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Published: December 9th 2011
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03.12.-09.12.2011
Wieder in Bangkok angekommen, Robert und Lito holen mich mit dem Taxi ab und jetzt geht‘s zur Skytrain Station Mo Chit, um Axel zum ersten offiziellen Meeting zu treffen. Der erste Südbadener seit geraumer Zeit..hehe. Es gibt viel zu erzählen und Ideen entstehen...
Abends essen im Cabbages and Condoms. Ein total relaxtes Restaurant, in dem man sich wie im Dschungel fühlt. Das ganze nicht so überfüllt und ein Geheimtipp 😉. Es gehört dem früheren Gesundheitsminister, der sich sehr für Familienplanung und Geburtenkontrolle stark gemacht hat, daher wohl auch der ausgefallene Name..hehe.
Am Sonntag dann Chatuchak. Der größte Floh- und Touristenmarkt Bangkoks. Ob‘s für Platz 1 in Thailand reicht, weiß ich nicht, jedenfalls ist der Markt riesig. Chatuchak war in good ol‘ Deutschland während der ersten Novemberwochen in den Medien, da sich durch die Flut hier eine vorübergehende Schließung der Attraktion nicht vermeiden ließ. Ich laufe das ganze Ding kreuz und quer ab um sozusagen den Markt zu „sondieren“J. Hier gibt es alles. Und vor allem auch alles, was einen Namen hat als Imitat. Von Schuhen über Brillen bis zu Ruck- und Schlafsäcken. Außerdem Möbel, Bronzeskulpturen von Stieren, Elephanten und strapsentragenden Phantasiegestalten. Weird! Die weniger schöne Seite sind
die vielen Tiere die hier feilgeboten werden. Meist Hundewelpen, die von allen Vorbeilaufenden betatscht werden und total überfordert sind mit dem ächzenden Rummel auf dem Markt. Die Zeit fliegt, nach diversen frisch gemixten Fruchtsmoothies und mehreren Stunden Reizüberflutung steht die erste Foot Massage auf der Agenda. Dazu Cacao on the rocks 😊
Montag ist Feiertag. Wie bereits erwähnt, der wichtigste in ganz Thailand. Was war das nochmal? Genau, der 84. Geburtstag des Königs.Von der Royal Barge Procession bekomme ich leider nichts mit, hat vielleicht schon früher stattgefunden, aber abends findet eine Zeremonie im Palastviertel statt. Myriaden von Menschen. Ich treffe Axel und wir machen eine Fahrt auf einem der letzten übrigen Klongs. Im Zuge der Nachverdichtung der Stadt wurden zahlreiche Klongs zugeschüttet und dadurch teure Spekulationsflächen bzw. Bauland gewonnen. Nachteil der Geschichte: Das altbewährte Abflusssystem der Stadt der Engel wird zerstört und die Flächen komplett versiegelt. Was das für Folgen haben kann, wenn mehrere ungünstige Faktoren zusammentreffen, sieht man an der aktuellen Flutkatastrophe hier...
Schlussendlich sehen wir die Geburtstagszeremonie dann beim public viewing und einem Pitcher. Der Zeremonie kann der Monarch selbst allerdings gar nicht beiwohnen, da er seit Jahren gesundheitsbedingt im Krankenhaus lebt. Dem Pitcher
folgen weitere Singhas nahe der zweiten berühmten „Roten Meile“ Soi Cowboy. Hier geht’s ähnlich wie in Phatpong zu, und zu Forschungszwecken stürzen wir uns etwas ins Getümmel. Allerdings nicht lange. Ein offizieller Courtesy Besuch beim Vice President der Kasetsart Uni wartet am folgenden Tag..
6. Dezember, Nikolaustag
Schnee liegt keiner, es herrschen 32°C. Und eine dementsprechende Figur ist mir bisher nicht begegnet. Nur ein Condom Santa Clause... Gibt es diesen Brauch in Thailand überhaupt? Ich fürchte nein, freue mich aber trotzdem auf den Tag, wenn er auch noch nie so abgelaufen ist, wie er es heute wird.
Zahlreiche Termine warten. Mit Axel und unserem Fahrer geht’s für einen Tag zurück nach KPS. Teile der von Bangkoks Peripherie sind immer noch überflutet. Kein Wunder ziehen Regierung und FROC (Flood Relief Operations Command) den Unmut der Bevölkerung auf sich! In KPS angekommen werden wir beim AVRDC offiziell empfangen, da der Director General, Dyno, auch für die nächsten Tage Thailand besucht. Dem Empfang beim AVRDC folgt das Meeting von Axel und mir beim Vice President, um genau zu sein haben wir ein ganzes Empfangskomitee. Wir werden beschenkt, was mit zahlreichen offiziellen Photos dokumentiert wird. Alles in allem sehr
nett und ich werde für Silvester zu einer Reise nach Chiang Mai eingeladen, die ich jedoch wahrscheinlich nicht wahrnehmen kann. The Beach ruft... Aber auch dafür ist gesorgt. Der Vice President hat gute Kontakte zu einigen Resorts im Süden. Yes!
