Advertisement
Der Tag begann schon schlecht, denn die Leute vom Chateau Mere haben zwar jede Menge Zimmer gebaut, aber keine Ahnung, wie man ein Hotel führt. Jedenfalls war das Frühstück zwar besser organisiert, als das Abendessen gestern, aber immer noch ein Beispiel schlechter Organisation.
Fahrt durch das nördliche Hügelland Georgiens; in den flachen Talböden wird Wein angebaut und es gibt viele Weingüter. Offenbar kann man damit Geld machen...
Straßensperre wegen Bauarbeiten, aber ich Schlaumeier dachte, das geht schon. ging zuerst auch, dann kein Teer mehr, nur noch Schotter. dann übler Schotter, dann eine Stelle, wo ein Bach unter der Straße in einem Rohr durchgeleitet worden war, leider war noch nicht richtig aufgefüllt worden. es ging runter, wieder rauf, gleichzitg um die Kurve - und da lagen wir. Ein etwa 12 jähriger Junge stand schweigend daneben, beobachtete, wie ich unter Paulchen rauskroch. Dann das Dokumentarfoto. Mehr konnte ich momentan nicht machen, denn allein bekomm iich ihn nicht hoch, selbst ohne Gepäck nicht. 249 kg ohne Flüssigkeiten , wie Benzin , Öl, Bremsflüssigkeit.
Ich nahm also wieder Platz im Dreck , diesmal sitzend, und wartete. Nach etwa 10 Minuten kam aus einem entfernteren Haus ein Mann und schritt gemählich in meine Richtung. Ich beobachtete
20170514_095043
Paulchen dreckiger Bauch ihn gespannt, war immer auf dem Sprung, falls er plötzlich doch nicht zu meiner Hilfe kommen wollte. Aber er kam. Ich gab ihm Anweisung, was zu tun ist - das weiß ich schließlich genau - und als Paulchen nicht länger seinen dreckigen Bauchh gen Himmel streckte, begann er deutsch zu sprechen, mir von Sädten zu erzählen, die er besucht hat - oder vielleicht besuchen wollte, oder die jemand anderer besucht hat??? so genau habe ich das nicht verstanden. Jedenfalls konnte Einverständnis erzielt werden, dass München. sehr schön ist und der FCB eine großartige Mannschaft ist. dann schüttelten wir uns nochmals die Hand und ich verschwand in Richtung re-group Platz, eine Tankstelle kurz vor der Grenze. An dieser Stelle hatte ich vor drei Jahren die Gruppe verlassen und bin umgekehrt und allein heimgefahren. Das war damals ziemlich emotional. Und kurz danach hat mich ja der Bus geküsst. Paulchen verletzt. Kniescheibe gebrochen und kleine Gehirnerschütterung.
Diesmal fuhr ich mit zur Grenze und genoss in den nächsten vier Stunden den Programmpunkt: Anstehen, Warten - keine Ahnung, warum, worauf. Einfach weitermachen.
Einer der Drogenhunde war an einer kurzen Kette in der prallen Sonne vor seiner Hütte - Dom und ich versorgten ihn mit Wasser
und Streicheleinheiten. Und, ja, der Lieblingssport der Einheimischen ist Vordrängeln - wir mussten uns gewaltig zur Wehr setzen.
Jedenfalls waren nach vier Stunden 10 US Dollar bezahlt für eine Versicherung, Stempel in den Pass gekommen und ein Schläfchen gemacht worden. Und dann noch 130 km bis Sheki.
Die Straßensituation ist jetzt sehr einfach: Straße meist leer, Zustand mittel (sogar gut im Vergleich zu Armenien und teilweise Georgien), nur noch zwei Automarken, nämlich 70 % Lada, von denen die meisten schon volljährig waren, und der Rest Mercedes.
Ich habe durchaus etwas gelernt über den Mitteleuropäischen Gebrauchtwarenmarkt:
Merke: Mercedes, BMW gehen immer, Audi, VW, große Opel meist. Twingomäuse sind völlig unbekannt. Also darf Twingomaus weiterhin seinen Dienst tun, bis wir im Jahr 2019 seine Volljährigkeit feiern. Vielleicht will er ja dann auch noch.
Riesige Getreidefelder, Haselnussplantagen, Getreidespeicher von gigantischer Größe, zahllose Viehherden.
Transportmittel sind Pferdefuhrwerk, uralte Traktoren und kleine Motorräder mit Beiwagen. Damit kann man Holz, Heu transportieren, oder auch die Schwiegermutter heimfahren, damit endlich wieder Frieden einkehrt im Haus.
Sollte beim Beiwagen ein Reparatur fällig sein, geht man einfach zum Schreiner, der macht ein neues Seitenbrett hin. Oder der örtliche Schmied schweißt das Fahrgestell wieder zusammen.
Breite Alleen mit riesigen
Bäumen, der Straßenrand wird von den Viehherden gepflegt, die Straßenmeisterei hat damit nichts zu tun.
Sheki, ein azerbeijanisches Touristenzentrum, liegt 440 m hoch, darin liegt wohl ein Teil seiner Attraktivität, im Sommer ist es hier doch etwas kühler. Außerdem ist die Entfernung nach Baku nur 300 km, das fährt man in etwa 5 Stunden.
Karawanserei - sehr schön hergerichtet, leider wohnen wir gegenüber in einem stinklangweiligen Hotel. Abendessen: Hühnersuppe mit Graupen und Knochen. Brot. Und das in der Mitte ist Tomaten- Gurken Salat. Dieses System ist recht Zeitsparend für die gestresste Hausfrau...
Advertisement
Tot: 0.475s; Tpl: 0.011s; cc: 13; qc: 50; dbt: 0.1374s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.2mb