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Published: April 28th 2007
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Chaouen
...beim Wandern zwischen meinen Beinen durch fotographiert. Tarifa-Chaouen Nachdem ich also sechs Tage in Tarifa verbracht hatte gings voller Tatendrang auf die Faehre nach Tanger in Marokko, musst einfach mal wieder n bisschen rumkommen und um's vorneweg zu nehmen; es war einfach phaenomenal!
In Tanger also zuerst mal von der Faehre gestiegen und wie man das so kennt wird man sofort von 100 Leuten bestuermt die alle irgendwie beim Tourismusbuero arbeiten und einem natuerlich voellig uneigennuetzig helfen wollen. Uh, vor dem hat's mir ja gegraut war gar nicht schlimm, zuerst immer eine Rauchen, die Lage peilen und mit Leuten sprechen (schon wieder franzmaennisch!), die offensichtlich nicht beim Tourismusministerium arbeiten (ca. 2%!d(MISSING)er Bevoelkerung) und der - eigentlich war's ja nur Einer - gab mir dann gute Tipps wie z.B. wo's guenstige Taxis gibt und ab was die kosten sollen also dann Geld gewechselt und wollt mit anderen Reisenden n Taxi teilen aber da hatt ich schon n bisschen zu lange die Lage gepeilt und drum waren schon alle weg also hab' ich mich zum "Gare routiere" (Busbahnhof)durchgeschlagen. Da war alles extrem gut organisiert weil ueberall Leute rumstehen die die Reisenden einweisen (vermute da, dass viele nicht lesen koennen) und so war's ziemlich einfach nen Platz zu finden
Blautoene
... auf der Terrasse. und dann ging's los, schon auf dem Busbahnhof der einzige Nicht-Berber & nicht wirklich ne Ahnung wann ich ankommen sollte aber das war dann auch kein Problem. Na vielleicht sollte ich den Zwischenhalt in Tetouan noch erwahnen. Da faehrt man in eine Art Garage rein die voellig dunkel & eigentlich viel zu klein ist fuer einen Bus aber das haelt die Leute nicht wirklich davon ab, gleich ne ganze Flotte da drin rangieren zu lassen und den Motor laesst man auch gleich laufen wenn er schon so schoen lauft und die Leute die nix zu tun haben haengen da rum und holen sich wohl nen gratis Kohlenmonoxyd-Kick ab. Auf jeden Fall sprang da ploetzlich so ne Art aelterer, baertiger Geistlicher in den Bus und verkuendete mit erhobenen Zeigefinger & Stimme (also musste das wohl wichtig sein) Weisheiten, die immer wieder mit Gesangspassagen aufgelockert wurden; hoffte, dass er nicht gegen die Verderbtheit des Westens wetterte weil ich ja nicht weiss was "Ich kann alles erklaeren" auf arabisch heisst und war erstaunt wie behende der sonst so wuerdevolle alte Mann auf die Sitze huepfte wenn jemand vorbei wollte und dann kam noch ne Frau dazu, sie sich atemlos und unglaublich schnell ueber
irgendwas beklagte, sich dabei in keiner Weise von den Ausfuehrtungen des Mannes stoeren liess; sie haette sicher ne grosse Karriere im Maghreb-Hip-Hop vor sich. Dann nach dreienhalb Stunden endlich angekommen, der Taxifahrer hatte ueberhaupt keine Ahnung wo mein Hostal liegt aber andere Taxifahrer auf dem Weg wussten das und so fanden wir das wirklich sehr versteckt gelegene "Aline Hosel" war aber zu, keiner da aber dann liess sich doch jemand auftreiben der nen Schluessel hatte und so war ich der einzige Gast da, die Besitzer liessen sich vielleicht 3 Stunden pro Tag blicken und drueckten mir den Schluessel in die Hand.
Das war wirklich phenomenal! Hatte also n ganzes Haus mit Wohnzimmer, Dachterrasse, Kueche, Bad, Waschkueche fuer mich alleine und fuehlte mich wie daheim wenns ueber die Strasse zum Laedeli ging zum Eier und Saft fuer's Fruehstueck zu kaufen (war wieder der einzige Europaer in dem Quartier) wo ich natuerlich immer ganz genau ueber meinen gestrigen Tag & Plaene berichten musste und dann nachher das leere Haus aufschloss, um auf der Terrasse das Fruehstueck zu mir zu nehmen, n bisschen zu doesen bis der Muezzin die Glaeubigen zum Gebet und mir die Zeit in Erinnerung rief.
