lohnen auf jeden Fall einen Besuch. Aber Vorsicht vor den Nordvietnamesen. Es verging nicht ein einziger Tag an dem sie nicht versucht haben uns abzuzocken. Anscheined sehen die Leute dort oben Auslaender als fette Melkkuh an, die gnadenlos gemelkt werden muss. Overcharging ist an der Tagesordnung, Beschiss Normalitaet. Von uns gefragt warum dem so ist, antwortete uns Nam, mein ehemaliger Motorrdtour-Guide und ein Suedvietnamese, dass das an dem starken chinesischen und kommunistischen Einfluss liegt. Wir glauben ihm!!!
Gott sei Dank kannten wir die Preise, sodass wir dagegen gefeit waren. Leider geht einem der staendige Kampf um richtige Preise und ehrliches Handeln derart auf die Nerven, dass man nach ein paar Tagen geistig richtig ausgepowert ist.

Nun, trotz alledem hatten wir auch Spass in der Stadt. Vor allem abends an der "Bia Hoi Corner". Eine Kreuzung, an der sich ein paar
BeschissBeschissBeschiss

In Hanoi gekaufte Zigarettenschachteln. Links ok, rechts nur Filter. Leider erst in Kuala Lumpur entdeckt...
ganz einfache Laeden angesiedelt haben, die Bia Hoi, frisch gezapftes Bier, in 0,3 Glaesern fuer 2000 Dong verkaufen. Immerhin 12,5 US Cent. Fuer insgesamt einen Dollar ist man dort fuer einen Abend perfekt bedient.

An der Sache mit der Machete ist nun die deutsche Botschaft dran, die wir kontaktiert haben. Mal sehen, ob sich was ergibt.

Fuer uns gab es nur noch eines. Dienstag, 10.7., 09:20 Uhr Abflug nach Kuala Lumpur. Einmal tief durchatmen und weg!




Additional photos below
Photos: 54, Displayed: 32


Advertisement

Unbekuemmert ans WerkUnbekuemmert ans Werk
Unbekuemmert ans Werk

"Hab' ihn!!". Liebespaar am Fluss in Saigon.
Schlaftrunk?Schlaftrunk?
Schlaftrunk?

Mitnichten. Pyjamas traegt man in Ho Chi Minh City durchaus auch am Tag.
Kids auf den Spuren der eigenen GeschichteKids auf den Spuren der eigenen Geschichte
Kids auf den Spuren der eigenen Geschichte

Schulklasse am War Remnants Museum. Laute Schulkasse. Vor allem, wenn sie vor der Kamera steht.
Was guckst Du?Was guckst Du?
Was guckst Du?

Bild aus dem War Remnants Museum. GI mit Panzerfaust in vietnamesischen Gewaessern. Die Visage erinnert mich irgendwie an den jungen Klueues. Oder?
FluchtFlucht
Flucht

Eines der beruehmtesten Fotos des Vietnam-Krieges. Eine vietnamesiche Mutter mit ihren Kindern auf der Flucht vor "Agent Orange". Amerikanisches Napalm.
Ban-Xeo-46ABan-Xeo-46A
Ban-Xeo-46A

Klasse Restaurant in Saigon. Etwas ab vom Schuss, dafuer garantiert gutes und touristenfreies Essen! Grund zur Freude!


Tot: 0.176s; Tpl: 0.014s; cc: 15; qc: 73; dbt: 0.1256s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.3mb