Der Tag ist von Meetings gespickt, die GIS Leute im Soil Science Gebäude warten schon auf uns und es findet ein reger Austausch von Ideen statt.
Später lunch mit dem kompletten Staff. Viele gratulieren mir zum Nikolaus😉 Dyno schenkt mir sein Willkommensgeschenk vom Vice President der KU. Eine seidene KU-Krawatte. Ich lade Robert und Dyno ein, Axel und mich abends auf ein paar Drinks in Bangkok im Lebua in der Skybar zu begleiten. Leider haben sie schon Programm.
Amazing! Die überwältigende Aussicht auf die nächtliche Metropole mit Skyline und Chao Praya, sowie die Drinks und die Live Jazzband machen den Abend zu einer Feier, die ich auf keinen Fall vergessen werde. Außerdem einer der längsten Geburtstage, die ich je hatte. Als ich gegen halb eins nach BKK Zeit ins Hotel gehe, habe ich in Deutschland immer noch 5h Geburtstag 😉 Die FAO Conference fängt morgen schon in der Früh an, also geh ich brav Mana aufladen 😉)
Donnerstag. Die Conference ist interessant, ich bin diesmal nur als Zuhörer hier. Meine bisherigen Arbeiten decken andere Bereiche ab, die Thematik ist mir daher noch nicht sehr vertraut. Genau deswegen ist es äußerst lehrreich. Ich erfahre von den unterschiedlichsten Programmen, die international zur Nährstoff- und Ernährungssicherung durchgeführt werden und wie sie sich politisch und institutionell umsetzen lassen. Fehlernährung ist allgemein ein Problem, d.h. sowohl eine Unter-, als auch eine Überernährung findet in Entwicklungsländern statt und „non communicable diseases“ (NCD) wie Diabetes II sind ebenfalls vermehrt anzutreffen. Das Essen im PLaza ist nebenbei gesagt sehr gut, wobei es für mich auch einen komischen Beigeschmack hat und eher paradox wirkt, eine solche Konferenz in einem 5 Sterne Hotel abzuhalten. Aber die Klimakonferenz in Bali hat’s ja vorgemacht.. Am Abend dann ein paar Drinks mit Axel und dem Regional Director des World Fishery Centers. US chap. Ich sehe außerdem den ersten Schoko Nikolaus, er steht Pate für die Aktion
„Teddybears help flood victims“. Ich bin stolz auf ihn 😊 und habe eine Antwort auf die Frage aus dem Blogtitel gefunden. Am Donnerstag ein weiterer interessanter Tag an der Konferenz. Morgen sehe ich dann zum ersten Mal den KU Campus in BKK, der
nach wochenlanger Überflutung wieder zugänglich ist.
Heute erst mal auf den Campus. Man sieht die Spuren, welche das Wasser hinterlassen hat. Die Pflanzen und Strassenbegrünung sind durch die Flut erträmkt worden und vollkommen zerstört, die Gebäude tragen Hochwassermarken in ein bis zwei Metern Höhe. Der Aufzug im Research und Development Gebäude ist nicht betriebsfähig. Der Schacht stand auch wochenlang unter Wasser. Wir laufen also in den vierten Stock. Endlich mal wieder Spocht!! 😊 Ich erfahre, dass 3 Krokodile auf dem Campus gefangen wurden, eins davon über 3 Meter lang! Im Stockwerk über den AVRDC Offices werden übrigens Kapseln mit Krokodilblut hergestellt. Die sind scheinbar reich an so ziemlich allem, was man braucht. Ich tippe allerdings auf einen weiteren Fruchtbarkeitsmythos, hehe.
Zum Lunch fahren wir dann zum meeting mit Vertreter/innen verschiedener Faculties und Departments der KU. Es wird reichlich thailändisches Essen aufgetischt und wieder einmal Ideen und Vorstellungen einer möglichen Projektkooperation ausgetauscht.
Spannende Aufgaben erwarten mich. Teilnahme und Vorträge an verschiedenen internationalen Konferenzen. Die erste noch vor Weihnachten: Meine Präsentation für das Symposium „
Roles of Urban and Peri-Urban Agriculture for Future Food Security“ kommenden
Donnerstag gehe ich mit Axel am Nachmittag dann durch. Ich springe für einen chinesischen
Teilnehmer ein, und darf die Eröffnungs-Key Presentation halten. What an honor! Das Thema ist mir bisher zwar noch nicht sehr geläufig:
"Defining Periurban: Understanding Rural-Urban Linkages and Their Connection to Institutional Contexts" , but I’ll do, or at least I'll try my very best...😉
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