Kapstadt-Namibia Teil 1


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March 20th 2011
Published: March 20th 2011
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Die letzte Woche hatten wir einen sehr sanften Einstieg in unser Afrika-Abenteuer. Von Wien sind wir nach Kapstadt geflogen, wo wir bei unseren Freunden Bernd und Natasha untergekommen sind. Die beiden haben eine Wohnung im sehr angenehmen Viertel Sea Point, mit Blick aufs Meer und mit dem Auto nur einen Katzensprung vom Zentrum entfernt. Chima hat viel mit Suzette, der kleinen Tochter von Natasha und Bernd gespielt. Sie ist echt süß.
Eine Woche lang haben wir Kapstadt und Umgebung erkundet, von der Kaphalbinsel über die Erwanderung des Tafelbergs bis zur Besichtigung des südafrikanischen Museums und Besuchen im Zentrum und an der Waterfront. Wirklich eine schöne Stadt, man hat beides, Berge und Meer und auch ein angenehmes Klima. Es gibt viele Wanderwege, und auch Radfahrer sieht man jede Menge.
Von den sozialen Problemen bekommt man aus dieser Perspektive rein gar nichts mit. Unvorstellbar, dass ganz in der Nähe hunderttausende Menschen in Townships hausen, viele davon nur in zusammengflickten Verschlägen. Nur von der Autobahn konnten wir einige Male die Hütten und kleinen Häuschen dieser Parallellwelt ausmachen.
Die Erzählungen von Bernd, der als Arzt im größten Township Kapstadts, Kayelitsha, arbeitet, machten es ein wenig vorstellbarer.

Nach einer 24 Stunden – Fahrt mit dem Bus sind wir in Windhoek angekommen. Das klingt anstrengender, als es war. Der Bus ist wirklich komfortabel, es gab mehrere Stops, und auf den weit zurücklehnbaren Stühlen konnten wir einige Stunden ganz gut schlafen. Die letzten paar Stunden vor der Ankunft in Windhoek war es wieder hell, und ich war sehr überrascht, dass alles so grün ist. Ebenen mit frischem grünen Gras und dunkelgrünen, ebenso frisch sprießenden Büschen, so weit das Auge reicht. In Südafrika war es im Gegensatz dazu sehr trocken gewesen.
Dass es gerade Regenzeit ist, stimmt also wirklich! In Windhoek überzeugte uns davon dann noch mehr ein heftiger Platzregen, der uns bei unserer ersten Stadterkundung heimsuchte.

In unserer Verzweiflung haben wir uns mit dem nächsten Taxi zu Joe's Beerhouse bringen lassen, und gehofft, dort anständig essen zu können. Dort war aber die Hölle los- lauter riesengroße, klobige Typen mit grünen Haaren und grünen T-Shirts - eine St. Patricks Day Party! Nach einigen Versuchen, etwas zu bestellen, hat es uns gereicht und wir sind gegangen.
Aber auch zurückzukommen, war nicht ganz einfach. Das erste Taxi hat angehalten, aber der Fahrer behauptete, auf jemanden zu warten. Der zweite Taxifahrer hat uns offensichtlich nicht verstanden und ist einfach wieder losgefahren. Die nächsten waren alle voll. Endlich hat konnten wir in ein Taxi einsteigen, der Fahrer wollte aber erst eine schon drinnen sitzende Frau abliefern. Also ist er erstmal eine ganze Weile stadtauswärts gefahren, sie hat ihm immer den Weg angesagt. Als die Frau dann ausgestiegen war, fragte er uns wohin wir wollten. „Ins Citycenter“- leider verstand er das offensichtlich nicht. Seine nächste Frage war: „Wo sind wir?“ Erst dachte ich, er wollte uns auf die Schaufel nehmen, oder gar entführen. Aber offensichtlich hatte er wirklich weder einen blassen Schimmer wo wir waren, noch wo sich das Zentrum befindet!
Glücklicherweise stieg dann noch eine Frau zu, die ihm den Weg zurück wies. Selbst links und rechts verstand er nicht- sie musste ihm immer Handzeichen „this way“ geben.

