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Published: April 11th 2006
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Hey,
also ich habe soeben ein wenig mehr Zeit.
Wie ich schon beschrieben habe bin ich in Hangzhou (bei Shanghai) angekommen. Super Stadt. Alles viel ruhiger als Peking (hat auch nur 6000000 Einwohner). Viel mehr Fahrraeder. Und mittendrin ein See.Der ist in ganz China bekannt und traegt den Namen West See, auch wenn ich hier so ziemlich am weitesten oestlich von China bin wie es nur irgendwie geht. Aber das wird schon einen Grund haben.
Ich sitze soeben mit dem Laptop meines Gastgebers auf dem Balkon in der Stadt, es sind ca. 28 Grad und ich geniesse die Sonne. Habe meine gesammten Klamotten gewaschen und und mich auch seit laengerer Zeit das erste mal wieder richtig der Koerperpflege gewidmet. Ist sicherlich fraglich ob man soetwas im Internet schreiben sollte, aber hey, es soll ja authentisch sein, und zu solchen Sachen wie Fussnaegeln etc. hat man nicht immer die Gelegenheit. Wie dem auch sei, Thema beendet. 😉
Die Grosse Frage welche sich nun stellt, wie geht es weiter? Was kann ich sagen, wenn man sich die Karte anschaut so habe ich nur noch zwei wirkliche Ziele. Shanghai und natuerlich HongKong. Wie ich nach Shanghai komme habe ich noch nicht
wirklich ausgekluegelt. Vielleicht mit dem Rad,ist ja nur ca. 200km (die Angaben weichen sehr stark ab, irgendetwas
zwischen 150km und 300km), also machbar. In zwei drei Tagen. Danach nach HongKong. Wie ich dort hinkomme ist noch nicht ganz klar, da ich wieder 30 Stunden Zugfahrt auf mich nehmen muesste. Nun, und da habe ich mich zwar mittlerweile schon daran gewoehnt, doch es ist dennoch belastend. Also vielleicht noch einen Zwischenstop irgendwo. Wo genau weiss ich aber noch nicht. Dann ueber Chengdu zurueck nach Beijing, und von da dann nach Deutschland. Nun stellt sich mir eine weiter Frage, denn es gibt von Chengdu die Moeglichkeit nach Tibet zu reisen.
Dorthin wird zur Zeit die hoechste Eisenbahn der Welt gebaut. Ist aber noch nicht fertig. Bisher ist es ein schwieriger Trip dorthin zu gelangen (mit dem Bus, in 4000m Hoehe durch den Himalaya, und das fuer 30-50 Stunden). Die Fahrtzeit haengt sehr von Wetter usw ab. Ist also tierisch belastend. Aber moeglich, und gar nicht so teuer. Aber um ehrlich zu sein, ich bin schon ein wenig em Ende und meine Energiereserven sind erschoepft. Und mich dann fuer zwei Tage in einen Bus zu setzen das fordert schon ein wenig Ueberwindung. Andererseits,
Die Mauer in Peking 3
also es geht mir gut, auch auf der Mauer, nur an der Frisur arbeite ich noch... wenn diese Zugstrecke dann fertig ist, dann wird es von touris dort nur noch so wimmeln, wenn man also das originale Tibet sehen will dann sollte man das so schnell wie moeglich tun. Denke ich zu mindest. Aber wenn das wirklich 40 Stunden dauert...
ich ueberlege es mir noch. Wird sich in Hongkong entscheiden denke ich.
Nun fragt Ihr euch vielleicht: Der Kerl ist im Urlaub - weshalb ist er so erschoepft? Dazu muss ich sagen das ich sein fuenf Wochen jeden Tag nur neue Gesichter sehe und wirklich nichts vertrautes um mich herum ist.
Man ist immer wachsam, hat niemals Zeit abzuschalten und hat immer auf alles allein zu achten. Staendig an neuen Orten und immer unsicher wo man abends schlaeft (zumindest meistens), keine Moeglichkeit der Verstaendigung und immer (selbst bei ganz einfachen Dingen) wird man abgezockt. Mag vielleicht hier so normal sein, aber anstrengend ist es schon.
Man hat niemals Zeit alles zu verarbeiten, denn selbst in Zuegen, wo ja wirklich nichts passiert ist man staendig irgendwie wachsam und es prasseln neue Eindruecke auf Dich ein.
Was kann man als Ausgleich tun?
Nun, ich bin mir nicht sicher ob ich das schon einmal geschrieben habe, aber
Die Mauer in Peking 4
Doch selbst diese riesen Mauer hat das chinesische Reich niemals wirklich erfolgreich verteidigt, denn die Japaner und Europaeer kamen ueber das Wasser und Dschingis Khan soll die Wachen bestochen haben und ist so reingekommen. Quasi ein klassischer Fall von menschlischem Versagen. hier sind meine Top fuenf Ueberlebenstipps allein auf Reisen:
- 1. Schokolade - nicht im Ueberfluss, aber immer ganz unten im Rucksack ein bzw. zwei Tafeln Schokolade haben. Es wird der Moment kommen wo man tief traurig/einsam/wuetend/hilflos ist, und dann wird man sich hinsetzen, ein wenig gruebeln und truebsal blasen. Dann wird irgendein verirrter Gedanke auf diese Schokoladentafel stossen und die Welt sieht wieder anders aus.
- 2. viel Schlaf - es ist schliesslich Urlaub, oder? Ausserdem kann man dadurch viel besser auf alles fremde reagieren.
- 3. Nicht viel mitnehmen - wie war der Spruch: alles was du hast hat auch dich! Oder wie Brecht es sagte: Lass dein Schiff leicht - lass leicht zurueck! Darum geht es, alles was wichtig ist, immer am Mann haben, und den ganzen Rest so gestalten das man ihn ohne Problem zuruecklassen kann. Hey, Souveniere und Klamotten kann ich im Ausland eh ganz billig wieder beschaffen. Nur die Visacard und Paesse sollten am Mann bleiben.
*
4. versuchen den Einheimischen vieles (nicht alles) nachzumachen - hat meistens einen Sinn, wenn ich also in Russland nicht pfeiffen sollte, weil das Unglueck bringt, dann halt nicht. Weil Glueck kann man auf Reisen nie genug
Die Mauer in Peking 5
...und wiedermal(fast) ganz allein haben 😉
- 5. Vorsichtig sein - immer daran denken wo man ist und was man macht, also ist es das z. B. wert sich irgendwo einen Abend dem Alkohol zu widmen? Nun, manchmal schon, aber manchmal auch nicht...
- 6. niemals aus der Ruhe bringen lassen und viel trinken - also auch keine Uhren mitnehmen - man lebt viel einfacher
- 7. ganz wichtig: flexibel sein, d.h. auch mal aus ner 5 ne sieben machen koennen
gruss von
Martin der schon ganz laengliche Augen hat...
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Dicke
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ohne Worte...
...also ich bin sprachlos...deine Berichte, deine Fotos sind echt beeindruckend. CHINA...scheint ein unglaubliches Land zu sein. in Bewunderung...