Das ist Afrika!


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Africa » Uganda » Northern Region » Murchison Falls NP
July 27th 2015
Published: July 28th 2015
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Das Reisen in Uganda ist sehr angenehm. Zwar bestehen die Straßen zum größten Teil aus holperigen Lehmpisten, aber die Leute sind wirklich total nett: immer freundlich und hilfsbereit, nie aufdringlich, nicht unterwürfig, sondern ganz natürlich - das erlebt man in dem Maße woanders selten.

Seit dem letzten Blog haben wir 2 Nationalparks besucht: Kidepo und Murchison Falls. Beide Parks haben viele Tiere und tolle Landschaft. Wir haben so ziemlich alles gesehen, was das Herz begehrt, z.B. Löwen, Elefanten, Giraffen, Büffel, Zebras, Hippos, Antilopen jeglicher Couleur, Warzenschweine, Strauße, Hyänen, Affen und so weiter und so fort. Und außerdem auch ein paar Viecher, die man nicht zwingend gesehen haben muss: Moskitos, Tsetse-Fliegen, beißende Ameisen, einen schönen großen Skorpion...

Ansonsten sind die Parks recht unterschiedlich. Kidepo liegt in einem Tal, ist ziemlich abgelegen, hat wenig Besucher, und das Camp war extrem simpel. Wir haben in einer sehr einfachen Lehmhütte gewohnt (aber mit Dusche und WC und stundenweise Strom), aber dafür ist die Wasserversorgung unterbrochen gewesen. Jens hat das erst festgestellt, nachdem er sich mit Hilfe der letzten Tropfen aus der Leitung ordentlich eingeseift hat, aber nicht abduschen konnte, so dass ich mit einem Eimer zu Hilfe eilen musste. Das ist Afrika. Weil das Camp nicht umzäunt war, sind tagsüber die Warzenschweine zwischen den Hütten rumgelaufen, ein Wasserbock lag faul auf dem Rasen, und morgens ist eine Grupe Zebras durchgaloppiert. Bei unserem ersten Game Drive (mit Ranger) haben wir auch ein paar der sehr kleinen Tracks genommen. Wegen des Regens waren sie teilweise sehr unwegsam, und prompt sind wir in einem Schlammloch stecken geblieben. Die Reifen steckten tief im Schlamm, der Unterboden saß auf - da half auch Steine unterlegen und Schlamm wegbuddeln nicht weiter. Also haben wir uns nach 1,5 Stunden von einem Traktor rausziehen lassen, während wir frei in der Prärie rumstanden. Auch das ist Afrika. Als Ausgleich hat uns der Ranger angeboten, dass wir gleich eine Nachtpirsch anhängen, was wir gerne angenommen haben.

Interessant war auch ein Besuch eines Dorfes der noch sehr traditionell lebenden Karamojong. Diese Gruppe trägt erst seit wenigen Jahren Kleidung. Die Kinder gehen zwar zur Schule, aber wenn man das Dorf sieht, kann man sich das gar nicht richtig vorstellen. Wir wurden durch das Dorf geführt, auch in eine Hütte, und uns wurden das alltägliche Leben und verschiedenste Gebräuche genau erklärt. Außerdem haben die Karamojong getanzt und gesungen, und wir mussten natürlich mitmachen. Jetzt kann man sagen, dass das die übliche Touri-Show war; man hatte aber nicht das Gefühl. Man fühlte sich tatsächlich freundlich empfangen und zu nichts gedrängt und hatte den Eindruck, dass diese Leute die Besuche völlig in Ordnung finden und einen gerne teilhaben lassen. Tatsächlich finanzieren sie damit auch den Bau einer kleinen Krankenstation.

Murchison Falls ist im Gegensatz zu Kidepo deutlich stärker besucht, und die Lodge, in der wir untergebracht waren, empfanden wir als totalen Luxus: ein großes schönes Zimmer mit Blick auf den Nil, ein toller großer Garten, Frühstücksbüffet, abends ein 4-Gänge-Menü, Wäscheservice, supernette Angestellte - was will man mehr? Neben den üblichen Pirschfahrten mit dem Auto haben wir eine Nilsafari mit dem Boot zu den imposanten Murchison Falls gemacht. Man sieht reichlich Hippos und Krokodile und noch einiges an Land. An den Falls sind wir ausgestiegen und zum oberen Teil der Falls gewandert. Die Kraft der Wassermassen ist schier unglaublich; nach den Fällen ist der Nil wirklich sehr breit, aber in einer Schlucht schießen auf einer Breite von 5 bis 7 Metern einfach mal 300 qm pro Sekunde; das entspricht einem Schwimmbecken von 2 m Tiefe und einer Größe von 5 m x 30 m - und das schießt da jede Sekunde durch!

Abends beim Essen waren wir plötzlich von Tausenden von sehr großen Flugameisen umgeben. Die kommen wohl alle auf einmal aus ihrem Bau und leben nur ein paar Stunden. Eine hat sich auch in die Karamelsoße auf meinem Nachtisch gestürzt, was ich erst gemerkt habe, als ich sie auf der Gabel hatte. Unser Guide ganz cool: "Don't worry, you can eat them. People here eat them all the time!" Und tatsächlich hat ein Angestellter vor unserem Zimmer unter der Lampe die Viecher eingesammelt und in einen riesigen Eimer gefüllt, um sie am nächsten Tag auf dem Markt zu verkaufen. Das ist Afrika!

Mit diesen 2 Parks haben wir den heißesten Teil Ugandas hinter uns gelassen. Der nächste Blog wird etwas auf sich warten lassen, weil wir mindestens 8 Tage keinen Internet-Zugang haben werden. Mal sehen, was es dann zu berichten gibt!


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Die Dorfbewohner tanzen und singenDie Dorfbewohner tanzen und singen
Die Dorfbewohner tanzen und singen

Wir haben auch mitgetanzt; vielleicht sind wir jetzt mit Dorfbewohnern verheiratet, denn irgendwie legt die Höhe der Sprünge fest, wer wen heiratet ;-)
ChamäleonChamäleon
Chamäleon

Das Chamäleon hat blöderweise auch auf Lehmboden das Regenzeitprogramm eingeschaltet.
Hier passt der Name Nilpferd mal wirklichHier passt der Name Nilpferd mal wirklich
Hier passt der Name Nilpferd mal wirklich

Die hier baden im Albert-Nil.
An den Murchinson FallsAn den Murchinson Falls
An den Murchinson Falls

Auf der Suche nach der Quelle des Nils.


28th July 2015
Waldelefanten

Ich beneide euch ja so...

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