So, 13.3.
Es schüttet den ganzen Tag- wirklich Regenzeit. Schön langsam mache ich mir Sorgen, ob es überhaupt Sinn macht, mit einem Fahrzeug zu der Zeit Namibia erkunden zu wollen. Angeblich hat es hier heuer in einem Monat mehr geregnet als sonst das ganze Jahr.

Mo, 14.3.
Wir besuchten das das Penduka – Frauenprojekt im Township Katutura mit Verena und ihrem Freund Alec. Unser Fahrer, Albert erweist sich als sehr nett und bringt uns ein paar Worte in der Damara-Nama Sprache bei. Chima übt nun den ganzen Tag die vier Klicklaute, und schnalzt und klickt uns permanent in die Ohren.
Katutura wirkt recht geordnet, kleine Häuschen, Geschäfte, Restaurants. Aber Albert meint, das sei nur an der Hauptstrasse so, weiter weg gäbe es durchaus auch die Wellblechhütten wie in Südafrika.
Am Weg zurück besuchen wir noch den Fleisch und Grillplatz, wo riesige Fleischbrocken zerteilt, zerschnitten und gleich am Grill geröstet werden. Hier sehen wir auch die erste Himbafrau mit Kind, die sich hier mitten unter lauter angezogenen Menschen in ihrem traditionellen Outfit aufhält.

Di, 15.3.
Mit einiger Verzögerung wegen einem Problem mit meiner Kreditkarte und einigen Telefonaten nach Österreich bekommen wir unseren Mietwagen, einen Toyota – Hilux. Das Gefährt ist einfach gigantisch, besonders im Vergleich zu mir J. Eine Stunde lang wird uns das ganze Camping-Equipment gezeigt und wir bekommen eine Erlärung über alle Zubehörteile und eine Einführung über das Allradfahrzeug, mit dem wir die kommenden 18 Tage verbringen werden.
Am Anfang bin ich noch etwas unsicher, aber nach einem Abstecher zu einer Farm, bei dem wir auf einen Weg gerieten, der teils überschwemmt und teils fast weggespült war, fängt es an richtig Spaß zu machen. Ich bin nun wirklich froh, dass Martina mir so eindringlich nahegelegt hat, ein Allradfahrzeug zu mieten, mit einem PKW wäre das ganze ein Desaster geworden.

Leider scheint es das San-Dorf, das im Reiseführer beschrieben ist, nicht mehr zu geben, also fahren wir erstmal einfach weiter und weiter, bis es schon ziemlich spät ist. Die Gästefarm, auf der ich ursprünglich übernachten wollte, können wir nicht mehr erreichen, also müssen wir uns nach einer Möglichkeit zur Übernachtung umsehen. Im einsamen „Uhlenhorst“ entschließen wir uns bei einer Farm anzufragen, ob wir dort parken und übernachten dürfen. Die Frau dort ist sehr freundlich und erlaubt uns, am wunderschön gepflegten Rasen unser Zelt aufzuschlagen. Sogar ein Badezimmer können wir benutzen. Das Tor seitlich sollen wir nicht öffnen, und gleich wissen wir auch warum, dort leben zwei vier Jahre alte Geparden.
Zwei etwas ausgeflippte und leicht beschwipste Kanadierinnen sind offensichtlich total erfreut, etwas Gesellschaft zu haben, und so gesellen wir uns zu Ihnen an die Bar, über der ein ausgestopfter Leopard auf uns heruntersieht. Ihre Männer sind beim Jagen, die beiden warten bis sie nach Hause kommen- erst dann gibt es Abendessen, für das hinten am Tisch schon gedeckt ist. Wir plaudern lange und die beiden Frauen erweisen sich als ziemlich nett. Erst spät kommen die Männer nach Hause, und wir können noch zusehen, wie der Kopf und Teile des erlegten Kudus hereingebracht werden.

