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Published: November 15th 2010
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Nach vielen Nächten unter 8 € für die Übernachtung hatte ich von dem indonesischen Siff, den Kakerlaken, den fleckigen Betten, die maximal 1x pro Monat bezogen werden (egal wer alles so drin schläft) so richtig die Schnauze voll. Ausserdem wollte ich mal eine Dusche, aus der zuverlässig Wasser kommt (die Temperatur war mir egal, kalt wäre schon prima gewesen). So landete ich im edlen Touristenort Seminyak, wo ich mich für 5 Nächte in einer qualitativ ordentlichen, preislich leider gar nicht mehr so ordentlichen Unterkunft einquartierte. Ich zahlte das 4fache wie sonst, aber das war es mir wert. Ich hatte ein sauberes Bett und ein schönes Bad. Den ersten Tag verbrachte ich am schönen Strand. Am 2. Tag mietete ich einen Scooter und fuhr zum Tempel Tanah Lot. Der viel gelobte Tempel war extremst touristisch und ich flüchtete, auch wenn er ganz nett war. An der Echo Beach genoss ich ein wenig Surferleben (ich schaute nur zu). Dann noch ein fauler Strandtag und an meinem letzten Tag war nochmals Scooterfahren angesagt. Über den Highway verfuhr ich mich erst einmal gründlich und ehe ich mich versah landete ich mitten im Strassenchaos von Denpasar. So hatte ich meine ganz private Stadtrundfahrt dann auch gleich
gemacht. Es hiess kühlen Kopf bewahren, irgendwann kommen irgendwelche Strassenschilder. Und irgendwann kam auch das richtige und ich war wieder raus aus dem Chaos. Unglaublich - so viel frische Gerüche der verschiedenen Automarken hatte ich selten auf einmal direkt und ungefiltert in der Nase. Meine Haut war schlagartig mit schwarzen Partikeln bedeckt - über meine Lunge habe ich mal lieber nicht nachgedacht. Ich schaute mir den altehrwürdigen Touriort Sanur an, der aber eher ein masslos überteuertes und völlig ausgestorbenes, gesichtloses Nest ist. So fuhr ich schnell wieder weiter. Mein Ziel war die Bukit-Halbinsel. Auf dem Highway war plötzlich vor mir ein kleiner Tumult. Menschen liefen quer über die Strasse. Ich fuhr sehr langsam hinter ein paar anderen Scootern hinterher und da lag plötzlich vor mir eine junge, hübsche Frau neben ihrem Scooter tot auf der Strasse. Sie hatte einen Unfall mit einem Auto. Der Autofahrer trug sie gerade an den Strassenrand. Ich war komplett schockiert. Und bekam trotz der Hitze Gänsehaut. Im Schneckentempo fuhr ich, wie alle anderen Scooterfahrer auch, am Strassenrand langsam weiter über den Highway. Ich war froh, als ich heil am Ulu Watu Tempel ankam. Ich zitterte immer noch. Das Bild ging mir einfach nicht aus dem
Strandutensilien ;-)
...für Sonnenunterganggucker... Kopf. Dennoch versuchte ich den Tag einigermassen zu geniessen, schaute mir den Tempel an und setzte mich an der Uluwatu Beach dann gemütlich in ein Surfercafe und schaute den Surfern in den Wellen zu. Aber die Traurigkeit bleibt erst mal.
Morgen heisst es Abschied nehmen von Bali. Ich bin froh, das es weitergeht. In 4 Wochen habe ich hier das für mich ungewohnte Luxusleben erlebt, habe das krasse Gegenteil von schäbigen Kaklerlaken-Schlaflöchern mitbekommen, wurde beklaut, hatte den obligatorischen Reisedurchfall, hatte das Glück, mit Schildkröten zu tauchen, fand eine tolle Unterwasserwelt, hatte meinen Spass beim Vespafahren, genoss schöne Strände, schwamm durch Müll, lernte lustige, liebe und neugierige Einheimische kennen, hasste den Massentourismus, musste den Tod eines Menschen miterleben, handelte unzählige Male um überteuerte Preise und sagte pro Tag mindestens 1.000 Mal "no thank you", nachdem mir Transport, Taxi, Sarongs oder anderer Kram zum Kauf angeboten wurden. Es war eine Zeit mit Höhen und Tiefen, aber unter dem Strich ist Bali/Lombok nicht meine Destination. Es gehört zu den wenigen Orten in meinem Leben, die ich nicht wieder besuchen möchte. Es war eine Erfahrung wert, aber dabei sollte es bleiben. Ich hoffe, meine zukünftigen Stationen vermitteln mir noch ein anderes Bild von
Südostasien.
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anonymous
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Ach liebe Nina, auch du hast schon viel erlebt. nach kurzer Krise in Nha Trang habe ich auch dort wieder einen netten Ort gefunden am Stadtrand. Kaum sind wenige Touristen da, sind die Leute lieb und nett, man wird in Ruhe gelassen. Dazu habe ich 2 nette Frauen getroffen, mit denen es einfach passt. Morgen geh ich das erste Mal tauchen. Ich bin immer die Attraktionn, werde den kleinen Kindern gezeigt mit mienen blonden Haaren hellohello ueberall. Oft wollen die jungen Studenten auch ihr Englisch ueben, bei mir hihi. viel Genuss Birgit