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Published: August 22nd 2015
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Ich starte Dienstag 8.00 Uhr Richtung Longsheng. Ab jetzt an habe ich mich allem überflüssigen Gepäck entledigt und starte in mein temporäres Backpacking Leben. Beim Einstieg in mein wenig vertrauenserweckendes Reisevehikel entdecke ich, dass ich das erste Mal deutsche und luxemburgische Reisebekanntschaft habe. Die 2 Stunden Busfahrt vergehen dadurch etwas schneller und man tauscht sich über die bisherigen Reiseerfahrungen aus. Ich habe mir eigentlich vorgenommen direkt zu meinem Hostel durchzustarten, lasse mich von Martin und Julia aber überreden mit Ihnen die Tageswanderung anzubrechen.
Der erste Eindruck ist beeindruckend. Ich habe das Gefühl ich betrete hier das Paradies. Reisterassen und ursprüngliche Holzdörfer so weit das Auge reicht. Wir starten Richtung Golden Peak und ich komme unterwegs nicht vorbei eine wild gewachsene Zuckerart zu probieren (das gelbe Zeugs auf dem Foto). Zudem wird überall Reis in Bambusrohren und Mais über offenem Feuer gegrillt. Der Tag vergeht recht flott und ich treffe 16.00 Uhr endlich in meinem Dragons Dan Hostel ein. Mein Zweitbettzimmer könnte schöner und minimalistischer nicht sein. Alles mit Holz, recht hellhörig, aber mit einem fantastischen Talblick. Was braucht man(n) mehr!
Ich falle ins Bett und die Erinnerungen an die Wochenenden bei meiner Ur-Großmutter sind zum greifen nah. Dort haben
die Holzdiehlen auch immer so geknarrt. Während des Abendessens treffe ich eine französische Gruppe und Jessi aus Kanada, die alle für Kurzweil sorgen. Die übereifrige französische Gruppe versucht mich zur Tageswanderung nach Ping An am Mittwoch zu überreden, doch ich lehne dankend ab, ich bin ja nicht zum Marathon hierhergekommen. Zum Abend, wage ich mich erstmals an den Reis im Bambusrohr - wirklich sehr lecker. Bienen stehen hier zudem ebenfalls auf der Speisekarte. Vielleicht etwas für Mittwoch?
Ausgeschlafen im Himmelbett starte ich am Mittwoch mit Jessica zum Sunrise Point und noch einmal zum Golden Peak. Habe Individualtourismus dem Gruppentourismus vorgezogen. Schließlich muss ich nochmal Reis im Bambusrohr mit scharfem Schweinefleisch ausprobieren. Unterwegs entdecke ich sogar die Bienen, die am Abend evtl. auf dem Speiseplan stehen.
Spannend sind auch die Damen die hier die schwere Last für verwöhnte chinesische Touristen tragen. Unvorstellbar was die 1,50 Meter Ladies so alles den Berg hinauf bewegen. Den Nachmittag habe ich Zeit den Blick im Schaukelstuhl vor der Tür schweifen zu lassen und über das Leben zu philosophieren. Nichts tun und in Ruhe überlegen, was wirklich wichtig ist im Leben. So habe ich mir das vorgestellt, endlich Zeit für mich selbst. Sollte man
öfter mal wieder machen. Keine Mails, kein Internet, Facebook oder WhatsApp - stelle fest, dass dies unser Dasein auf dem hiesigen Globus eigentlich viel zu viel Zeit kostet.
Ich bin immer noch satt von unserem üppigen Mittag und entscheide den Schaukelstuhl im Hostel mein temporäres Eigentum bis zur Abreise zu erklären. Abgewandert habe ich alles und ich widerstehe mit der französischen Gruppe den Sonnenaufgang zu sehen. Mache ich wenn ich wieder hierher komme (habe ich mir fest vorgenommen). Leider ist das Wetter wechselhaft, weshalb ich auch nicht wirklich weiß, was die Franzosen dort morgen früh wollen. Ich hab eigentlich auch von meinem Bett live TV auf den Sonnenaufgang, falls dieser morgen Bock hat hier gemütlich das Tal hinaufzukriechen. Die Bienen habe ich übrigens doch nicht mehr probiert, die Erinnerung an die Flaschen war aber doch nicht so das Gelbe vom Ei.
Auch eine Erkenntnis der letzten Tage, alleine Reisen hat doch sehr charmante Vorteile. Du lernst eigentlich immer locker neue Leute kennen lernen. Wenn du magst, reist du mit Ihnen weiter oder unternimmst etwas. Wenn dir die Gruppendynamik auf den Keks geht, machst du einfach deins. Finde ich toll, gefällt mir - mach ich glaub öfter
in Zukunft.
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