Die Stadt
Aeltere Damen
... auch von der Terrasse aus, geniessen den Sonnenuntergang oder wundern sich ueber Marek und mich. Chaouen oder Chefchaouen (ham fast alle Vokale hintereinander gereiht, waer n gutes Wort fuer's "Gluecksrad") ist schon sehr touristisch und gerade wenn man alleine ist, wird's manchmal ziemlich ermuedend die ganze Zeit Leute ab zu wimmeln aber da ich ja noch n bisschen nen Husten hab, hab ich einfach immer gehustet und nen Schleim.... na Ihr wisst schon, was die meisten dann angewidert vom Weiteraetzen abhielt. Guter Trick!
Die Farben, die Farben! Neinnein, hat nix damit zu tun, dass die Stadt beim Rif-Gebirge und dort ja ne Menge Haschisch angebaut wird😉 Die Stadt selber ist ziemlich hellblau "geweisselt" oder halt "geblaeuelt" und dazu der blaue himmel, hellgruener Weizen, dunkelgruene Wiesen mit knallgelben Blumen und Klatschmohn dazwischen... war einfach nur schoen und auch schoen ruhig. War ja nur drei Naechte da, bin an zwei Tagen Wandern gegangen und am letzten Tag dann nach ner laengeren Pause, weil der Pfad zuende war, Marek den Tschechen getroffen und dann konnten wir nicht wiederstehen die lokalen Landwirtschaftsprodukte zu erstehen & versuchen was sich dann aber eher negativ auf unseren sowieso nicht besonders ausgepraegten Orientierungssinn ausgewirkt hat und ver- und ueber 5 Bauernhoefe gelaufen sind waehrend Marek sinnige Sprueche wie "Every Road has an
Abendstimmung
... ne Ruine (von ner Moschee?) in der Abendsonne. End." (ist ja nicht wirklich was dran aus zu setzen, hilft aber nicht besonders) von sich gab aber nach ner Kletterpassage in nem trockenen Flussbett war auch das geschafft und ich lud ihn auf "meine" Terrasse zu nem traditionellen Zusammensitzen ein. Ploetzlich war's dann allerdings mit der Ruhe vorbei weil noch zwei Maedels auftauchten und mir fast ne Herzattacke verpassten, wer erwartet schon andere Leute in seinem Haus. Waren dann noch was Essen, die waren total erschlagen und so hab' ich die Nacht mit unter dem wunderschoenen marrokkanischen Sternenhimmel verbracht und die letzten Fitzelchen lokaler Spezialitaeten verputzt. War wirklich ne Reise wert, muss ich nochmal hin aber ich hab ja n Ziel und vor allem nen gebuchten Flug (5. Mai) und drum geht's in knapp drei Stunden weiter nach Sevilla. Ole!
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Chrische
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Wanted dead or alive
Hola Markus Deine Reiseberichte tönen ja ziemlich interessant und positiv. Das wird sich bald ändern, wenn die marokkanischen Behörden spitzkriegen, dass Du wegen Verbindungen zum internationalen Terrorismus von Interpol gesucht wirst. Was musstest Du Dich auch vom Schakal unterrichten lassen? Und das Magna cum Laude der Bombenbastel-Schule ausserhalb Kabul weckt nicht zwingend das Vertrauen nordafrikanischer Behörden. Naja, falls Du Lust auf eine Führung Superplus durch ein nicht registriertes Gefängnis in der Sahara hast, lässt Du dieses Mail als offiziellen Kommentar zu. Ich für meinen Teil werde alles abstreiten. Aber wie gesagt: alles unter 15 Jahren rechtfertigt keine Lösegeldzahlung. Dann geniesse mal weiterhin die schönen Stunden eines freien Mannes und berichte auch über Eroberungen zwischengeschlechtlicher Natur (die anderen interessieren mich nicht). Wenn möglich natürlich mit Bildern...;-) So long, Chrische