18. Tag 15.1 17 km Bengkulu


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January 15th 2008
Published: July 15th 2008
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Vor meinem morgigen Flug nach Jakarta, nutzte ich den Tag heute, um mich zu erholen und eine praktische Dinge zu erledigen, wie Wäsche waschen lassen, Friseurbesuch und vor allem eine Generalüberholung meines Fahrrads. Für all das war Bengkulu wunderbar geeignet. Ich hatte ein riesiges Zimmer mit Klimaanlage und Mandi mit westlicher Toilette in einer herrlich heruntergekommenen, alten Kolonialvilla für 75.000 Rp. Die Besitzerin hier ist so alt, dass sie noch holländisch spricht. Diese Unterkunft passt ideal zu Bengkulu, einem abgelegen Vorposten, ganz weit weg von allen ausgetrampelten Touristenpfaden. Für ihre Größe ist die Stadt erstaunlich verschlafen. Das alte Viertel besteht aus heruntergekommenen holländischen Holzvillen unter Kokospalmen, auf einem Hügel oberhalb der Küste steht ein altes britisches Fort und ein kilometerlanger, leerer, mäßig attraktiver Sandstrand zieht sich die Küste entlang.
Da das Fort Marlborough die einzige 'Sehenswürdigkeit' der Stadt ist, kann man davon ausgehen , dass der letzte Tourist aus dem Westen, laut dortigem Gästebuch, vor zwei Wochen in der Stadt war. Dies führt natürlich dazu, dass man hier selber als Attraktion allererster Güte durchgeht, was mir in einer Stadt dieser Größe noch nie zuvor passiert war. Die Leute waren aber alle sehr freundlich und mein Frühstück, Nasi Ayam, bekam ich von meinem Fahrradreiniger spendiert, der dazu nach für das Waschen weniger verlangte, als das Gericht am Stand gekostet hatte.
Im geschäftigeren neuen Teil der Stadt fand ich auch einen Fahrradladen, der mein von den hiesigen Straßen doch sehr strapaziertes Rad wieder komplett auf Vordermann brachte, was mehrere Stunden in Anspruch nahm. Der Haarschnitt mit Waschen in einem richtigen Salon kostete gerade mal 20.000 Rp, und all dies ließ sich bewerkstelligen mit meinen doch sehr rudimentären Indonesischkenntnissen, denn englisch spricht hier fast niemand.
Immer wieder amüsant finde ich es wenn man an einem solch abgelegenen 3. Welt Ort wie Bengkulu eines dieser völlig unwahrscheinlichen gastronomischen Kleinode entdeckt, die man so ganz und gar nicht dort erwartet hätte. So gibt es in Bengkulu das - allein schon der Name - 'de Palma Café and Lounge', das so aussieht, als hätte sich ein Einheimischer einmal nach Jakarta verirrt und sich gedacht das Konzept der stylishen, in minimalistischem Großstadt-Chic eingerichteten Lounge-Cafés nach Bengkulu zu bringen. Überraschenderweise ist für diese Extravaganz nur leider keine Klientel vorhanden und so hatte 'de Palma' nur noch ein einziges Gericht auf Lager, welches jedoch ganz hervorragend und sagenhaft günstig war. Denn es gibt wohl nur sehr wenige Orte auf der Welt, wo man für gut 1 € ein zartes, auf der heissen Platte gebratenes Rindersteak mit Pfeffersauce, knackigem Gemüse und deliziösen, hausgemachten Pommes Frites bekommt.





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