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Nach bestandenen Mid-Term Exams, gönnte uns die Schule einen kleinen Urlaub. Zur Auswahl standen Beijing und Wuxi. Da ich bereits in Beijing war, ging ich wie auch etwa 120 andere Studenten nach Wuxi.
Am ersten Tag stand der Besuch der CCTV Movie and TV Base, ein Ort an dem chinesische TV-Serien und Filme gedreht wurden, an. Das wurde uns aber nicht direkt gesagt und daher dachten wir zuerst, es wäre wie ein historisches Dorf. Nachdem ich aber zufällig etwas fester gegen eine Mauer fasste und merkte dass sie hohl war, wurde das mit dem Drehort doch einleuchtender. Auch wenn vielleicht nicht sehr original historisch, die Umgebung war doch wirklich schön, da dieser Schauplatz auch an dem Taihu Lake angrenzt.
Skurill ist es aber doch. In den ersten 15 Minuten zu Fuß (wenigstens nur soweit) wird alle 5 Meter irgendein Plastikmüll verkauft. Das sind für mich ja noch nichtmal Souvenirs, seit wann kann man sich denn erinnern, dass man die CCTV Movie Base besucht hat, wenn man seine Plastik-Hellebarde an der Wand hängen sieht oder sich seine super-stylische Basecap mit dem Schriftzug "AND" oder "BOY" aufzieht? Aber naja, genug Touristen kaufen es sich ja.
Unser zweites Ziel war, ebenfalls
am Taihu Lake, die Turtle Head Island. Wir fuhren mit der Fähre zur Insel und dort ging dann die Besichtigung zu Fuß weiter. Die Insel war wirklich sehr schön und dafür unsere Besuchszeit eigentlich zu kurz (auch wenn die schönen Boote auf dem See nur zur Schau rausgefahren wurden und nicht wie es eigentlich sollte, zum Fischen). Ich wäre gerne weiter auf der Insel spazieren gegangen, aber da fuhr unsere Fähre auch schon zurück.
Hier hatte ich meine ersten nicht sehr angenehmen Kontakte mit chinesischen Touristen. Man wird oft auf der Straße angesprochen, um zu fragen woher man kommt, aber hier waren einige Begegnungen doch eher seltsam. Ich war die meiste Zeit mit einem anderen deutschen Mädchen unterwegs und so wurde sie aufgrund ihrer hellen Haarfarbe nicht selten von hinten betuschelt oder bestaunt. Einmal rannte uns eine Gruppe Mädchen einige Minuten hinterher, nur um ihr sehr schüchtern zu sagen :"You are so beautiful!" Weniger freundliche Begnungen hatte ich auf der Insel, bei der mich eine Frau plötzlich antatschte und mir viel näher kam, als es mir eigentlich lieb war. Unsere afrikanischen Mitschülerinnen mussten wir auch einige Male "beschützen", da sie ständig fotografiert, gefilmt wurden und es auch
vorkam, dass man einfach ein Selfie mit ihnen hinter ihrem Rücken machte.
Natürlich weiss ich, dass das alles nicht böse gemein ist, aber unangenehm ist es manchmal doch.
Auch wenn der Trip nur kurze 2 Tage lang war, ich habe ihn sehr genossen und es war eine schöne Auszeit von unserem Schulalltag.
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