Mi, 16.3.
Am nächsten Morgen als wir aufstehen, scheint noch alles zu schlafen, und ich bin ich mir nicht sicher, ob wir reingehen sollen, und um ein Frühstück fragen, oder ob wir uns lieber selbst versorgen sollten. Nachdem wir am Vorabend einige Getränke konsumiert haben, erscheint es mir als angebracht, zu fragen, was wir denn zu bezahlen hätten. Drinnen sind die Hausherren und Gäste schon am Frühstückstisch, die Atmosphäre ist eigenartig angespannt. Die Reaktion auf meine vorsichtige Frage ist dann aber mehr als seltsam. Ich hatte damit gerechnet, die Getränke bezahlen zu müssen, und zusätzlich eventuell einen kleinen Beitrag fürs Campen- im Reiseführer waren übliche Campinggebühren mit 80 bis 125N$ pro Person (ca. 8-13 €) auf normalen Gästefarmen angegeben. Doch die Hausherrin verlangt auf meine Nachfrage hin den stolzen Preis von 300$ pro Person, was schon in Namibian - Dollar eine ziemliche Frechheit darstellen würde, doch der Nachsatz,
„US-DOLLAR“ haut mich dann fast um!
Nachdem ich nun doch protestiere, mit dem Hinweis, das sie uns das doch schon am Vorabend hätte mitteilen können, meint sie, es sei so auch in Ordnung. Die ganze Situation veranlasst mich aber, so schnell wie möglich hier wegzukommen. Weiter geht’s Richtung Sesriem.

Do, 17.3. Sesriem-Sossusvlei
Frühmorgens stehen wir auf, um ins Sossusvlei, mitten in der Namib-Wüste zu fahren. Bei der Dune 45 machen wir erstmal halt, um raufzuklettern und den Sonnenaufgang zu beobachten. Dann geht’s weiter in die Wüste. Die letzte Strecke ist nur für 4x4, also was für uns. Das erste Mal fahre ich im Sand, und es macht total Spass. Natürlich sind Chima und Nnamdi auch total begeistert. Die roten Dünen und die ganze Landschaft sind genial, auch einige Strauße, Oryxantilopen und Springböcke können wir sehen.

Fr. 18.3. Sesriem- Blutkuppe
Weiter geht’s im Namib – Naukluft Nationalpark zur Blutkuppe, einem riesigen Felsen mittten in der Wüste, wo wir heute campieren. Ganz so wüstenhaft sieht es gar nicht aus, es gibt doch einiges Gras, Köcherbäume und grüne Büsche. Doch das scheint heuer wirklich eine Ausnahme zu sein.
Die Befürchtungen der Kinder, dass wir hier ganz alleine unter wilden Tieren sind, sind nicht wahr geworden, es gibt noch andere Leute, die die Nacht hier verbringen. Glücklicherweise zieht auch das Gewitter knapp an uns vorbei, sodass wir nur ein paar Tropfen abkriegen.

Sa. 19.3. Swakopmund
Über den Welwitschia-Drive, einer Fahrt durch eine surreale Mondlandschaft, in der es nun wirklich nur mehr trocken ist, fahren wir nach Swakopmund. Die Welwitschia ist eine Pflanze, die der Trockenheit standhält, und uralt werden kann-ich habe von 2000 Jahre alten Exemplaren gelesen. Eine davon konnten wir auch bewundern, sonst wächst hier nicht mehr viel.
Kurz vor Swakopmund ist die Straße vom Fluß weggespült worden. Ein wagemutiger Fahrer fähr zwar durch, doch mir erscheint es zu gefährlich, und wir machen einen Umweg über Walvis Bay, wo wir sowieso die Lagune mit den Flamingos und Pelikanen sehen wollten.

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Wir sind stolz auf euch!
Wie geht es den Kindern? Wir denken oft an euch! Toi-Toi-Toi!
2nd July 2011

Hallo, meine Liebe, echt schön von Dir zu hören. Ich bewundere Deinen Mut und finde es echt toll, wie du das mit deinen Jungs machst. Danke, dass du dein Erlebnis mit uns teilst. die meinigen Jungs werden begeistert sein, wenn ich dies ihnen zeige. Sonnige Grüße

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