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Published: March 10th 2018
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Alles Einfache ist uninteressant. Daher beschloss ich nach dem Miniboot mit dem Jeepney Richtung Fähre weiterzufahren. Es gab ehrlich gesagt auch keine andere Möglichkeit. Zusammengequetscht saß ich mit einigen anderen Tauchern und Einheimischen auf den kleinen Bänken des präparierten Jeeps. Direkt vor mir saß eine alte Dame auf einem Hocker. Gemütlich war das nicht, aber abenteuerlich. Ich wollte zur Fähre, doch der Jeepneyfahrer konnte kaum Englisch, nickte aber immer freundlich. Natürlich bin ich viel zu weit gefahren, doch das verriet mir erst mein GPS. Aber alles halb so wild, denn der nächste Tricylefahrer witterte schon sein Geschäft. Die Fähre brachte mich von Dumaguette nach Bohol. Dort angekommen regnete es in Strömen. Mein Rucksack hatte das Fahrpersonal halb aufweichen lassen und so quetschte ich mich auf den Sitz hinter den Tricyclefahrer. Ich wollte nach Panglao Island. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass auf dieser Insel ein großes Abenteuer auf mich wartete.
Ich checkte in ein echt ranziges Hostel in der Nähe des Alona Beaches ein. Im Zimmer war nicht mal Platz für den Rucksack und die Dusche schimmelte aus allen Ecken. Mir war sofort klar, dass ich das Hostel am nächsten Morgen wechseln würde. Mit dem Spanier aus meinem
Zimmer ging ich etwas essen und traf mitten auf der Straße Cloe. Cloe hatte ich in Boracay kennengelernt. Mit anderen Backpackern zogen wir abends durch die Bars und tanzten am Strand.
Am nächsten Morgen beschloss ich einen Roller auszuleihen. Hier begann mein Abenteuer. Ich fuhr zuerst zu einer Tarsir Santuary, begutachtete die kleinen Primaten und fuhr durch den zwei Kilometer langen und bekannten Man Made Forest, welcher aus dicht bepflanzten Mahagonibäumen besteht. 80 km von meinem Hostel entfernt befanden sich die Chocolate Hills. Nach ein paar Stufen stand ich auf einem der Hills und guckte ins hügelige Tal. Weit und breit sah ich große grüne Hügel! Da niemand exakt weiß wie diese entstanden sind grassiert die Geschichte, dass die Hügel die Tränen eines traurigen Riesen sein. Ich drängte mich durch viele Haufen Chinesen und deren Selfi-Sticks und konnte sogar ein paar gute Fotos erhaschen. Es war gerade mal 15 Uhr und ich kam auf die Idee anstatt zurück zum Hostel, ans andere Ende der Insel zu fahren. Ich besuchte kleine Kirchenfeste, Märkte und schoss Fotos von der tollen Landschaft. Einige Arbeiter liefen ihren Rindern auf dem Feld mit einem Flug hinterher. Ich entschied mich die Küstenstraße auf der Westseite
zu befahren um den Sonnenuntergang auf dem Rückweg genießen zu können. Zack, da war es auch schon stockdunkel und ich war noch über 100 km von meinem Hostel entfernt! Leicht mulmig wurde es mir und ich entscheid mich für den kürzeren Weg im Landesinneren der Insel. Ich fuhr und fuhr und fuhr und meine Tankanzeige fiel mit jedem gefahrenen Meter. Weit und breit war keine Tankstelle in Sicht. Und dann kam der Moment des Grauens. Mitten im Nirgendwo blieb mein Roller stehen. Mein Herz pumpte und mein Kopf spielte sämtliche Szenarien durch. Ich schob meinen Roller die Straße entlang und fragte ein einheimisches Pärchen, welches sich gerade beim Essen am Wohnzimmertisch befand, durchs Fenster am Rande der Straße. In windes Eile schloss die Dame das Fenster vor meiner Nase. Ich schob weiter und fand schließlich einen Miniladen, der mir einen Liter Sprit in einer Glasflasche verkaufte. Ich sprühte vor Glück und konnte endlich weiter fahren. Doch die Suche nach der nächsten Tankstelle war nicht erfolgreich. Der Zeiger fiel und fiel und ich hielt etliche Male um nach Sprit zu fragen. Ein Mädchen führte mich einen kleinen Weg entlang und ich fühlte mich total verloren. Wir stoppten an einem ganz kleinen
Laden mit Gitter und die Inhaberin verkaufte mir ebenfalls Sprit aus der Glasflasche. Ich kaufte gleich 2 Liter und spürte Erleichterung. Der komplette Rückweg war komplett duster. Jetzt hatte ich genug Sprit für den Rückweg, aber immer noch Angst vor Gangstern, Dieben und tiefen Schlaglöchern. Ich erreichte mein Hostel trocken, erleichtert und unversehrt. Ich hatte zwischenzeitlich schon nicht mehr daran geglaubt. In der Zivilisation angekommen ging es direkt in die Bar um die Ecke und ich schlief in dieser Nacht wie ein Stein. Für den nächsten Tag brauchte ich erstmal eine Auszeit. Ich entspannte im Hostel und am Strand bevor es am letzten Tag nochmal mit dem Roller über die Insel ging. Diesmal war ich jedoch nur Sozius und lies Florian aus meinem Hostel am Gashebel drehen. Wir fuhren zum Hinagdanan Cave auf Panglao, bevor wir den Markt am Loboc River erkundeten. Anschließend gin es zu einer zweiten Tarsir Sanctuary und für Flo nochmal zu den Chocolate Hills, während ich die Straßenstände unsicher machte. Mit genügend Sprit kamen wir wieder am Alona Beach an. Am nächsten Morgen ging es nach mal wieder tauchen. Nach 2 Tauchgängen und einer rasanten Dusche eilte ich zur Fähre und ergatterte noch eins der heiß
begehrten Tickets nach Cebu City.
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Andrea
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Ich bin immer wieder erstaunt, ...
...wie toll und spannend du schreiben kannst. Mittlerweile nehme ich mir für jeden deiner Beiträge extra Zeit, um ihn auch entspannt genießen zu können :-)